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Autor Thema: 2. Liga  (Gelesen 825920 mal)

Stefan von Undzu

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Re: 2. Liga
« Antwort #5520 am: 31.Mai 2017, 09:28:46 »

Wie schrieb Arnd Zeigler so schön:

Zitat
"We go to the Top!"

Mein aufrichtiges und tiefes Mitgefühl gilt in dieser Stunde den vielen Fans des früher mal so wunderbaren TSV München 1860.
Meine sehr tiefe und ebenso aufrichtige Verachtung gleichzeitig Herrn Ismaik (und allen anderen Herrn Ismaiks dieser Fußballwelt) und seinem seltsamen Team.
Beinahe könnte man Hochachtung haben: Mit mehr Geld und weniger Gehirn ist noch nie ein Verein in Deutschland so konsequent zerstört worden.
Ein Verein, der seine gesamte Identität aufgegeben hat. Ein stümperhaft zusammengestellter Kader. Und eine Ehrenloge voller Verantwortlicher (wenn Sie einen Stadionbesuch möglich machen können), denen dieser große Traditionsverein NICHTS bedeutet.

Nebenbei formidabler Anschauungsunterricht für alle "Unser Verein braucht einen Investor!"-Rufer.
Eine der beklemmendsten Stories der deutschen Fußballgeschichte hat heute ihren Tiefpunkt erlebt. Einen von sehr vielen Tiefpunkten.


https://www.facebook.com/arndzeiglerofficial/
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Re: 2. Liga
« Antwort #5521 am: 31.Mai 2017, 12:42:34 »

Ich hoffe die 60-Fans hier im Forum sehen mir es nach - aber ich bin echt froh und erleichert, dass das Projekt Traditionsverein - Ismaik endlich gescheitert ist. Meines Erachtes wird 60 in die Insolvenz gehen und wohl oder über den Aachen-Weg gehen müssen - in der 3. Liga wird es mit dem Grünwalder Stadion nix werden aber weiter unten dürfte das doch kein Problem werden. 60 hat soviele Talente die wegen diesem Jordaniers brach liegen - unglaublich bitter auch für den deutschen Fussball ansich.

Vielleicht kann man in den nächsten 10 Jahren wieder zu dem symphatischen Traditionsverein werden der man mal war? Ich drück die Daumen!

Was macht dich denn so sicher, dass Ismaik die 60er fallen lässt? Hat er sich dahingehend schon geäussert? Ich glaube eher, dass er weiterwurschtelt und mit aller Macht zeigt, wie es um seine Fussballunkenntnis steht.
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der vfb spielt im neckarstadion!

Stefan von Undzu

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Re: 2. Liga
« Antwort #5522 am: 31.Mai 2017, 13:14:46 »

Er schrieb ja nicht, dass Ismaik jetzt aufhör, sondern nur, dass das Projekt gescheitert sei - und das stimmt zweifelsohne.

Es wäre schon fein, wenn sich der Investor nun verpissen würde und man neu starten könnte.

Es gab mal in den Anfängen des Fanrats ein Gespräch mit Dr. Koch in der BFV Zentrale, wobei das Szenario "Insolvenz" ein Thema. Auf die Frage, wie weit Sechzig runter müsste, war die Antwort von Dr. Koch recht eindeutig:

"Glauben sie wirklich, wir würden Sechzig unterhalb der Bayernliga/Regionalliga spielen lassen? Das würde sich von der Stadionkapazität schon gar nicht ausgehen."

Außerdem wäre Sechzig dann wieder das Zugpferd des Bayrischen Fußballverbands. Wenn Ismaik abdankt, dann wirds wohl die Regionalliga, die dann für ein Jahr auf 19 Teams aufgestockt würde.
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Lumpi

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Re: 2. Liga
« Antwort #5523 am: 31.Mai 2017, 13:40:23 »

Angeblich wird in diesen Minuten der Insolvenzantrag vorbereitet <3
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fifagarefrekes

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Re: 2. Liga
« Antwort #5524 am: 31.Mai 2017, 13:43:00 »

"Eine der beklemmendsten Stories der deutschen Fußballgeschichte"

Weniger beklemmend, eher grotesk.
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Stefan von Undzu

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Joe Hennessy

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Re: 2. Liga
« Antwort #5526 am: 31.Mai 2017, 13:58:58 »

Mist, dann muss sich Kruj mit seinem Ligen-File für den FM18 halt beeilen.  ;D
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Stefan von Undzu

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Re: 2. Liga
« Antwort #5527 am: 31.Mai 2017, 14:09:00 »

Absolut.
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DeDaim

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Re: 2. Liga
« Antwort #5528 am: 31.Mai 2017, 14:57:35 »

Puh, von außen kann ich (neben allem Unverständnis für das, was da in den vergangenen Jahren abging) nur sagen, dass ein klarer Schnitt wohl die beste und nachhaltigste Lösung ist. Selbst wenn man für Jahre in den Niederungen des deutschen Fußballs verschwinden sollte, gibt man diesem (ursprünglich) absolut sympathischen Verein wieder seine Würde zurück.

Abgesehen davon bin ich der Überzeugung, dass 1860 einer der spannendsten Vereine ist, die man sich vorstellen kann. Das Potential für Vermarktung und Identitätsstiftung ist riesig (mit ähnlichem Kult-Potential wie beispielsweise St. Pauli, würde ich behaupten) und sicherlich ließen sich auch entsprechende Sponsoren auftreiben, um den Kahn wieder flott zu bekommen. Eigentlich eine geile Aufgabe, wenn man es sich mal so überlegt.

Aber, wie gesagt, alles von (sehr weit) außen betrachtet...
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Re: 2. Liga
« Antwort #5529 am: 31.Mai 2017, 15:13:10 »

Ich hoffe und bete, dass das mit der Insolvenz stimmt und das alles ordentlich über die Bühne geht, sodass ich am 13. Juli glücklich im Grünwalder stehen und meine Löwen zum Sieg über den SV Schalding-Heining schreien kann. Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende - Und jetzt ist die Zeit gekommen, an der keine Kompromisse mehr gemacht werden dürfen. Freiheit für Sechzig, Ismaik Giesing-Verbot erteilen und die Löwen zu dem machen, in das ich mich verliebt habe: Den bodenständigen, dreckigen, ehrlichen, sympathischen, bayerischen Kultclub aus Giesing im Gegensatz zur sterilen, globalisierten AG aus der Nebenstraße.

Auf jeden Fall habe ich es mir gestern geschworen, dass das mein letzter Besuch in der Allianz Arena in der Nordkurve war. Wenn dann nur zum Derby im Auswärtsblock. Sollte aber wider Erwarten der Fette doch "seinen Löwen-Verein" in die 3. Liga begleiten wollen, werde ich mir sicher keine Dauerkarte mehr kaufen und nur noch zu den Amateuren fahren.

Glückwunsch an den Jahn, btw!
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veni_vidi_vici

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Re: 2. Liga
« Antwort #5530 am: 31.Mai 2017, 15:20:14 »

Die 2. Mannschaft und 1. Mannschaft dürften in der Regionnalliga gemeinsam spielen. Wenn die Zweite aufsteigt... dann ist doch aber sicherlich irgendwie doch die Erste aufgestiegen, oder? Wie es das beim "Gegeneinanderspielen". Da kann ja geschummelt werden, was einen Vorteil gegenüber der Rest der Liga bedeutet.

LG Veni_vidi_vici

idandt

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Re: 2. Liga
« Antwort #5531 am: 31.Mai 2017, 15:32:43 »

Die 2. Mannschaft und 1. Mannschaft dürften in der Regionnalliga gemeinsam spielen.

Wat? Wie? Nein, einfach nein.
In den unteren Ligen (Kreisliga zB) geht das, dann aber in verschiedenen Staffeln, aber ganz sicher nicht in der Regionalliga. 1860 II muss sicher mindestens in die Oberliga runter.
Ich denke du beziehst dich auf den Link von Stefan von Undzu, doch da ist sicher "nur" gemeint, dass man mit dem Kader der zweiten Mannschaft in der RL Bayern weiter machen kann/könnte. Damit hätte man zumindest eine eingespielte Mannschaft und eine Grundlage für den Neuanfang.
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Lumpi

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Re: 2. Liga
« Antwort #5532 am: 31.Mai 2017, 15:40:44 »

Nach AZ-Informationen sind die KgaA-Konten leergeräumt! Die Spielergehälter wurden auch nicht überwiesen, angeblich hat auch Ayre kein Gehalt bekommen und ist eventuell auch deswegen zurück getreten. Es deutet wohl vieles auf einen Rückzug Ismaiks hin. Verwaltungsratsboss Drees will keine Stellungnahme abgeben.
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Rejs

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Re: 2. Liga
« Antwort #5533 am: 31.Mai 2017, 15:46:41 »

Die 2. Mannschaft und 1. Mannschaft dürften in der Regionnalliga gemeinsam spielen.

Wat? Wie? Nein, einfach nein.
In den unteren Ligen (Kreisliga zB) geht das, dann aber in verschiedenen Staffeln, aber ganz sicher nicht in der Regionalliga. 1860 II muss sicher mindestens in die Oberliga runter.
Ich denke du beziehst dich auf den Link von Stefan von Undzu, doch da ist sicher "nur" gemeint, dass man mit dem Kader der zweiten Mannschaft in der RL Bayern weiter machen kann/könnte. Damit hätte man zumindest eine eingespielte Mannschaft und eine Grundlage für den Neuanfang.

Durch Sonderregelungen beim BFV wäre das sogar möglich, aber wirtschaftlich sinnlos, da 60 keine zwei Regionalligamannschaften stellen könnte und es dann auch feste Kader braucht. Ein Schieben der Spieler ist dann auch nur noch in den üblichen Transferperioden möglich. Braucht also zwei riesige Kader. Richtig ist allerdings auch, dass unter bestimmten Auflagen der Ligenplatz von 60 II übernommen werden könnte, ein kompletter Absturz ist somit eher unwahrscheinlich. Fraglich ist halt, ob die zweite Mannschaft jetzt unabhängig von der tatsächlichen Ligenzugehörigkit der Ersten als Absteiger feststeht. Dann würde es in die Bayernliga Süd gehen.
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Re: 2. Liga
« Antwort #5534 am: 31.Mai 2017, 16:58:51 »

Wenn 60 in die Regionalliga geht, dürfte dann Paderborn eigentlich in der dritten Liga verbleiben?
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Zu weit exitiert nur in deinem Kopf

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Re: 2. Liga
« Antwort #5535 am: 31.Mai 2017, 17:08:40 »

Sehe ich leider etwas anders als Zeigler:

Zitat
Nebenbei formidabler Anschauungsunterricht für alle "Unser Verein braucht einen Investor!"-Rufer.

Das ist eher Anschaungsunterricht, welche Art von Investoren / Projekte man anlockt, solange die Situation (50+1) in Deutschland noch nicht geklärt ist, und dann durchs Hintertürchen Kompetenzen geschachert werden (vordergründig: Traditionsverein, hintergründig: Hier bin ich der Boss). Zumindest wird es so interpretiert werden, siehe RBL-Erfolgsstory, während die "Traditionsclubs" darben und sich mitunter selbst entlarven über ihre Strukturen. Der HSV hat im Prinzip auch seinen Privatinvestor, der übers Hintertürchen Einfluss nimmt, und dazu den traditionellen Aufsichtsrat, der auch immer wieder querspielt. Alles keine großen Argumente für die Traditionalisten, leider. Und solange die Lage in Deutschland nicht eindeutig geklärt ist, da mischt die DFL mit ihren Einzel- und Sonderrechten für Einzelprojekte mit, wirds so bleiben, wie es ist.

Was mich bei Turbomilliardären wie Ismaik bloß überrascht, dass sie ihr Wirtschaftswissen nicht zumindest auf den Fußball übersetzt kriegten. München ist ein heißes Pflaster, wo so was schwierig ist, langfristig zu denken. Und der Mann tritt sicher nicht als traditioneller Investor auf. Aber als Aulas im provinziellen Lyon Präsident wurde, machte der sich gar nix vor, von Fußball überhaupt kein Plan, aber dafür gibts Leute. Der Plan ist/war noch immer so einfach wie simpel: Sportlicher Erfolg unterliegt Schwankungen, aber auch der Fußball ist ein stückweit planbar. Nämlich dann, wenn es einem gelingt, auch dank Fachpersonal, gute, junge Spieler zu günstigen Konditionen zu verpflichten, und dann auf dem Höhepunkt über ihrem Wert zu verkaufen. Verbessert die Vorraussetzungen langfristig nachhaltig, so wurde Lyon aus einem Provinzclub Serienmeister, ist natürlich heute nicht mehr stemmbar, seitdem auch in Frankreich einige Clubs Sonderunterstützung haben. Aber das hier war ja das Gegenteil davon. Aber wahrscheinlich war das auch nicht der Plan. Für direkte Investoren wie Ismaik ist so ein Club ein nettes SPielzeug, siehe die absurden Pläne, ein neues Stadion mit angehängtem Löwenkäfig zu bauen.  ;D Und ein Machtinstrument, wahrscheinlich hätte es sogar Werner Lorant zu seinen resistentesten Zeiten keine drei Monate in diesem Irrsinn ausgehalten, raus, der nächste bitte.
« Letzte Änderung: 31.Mai 2017, 17:13:00 von KI-Guardiola »
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Dr. Gonzo

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Re: 2. Liga
« Antwort #5536 am: 31.Mai 2017, 17:13:44 »

Wer das Scheitern von Investoren im Fussball genauer betrachten will, muss sich die zweite englische Liga anschauen. Da gibt es viele Vereinsbesitzer, die ein Millionenvermögen gut verwalten können, aber in Sachen Fussball krachend scheitern. Von daher bin ich durchaus bei Zeigler.
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Re: 2. Liga
« Antwort #5537 am: 31.Mai 2017, 17:45:26 »

In Soccernomics wird darauf verwiesen, dass Fußballvereine eben KEINE Wirtschaftsunternehmen sind - das höchste finanziell sinnvoll erreichbare Ziel ist die Stabilität (Geldmäßig gesehen), nicht der Profit. Profit ist selten.
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Re: 2. Liga
« Antwort #5538 am: 31.Mai 2017, 18:04:56 »

In anderen Branchen ist es für Investoren sehr viel einfacher, Geld gewinnbringend anzulegen, einfach weil meist bereits kompetentes Personal da ist oder man, sofern man neues sucht, i.d.R. leichter Kompetenz anhand des Lebenslaufs erkennen kann. Außerdem dürfte es bei vielen Investoren im Sport eher so sein, dass die sich Clubs eher als Spielzeug zulegen und ihnen gar nicht bewusst ist, dass auch dort Geld sinnvoll eingesetzt werden muss, damit es Erfolg bringt. Das hat dann weniger mit dem deutschen Modell zu tun als mit der Herangehensweise der Investoren.
Bei Red Bull hat man es anfangs auch nur mit kopflosen Investitionen probiert und ist damit gemessen an dem eingesetzten Geld recht erfolglos gewesen. Da hatte man auch die ganzen Grabenkämpfe, wo Mateschitz in Leipzig zig Trainer und sonstige Verantwortliche verschlissen hat. Erst als man angefangen hat, das ganze Konstrukt komplett auf Rangnick-Fußball auszurichten und aus sportlicher Sicht sinnvoll auszugeben, hat man dort ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hinbekommen.
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Re: 2. Liga
« Antwort #5539 am: 31.Mai 2017, 18:15:04 »

In Soccernomics wird darauf verwiesen, dass Fußballvereine eben KEINE Wirtschaftsunternehmen sind - das höchste finanziell sinnvoll erreichbare Ziel ist die Stabilität (Geldmäßig gesehen), nicht der Profit. Profit ist selten.

Anders ausgedrückt: Real Madrid hat weniger Umsatz als ein mittelgroßer Einzelmarkt einer der richtig großen Supermarktketten. Profit ist das eine, der Fußballbetrieb an ist nicht wirklich riesig profitabel, attraktiver ist für einen Perez sicher der Einfluss und die Kontakte, die gewinnt, wenn er so einem Club vorsteht, Fußball ist überall. Die Ressourcen, die man hat, sind aber endlich. Deshalb wird einer wie Aulas auch mitunter kritisiert, dass er den Club wie ein Wirtschaftsunternehmen führt (und Bayern in gewissen Kreisen verlacht, mit dem Argument: wenn die wollten, könnten die sich alle Kredite nehmen und Europa beherrschen). Die Ressourcen, die er pro Saison hatte, verbesserte er so trotzdem kontinuierlich, aus einem Provinzclub, der selbst in seiner Region im Schatten von St. Etienne stand, wurde eine zeitlang Frankreichs beliebtester/größter Club. Dann kamen die Scheichs... In Deutschland ist das mit dem Profit ja noch mal eine Sondergeschichte wegen schon historisch strenger Lizensierungsauflagen. Wo wir bei 1860 sind, die damit aktuell wieder Probleme haben.

Um das noch mal auszuführen, Geschichten wie 60 werden glaube ich nicht für eine Stärkung von 50+1 beitragen, weil sie sich von den Gegnern der Regel auch einfach umdrehen lassen. Gerade in D. Und es gerade gescheiternde und scheiternde Traditionsclubs in Deutschland eine ganze Menge gibt. Die über diverse Hintertürchen übrigens seit jeher nicht selten von fußballfremden Präsidenten/Gönnern und deren verlesenem Personal schattengesteuert werden. Würde in der Region mal gerne aufgerechnet wissen, was ein Ostermann von der Victor's Gruppe über die Jahre in Saarbrücken investiert hat (zuletzt medial noch einigermaßen präsent in der Winterpause 13/14, als zahlenmäßig noch mal eine komplette erste Elf mit größtenteils Erst- und Zweitligaerfahrung verpflichtet wurde; und ohne Steilmanns oder Geitlingers hätte es schon in den 1980ern/1990ern kaum Wattenscheid oder Homburg in der Bundesliga gegeben (wo sind diese Clubs heute?). Selbst wenn die Schere damals noch längst nicht so krass auseinanderklafft wie heute, selbst in der Bundesliga. Wo noch bis vor knapp zehn Jahren Wolfsburg in Sachen Personaletat gar nicht mal so weit weg war vom Krösus Bayern, zahlen die heute ja praktisch das vier- bis fünffache vom Ligaschnitt.

Ich hätte das auch nie gedacht, aber meine Position ist da mittlerweile anders. Das Idealding wäre meiner Meinung nach eine Öffnung für Investoren, solange hier Sonderrechte für Einzelclubs gewährt werden vor allem, damit die Voraussetzungen gleich für alle sind. Aber natürlich kontrolliert und mit Klauseln: mindestens x Jahre garantierte Beteiligung. Vor allem auch, weil ich dieses Traditionsgerede mittlerweile lächerlich verlogen halte. Echte Liebe ist nix weiter als ein cleverer Marketingspruch, ähnlich zum Kotzen wie der Legionär, der das Vereinswappen küsst, Fußball-Turniere, die zum meistbietenden geschachert werden, Ex-Liberos, die sich als Lichtgestalten feiern lassen, Verbände, die Millionen umsetzen und Gemeinnützigkeit predigen, während hinter den Kulissen was ganz anderes passiert, nur um den schönen Schein zu wahren. Die Zeit der 11 Freunde ist lange vorbei, eigentlich hatte das der junge so genannte "Kaiser" schon damals gesagt, und Infront-Netzer mit seinen flotten Autos und Frisuren schon in den 1970ern demonstriert (Helmut Schön ist verzweifelt). Das ist komplett entfesselte freie Marktwirtschaft in Reinkultur, oft noch nicht mal kontrolliert, auch wenn sie anders inszeniert und verkauft wird. Die Auswüche davon sieht man in vielen  Richtungen, die Ausschreitungen von gestern gehören für mich dazu. Mir geht, wenn ich mir das hier anschaue/anhöre auch das Herz auf. Aber es spricht ja nix dagegen, dass sich Vereine als große Familie begreifen, ehrlich, und trotzdem diesen Spagat hinkriegen.  :)

edit: Es gäbe ja durchaus Alternativmodelle, aber es ist unwahrscheinlich, dass sich der doch Fußball auf andere Verteilungsschlüssel einigen kann, ausgerechnet der Fußball. Auch global gesehen, denn der Totschlaghammer ist ja dann immer die "Internationale Konkurrenzfähigkeit". Und da geben ganz andere Zustände halt die Richtung vor...
« Letzte Änderung: 31.Mai 2017, 20:28:22 von KI-Guardiola »
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