Für die allermeisten hier wird es eine Randnotiz sein, für den KSC ist allerdings eine wichtige Personalie geklärt: Christian Eichner unterzeichnet einen 2-Jahres-Vertrag als Cheftrainer in Karlsruhe. Das ist wichtig, dass hier auch auf dem Papier Klarheit herrscht, gerade auch in Bezug auf Neuzugänge und Vertragsverlängerungen. Dass sich die Angelegenheit etwas gezogen hat, hat im Umfeld des Vereins für Verwunderung gesorgt.
Wie im Austausch zwischen Costa Rico und mir schon klar geworden ist, gibt es zu Eichner geteilte Meinungen. Tatsache ist aber, er hat - wenn auch denkbar klappt - den Klassenerhalt geschafft und sich dafür die entsprechende Belohnung in Form eines Cheftrainer-Vertrags verdient, finde ich. Davon ab: Eiche hat bereits versucht, diesen limitierten Kader fußballerisch weiterzuentwickeln, die Mannschaft aktiver ins Spiel zu bringen. Das hat nicht alles und nicht immer geklappt, aber gerade als Trainernovize darf er auch Fehler machen und insgesamt sehe ich die Entwicklung klar positiv. Dazu kommt die Teamführung auf menschlicher Ebene, die er offenbar sehr gut hinbekommen hat. (Fast) Alle Spieler waren wieder mit an Bord, das Auftreten der Mannschaft war (meist) deutlich selbstbewusster. Zu guter letzt hat er dem Beirat ein langfristiges Konzept vorgelegt, wohin sich der Verein sportlich entwickeln sollte (es geht in Richtung Freiburger Modell). So viel Einsatz, Ehrgeiz und Identifikation muss belohnt werden - einerseits in Form eines Vertrages wie geschehen, andererseits jetzt auch in Form von Vertrauen und Geduld.
Bei letzterem wird es ganz entscheidend davon abhängen, wer Ende Juli zum neuen Präsidenten gewählt wird. Gerade beim aktuellen Vizepräsidenten Holger Siegmund-Schultze, der sich auf das Amt beworben hat, habe ich den Eindruck, da stimmt die Wahrnehmung dessen, was der Verein aktuell kann, wo es hakt und welches Potenzial gehoben werden könnte. Möglicher Vizepräsident bei einer Wahl von Siegmund-Schultze wäre der langjährige Manager und Ex-Spieler des KIT, Rolf Dohmen (der sich auch auf das Präsidentenamt beworben hat). Damit hätte man sportliche Kompetenz im Präsidium, die bislang fehlte. Aktuell bin ich also ganz zuversichtlich, was die Zukunft im Verein anbelangt, auch wenn man sicher Durststrecken haben wird, könnte man mit diesem Personaltableau langfristig einiges erreichen, glaube ich.