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Autor Thema: Böse Computerspiele  (Gelesen 6103 mal)

Tex_Murphy

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Böse Computerspiele
« am: 03.Dezember 2004, 12:54:10 »

Auf game-universe war folgender Artikel zu lesen:
Erst gestern haben wir über den Beitrag bei Frontal 21 berichtet, liefert letzten Abend das Zweite Deutsche Fernsehen neuen Zündstoff. In der Talkshow Johannes B. Kerner sprachen Bundesfamilienministerin Renate Schmidt und "Heute"-Moderatorin Petra Gerster über Pisa und Erziehung. Eigentlich waren hier vollständige Auszüge aus dem Gespräch geplant, auf Grund der Fülle aber nun an dieser Stelle nur ausgewählte Zitate der Sendung.

JBK: Wenn Sie Familienministerin wären, was würden Sie als erstes ändern?
Gerster: [...] Aber vor allem würde ich eins, wenn wir schon dabei sind: Gestern abend war im ZDF ein sehr interessanter Bericht in Frontal 21 über die Verdummung der Kinder durch diese Computerspiele zu sehen. - Diese Computersucht muss man fast sagen, der vor allem Jungs, ich weiß das aus eigener Erfahrung, gern erliegen und stundenlang davorsitzen.
JBK: Ihrer ist Elf?
Gerster: Ja, aber die PlayStation ist schon verschwunden (lacht überlegen) nach dem Nachlassen der Leistungen in der Schule. Die Ballern stundenlang rum und alles was sie am Vormittag gelernt haben, wird überlagert durch diese Computerspiele, mit denen sie sich am Nachmittag die volle Dröhnung geben. Und vor allem wissen wir ja alle, wie gefährlich die Ballerspiele sein können. Im Extremfall - Erfurt sag ich da nur.
Und deswegen denke ich, die müsste man wirklich verbieten. Wir reagieren superempfindlich wenn wir giftige Lebensmittel finden, aber das lassen wir zu. [...]

JBK: Und dann sagt Frau Gerster doch aus persönlicher Erfahrung, dass das vormittags erlernte, nachmittags weggeballert wird. (Sie nickt heftig)
Schmidt: Eine Reihe von Computerspielen sind Gott sei Dank verboten und indiziert. Doch das ändert natürlich nichts daran, dass man sich einen Teil davon wieder aus dem internationalen Internet herunterladen kann. Und da endet dann die Möglichkeit von nationaler Gesetzgebung.
Wir haben ja Gott sei Dank einen neuen Jugendmedienschutz auf den Weg gebracht und können auch manche Dinge verbieten. (der Blick lässt ahnen, dass Frau Gerster auch die letzte Sendung von Frontal 21 gesehen hat)
Dieses Erfurter Spiel ist verboten, aber wir können natürlich nicht sämtliche Computerspiele verbieten. Das geht natürlich nicht und es wäre auch ziemlich sinnlos, weil es diese Spiele nun einmal gibt. Aber man muss mit diesen Dingen nun einmal vernüftig umgehen [...]

JBK: Nehmen wir doch die Familie Gerster mal als Beispiel - mit einer berufstätigen Mutter, einem berufstätigen Mann (auch wenn er nicht von morgens um Neun bis abends um sechs außer Haus sein muss), mit zwei Kindern im Alter von 11 und 14 Jahren. Eine Standardfamilie: Mama, Papa, Kind, Kind. Es klappt nicht! Der Sohn lässt sich auch tyrannisieren von irgendwelchen Computerspielen.
Schmidt: Doch, sie hat doch die PlayStation aus dem Zimmer verbannt!
Gerster: Also es klappt nur wirklicher Reglimentieren, mit knallhartem Eingreifen, Kontrolle, Passwörtern für PCs und Fernsehen im Notfall auch.

Gerster: Ich glaube man muss die Eltern auch darüber aufklären, Frau Schmidt hat dieses wunderbare Wort gesagt - ich zitiere sie immer bei unseren Lesungen (schleim): Ein Fernsehapperat im Kinderzimmer ist eine andere Form von Kindesmisshandlung. Das find ich sehr gut.
Schmidt: Ist Körperverletzung!
Gerster: Oder Körperverletzung, ja gut. Ich denke wir müssen die Eltern darüber aufklären, dass es naiv ist, dass Kinder medienkompetent werden, wenn sie so einen Computer in ihrem Zimmer haben. Also in einem gewissen Alter, wo das einfach noch nicht nötig ist. Und ich glaube auch in den Schulen wird der Computer eindeutig überschätzt. Wir haben ja diese Bücher geschrieben, als die Diskussion aufkam "Jede Schule soll ans Netz", "Alle Schüler sollen einen Laptop bekommen" usw. Es wird völlig überschätzt!
Es ist viel wichtiger dass Kinder kreativ sind, dass sie lesen, dass sie Schach spielen, dass sie rauskommen und dass sie so was machen - dass sie Musikinstrumente lernen. (wirft sie eifrig im Beifall hinterher)

Frau Gerster würde ihre Kindern auch "Deutschland sucht den Superstar" zu verbieten - "wie in einer römischen Arena" geht es nur um "Daumen hoch oder Daumen runter", es "werden voyeuristische Gelüste geweckt" und "andere fertig gemacht". Deswegen hat sie es mit den Kindern zusammen geschaut, um sie auf diese Misstände hinzuweisen.
Immerhin, das rechnen wir der guten Frau hoch an, hat sie ihre Kritik nicht auf den Computer allein beschränkt, sondern setzt an zum großen Rundumschlag. Und vielleicht ist das Fernsehverbot ja wirklich schon bald Realität.


Mich würden mal ein paar Meinungen zum Theam "Computerspiele fördern Aggressionen" interessieren. Daß Tatsächlich in gewissem Maße durch Computerspiele Agressionen freigesetzt werden, sieht man schon hier im Forum, wo manch einer begeistert berichtet, was er schon im Rausch der Niederlage zertrümmert hat.
Wie gehts Euch? Wie erzieht ihr Eure Kinder (die Frage richtet sich natürlich eher an die Ü30er), welche Aggressionen stellt ihr selbst fest, wei kann man das verhindern und - inweifern kann und darf man Kinder in welchem Alter gewalttätige Spiele untersagen?
Welchen Einfluß hat das Fernsehen, die Freunde, die Schule?
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cmfan

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #1 am: 03.Dezember 2004, 13:08:33 »

also ich glaube ich kann zwischen computerspiel und realiität unterscheiden.
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Socrates

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #2 am: 03.Dezember 2004, 15:12:14 »

Oh, Mann. Wie ich solche Diskussionen liebe. Die unautoritäre Erziehung ist wiedermal an der Dekadenz der Gesselschaft schuld. So einfach ist das. ::)
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Wenn man keine Ahnung hat....einfach mal 'nen Beitrag schreiben.

Ljuba

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #3 am: 03.Dezember 2004, 15:18:41 »

also schämen wir uns besser mal ne runde.schließlich sind wir für diese frauen ja potentielle massenmörder und amokläufer  ::)
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x-ray

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #4 am: 03.Dezember 2004, 16:47:00 »

Puhhhh, ich bräuchte jetzt einen smily dem vor Wut Rauch aus den Ohren komm, jetzt muss ich den nehmen  >:( >:( >:( >:(
So ein Schwachsinn! So etwas wie Erfurt passiert nicht durch Spiele sondern durch die Wut die sich auf Lehrer anstaut (Unser Kunstlehrer hat mal jemanden wegen Kunst durchfallen lassen). Ich bin schon oft mit zornesröte nach hause gekommen, weil ich mich mit einem Lehrer duelliert habe und natürlich auch den kürzeren gezogen habe. Naja, noch habe ih gerade mal 4 Verweise, also noch net so schlimm (auf 2 davon bin ich richtig stolz weil ich meinen Kopf aufrecht gehalten habe). Naja zurück zum Thema: Verbieten wir doch einfach Bücher! Man kann stundenlang in seiner "Welt" versinken. Unerhört. Wo doch die Kinder von 14-20 Uhr lernen sollen und anschließend ins Bett! Verbiete wir doch den Werther von Goethe, schließlich gabs dannach ne selbstmordwelle.
wisst ihr, Menschen sind dazu geneigt zu sagen Gut oder Böse. Entweder oder. Was ist mt dem familienvater, der Essen klaut um seine Familie nicht verhungern zu lassen? Können wir da auch kategorisieren? Sind Playstation oder PC nicht einfach die neuen Unterhaltungsmedien? Ist neu gleich böse? Ist man sich bewusst wie viele Arbeitsplätzte/neue Unternehmen durch einen Boom in der Software Branche entstehen können?
Ich finde es absolut unverschämt als Gründe für Verdummung, Pisa und Erfurt Spiele an den Pranger zu stellen. Verdummung entsteht durch Lustlosigkeit und mangelnde Lernbereitschaft, deren Schuld auch von Lehren (hauptsächlich Hauptschule) mitverantwortet werden muss. Was hat man den dagegen gemacht? Hier in Bayern wurde G8, absoluter Stuss, eingeführt und ab nächstem Jahr wird die Lehrmittelfreiheit abgeschafft um den Haushalt zu entlasten. D. h. Schüler müssen ihre Bücher ALLE selber kaufen; ein Hoch auf die Bildung.
Sind alle Computerspieler dumm, Lernunwillig und lesen nicht mehr.  ::)  Lächerlich!
Die Politik hat wieder einen gefunden der als Schuldiger an den Pranger gestellt wird um von deren Fehlern abzulenken!
Ach ja, wenn ein Film Krieg zeigt ist es ein Anti-Kriegsfilm, wenn ein Spiel Krieg zeigt ist es Gewaltverherrlichung. Außerdem gibts in Deutschland Altersbeschränkungen, die auch zu meist eingehalten werden.
Ich kann solche Leute, die so etwas von sich geben nur als Dumm und uninformiert bezeichnen, genau die Sorte von Menschen, die ich 24 Stunden am Tag schlagen könnte  ;)
Huch, ich glaube ich werde jetzt aggressiv vom vielen SCHREIBEN  ;)
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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #5 am: 03.Dezember 2004, 17:01:21 »

Also wenn ich die ganze Nacht "GTA-SAN ANDREAS" gezockort habe dann denk ich schon am nächsten Morgen drüber nach wie weit ich kommen würde wenn ich CJ wäre  8) ;D
« Letzte Änderung: 03.Dezember 2004, 17:01:44 von Luftpumpe »
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und wenn ich mal sterbe , begrabt mich mit dem Gesicht nach unten. Damit alle , die mich nicht mochten , noch einmal am Arsch lecken können.

illuminaut

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #6 am: 03.Dezember 2004, 18:12:02 »

Zitat

So ein Schwachsinn! So etwas wie Erfurt passiert nicht durch Spiele sondern durch die Wut die sich auf Lehrer anstaut (Unser Kunstlehrer hat mal jemanden wegen Kunst durchfallen lassen).

Sagst du. Aber Konfrontation zwischen Autoritätspersonen und Jugendlichen gab es schon immer. Die eigentliche Frage ist doch ob solche Spiele es mehr wahrscheinlich machen dass Jugendliche die Konfrontation ausufern lassen und gewalttätig werden.
Zitat
Naja zurück zum Thema: Verbieten wir doch einfach Bücher! Man kann stundenlang in seiner "Welt" versinken. Unerhört. Wo doch die Kinder von 14-20 Uhr lernen sollen und anschließend ins Bett! Verbiete wir doch den Werther von Goethe, schließlich gabs dannach ne selbstmordwelle.

Es gibt in der Tat Bücher die verboten sind. Genauso wie es zensierte Spiele gibt. Soweit ich weiss werden sowohl Spiele als auch Bücher momentan nach dem gleichen Standard zensiert.
Zitat
wisst ihr, Menschen sind dazu geneigt zu sagen Gut oder Böse. Entweder oder. Was ist mt dem familienvater, der Essen klaut um seine Familie nicht verhungern zu lassen? Können wir da auch kategorisieren? Sind Playstation oder PC nicht einfach die neuen Unterhaltungsmedien? Ist neu gleich böse? Ist man sich bewusst wie viele Arbeitsplätzte/neue Unternehmen durch einen Boom in der Software Branche entstehen können?

Hat nichts mit der Diskussion zu tun. Kein rationaler Mensch behauptet Neu = Böse.
Zitat
Ich finde es absolut unverschämt als Gründe für Verdummung, Pisa und Erfurt Spiele an den Pranger zu stellen. Verdummung entsteht durch Lustlosigkeit und mangelnde Lernbereitschaft, deren Schuld auch von Lehren (hauptsächlich Hauptschule) mitverantwortet werden muss.

Naja, das mag vielleicht ein Grund sein, aber doch nicht der einzige. Was Frau Gerster anführt ist eine wissenschaftlich vertretbare Argumentation, und zwar dass stundenlanges Zocken (genau wie Fernsehen) unmittelbar zuvor gelerntes Material aus dem Gedächtnis verdrängen kann. Meiner Meinung nach sollte man mehr Wert darauf legen Kindern effektives Lernen beizubringen, dann macht es auch nichts aus wenn man sich zwischendurch "die Dröhnung" gibt. Es gibt zahlreiche erprobte Methoden des effektiven Lernens, aber irgendwie hält es niemand für nötig sowas ins Kurrikulum einzuführen. In diesem Punkt hält man Kinder für mündig genug, aber bei der Wahl ihrer Freizeitbeschäftigung dann nicht, das ist paradox.
Zitat
Sind alle Computerspieler dumm, Lernunwillig und lesen nicht mehr.  ::)  Lächerlich!

Behauptet doch keiner.
Zitat
Die Politik hat wieder einen gefunden der als Schuldiger an den Pranger gestellt wird um von deren Fehlern abzulenken!
Ach ja, wenn ein Film Krieg zeigt ist es ein Anti-Kriegsfilm, wenn ein Spiel Krieg zeigt ist es Gewaltverherrlichung.

Absolut nicht. Es gibt genauso gewaltverherrlichende Filme, die ebenso kritisch beaugt werden. Es ist aber schon ein Unterschied zwischen Medal of Honor das es einem erlaubt seine eigene Aggressionen durch das Erschiessen gegnerischer Soldaten abzubauen und einem Film wie Schindler's Liste bei dem die moralischen Aspekte im Vordergrund stehen.
Zitat
Ich kann solche Leute, die so etwas von sich geben nur als Dumm und uninformiert bezeichnen, genau die Sorte von Menschen, die ich 24 Stunden am Tag schlagen könnte  ;)

Wenn du damit Frau Gerster meinst bist du aber falsch gewickelt. Sie erscheint mir sehr wohl gut informiert zu sein. Sie mag mit ihren Konsequenzen etwas übertreiben, aber wenigstens basiert sie ihre Argumentation auf wissenschaftliche Studien, und nicht, wie du, auf irgendwelche Gefühle aus dem Bauch heraus.
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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #7 am: 03.Dezember 2004, 19:23:48 »

Du magst es Gefühle aus dem Bauch heraus nennen, aber in über 10 Jahren Schule hat man einfach einen gewissen erfahrungsschatz! Wenn ich 3 Stunden zocke heist das nicht das ich nichts lerne, sondern das ich 3 Stunden meinem hobby nachgehe und entspanne, wenn das diese Möchtegern-Politikerin als ungeignet sieht und stat dessen lieber auf einm Bein hupft, dann ist das ihr Bier und nicht meins.
Außerdem geht es darum, dass solche Leute sagen PC-Spiele böse, Buch gut. Dies ist natürlich auch auf andere Sachen übertragbar. Es wird meist in solchen Fällen an die gute alte Zeit zurückerinnert, in der alles besser war. Aber war es das wirklich? Nein, wolltet ihr 40 Jahre früher leben, mit ganz anderen Lebensstandarts und ohne fm? Außerdem speichert das Hirn erwiesner Maßen hauptsächlich gute Dinge, als Schutzmechanismus.
Es hat sich noch niemand direkt wegen eines Spiel umgebracht, sondern es wurde immer als ein faktor gennant, meist waren Spiele der dem man die meiste Schuld zugestannd. Allerdings haben sich schon mehrere Leute wegen einem Buch (bsp.: Werther) umgebracht.
Alles ein Gefühl des bauches?
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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #8 am: 03.Dezember 2004, 19:47:55 »

Zitat
Puhhhh, ich bräuchte jetzt einen smily dem vor Wut Rauch aus den Ohren komm, jetzt muss ich den nehmen  >:( >:( >:( >:(


quote]

geh mal auf
http://wernergut.de/smilies/index.htm
da gibts alles, was das wutherz begehrt.
zum thema: der größte schwachsinn wo gibt. ich spiele auch spiele wie gta oder max payne. dadurch werde ich nicht aggressiv, das hilft sogar beim spannungsabbau. ne gepflegte runde pc-ballern nach nem scheiss-schultag is schon mal drin.
wegen dieser spiele und/oder videos wird NIEMAND zum mörder, das liegt schon in ihm.

ach ja: werther gehört echt verboten, das schürt aggressionen...
« Letzte Änderung: 03.Dezember 2004, 19:49:10 von marcioamoroso »
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Athletic Club Bilbao- der Stolz des Baskenlandes

...hat jetzt seinen zweiten und dritten Weltmeister!

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #9 am: 03.Dezember 2004, 19:49:32 »

Zitat
Puhhhh, ich bräuchte jetzt einen smily dem vor Wut Rauch aus den Ohren komm, jetzt muss ich den nehmen  >:( >:( >:( >:(


quote]

geh mal auf
http://wernergut.de/smilies/index.htm
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zum thema: der größte schwachsinn wo gibt. ich spiele auch spiele wie gta oder max payne. dadurch werde ich nicht aggressiv, das hilft sogar beim spannungsabbau. ne gepflegte runde pc-ballern nach nem scheiss-schultag is schon mal drin.
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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #10 am: 03.Dezember 2004, 20:14:26 »

@X-ray und marcio

Ihr beide könnt aber nicht durch eure Einzelbeispiele eine These widerlegen nur weil dies nicht auf euch zutrifft. Ich kann mir gut vorstellen, dass PC und Fernseh im Übermaß sehr voll verdummende  und abstumpfende Wirkung erzielt. Allerdings hat diese Debatte mal wieder den üblichen Beigeschmack von Doppelmoral. Dem Bericht entnehm ich auch, dass das Publikum begeistert geklatscht hat bei diesen Worten, womit auch klar sein sollte welche Motivation bei dem Ganzen zu Grunde liegt.
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Henningway

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #11 am: 04.Dezember 2004, 06:13:49 »

Um mal ein paar Fakten voran zu führen: es gibt Dutzende Studien, die belegen, daß es eine Korrelation von Gewaltbereitschaft und dem Spielen von Programmen wie Doom etc. gibt. Hingegen gibt es sehr wenige Studien nur, die das widerlegen. Ich will also diese Korrelation als gegeben akzeptieren, im folgenden aber auch kommentieren.

Zunächst mal ist es ja nicht so, daß es sich um ein Naturgestetz handelt. Counterstrike-Spieler sind nicht per sé potenzielle Killermaschinen. Wie bereits einige Vorredner geschrieben haben, gelingt die Trennung Spiel-Realität. Dennoch gibt es einen gewissen Prozentsatz, der die Rollen vertauscht: das Spiel wird zur Realität, das Leben ohne den Computer tritt in den Hintergrund. Bei dieser Gruppe liegt die Gefahr, das Erlebte im Spiel auch außerhalb des Spiels auszuleben, sehr hoch. Solche Verhaltensweisen sind auch bei Genießern von Büchern und Fernsehen zu beobachten, jedoch in viel geringerem Maße. Das liegt an der Erlebensperspektive: Bücher verlangen Phantasie, das Gelesene nimmt im Kopf Gestalt an und wird zu einem Bild, dennoch bleibt es abstrakt. Das Fernsehen macht diese mentale Visualisierung unnötig, der Zuschauer bleibt jedoch außerhalb des Geschehens, da er nicht selbst handelt, sondern die Schauspieler. Der Computerspieler jedoch übernimmt selbst das Ruder. Wenn ein gegnerischer Soldat umgebracht wird, dann war das nicht irgendein anderer, sondern er selbst, per Druck auf einen Knopf. Das führt zu einem völlig anderen Erleben und ist maßgeblich ein Grund dafür, daß dieses Erleben (letztlich das Gefühl von Stärke, von Macht) das Verlangen wecken kann, es auf andere Bereiche des Lebens auszudehnen. Die Beziehung Computergewalt-Gewalt im Leben ist geknüpft. Aber nochmal: das trifft nur einen kleinen Prozentsatz der Betroffenen.

Als Einschub will ich sagen: es ist durchaus zu beobachten, daß das Buch wesentlich weniger genutzt wird als füher. Ich selbst lese sehr viel, aber Kinder und Jugendliche in dem Alter, wo wir früher mit Schreckenstein oder den drei Fragezeichen angefangen haben, lesen kaum mehr. Das finde ich schade und stimmt mich nachdenklich.

Die eigentliche Frage, die Tex gestellt hat, lautet: wie sieht mein Erziehungsschema aus? Ich habe noch keine Kinder, aber diesbezüglich schon eine ziemlich klare Vorstellung. Ich halte mich da an eine pharmazeutische Grundregel, aufgestellt von Paracelsus: die Menge entscheidet, wann ein Stoff ein Gift ist. Meine Kinder sollen gerne mit dem Compi zocken oder fernsehen, aber das darf kein Übermaß annehmen. Ich spiele doch selber gerne, da kann man das auch verbinden (in der Tat freue ich mich schon darauf, später mit meiner Brut CMFM zu spielen :)). Aber jeden Tag stundenlanges Spielen würde ich nicht gutheißen. In meiner noch ideologischen Sichtweise würde ich wohl in Gesprächen versuchen, diese Zeit zu limitieren. Da ich aber sowieso ein ziemlicher Familienmensch bin und Brettspiele über alles liebe, wird diese Schiene von anfang an gefahren. So verringere ich auch die zeit vor dem Fernseher. Auch da finde ich es gut, wenn man als Elternteil das Kind (bis zu einem gewissen Alter natürlich) begleitet. Diese Zeit muß man sich nehmen, ich halte sie für die Quintessenz der Erziehung.
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Raven

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #12 am: 04.Dezember 2004, 11:52:18 »

Ich kann mich Henningway absolut anschliessen;solche Studien gibt es, und die seriöseren davon kommen zu der Schlussfolgerung, dass es Risikogruppen gibt, bei denen Computerspiele à la Counterstike eine aller Wahrscheinlichkeit nach bereits vorher vorhandenes Aggressionspotential noch weiter vergrößern und mit eine Rolle dabei spielen können, wenn dieses Aggression dann nach außen getragen wird.Ein gutes Beispiel dafür ist in meinen Augen Erfurt.

Man hat es sich diesem Falle allerdings mal wieder sehr einfach gemacht.Die einen zeigen mit dem Finger auf die Medien, die anderen auf die Lehrer, dritte wiederum auf die Eltern.Unsere Gesellschaft braucht halt in solch schrecklichen Fällen jemanden am Pranger.....dabei wird vergessen, dass es solche Amokläufe auch in nicht mediatisierten Zeiten gab.Der erste in Deutschland dokumentierte Amoklauf in einer Schule fand mit einem Küchenmesser und im 19.Jhdt statt....

Ich sehe den Fall Erfurt so, dass eine bereits länger vorhandene Persönlichkeitsstörung im Sinne von Realitätsverlust, Rückzug in die eigene Welt und Hass- und Angstphantasien gegen alles was "draußen" liegt (Lehrer, Mitschüler) durch das Umfeld nicht erkannt und durch exzessives (24-Stunden-Dauersitzungen) Zocken verstärkt wurde.Auf gut Deutsch: der Junge war krank, litt wahrscheinlich an einer sog.Borderline-Persönlichkeit oder an einer Form der paranoiden Schizophrenie, sein Umfeld hat ihn als Sonderling abgestempelt, er hat sich immer mehr in seine eigene, von Gewaltphantasien beherrschte Welt zurückgezogen, es kam zur Katastrophe.Eine ähnliche These stellte ein sehr mutiges Buch vor glaube ich gut einem Jahr auf, was in Erfurt zu einiges Unmutsreaktionen führte, da man auf die These des "Sündenbockes" Computerspiel/Lehrer/Eltern nicht verzichten wollte.

Allerdings sollte auch diese Schlussfolgerung nicht die Spieleindustrie von jeglicher Verantwortung befreien.Ich bin absolut für Alterbeschränkungen, weil ich der Meinung bin, dass ein 10jähriger kein GTA zocken sollte, und ein 14jähriger auch kein Doom3.Es gibt-ähnlich wie bei Filmen- Spiele für Erwachsene und Spiele, die für jeden zugänglich sein sollten.Dazu sollte man sich die Frage stellen, wie "weit" man eigentlich noch gehen will, wenn in Spielen wie Manhunt (das in meinen Augen völlig zurecht auf den Index flog) das Menschenjagen zum Sport und in Spielen wie "Punisher" die Folter zum legitimen, vom Helden eingesetzen Mittel wird.Dazu kommt die augenblicklich (vom Militär natürlich mit Freude gesponserte, siehe Americas Army, siehe Full Spectrum Warrior) in Übermaßen stattfindende Kriegsverherrlichung à la Medal oder Men of Honor.Nicht nur wird hier Gewalt völlig normalisiert, sondern dazu kriegt man auch noch die unterschwellige Botschaft vermittelt, dass Kriege nötig und teilweise sogar wünschenswert sind.

Ich glaube dass die Computerspieleindustrie, die mittlerweile zum Massenmedium geworden ist, eine gewisse Verantwortung trägt, genauso wie die Filmindustrie.Dieser Verwantwortung wird sie - und genausowenig die sie vertretenden Medien- nicht im geringsten gerecht, statt dessen wird vor allem auf den Geldbeutel gestarrt und lieber das x-te 2.Weltkriegs-Ballerspiel auf den Markt geworfen, statt in gute Spielekonzepte à la Civilization zu investieren.Und jedesmal, wenn ein deutsches Käsblatt sich an einem "ernsten" Artikel über Gewalt in Spielen versucht, führt das bei mir zu einem dreistündigen Heulkrampf.Mein Lieblingszitat aus der GamePro "Ist Gewalt denn eigentlich immer schlecht?".Juhu, was für ein Argument.....

Was mein Erziehungsschema angeht:

Zitat
Die eigentliche Frage, die Tex gestellt hat, lautet: wie sieht mein Erziehungsschema aus? Ich habe noch keine Kinder, aber diesbezüglich schon eine ziemlich klare Vorstellung. Ich halte mich da an eine pharmazeutische Grundregel, aufgestellt von Paracelsus: die Menge entscheidet, wann ein Stoff ein Gift ist. Meine Kinder sollen gerne mit dem Compi zocken oder fernsehen, aber das darf kein Übermaß annehmen. Ich spiele doch selber gerne, da kann man das auch verbinden (in der Tat freue ich mich schon darauf, später mit meiner Brut CMFM zu spielen ). Aber jeden Tag stundenlanges Spielen würde ich nicht gutheißen. In meiner noch ideologischen Sichtweise würde ich wohl in Gesprächen versuchen, diese Zeit zu limitieren. Da ich aber sowieso ein ziemlicher Familienmensch bin und Brettspiele über alles liebe, wird diese Schiene von anfang an gefahren. So verringere ich auch die zeit vor dem Fernseher. Auch da finde ich es gut, wenn man als Elternteil das Kind (bis zu einem gewissen Alter natürlich) begleitet. Diese Zeit muß man sich nehmen, ich halte sie für die Quintessenz der Erziehung.


Sehr viel anders wird das bei mir nicht aussehen.Ich sehe im Augenblick an meinen beiden Halbbrüdern das doch etwas erschreckende Beispiel einer sehr liberalen Erziehung, die bei dem einen zu einer regelrechten Internetsucht geführt hat, die-trotz seiner zweifelsohne vorhandenen Intelligenz, schliesslich ist er mit mir verwandt  ;D  - seine schulischen Resultate sehr stark nach unten beeinflusst.Von daher würde ich etwas rabiater vorgehen, d.h. kein eigener Computer und keine eigene Playstation bis zur Pubertät und regulieren der Spielzeiten, so in Richtung "eine Stunde am Tag, und nach den Hausaufgaben, und PES bitte nur mit Papi zusammen".Vor allem würde ich darauf achten, das andere Beschäftigungen -Sport,Lesen,Musik- nicht zu kurz kommen und Priorität gegenüber dem Zocken haben.

Ausserdem würde ich bis zu einem gewissen Alter darauf achten, was meine Kiddies sich an Spielen zulegen.

"Vati, ich will den Fussballmanager 2015!"
"Kommt nicht in Frage, kauf dir lieber Doom 10..."

;D ;D


« Letzte Änderung: 04.Dezember 2004, 11:54:23 von Raven »
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fenerli

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #13 am: 04.Dezember 2004, 21:42:49 »

also beim auto fahren denke ich gern an gta und hab den drang mal mehrere menaschen auf einem haufen zu überfahren um mehr geld verdienen
(ich mein das natürlich nicht ernst ;))
« Letzte Änderung: 04.Dezember 2004, 21:48:01 von fenerli »
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deadeye

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #14 am: 04.Dezember 2004, 23:47:11 »

gerade bei den meisten online-shootern muss man doch im team spielen und mit seinen mitspielern kommunizieren um zu gewinnen. ich sehe/verstehe den zusammenhang überhaupt nicht, wenn ich am pc ein paar leute wegballer ist das für mich so wie wenn ich beim schach meinem gegenspieler eine figur vom brett stoße. für mich ist das einfach nur ein spiel, ich will mein ziel ereichen und erfolgreich sein. es geht nicht ums töten,
es geht um das bestehen einer herausforderung.
ich meine die ganzen amokk-läufe währen auch ohne pc-spiele passiert. mit den leuten ging irgendwas schief, das soziale umfeld hat eben nicht gepasst, und die wären so oder so irgendwann "explodiert".

so von dieser logik ausgehend "pc-spiele lasses einen emotional gegen gewalt abstumpfen" müsste doch die größte gruppe von amokk-läufern unter jägern zu finden sein. die töten in echt, und zwar keine bunten figürchen sondern lebewesen. also müsste in jedem jäger-dorf bald ein ammok-lauf stattfinden. es gibt so viele andere sachen die nach dieser logik noch mehr gewaltätig machen müssten. z.B. kampfsport.
also ich meine das hat alles nur mit dem sozialen umfeld dieser leute zu tun. die kombination: raben eltern, kein erfolg im leben,
zugang zu waffen und ein extrem negatives erlerbnis ala aus der schule geschmissen das die wut die sich über das verkorxte leben angestaut hat ausbrechen lässt.
pc-spiele mit der momentanen grafik sind für mich vollkommen harmlos. das kann nur frust abbauen,  außer man verliert immer.  ;D gewalt ist für mich wenn ich von jemandem pysisch oder psychisch angegriffen werde nicht wenn ich irgendwo einen knopf drücke und dann auf meinem monitor eine bunte figur auf den virtuellen boden fällt.
« Letzte Änderung: 05.Dezember 2004, 00:04:13 von deadeye »
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Henningway

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #15 am: 05.Dezember 2004, 06:06:21 »

Du bestätigst im Grunde genommen nur das, was ich schon gesagt habe: die gößte Gruppe der Spieler sieht es wie Du. Und um Dein Beispiel zu kommentieren: auch die größte Guppe der Jäger und Kampfsportler sieht es wie Du. Aber auch in diesen Guppen gibt es Personen, die sich von der ihr verliehenen Macht über Gesundheit und Leben/Tod die Lösung ihrer Probleme erhoffen. Es ist eine Frage des persönlichen Erlebens, ob und wieviele potenzielle Amokläufer zu manifesten Amokläufern werden.
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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #16 am: 05.Dezember 2004, 12:42:47 »

Uhrzeit 6:06 Uhr  :o :o :o
Da hat die Sucht nach dem FM aber jemanden früh aus dem Bett geholt. Muss....noch....ein.....Spiel......noch....ein.....Spiel  ;)
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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #17 am: 05.Dezember 2004, 13:36:30 »

Henningway gehört wahrscheinlich auch zu den Leuten, die beim Anblick von Frühstückseiern sofort an die 2D-Darstellung im FM denken müssen.... ;D
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Ljuba

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #18 am: 05.Dezember 2004, 18:34:24 »

Warum kommt diese Diskussion eigentlich vor allem bei Computerspielen auf? Der größte Teil der Zocker kann wohl von Realität und Fiktion unterscheiden. Wenn man alles immer nur an ein paar Idioten misst, dann müsste man auch bsp. Autofahren  verbieten, das sind ja schon einige mehr umgekommen, bloß weil einige Michael Schumacher spielen wollten...  ::)
Ich persönlich halte es da wie deadeye. Wenn ein Mensch durchdreht, dann nicht weil er zu lange gezockt hat. Das mag zwar der Tropfen sein, der das Faß zum überlaufen bringt, aber entscheidend ist die Geschichte vorher. So einer, wie der Junge in Erfurt, wär wohl auch bei der nächsten Beleidigung oder anderen Lapalie ausgerastet.

Was ich bedenklich finde, ist die Verblödung zu der zuviel Fernsehgucken oder Computerspielen führt.  Aber ich weiß nicht, ob da ein striktes Verbot hilft. Eher sollte man versuchen die Freude an anderen Sachen wie Lesen oder Sport zu wecken, dann würde das stundenlange Zocken auch aufhören.
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"Mein Zentrum ist verloren, meine linke Flanke auf dem Rückzug. Die Situation ist hervorragend, ich greife an!"

Tex_Murphy

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Re: Böse Computerspiele
« Antwort #19 am: 06.Dezember 2004, 08:17:22 »

Zitat
ach ja: werther gehört echt verboten, das schürt aggressionen...

Ich mag Werther's Echte  ;)
Aber davon abgesehen - Goethe's Werther ist auch gut, muss man nur oft genug lesen.

Ich finde die Reaktionen hier toll. Klar, das ein oder andere, das man nicht ernst nehmen muss, aber das gehört ja dazu. Was mich allerdingsa auch noch interessiert ist die Frage nach den "kleinen" Agressionen. Mir ist klar, daß nicht jeder, der Computerspiele spielt zum Amokläufer wird.
Aaaaber.... Bei wem bauen sich "kleine" Agressionen auf, und wie äußern sich die? Erwischt sich vielleicht jemand dabei, wie er erfolglosen Spielen seine  Mitmenschen ankeift, heftiger reagiert, Papiere vom Schreibtisch wischt oden die Maus an die Wand klatscht?
Natürlich geht niemand davon aus, daß Ego-Shooter Spieler auf herumstehende Fässer ballern und ihre Nachbarn umbringen. Nur die wenigsten GTA-Spieler werden wirklich Leute aus ihren Autos zerren um dann damit rumzufahren, und auch nach stundenlangem, exzessiven "Clou"-Spielen habe ich tatsächlich noch keine echte Bank ausgeraubt.
Aber ich merke, daß ich - gerade, wenn ich mich betrogen fühle - nach einem Computerspiel kurzfristig etwas agressiver werde. Das ist zwar nach 30 Sekunden wieder weg, aber immerhin...
Und da ist meine Frage - wem geht es ähnlich, und wie äußert sich das?

Zum Thema Kindererziehung. Tja, Henning, auch ich lese sehr viel, auch ich habe Schreckenstein und Drei Fragezeichen gelesen (letztere aber mehr als Hörspiel erlebt) auch ich liebe Brettspiele und ich spiele lieber Pen&Paper Rollenspiele als am PC (wobei ich dennoch letzteren keineswegs abgeneigt bin) und hoffe, meine Vorlieben meiner Tochter nahebringen zu können. Ich hoffe, ich kann ihr zeigen, welche Vielfalt und Abenteuer in einem Buch stecken können und wieviel Spaß es macht, mit anderen Menschen gemütlich vor einem Brettspiel zu sitzen.
Meine Tochter wird definitiv keinen Ego-Shooter spielen. Allerdings mehr, weil ich Schiss habe, daß sie bereits im zarten Alter von 4 Jahren ihrem Papa zeigt, wo der Hammer hängt ;)
Ich glaube und hoffe, daß die Eltern eine große Rolle spielen, wenn es um das Verhältnis ihrer Kinder zu Fernsehen und Videospielen geht. Und ich hoffe, ich finde den richtigen Mittelweg zwischen "Mach Deine Erfahrungen" und "Ich will Dich vor Fehlern bewahren"

Weiterhin stellt sich aber auch die Frage, ob nicht auch Kino Agressivität und gealtbereitschaft fördern. Man braucht sich doch nur mal anzuschauen, wie die Leute sich bewegen und verhalten, wenn sie aus dem Kino kommen.
Und "die gute alte Zeit" ist nichts als ein verklärter Blick durch die rosarote Brille. Stellt man sich vor, man könne in einer anderen Zeit hir in Deutschland leben - welche wäre das wohl? Vor 30 Jahren? Klar, damals war die Welt geprägt von der Angst vor dem Atomkrieg, aber sonst war alles gut. Vor 60 Jahren? Naja, ein bißchen im Stechschritt laufen, ein bißchen Krieg - ales besser als heute. Vor 100 Jahren - 200 Jahren - 1000... ist doch egal. In der Vergangenheit begegnen uns Industrialisierung, Leibeigenschaft, Hunger, Kriege.... Jede zeit hat ihren Reiz, jede ihre dunkle Seite, und ich finde, ich habe es hier und in meiner Zeit gut getroffen. Daß es auch heute noch Hunge, Kriege, Seuchen u.ä. gibt, lässt sich leider nicht vermeiden und wird immer so bleiben, solange es Menschen gibt.
« Letzte Änderung: 06.Dezember 2004, 09:19:55 von Tex_Murphy »
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