Ich sehe es ähnlich, es gibt zuviel Einheitsbrei, um mal dein Wort aufzugreifen.
Es wird eben mehr Wert auf Grafik und Action gelegt, dabei die Story auch mal oberflächlich gestaltet. Die wirklich gelungenen Szenen werden wohl nur für die Werbetrailer produziert. Die Spielehersteller und Publisher setzen auf den Mainstream-Markt und der scheint diese Spielformen zu wünschen. Auf eine tiefgreifende, lange Handlung legt man kaum mehr Wert, auch weil sich der Spielertyp wandelt. Früher saß man eben vor der Konsole und spielte über Wochen ein Spiel, was einen auch fesselte. Heute wird viel auf Smartphone gespielt, dazu haben die Online-Spiele ein Ausmaß genommen, wie ich es nicht gut heiße. Dass man für die meisten Spiele eine Internetverbindung zum Aktivieren oder gar kompletten Spielen benötigt, ist ein Unding. Die Hersteller versuchen, überall Geld herauszuschlagen und damit ihren Gewinn zu maximieren. Das ist als profitabhängiges Unternehmen in einer Marktwirtschaft auch ihr gutes Recht, jedoch leiden in meinen Augen die Spielequalität darunter. Was früher ein komplettes Spiel war, davon gibt es heute zum gleichen Preis 50% und Zusatzquests, Handlungsfortsetzungen mit weiteren Gegnern und Waffensets gibt es heute als DLC oder Fortsetzung gegen erneute Bezahlung hinzu. Dieses ganze DLC-Vermarkten geht sicher nicht nur mir auf die Nerven, aber solange die Spieler es kaufen (weil man eben die "ganze" Handlung sehen oder den Zusatzboss als besondere Herausforderung besiegen will), geht es so weiter und wird weiter zunehmen.
Ich nehme da gern als Beispiel eine meiner Lieblingsspielserien Final Fantasy. Früher gab es dort Stories, die hauten mich vom Hocker in allen Facetten (FF7 oder FF8 z.B.). Heute setzt man auf die Masse statt Klasse und produziert lieblose Spiele wie FF13-2, die handlungsmäßig ziemlich mies sind, und auch der Ausgangsteil FF13 war zwar bei Weitem besser als seine Fortsetzung, kann aber außer in der Grafik (in der Kategorie gibt es aber auch noch bessere Spiele) mit den "alten" Spielen nie im Leben mithalten. Genauso das Ausschlachten von FF7 durch mittlerweile unzählige Fortsetzungen, Filme, Animés. Besteht denn nicht die Möglichkeit, ein Spiel ein für alle Mal als fertig zu deklarieren und es dabei zu belassen (ohne Jahre später ein HD-Remake auf einer neueren Konsole zu veröffentlichen)? Das ist meine subjektive Meinung, sicher sehen das viele anders.
Bei Sportspielen sehe ich es auch so, wenn auch nicht so engstirnig. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass ich nur eine begrenzte Auswahl an Spielen zocke und diese beschränken sich auf Fußball und Manager dazu. Erwähnen kann ich noch sowas wie "Mario Kart" und Konsorten, aber das ist auch mehr Unterhaltung als ein reines Sportspiel. Es bleibt bei FIFA zum Glück so, dass jedes Jahr nur ein Teil erscheint, in dem es zumindest auf mehrere Jahre gesehen wirklich signifikante, gute Veränderungen gibt. Auch die Grafik zählt dazu, diese ist für mich aber eher zweitrangig.
Formel-1-Spiele oder Eishockeymanager interessieren mich nicht, aber sicher dennoch viele andere Spieler. Warum da der mögliche Profit durch viele Millionen Kunden nicht aufgegriffen wird, kann ich auch nicht verstehen. Ein weiteres Beispiel ist doch Madden, wo der letzte PC-Teil 2008 (korrigiert mich, wenn es nicht stimmt) erschien und seitdem kein weiterer mehr folgte. Dieses Spiel hatte ebenso einen großen Umsatz und war sehr beliebt durch die Kontinente und Spielerarten durch. Warum man seinen Kunden so vor den Kopf stößt, indem man dieses und weitere Spiele einfach nicht mehr fortsetzt, dafür aber actionlastige, inhaltslose Shooter produziert, verstehe ich nicht.
EDIT: Danke Don für die Info bzgl. Madden!