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[Hank]

Passt nur bedingt hier rein, aber keine Ahnung wo ich sonst schreiben soll:

Ich bräuchte dringend einen Hausarzt. Habe/Hatte eine (leichte) Schilddrüsenunterfunktion und damals Medis dagegen bekommen. Nach nem Umzug (Jahre her..) hab ich die Tabletten aber nicht mehr genommen bzw. auch keinen neuen Hausarzt mehr gefunden. Jetzt bin ich erneut umgezogen und der Allgemeinmediziner der 50 Meter weiter seine Praxis hat nimmt mal wieder keine neuen Patienten an. Auch der 2. nähste nicht. Also kann ich mir nirgendwo nen Blutbild machen lassen, obwohl es mal wieder an der Zeit wäre, auch abgesehen von den Schilddrüsenwerten.

Gibts nicht irgendeine Möglichkeit die dazu zu "zwingen", einen anzunehmen? Geht doch so nicht... 

[Kottikoroschko]

Vielleicht habe ich ja Glück und Henningway liest gerade mit.

Meine Lebensgefährtin ist krank. Magen-Darm wohl, aber mehr mit Erbrechen als mit Durchfall. "Problem" ist halt die Schwangerschaft. Sie natürlich in heller Aufregung, Hebamme, Muddi und befreundeten RetSan schon um Rat gefragt ...
Ausserdem musste ich gerade zur Apotheke, die sagten mir Okoubaka würde helfen, haben die aber gerade nicht da.
Wir versuchen es nun mit Tee, O-Saft, Mineralwassermischung.

Hast du vielleicht sonst noch einen Tipp?

Edit:
Hat sich erledigt, liegt am Tropf.

Und wieder alles gut?

[LüddenDu]

@Hank
Sowas habe ich ja noch nie gehört.
Also wenn zwei Ärzte verweigern, dann wird es wohl schon "rechtens" sein. Aber echt ein derbes Unding.

@Kottikoroschko
Ja, scheinbar. Kam nach einer Nacht raus, musste dann aber am nöchsten Tag wieder rein, bis letzten Sonntag dann. Scheinbar grassiert in Hamburg irgendein Virus, als sie das zweite mal ins Krankenhaus kam, waren nämlich gleich 4 Schwangere mit den gleichen Symptomen dort.

[Henningway]

Ich muss mich mal gerade hier bei allen Hilfesuchenden entschuldigen. Irgendwie finde ich gerade kaum Zeit, Eure Anfragen auch entsprechend zu bearbeiten. 

@Lüdden: das hört sich nach einem Norovirus an. Seit ein paar Jahren gibt es immer wieder Endemien. Für normal gesunde und genährte Menschen ist das extrem anstrengend und lästig, aber ungefährlich.

@Hank: meines Wissens gibt es kein Gesetz, das Ärzten die Aufnahme eines Patienten erzwingt (ausgenommen natürlich Notfälle). Bei uns Apotheken ist das übrigens anders: wir sind gesetzlich verpflichtet, jedes Rezept zu beliefern, und sei es für uns auch ein Verlustgeschäft ("Kontrahierungszwang").

[LüddenDu]

Kein Problem, ein Arzt wird ja dann eh trotzdem aufgesucht und das ist hier keine Pflicht

[Hank]

@Hank: meines Wissens gibt es kein Gesetz, das Ärzten die Aufnahme eines Patienten erzwingt (ausgenommen natürlich Notfälle). Bei uns Apotheken ist das übrigens anders: wir sind gesetzlich verpflichtet, jedes Rezept zu beliefern, und sei es für uns auch ein Verlustgeschäft ("Kontrahierungszwang").

Das ist blöd. In meinem alten Wohnort wurde ich von allen ("Haus")Ärzten (4 oder 5 waren das) abgewiesen und hier geht das wieder genauso los.
Wie kommt man denn sonst an ein Blutbild?  Das ist kein Notfall und macht eigentlich nur der Hausarzt, oder? Blöd wenn man keinen hat/findet..

[White]

a) wenn du abgewisen wirst sagen "aber ich bin Privatpatient".
-> sagen die "okay, dann nehmen wir Sie", sag das war gelogen, du wolltest nur was überprüfen.
b) Ruf doch einfach mal die Ärzte vorher an, sag dir gehts schlecht, da war was und das müsste dringend überprüft werden. Sagen die nein, lass dir nen Kollegen empfehlen.

[Henningway]

Grundsätzlich kannst Du auch bei der Kassenärztlichen Vereinigung nachfragen, was Du in so einem Fall machen solltest.

[Leland Gaunt]

Wenn Ärzte hilfesuchende Menschen abweisen, haben sie mMn ihren Beruf verfehlt!

Je mehr man vom Gesundheitssystem mitbekommt, desto mehr sieht man wie kaputt dieses Land bereits ist...

[LüddenDu]

Naja, bringt auch nix wenn sie nicht für alle Patienten Zeit haben.

[DVNO]

Wenn Ärzte aber nunmal schon so viele Patienten haben, dass sie kaum nachkommen, ist es doch verständlich? Ein Arzt will ja auch nicht jeden Tag bis spät in den Abend arbeiten.

Bei ganz akuten Geschichten ist das natürlich etwas anderes, ansonsten finde ich, sollte einem Patienten zumindest ein Alternativarzt genannt werden.

[Leland Gaunt]

Das meine ich ja damit.
Der Arzt muss zumindest eine Alternative nennen...aber wenn ich lese, dass er x-mal abgewiesen wurde, dann läuft definitv was falsch

Wahrscheinlich spielt nämlich nicht die mangelnde Zeit eine Rolle, sondern das bereits aufgebrauchte Quartalsbudget...

[Henningway]

Und das spricht dann nicht gegen den Arzt, sondern gegen das System. Es gibt genug Ärzte, die kurz vor Quartalsende ihre Praxen schließen. Jeder Arzt erhält eine Regelleistung pro Patient pro Quartal, das bedeutet: kommt der Patient einmal, bringt das zwischen 30 und 50 Euro. Kommt er zehn Mal, bringt das immer noch nur 30 - 50 Euro. Budgetüberschreitungen werden dem Arzt direkt vom Honorar abgezogen. Quartalsunterschreitungen werden aber nicht gleichbedeutend gutgeschrieben, sondern verfallen. Therapiegünstige Medikamente werden teilweise mit einem Regress versehen, weil ein günstigeres Medikament zur Verfügung steht (obwohl die Therapie dann schlechter ist).

So ein System kann niemand toll finden, und wir hier in Deutschland haben schon ein gut funktionierendes System. Frag mal die US-Amerikaner oder, wenn Du nicht so weit weg willst: die Spanier.

[Leland Gaunt]

Und das spricht dann nicht gegen den Arzt, sondern gegen das System. Es gibt genug Ärzte, die kurz vor Quartalsende ihre Praxen schließen. Jeder Arzt erhält eine Regelleistung pro Patient pro Quartal, das bedeutet: kommt der Patient einmal, bringt das zwischen 30 und 50 Euro. Kommt er zehn Mal, bringt das immer noch nur 30 - 50 Euro. Budgetüberschreitungen werden dem Arzt direkt vom Honorar abgezogen. Quartalsunterschreitungen werden aber nicht gleichbedeutend gutgeschrieben, sondern verfallen. Therapiegünstige Medikamente werden teilweise mit einem Regress versehen, weil ein günstigeres Medikament zur Verfügung steht (obwohl die Therapie dann schlechter ist).

So ein System kann niemand toll finden, und wir hier in Deutschland haben schon ein gut funktionierendes System. Frag mal die US-Amerikaner oder, wenn Du nicht so weit weg willst: die Spanier.

Jein...in erster Linie meine ich ja das System
Aber dennoch hat der Arzt eine gewisse Pflicht und muss zumindest Alternativen bieten, oder meinethalben einen Termin zum nächsten Quartalsbeginn o.ä.

Ich habe überhaupt keinen tieferen Einblick in unser Gesundheitssystem, aber sobald es mal um das Erhalten von Leistungen geht...ist erstmal Sense...da stimmt dann was nicht
Warum machen, bzw dürfen Krankenkassen eigentlich Gewinne erwirtschaften?
Sie müssen sich 'am laufen' halten und gewisse Rücklagen bilden, falls mehr Geld rausgeht für die Kundschaft als reinkommt...aber wofür dann Gewinne??

[Hank]

Da hab ich ja was losgetreten. 

Also bei "akuten" Erkrankungen werd ich nicht abgewiesen. Also wenn ich mit Grippe o.ä. dahin gehe bzw. im Allgemeinen ne AU brauche ist das kein großes Problem, abgesehen davon, dass man da 2 Stunden warten muss..

Aber was dann Vorsorge oder sowas angeht siehts düster aus ohne Hausarzt. Alternative wird/wurde genannt, nur gehst du dann zum Empfohlenen nimmt der auch keine mehr an und schickt dich wieder zu nem anderen, der dich dann fragt wo du wohnst und darauf meint, dass das zu weit weg sei und ich zu dem in meiner Nähe (dem ersten) gehen soll. Fail..

[DVNO]

Studier doch Medizin. Scheint ja dann fast schneller zu gehen.

[Henningway]

@Leland: richtig, wenn Du fragst, warum GKVen Gewinne erwirtschaften dürfen! Es handelt sich um Non-Profit-Organisationen. Und dennoch zielt die Gesundheitspolitik der letzten Jahre/Jahrzehnte vor allem darauf ab, dort Gewinne einzufahren. Das läuft n grundsätzlich zu Lasten der Leitungserbringer und Patienten, und zwar scheinbar ohne Sinn und Verstand. Aktuellstes Beispiel: in bayern gab es dieses Jahr eine Grippewelle wie seit langem nicht mehr. Arzt- und Apothekerverbände sehen den Grund dafür eindeutig in der Politik der Krankenkassen, die nämlich nur noch Exklusivverträge mit Impfstoffherstellern abschliessen. Wenn dieser dann nicht oder nur unzureichend liefern kann - wie jetzt geschehen - dann wird eben nicht geimpft. Vor diesem Hintergrund sei noch zu erwähnen, dass jährlich schätzungsweise 20000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Grippe sterben.

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: impfen geht nicht, weil der billigste Hersteller lieferunfähjig ist und Alternativanbieter von der GKV nicht bezahlt werden. Die Grippe grassiert daher deutlich stärker. Allen fällt es auf, aber die GKV schreibt schon wieder neu aus. Da kriegst Du doch die Krise!! 

[FM-Fuchs]

Ist denn eine Grippeimpfung sinnvoll oder bringt sie im endefekt nix und macht unser Immunsystem nur noch instabiler weil der körper keine eigenen Abwehrstoffe mehr bilden kann?!

[Henningway]

Das Immunsystem bildet ja eigene Abwehr"stoffe", da es sich um eine Aktivimpfung handelt: es werden abgeschwächte Erreger verimpft (wodurch es manchmal auch zu Grippesymptomen kommen kann nach der Impfung), damit das Immunsystem darauf reagieren kann und Antikörper bildet. Eine Impfung ist daher gerade für immungeschwächte oder immungefährdete Personen sinnvoll: Senioren, Kinder, Personen mit häufigen Menschenkontakten.

[White]

Passt auf, jetzt kommts: Ich hab nen Kumpel, der ist Arzt mit eigener Praxis. Erstens verdiente er Jahrelang unglaublich gut. (Je nachdem wie der Monat war 6-7k Netto). seit etwa nem Jahr areitet er wieder gleichzeitig als Notarzt, weil er nicht mehr genug mit seiner Praxis verdient.

Falls die Diskussion aufkommen sollte: Ja ich kenn halt echt viele Leute.