Bittere Geschichte um den MSV, den ich mag. In den glänzenden Saisonbilanzen von DFL und DFB wird gerade wohl in dieser Saison wieder beschönigt werden, wie es gerade in den unteren Klassen bestellt ist. Wobei gerade auch in Duisburg die Verantwortlichen wohl selbst schuld sind, solche Summen zur Refinanzierung des Stadions mit dem hässlichsten Namen im deutschen Profifußball (5 Millionen pro Saison!?) waren wohl klar auf eine Erstliga-Zugehörigkeit ausgelegt, die man in Duisburg wohl kaum garantieren konnte. Ein enorm hohes Risiko, nach dem Wiederabstieg waren die Duisburger Kader ja kaum umsonst so oft mit Leihspielern für eine Saison bestückt, die als Leistungsträger herhalten mussten - und dann wieder gingen.
Stellt sich die Frage, warum die Verantwortlichen so selbstbewusst und selbstsicher der Situation stellen, zumindest öffentlich. Wenn keine Lizenz erteilt wird, geht es nicht um Lappalien. In Saarbrücken, die sportlich als Achter der 2. Liga 1995 die Lizenz gemeinsam mit Dynamo Dresden entzogen bekamen, hält sich bis heute die Dolchstoß-Legende, das sei ein reiner Formfehler bei Abgabe der Unterlagen gewesen. Laut Peter Neururer, der Saarbrücken in seiner letzten Erstliga-Saison 92/93 trainierte, hätte der Verein sich schon damals mit Finanzspritzen von Oskar Lafontaine über Wasser gehalten. Und 1993 hätte Neururer einen Anruf von einem BILD-Reporter erhalten: "Herr Neururer, gilt ihr Vertrag auch für die dritte Liga?" Angeblich gabs da schon Lizenzprobleme - im Existenzkampf ist keine schönigende Lüge zu teuer, selbst wenn eigentlich schon die Lüge davor auf Pump finanziert wurde. Mal sehn.