MeisterTrainerForum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Sein Leben - The Italian Job  (Gelesen 14775 mal)

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Sein Leben - The Italian Job
« am: 16.August 2005, 10:38:10 »

Also, bevor hier die Story beginnt, erstmal eine kleine Ansprache.  ;)
Die Story wird ein Spin-off zu "Mein Leben" und wird daher genauso informationsreich sein, wie "Mein Leben". Also gar nicht.  ;D Wer genaue Analysen von Spielen, die Noten der Spieler, die Startaufstellung bei jedem einzelnen Spiel, ausführliche Spielberichte will, der ist hier NICHT richtig. 

Wer wieder eine lustige Story, in der es sogar ab und zu um Fußball geht  ;), lesen will, dem heiße ich herzlich willkommen und wünsche ihm viel Spaß. -JM
« Letzte Änderung: 16.August 2005, 10:47:41 von Mourinho »
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #1 am: 16.August 2005, 11:53:05 »

London, Heathrow
Nur ein normaler Tag


"Was zum Teufel tue ich hier eigentlich, Kenyon?" Roman Abramovich und Peter Kenyon warten auf einer kleineren Landebahn am größten Flughafen Britanniens. "Wir warten auf den Präsidenten des US Palermo." Roman schlägt Peter mit der Hand auf den Hinterkopf. "Ich weiß, was wir hier machen, aber warum, weiß ich nicht." Peter fasst sich an die getroffene Stelle und massiert seine Glatze. "Oh, entschuldigung, Boss. Wir warten hier, weil Sie ihm etwas schulden." Roman zieht überrascht seine Augenbrauen nach oben. "Tue ich das?" Peter nickt. "Ja, vor einpaar Jahren hatten Sie doch dieses Problem mit ihrer Yacht."

BILD
Warten am Flughafen

"Du meinst, als irgend ein Idiot den falschen Sprit eingefüllt hatte." Wieder nickt Peter. "Ja, das war es." Roman schüttelt den Kopf genervt. "Weißt du noch, was ich getan habe, als ich den Schuldigen damals fand?" Kenyon schließt die Augen, als wenn er sich an einen anderen Ort hin wünschen würde. "Nein, das wollte ich damals schon nicht wissen. Aber Sie sagten irgendwas von einem ehemaligen KGB-Freund, der ihn sich zur Brust nahm. Nun verschonen Sie mich bitte mit Details."
"Warum? Willst du deine Unschuld nicht verlieren?" Roman lacht über seinen Witz. "Und dann hatte mir dieser Italiener geholfen, oder wie?" Peter bläst die Backen auf. "Ja, er hat ihre Yacht abgeschleppt oder die Reparatur schneller angefertigt als sonst. Wobei das dann wohl eher seine Mitarbeiter waren."
"Was du nicht sagst, Kenyon." Ein kleiner Lear-Jet senkte sich langsam auf den Flughafen zu. "Boss, da! Das muss er sein." Roman gähnt nur. "Kenyon, wie heißt der eigentlich?" Peter bleibt wie vom Blitz getroffen stehen. "Scheiße,äh, verzeihung. Ich, ähm." Er zieht sein Notizbuch heraus und blättert wie verrückt. "Kenyon, überfordert Sie die Frage?"
"Ja, äh, nein, aber wo ist denn...?" Roman faltet die Hände zum Gebet. "Großer Gott, gib mir Kraft um so viel Blödheit zu überleben." "Seit wann sind Sie gläubig?" Roman rollt die Augen. "Ich bin nicht gläubig, ich bin Sowjet. Wir glauben an Wodka und Lenin." Er lacht laut auf. "Warum ist José eigentlich nicht mitgekommen? Der versteht meine Witze jedenfalls."
Peter zieht ein Handy aus seiner Hosentasche. "Kenyon, Sie müssen ihn jetzt nicht anrufen um ihm den Witz zu erzählen." Peter macht ein eigenartiges Gesicht bis er versteht, was der verrückte Milliardär meint. "Oh, nein. Ich wollte nachfragen, wie unser Besucher heißt. Verdammt, keinen Empfang." Roman zieht Peter das Handy aus der Hand. "Das ist das Problem mit diesen Dingern. Sie haben nie Empfang.", sagt er und wirft das Handy auf die Landebahn, wo gerade der Jet landet.
Kenyon überlegt sich einen Moment, ob er es wieder holen soll, entschließt sich dann aber, dass sein Leben doch zu wichtig ist, um es für ein Handy zu riskieren. Er könne es ja auch noch holen, wenn der Jet stehe, dachte er sich einen Moment, doch ausgerechnet über dem kleinen Mobiltelefon kommt der Jet zum Stehen. Peter schaut Roman böse an. "Was ist denn, Kenyon? Sie können sich ein Neues leisten. Wie viel zahle ich ihnen? Fünf Millionen pro Jahr? Also bitte." Peter ist jetzt noch frustrierter. "Nein, nur zwei Millionen. Mourinho bekam letztes Jahr mit Prämien zwanzig." "Der vergisst auch keine Namen." Schachmatt.

BILD
Kenyon hat schon seit langem nichts mehr zu lachen

Roman geht auf den Jet zu, dessen Türen sich gerade öffnen. "Merk dir doch mal selber einen Namen, du Idiot, ich bin doch nicht deine Sekretärin.", flüstert Peter und bleibt hinter Roman. Ein Italiener nach dem anderen steigt aus dem Jet. Roman dreht sich zu Kenyon um und fragt mit wütendem Blick. "Und wie soll ich jetzt wissen, welcher der Obermafiosi unter diesen ganzen Pizzafressern ist?" Peter wischt sich die Spucke, die ihm gerade im Auge getroffen hat, ab. "Aber Sie haben den Mann doch schon mal getroffen." "Ja, und? Weißt du eigentlich, wie viele Menschen ich pro Woche kennenlerne?" "Roman!", eine heitere Stimme, die  aus der Richtung des Flugzeuges kommt.
Roman dreht sich um und geht auf den Mann mit den offenen Armen zu. Sie umarmen sich, als der Italiener Roman auf einmal einen Kuss auf die Lippen gibt. "So macht man das doch bei euch in Rußland?", der Italiener lacht herzlich. Roman ist offensichtlich angewiedert und reißt sich sanft aus dem Griff. "Ich muss leider gleich wieder weiter fliegen, aber für ein kurzes Gespräch hast du sicherlich Zeit, oder?" Roman merkt sofort, dass das keine Frage ist. "Lass uns doch kurz in meinen Jet gehen, während er betankt wird. Du kannst deinen Butler natürlich mit reinnehmen." Er blickt in Richtung Kenyon. "Bei ManU wurde ich jedenfalls noch ansatzweise geachtet." Der Italiener hört das nicht mehr, da er bereits wieder seinen Jet betritt. Roman kommt einen Schritt auf Peter zu und flucht erst eine Weile auf russisch. "Der Idiot küsst mich hier einfach so. Ich finde soetwas einfach ekelhaft. Bei Putin sage ich ja nichts, aber dass da jetzt so ein Möchtegern-Pate kommt und mir einen aufdrückt."

BILD
Der Pate aus Palermo

Sie betreten den Lear-Jet. "Setzt euch doch beide.", sagt der Italiener in einem Ton, der an Brando in der Pate erinnert. "Ich muss leider gleich zur Sache kommen. Vor langer Zeit habe ich etwas für dich getan und damals sagte ich: Eines Tages, vielleicht auch nie, werde ich dich um einen Gefallen bitten. Bis dahin ist die Repartur mein Geschenk an dich, am Hochzeitstag meiner Tochter." Roman erinnert sich wieder daran und flüstert zu Kenyon. "Jetzt weiß ich es wieder. Das Seltsame war damals, dass er gar keine Tochter hat."
Und zum Italiener lauter. "Ich erinnere mich." Der Italiener nickt und hebt eine Katze hoch um sie zu streicheln. "Nun ja, der Tag ist gekommen. Ich brauche deine Hilfe. Mein Verein ist seit Jahren erfolglos. Ich brauche einen Trainer und ich möchte von dir nun Deinen."
"Mourinho?", schreit Kenyon. Ein großer Italiener tritt von hinten einen Schritt auf Kenyon zu, der es mit der Angst bekommt und sich sofort entschuldigt. "Marcello, ruhig." Der Große tut, was sein Boss ihm befiehlt. Roman schnappt sich ein Glas und trinkt es aus. "Mourinho ist ein freier Mensch. Ich kann ihm nicht sagen, dass er dein Team trainieren soll." Der Italiener überlegt kurz. "Bring ihn dazu, sonst tue ich es auf meine Art. Stimmt's, Marcello." Der Große grinst. Kenyon schluckt vor Angst schwerfällig. "Und wenn ich ihn nicht abgeben möchte?" Kenyon fängt zu schwitzen an. "Boss, Sie sollten vielleicht..."
"Klappe, Kenyon." Der Italiener setzt sich in seinem Stuhl auf und lässt die Katze wieder laufen. "Dann wirst du Maurizio Zamparini kennenlernen." Der Große zieht das Messer und Kenyon ist vor Angst schon ganz starr. "Jetzt wissen wir endlich den Namen." Roman grinst. "Boss, tun Sie, was er sagt." Der Große kommt näher. "Ja, tun Sie, was er sagt, Boss." Zamparini grinst. "Also, was ist? Kriege ich Mourinho?" Der Große kommt noch einen Schritt näher. "Ok, ok. Ich, ähm, geben Sie mir einen Moment." Roman sieht nach oben, überlegt kurz und blickt danach wieder zu Zamparini. Er lächelt Zamparini an, der zurück lächelt. "Nur über meine Leiche, du Arsch." Roman wirft das Glas mit voller Wucht in das Gesicht des großen Marcellos, der sofort blutend zu Boden geht. "Du bekommst deinen Trainer natürlich, Zamparini, weil ich dir etwas schulde, aber nicht Mourinho. Und merk dir eins." Er packt Zamparini am Kragen. "Danach will ich nie wieder etwas von dir hören, du Brando für Arme. Und das allein schon deshalb, weil ich nie wieder von dir geküsst werden will." Jetzt sieht Zamparini geschockt aus und kann nur noch nicken. "Los, Kenyon, wir gehen." Im Vorbeigehen tritt Roman Marcello noch einmal ins Gesicht. "Das ist dafür, dass du Kenyon Angst gemacht hast. DAS darf nur ich."

BILD
Roman offenbart eine unbekannte Seite

Als Roman und Peter das Flugzeug verlassen, frägt Peter aufgeregt, wie er das gerade tun konnte. "Was meinst du, Kenyon?" Kenyon wischt sich den Schweiss von der Stirn. "Ich konnte mich vor Angst kaum bewegen." Roman lacht. "Oh, bitte. Als ob die wirklich jemand umbringen würden, bloß für einen Trainer. Und dann erst recht nicht jemanden, der so wichtig ist, wie ich. Ich kenne diese Leute. Die wollen nur anderen Angst machen, aber sie trauen sich nichts. Bei armen und alten Leuten in Italien klappt vielleicht sogar." "Woher wissen Sie das denn eigentlich alles?" "Ich sehe vielleicht unschuldig aus, aber glaub mir, man wird nicht unschuldig Milliardär in Russland." Roman grinst und denkt an eine aufregende Vergangenheit. [/i]
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Omegatherion

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #2 am: 16.August 2005, 13:10:29 »

Ein vielversprechender Beginn. Einfach köstlich.
Gespeichert
From long ago when lanterns burned
Until this day our hearts have yearned
Her fate unknown the Arkenstone
What was stolen must be returned

We must awake and make the day
To find a song for heart and soul

Eddy

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #3 am: 16.August 2005, 13:58:16 »

Hey,

du hast echt Talent für sowas, also ich kenne kaum jemanden der sich Situationen so gut ausdenken kann und die dann auch noch so aufschreiben kann, wie du. Das hattest du ja schon in deiner anderen Story bewiesen :)
Naja mal schaun wies jetzt hier weiter geht  :)
Ich werde aufjedenfall mitlesen =)
Gespeichert
We are one Club, we are role models, we are tradition, we are innovation, we are self-belief, we are diversity, we are football, we are respect, we are joy, we are loyal, we are friends, we are home-loving, we are responsibility, we are family. Mia san mia - We are Fc Bayern!

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #4 am: 17.August 2005, 11:32:28 »

London, bei Mourinho
Family Business


"Musst du diesen 'Yellow Press Schwachsinn' lesen?", fragt José seine Frau Tami. "Ich finde es interessant. Wobei interessant übertrieben ist. Es unterhält mich einfach." José stellt sich hinter Tamis Stuhl und blickt auf die ausgebreitete Zeitung. "Weißt du, was mir nicht gefällt?" "Ja, dass da zu oft Mourinho steht und du nicht mehr jedesmal gemeint bist." José fährt sich mit einer Hand durch sein Haar. "Was soll das denn jetzt heißen? Mir gefällt einfach nicht, dass etwas über die Familie in der Zeitung steht."

BILD
José & die Yellow Press, das kann nicht lange gut gehen

Tami dreht sich zu José. "Wo steht denn etwas über die Familie? Es steht einfach über ein Mitglied der Familie viel drin und..." José winkt ab und will gehen. "José Mario Santos Mourinho Félix, jetzt hörst du mir bitte zu. Dir gefällt nicht, dass ein anderer Mourinho in den Medien genauso vertreten ist wie du." José lacht abfällig. "Oh, bitte. Miguel steht in der Klatschspalte. Warum sollte ich darauf neidisch sein?" Tami blickt ihn fragend an. "Sag du es mir."
José setzt sich neben Tami. "Ich bin nicht neidisch, aber es gefällt mir einfach nicht. Er sollte keinen Nachtclub aufmachen. Ich sagte ihm, dass er ein Restaurant oder soetwas eröffnen soll." Tami setzt sich in eine angenehmere Position. "Lass doch deinen kleinen Cousin machen, was er will. Immerhin ist er jetzt schon 32, du kannst ihn nicht mehr kontrollieren."
"Ja, aber wer hat denn den Club bezahlt? Ich habe alles bezahlt." "Und wie ich dich kenne, wirst du ihm das die nächsten Jahre auch immer wieder sagen, damit er weiß, dass er das alles dir zu verdanken hat." José blickt sie verärgert an. "Höre ich da einen Hauch Ironie heraus?"
"Nicht nur einen Hauch, Schatz. Aber du solltest ihm auch mal loben, der Club ist super geworden oder was meinst du, warum er ständig in den Medien ist? Vielleicht waren alle zuerst nur am Club interessiert, weil es dein Club ist und alle sehen wollten, ob der große Mourinho auch mal feiert, aber nun kommen alle Berühmtheiten nur wegen Miguel Mourinho und dem Club selber und nicht wegen José Mourinho. Und außerdem macht der Laden auch noch Gewinn. Ich darf dich daran erinnern, dass du als Besitzer den gesamten Gewinn bekommst, während Miguel nur Gehalt von dir bezieht. Also, was passt dir nicht?" José kratzt sich am Ohr. "Allein schon der Name des Club: 'The Special Place'."
Tami lacht. "Na ja, dass er sich damit über dich lustig macht, ist nun wirklich nicht so schlimm, oder? Immerhin hast du mit diesem 'Special One'-Getue angefangen. Du solltest wirklich mal mit in den Club kommen. Er ist großartig." José steht auf und schnappt sich eine Wasser Flasche. "Du weißt, dass ich dieses Celebrity-Zeug nicht mag. Ich bin nicht Miguel." Tami grinst. "Na ja, ein paar Berühmtheiten magst du doch sicherlich auch." José nimmt einen Schluck aus der Wasserflasche. "Ich weiß, ich soll nicht aus der Flasche trinken, aber du nervst mich im Moment." Tami kriegt das Grinsen nicht aus dem Gesicht. "Ja, Mr Mourinho, ein paar hübsche Schauspielerinnen sind immer im Club. Die würden dir sicher gefallen."

BILD
Die Unterhaltung wird José langsam unangenehm

"Du weißt doch, dass neben dir alle häßlich sind." "Aha, wie beim letzten mal, als wir Jude Law und Sienna Miller bei einem Wohltätigkeitsball trafen?" José trinkt noch einen Schluck. "Wer sind diese Leute?" Tami zieht ein gespieltes böses Gesicht, als wenn sie sagen wolle, dass er nicht so vergesslich sein kann. José lacht. "Ok, ich erinnere mich an Sienna, aber wer ist Jude Law?"
"Typisch, José, wir haben gestern einen Film mit ihm in der Hauptrolle gesehen." José stellt die Flasche wieder auf den Tisch. "Oh, stimmt. Siehst du? Ich vergesse diese berühmten Menschen ständig, weil sie mir egal sind. Ich hätte Sienna auch vergessen, wenn Miguel mir nicht erzählt hätte, dass er etwas mit ihr ha, ach egal." Tamis Unterkiefer fällt runter. "Nein! Das ist, wow, wirklich?" "Ja, er, was mache ich hier eigentlich? Jetzt werde ich schon so wie du und tratsche über das Leben anderer Leute. Siehst du, dass ist das Problem. Miguel und ich sind grundverschieden. Er hat jede Woche eine Andere und ich habe seit über zwanzig Jahren die Gleiche."
"Oh, José, so ein schönes Kompliment hast du mir noch nie gemacht." José bemerkt seinen Faux-pais. "Tut mir leid, du weißt, was ich meine. Miguel war schon immer an dieser Welt der Superstars interessiert, mir war es immer egal. Er ist der Filmfreak, der sich jeden Schauspieler und jeden Regisseur merken kann. Er ist der, der jede DVD besitzt." Tami überlegt kurz. "Na ja, ich habt auch Gemeinsamkeiten. Die Liebe zum Fußball."
"Tami, aber das ist doch wieder ein Unterschied. Er hätte etwas werden können, hat aber nie dafür gekämpft. Ich hatte kein Talent und habe es geschafft, wenn auch nur als Trainer. Er hatte Talent, er war mit 15 Jahren der vielleicht beste Fußballer in Portugal. Weißt du noch, dass ich ihn damals mit zu Barca genommen habe. Bobby Robson meinte, dass er unglaublich talentiert sei. Miguel war die Hoffnung der Familie, nachdem ich als Fußballer völlig versagt habe. Und was hat er getan, er ist abgestürzt."

BILD
Mourinho, früher mal Co-Trainer bei Barca

Tami merk, dass sie Miguel verteidigen muss. "Das ist nicht fair. Die ganze Familie hat ihm doch immer gesagt, dass er etwas großes erreichen muss. Ich weiß doch, wie das damals bei euch war. Kaum setzte sich der arme Junge mal an den Tisch, schon wurde er über Fußball ausgequetscht. Ständig sagte man ihm, was er verbessern musste. Viele brechen an diesem Druck zusammen."
José schüttelt den Kopf. "Nein, ein Mourinho hätte damit zurecht kommen müssen." Tami steht auf um zu gehen. "Du bist ein Dickkopf, José."
"Und selbst als es als Fußballer nicht geklappt hat, wollte ich doch, dass er mein Co-Trainer wird. Ich habe ihm überredete die Trainerlizenz zu machen, aber er wollte nicht unter mir arbeiten." Tami bleibt an der Tür stehen. "Meinst du, dass das für Miguel einfach wäre? Unter dir zu arbeiten? Und ständig hätte er hören müssen, dass er den Job nur hat, weil er der kleine Mourinho ist." Sie geht und schließt die Tür hinter sich.
José lehnt sich zurück und denkt an die Vergangenheit. Wie Miguel ihm im Alter von zehn bereits ausspielen konnte, obwohl er damals nur halb so groß war. Wie der kleine Miguel ihm erzählte, dass er mal bei Real Madrid unter Vertrag stehen wird. Oder wie Miguel, dann... Josés Handy klingelt und er wird aus dem Tagtraum gerissen. "Mourinho? Ja, Roman. Ich kann gleich kommen. Nein, kein Problem, mich hält sowieso im Moment nichts hier zu Hause."[/i]
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

brainscan

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #5 am: 17.August 2005, 12:36:48 »

HERRLICH, man sollte deine storys als drehbuch nehmen und verfilmen. einfach klasse
Gespeichert
"Director of photography - I shoot people"

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #6 am: 17.August 2005, 17:51:23 »

London, Fulham Road
Russische Roulette


"Setz dich, José." Roman zeigt auf den Stuhl vor dem riesigen Schreibtisch. "Ich habe mich heute morgen mit dem Präsidenten des US Palermo getroffen." José nickt. "Maurizio Zamparini, richtig? Komisch, diese Namen vergesse ich nie." "Wie bitte?" Mourinho merkt, dass er vorhin laut gedacht hat. "Entschuldigung, musste nur an den kleinen Streit mit meiner Frau von vorhin denken."
Roman setzt sich an den Tisch. "Wie auch immer. Ich schulde ihm etwas und du weißt, wie diese Italiener sind, wenn man sie mal um einen Gefallen gebeten hat. Nun ja, Zamparini ist zwar keiner, den ich gerne küsse, aber ich habe zugesagt, dass ich ihm einen Trainer suche." Mourinho nickt geistesabwesend, da er gedanklich weit entfernt ist. "Wie kommt er ausgerechnet auf dich, Roman?"

BILD
Der US Palermo sucht einen neuen Trainer

"Eigentlich wollte er ja dich als neuen Trainer, deswegen kam er auch gleich zu mir, aber das konnte ich ihm ausreden. Also kommen wir zum Punkt: Kannst du mir irgend einen empfehlen? Ich habe mir gedacht, dass du vielleicht einen Assistenten abgibst oder brauchst du alle?"
Mourinho überlegt kurz. "Hmm, brauchen? Nein, ich brauche nicht alle, aber ich würde ungern einen abgegeben. Immerhin habe ich sie ja alle perfekt eingeteilt. Ich weiß, dass viele Leute - warum rede ich eigentlich um den heißen Brei? - ich weiß, dass Kenyon denkt, dass ich zu viele habe, aber so kann man sich besser um jeden einzelnen Spieler kümmern. Also ich würde ungern einen abgeben, aber wenn es sein muss, wäre es nicht so schlimm. Ich würde sicherlich Ersatz finden."
Roman winkt ab. "Nein, nein. Mach dir keine Umstände, erst recht nicht für Zamparini. Dann muss ich mir einen Anderen suchen." Er macht eine kurze Pause um sich seine folgenden Sätze zurechtzulegen, während Mourinho wieder an Miguel denkt. "Weißt du, José, ich habe mir schon überlegt einfach irgend jemanden nach Palermo zu schicken. Das wäre sicherlich eine lustige Idee. Eine Frau wäre sicherlich interessant, oder was meinst du?"
Die Frage reisst José aus einem erneutem Tagtraum. "Könntest du ihm einfach so jemanden schicken? Und er müsste diese Person wirklich akzeptieren? Ist er dein Sklave?" Roman nickt grinsend. "Ja, ich habe da so eine Abmachung mit ihm gemacht und glaub mir, wenn ich sage 'das ist dein neuer Trainer', dann wird er nicht wiedersprechen."
"Miguel.", murmelt José leise vor sich hin. "Was hast du gesagt?" "Ach nichts. Nicht so wichtig." Roman bleibt allerdings beharrlich. "Nein, sag nur." José atmet tief ein. "Nun ja, Miguel, mein Cousin..." Roman unterbricht ihn. "Du meinst Londons neuen Partykönig." José ist sichtlich überrascht. "Du kennst ihn?" "Wer kennt ihn den nicht? Die ganze Stadt ist doch zur Zeit verrückt nach ihm."
"Na ja, ich habe mir überlegt, ob er nicht vielleicht der Trainer werden könnte. Also er ist nicht ahnungslos, oder so. Er hat eine Trainerlizenz und war mal ein großes Talent in Portugal." Ein weiterer Grund ist, dass José Miguel nicht ständig in der Presse ertragen müsste und Miguel wahrscheinlich zum ersten mal in seinem Leben etwas sinnvolles tun würde, aber das behält Mourinho nun lieber für sich. "Wenn du schon daran denkst eine Frau einzustellen, kannst du gleich meinen Cousin nehmen, dachte ich. Aber nein, nein, das ist wahrscheinlich keine gute Idee. Vergiss es."
Roman fasst sich an die Nase und überlegt. "Nein, nein. Das ist gut. Das ist sehr gut. Ich sehe es schon vor mir. Kleiner Mourinho leitet Palermo. Das ist eine geniale Idee. Ich rufe gleich mal Zamparini an und frage, wie viel Gehalt er für einen wie Mourinho springen lässt. Dein Cousin wird durch so einen Vertrag reich, glaub mir. Und selbst, wenn er nach einem erfolglosen Monat gekündigt wird, war es mir diesen Spaß wert." José ist anhand soviel Freude von Roman sichtlich verwirrt und überlegt eine Weile während Roman ein kurzes Telefonat führt.

BILD
Hier lässt es sich leben

Als Roman auflegt, kommt schon ein Fax an. "Als ich sagte, dass ich Mourinho für ihn habe, hat er zusätzliches Geld locker gemacht. Na, der wird sich schon noch über seinen Mourinho wundern." Roman schnappt sich den Vertrag, der gerade aus dem Fax kommt. "Zweieinhalb Millionen jährlich und diese Villa. Brauchst du noch mehr Argumente um ihren Cousin zu überzeugen?" José schaut sich das Gebäude an. "Schick. Nein, das müsste reichen, aber merk dir bitte, dass ich von dieser Idee nicht so begeistert bin."[/i]
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Eddy

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #7 am: 17.August 2005, 18:39:02 »

WoW...nochmal Respekt, also das hat ja schon solangsam Bestseller Roman Klasse  ;D
also dich lese ich lieber als Louis Sachar oder Dean Koontz(der heisst doch irgendwie so oder^^) ;D
Gespeichert
We are one Club, we are role models, we are tradition, we are innovation, we are self-belief, we are diversity, we are football, we are respect, we are joy, we are loyal, we are friends, we are home-loving, we are responsibility, we are family. Mia san mia - We are Fc Bayern!

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #8 am: 17.August 2005, 19:17:27 »

Ja, der schreibt sich genauso!  ;D

Vielen Dank an alle, aber vorallem natürlich an d4rk. Es ehrt mich, dass ich mit Weltklasseautoren verglichen werde, auch wenn ich dem wohl nicht gerecht werden kann.  ;D
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #9 am: 18.August 2005, 19:38:47 »

London, The Special Place
Glamorama


"Also, das war jetzt sehr lustig, aber jetzt lass mich durch, du fettes Stück Sch..." José sieht sich den Türsteher nochmal an und entscheidet, dass es vielleicht keine so gute Idee ist, diesen nun zu beleidigen. "Ich versuche es noch einmal: Lass mich rein." Der Türsteher bleibt einfach mit verschrenkten Armen stehen. "Der Club ist voll. Es kommen nur noch V.I.Ps rein."

"Und wer entscheidet, wer V.I.Ps sind?" "Ich." José fuchelt mit dem Zeigefinger vor dem Gesicht des Türstehers. "Und ich bin kein V.I.P?" Der Türsteher mustert José noch einmal. "Hey, Mann, Sie sind gut angezogen, ich würde Sie reinlassen, aber es kommen nur noch V.I.Ps rein und um ein V.I.P zu sein, muss man leider berühmt sein." José massiert seine Schläfe mit den Fingern. "Und was bin ich? Bin ich nicht berühmt?"

"Ich kenne Sie nicht, also sind Sie nicht berühmt." José atmet tief ein. "Du willst mich verarschen. Noch nie Fußball gesehen?" Der Türsteher schüttelt den Kopf. "Ich hasse Fußball." Nun schüttelt auch José den Kopf. "Das ist doch ein Witz. Dir ist schon klar, dass ich der Besitzer des Clubs bin." Der Türsteher grinst. "Klar, natürlich sind sie das, haha. Mr Mourinho ist der Besitzer." José tritt vor Wut gegen die Tür. "Ich bin Mr Mourinho, du blöder Idiot." Der Türsteher packt José. "Beruhigen Sie sich, sonst rufe ich die Polizei." Er lässt José wieder los. "Außerdem ist Mr Mourinho bereits im Club."

"Und ich habe dir vor Minuten schon versucht zu erklären, dass das Miguel Mourinho ist. Er leitet den Club, aber ich habe das hier alles bezahlt. Verdammt, ich bezahle sogar dein Gehalt. Weißt du was? Ich rufe jetzt Miguel an. Dann wird dir dein Lachen vergehen." Der Türsteher grinst weiterhin. "Rufen Sie ruhig auch noch den Papst an." José beschimpft den Türsteher.

BILD
José ruft seinen Cousin an

"Jetzt geh endlich an dein Handy. Ja, Miguel? Ja, hier José. Komm sofort raus. Ich bin vor deinem Club. Äh, was sage ich eigentlich? Vor meinem Club. Warum ich nicht reinkomme? Weil dieser Türsteher mich nicht reinlässt. Ja, ich warte." José steckt sein Mobiltelefon wieder in seine Hosentasche. "Du bist übrigens gefeuert." José grinst den Türsteher an, der mittlerweile seine Zweifel hat, ob er José vielleicht nicht doch Eintritt gewähren lassen soll. Die Tür zum Club öffnet sich und Miguel erscheint. "Na, endlich." José und Miguel umarmen sich. "Na, wie geht's, José?"

"Nicht gut, weil dein Türsteher mich nicht hineinlässt." Der Türsteher fasst sich an den Kragen und zieht die Krawatte nervös zu recht. "Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass Sie sich kennen." "Aber das macht doch nichts, Steve." José sieht Miguel irritiert an. "Das macht doch nichts, Steve? Natürlich macht das etwas. Der ist gefeuert." Der Türsteher schaut Miguel an. "Sie feuern mich doch hoffentlich nicht, Boss." José dreht sich zur Seite und versucht sich zusammenzureißen. "Also noch einmal. Ich bin der Boss von diesem Laden und du bist gefeuert."

Der Türsteher schaut immer noch nur Miguel an. "Er hat recht. Er ist dein Boss." Ein Barmann kommt durch den Eingang gerannt. "Boss, wir brauchen Sie. Oh, hallo, Mr Mourinho, schön, dass Sie auch mal vorbeischauen." "Schön, dass der mich immerhin kennt." Miguel geht mit dem Barmann wieder in den Club. José folgt den Beiden in den Club, wo er sie aber schnell aus den Augen verliert. "The Special One" fühlt sich in dem dichten Gedränge und bei der lauten Musik, die ihm vollständig unbekannt ist, nicht sehr wohl.

BILD
Für José nur ein lästiges Hindernis

"Hallo, Mr Mourinho, ich bin Lucy Pinder. Vielleicht haben Sie mich schon einmal nackt gesehen." Das Fotomodell steht vor José und versperrt ihm den Weg. "Ich meine, in einer Zeitschrift oder Zeitung, selbstverständlich." Sie lacht nervös. "Verzeihung, ich bin immer leicht durcheinander, wenn ich mit so einem attraktiven und interessanten Mann spreche." Sie berührt Josés Arm zärtlich. José merkt, dass sie ihn anmacht. "Das kann ich verstehen. Aber nun gehen Sie mir bitte aus dem Weg, ich muss mit meinem Cousin sprechen."

Sie steckt ihm eine Visitenkarte in den Jacketttasche und schreit ihm "'Ruf mich an." hinterher. José sieht sich im Club um und entdeckt Miguel, wie er mit dem Mann von Madonna spricht. 'Wie hieß der nochmal?', fragt sich José. Er geht schnellen Schrittes auf die Beiden zu, bevor Sie noch in der Masse verschwinden können. "Ach, scheiße, geh runter." José merkt, dass er mit seinem rechten Fuß auf dem Rücken eines Mannes steht. "Warum liegen Sie denn auf dem Boden?"

"Das geht dich nichts an." Der Mann nimmt einen Schluck aus der Whiskey-Flasche und dreht seinen Kopf nach oben um zu sehen, wer ihn getreten hat. José sieht das Gesicht und sofort weiten sich seine Augen. "Paul Gascoigne?" "MOURINHO!!!", Paul schreit den Namen begeistert, so laut er kann. Er steht auf, zieht sein verschwitzes T-Shirt gerade und umarmt Mourinho, dem das unangenehm ist. "Paul, lass mich los, du stinkst." Paul scheint das schon öfter gehört zu haben, denn er ist kein Stück beleidigt. "Willst du einen Schluck, Mourinho?" Er hebt die Whiskey-Flasche um seiner Frage scheinbar mehr Ausdruck zu verleihen. José schüttelt nur den Kopf. "Schön dich getroffen zu haben, aber ich muss mit Miguel sprechen."

BILD
Paul ist einfach auf jeder Party

Paul lässt José endlich los. "Ok, aber später trinken wir noch etwas gemeinsam. Ich spendiere dir einen Drink. Oder besser, du spendierst mir einen, denn mir geht das Geld so langsam aus." Und weiter geht die Suche nach Miguel. Dort wo er vorhin noch stand, ist jetzt nur noch der Mann von Madonna da. José klopft ihm auf die Schulter, damit er sich zu ihm umdreht. Wenn José doch jetzt nur den Namen von ihm wüsste. "Gay?" Er lacht. "Nein, fast. Guy Ritchie." José ist dieser Versprecher sichtlich peinlich. "Kein Problem, ich höre das oft. Außerdem hat mir Ihre Frau gesagt, dass Sie sich nur Namen von Fußballern merken können."

"Hat sie das getan?" "Ja, und ich muss sagen, dass es mich auch ein kleines bisschen amüsiert. Immerhin sind wir seit drei Jahren Nachbarn und Sie haben mich vor einpaar Wochen gefragt, wie es meiner Frau Cher geht." Guy lacht, während José lächelt. "Ja, ich werde versuchen es mir zu merken. Aber Guy, ich habe es eilig. Wo ist Miguel?" Guy zeigt in eine gemütliche Sitzecke in der sich Miguel gerade mit zwei Kerlen unterhält. "Danke, äh, Guy." José wünscht sich gerade, dass er es jetzt ohne weitere Zwischenfälle bis zur Sitzecke schafft, als er wieder gestoppt wird. "Mr Mourinho, wissen Sie, wo ihr Cousin ist?"

Sienna Miller kommt und begrüsst Guy Ritchie mit einer Umarmung. "Sie haben Glück, Ms Miller, ich bin gerade auf dem Weg zu ihm." Guy Ritchie schaut José überrascht an. "Aha, dieser Name ist offenbar einfacher zu merken." Guy lacht und kopft José auf den Rücken. José und Sienna machen sich auf den weiten Weg zur Sitzecke, die zwar nur einpaar Meter weg ist, aber es stehen nach José Empfinden mind. 10000 Leute im Weg. "The Special One" löst dieses Problem aber nun einfach dadurch, dass er alle, die im Weg stehen, brutal zur Seite schiebt und behauptet es sei ein Notfall.

BILD
"Gay, äh, Guy Randy, Rich, Lionel Ritchie? Ach, einfach der Mann von Madonna, oder von Cher?"

"So schnell bin ich in diesem Club noch nie unterwegs gewesen, Mr Mourinho." Sienna lächelt José an. Die Beiden stehen in der Sitzecke in der sich Miguel und seine zwei Freunde unterhalten. "Und wenn ich dir sage, dass sich West Ham Zidane leisten könnte.", meint der mit der fast Glatze. Die Drei scheinen José und Sienna nicht zu bemerken. "Ja, wie denn, Zizou ist sicher immer noch verdammt teuer.", erwidert der Andere.

"Zidane kostet momentan nicht einmal mehr eine Millionen Pfund Ablöse, ich habe bei Real Madrid angefragt.", erklärt José um sich bemerkbar zu machen und endlich bemerken die drei auch, dass sie beobachtet werden. "Hey, ich kenne Sie doch.", sagt José. "Sie sind Vinnie Jones." Sienna blickt José mit Erstaunen an. "Komisch, Ihre Frau hat mir erzählt, dass Sie sich keine Namen von Schauspieler merken können."

"Schauspieler? Mr Jones war doch ein Fußballer." "Und seit ein paar Jahren Schauspieler.", erklärt Miguel. "Was für ein Abstieg.", bemerkt José lächelnd. "Und Jason Statham kennst du ja auch schon, oder?", Miguel zeigt auf seinen anderen Gesprächspartner. "Ja, wir haben uns bei einem Ball getroffen.", erwidert Jason während José nur "Nein, noch nie gesehen." antwortet.

BILD
Vinnie an der Bar

Eine unangenehme Pause entsteht, die José bricht. "Ich muss mit dir sprechen, Miguel." "Ich auch, Miguel.", erklärt Sienna während sie ihre Augenbrauen vielsagend nach oben zieht. "Unter vier Augen." "Tja, dann musst du leider warten, José. Ladies first. Ha,ha." José packt Miguels Arm. "Nein, ich habe heute schon genug mitgemacht." José zieht aus seinem Jackett ein Blattpapier.

"Das ist ein Vertrag bzw. ein Jobangebot für dich. Und: Nein, kein Job bei Chelsea. Es hat nichts mit mir oder Abramovich zu tun. Also würde ich es mir wirklich überlegen." Miguel ist ganz Ohr. "2,5 Millionen Jahresgage plus Prämien etc. um den US Palermo zu trainieren." Miguel, Jason und Vinnie fällt synchron die Kinnlade runter. "Schönen Abend noch die Herren." José dreht sich um und geht richtig Ausgang.

BILD
Statham (rechts) auf der Club-Toilette

Miguel spurtet hinterher. "José! Wie? Und warum ich?" José dreht sich wieder zu Miguel. "Ist das wirklich wichtig? Ich sag dir was: Komm morgen mit dem unterschriebenen Vertrag in mein Büro, denn so eine Chance bekommst du nie wieder, Kleiner." José drückt Miguels Schulter zum Abschied und dreht sich wieder um. Als er bereits wieder fast am Ausgang ist, trifft er Gascoigne wieder. "Hey, Mourinho, danke für den Drink, den du mir vorhin spendiert hast."

"Ich habe dir keinen Dri...nichts zu danken. Mache ich doch gerne." Gascoigne kratzt sich wie wild am Kopf. "Hast du Enax gesehen?" Eigentlich will José dies verneinen, doch Gascoigne scheint so voll zu sein, dass er sich noch einen Spaß erlauben möchte. "Ja, ich habe ihn vorher auf der Damentoilette gesehen." "Echt?" Gascoigne blickt José überrascht an. "Dann ist er da ja immer noch."[/i]
« Letzte Änderung: 26.August 2005, 11:02:56 von Mourinho »
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Muffi

  • Weltstar
  • *****
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #10 am: 19.August 2005, 06:20:44 »

Das ist wirklich ganz großes Kino hier! Diese Story gehört schon jetzt zu einer meiner Lieblingsstories! Pass nur auf, dass nicht mal einer der Promis darauf aufmerksam wird, nicht das eine Klage gibt!  ;)
Gespeichert

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #11 am: 19.August 2005, 08:12:07 »

Dieser Gedanke ist mir auch bereits gekommen, aber solange ich über die "Brit-Prominenz" auf deutsch schreibe, sollte ich auf der sicheren Seite sein.  ;D
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #12 am: 19.August 2005, 13:11:48 »

London, Fulham Road
Der Traum


Miguel Mourinho sitzt mit Vinnie Jones und Jason Statham im Vorzimmer von Josés Büro. Sie blättern wartend Zeitschriften durch. "Was soll das denn? Ich kenne meinen Cousin, der hat nichts zu tun. Der will uns nur warten lassen." Die Sekretärin blickt Miguel böse an. "Bitte haben Sie weiter Geduld." Das Telefon klingelt. "Ja, Mr Mourinho. Natürlich, Mr Mourinho. Gerne, Mr Mourinho." Die Sekretärin sieht wieder in die Richtung der Wartenden. "Mr Mourinho hat jetzt Zeit für Sie."

Die Drei betreten Josés geräumiges Büro und nehmen auf den Sitzplätze, die er ihnen anbietet, platz. "Bevor wir mit dem geschäftlichen Teil begingen: Was machen Vinnie Jones und Guy Ritchie hier?" Jason Statham schlägt mit seiner Hand auf sein Gesicht und atmet schwerfällig aus. "Nein, ich bin Jason Statham. Ich bin nicht der, der Madonna geheiratet hat. Ich bin mit Guy Ritchie zwar gut befreundet, aber ich habe noch nie gehört, dass wir uns ähnlich sehen." "Wirklich nicht?" Wie auch gestern abend entsteht schon wieder eine unangenehme Pause. Miguel legt den Vertrag auf den Tisch und schiebt ihn zu José rüber. "Vinnie ist hier, weil er mein Co-Trainer wird, José."

BILD
Palermos neuer Co-Trainer - der fliegende Vinnie Jones

José ist überrascht. "Ja, so habe ich zuerst auch geschaut, José. Als du gestern gegangen bist, war mir natürlich nicht mehr nach Party zumute. Ich war ziemlich durcheinander. Ok, ich habe natürlich noch das Vier-Augen-Gespräch mit Sienna, wie soll ich sagen, vollzogen." Vinnie und Jason lachen schelmisch. "Ja, so kennen wir unseren Miguel." Auch Miguel grinst, während José gelangweilt auf die Uhr schaut. "Eigentlich wollte ich das Angebot nicht annehmen, aber alle meinten, dass das ein einmaliges Angebot ist. Vinnie sagte sogar, dass er es auf jeden Fall annehmen würde. Ich meinte, dass er es dann machen soll."

Josés Blick fällt wieder auf die Uhr. "Miguel, warte mal kurz. Ich habe heute noch viel zu tun, also wenn du die Geschichte vielleicht leicht kürzen könntest." "Nun ja, wir haben uns dann darauf geeignet, dass wir zwei es ein Jahr gemeinsam in Palermo probieren möchten.", erklärt Vinnie. "Ok, Mr Jones. Haben Sie Trainer-Erfahrung?" "Ja, er hat die Queens Park Rangers trainiert.", antwortet Jason für Vinnie, der ihn böse ansieht, weil er meint, dass man dies kaum so sagen kann, da es nur ein extrem kurzer Zeitraum war, in dem er gedanklich eigentlich schon im Filmbusiness war. "Was ist? Du gibst doch ständig damit an.", sagt Jason lachend.

"In Ordnung, ich weiß nun, warum Mr Jones hier ist, aber was macht..." José versucht sich erneut an den Namen zu erinnern. "Jason Statham.", erklärt Jason erneut. Und José wiederholt den Namen um sicherzugehen, dass er ihn sich diesmal merkt. "Nun ja, mir ist einfach gerade langweilig, deswegen bin ich mal mitgekommen. Außerdem ist das ja für Miguel sein 'Italian Job' und wär weiß mehr über 'The Italian Job' als ich? Na, ok, ich wusste, dass das keiner verstehen wird. Ich habe in dem Film 'The Italian Job' mitgemacht, deswegen kann ich, ach vergesst es einfach." "Aha.", erwidert Vinnie. Josés verwirrter Blick ändert sich schnell, als er den Vertrag genauer anschaut. "Du hast also unterschrieben. Morgen um fünf Uhr früh gibt es einen Flug nach Palermo. Vielleicht ist Mr Statham ja auch langweilig, dann kann er mitfliegen. Ok, Miguel, dir ist allerdings schon klar, dass du durch den Job nun nicht mehr im Club sein kannst?"

BILD
Wird Miguel auch so viel Erfolg haben wie José?

Die Drei grinsen José an. "Na ja, wir haben uns da soetwas überlegt. Wir machen einfach zwei trainingsfreie Tage pro Woche und fliegen dann nach London. Also kann ich mich weiter um den Club kümmern." José fasst sich an den Kopf. "Oh mein Gott, da bin ich ja schon gespannt. Und Mr Jones dreht wohl auch ab und zu einen Film. Dann ist das Chaos perfekt." "Ich pausiere einfach ein Jahr, keine Sorge."

"Immerhin etwas. Na ja, Miguel, ich muss zugeben, dass ich mich ehrlich für dich freue, aber ich mache mir auch Sorgen. Bitte, und das sage ich dir zu liebe, versau es diesmal nicht." Miguel nickt nur. José zieht aus seinem Schreibtisch ein paar Blätter und reicht sie Miguel. "Was ist das?"

"Na ja, ich habe mir ein paar Spiele von Palermo angeschaut. Hier steht alles über die einzelnen Spieler, also ein kurzes Fazit, wer zu gebrauchen ist und wer nicht. Außerdem welche Spieler du kaufen könntest, wer wie viel kosten würde und da natürlich auch wie viel du für deine Spieler noch bekommen könntest. Zudem einen guten Trainingsplan, jedenfalls hat er mich bisher sehr weit gebracht. Ein paar Taktikvorschläge, etc. Du wirst es schon sehen." José hat jetzt vorallem Vinnies ganze Aufmerksamkeit. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass sich Vinnie die Blätter am liebsten unter den Nagel reißen möchte.

"Danke, aber ich kann und will das nicht annehmen. Ich muss meine eigenen Erfahrungen machen." Nachdem Miguel das sagt, tritt ihn Vinnie gegen das Schienbein und flüstert. "Nimm es, du Idiot." José legt die Unterlagen wieder in seinen Schreibtisch. "In Ordnung, aber wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich natürlich jederzeit anrufen." Sie verabschieden sich. José umarmt Miguel. "Viel Glück. Denk dran, du hast Mourinho Blut in dir. Streng dich an und dein Traum geht vielleicht doch noch in Erfüllung." Miguel weiß sofort, was José meint. Ja, der Traum, den Miguel eigentlich schon längst ausgeträumt hatte, aber nun könnte es vielleicht doch irgendwann klappen. Irgendwann, wenn er richtig gut als Trainer wird. Dann wäre es möglich. Der Traum könnte Real werden.

BILD
Miguel hatte nie die Chance bei Real zu spielen, doch unter Vertrag stehen könnte er eines Tages vielleicht doch noch...
[/i]
« Letzte Änderung: 08.September 2005, 15:33:58 von Mourinho »
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #13 am: 21.August 2005, 18:57:35 »

Über den Wolken
Perspektivenwechsel


Da saß ich nun in diesem Flugzeug auf dem Weg nach Palermo um meine erste Trainerstelle anzutreten. Links von mir sah sich Vinnie Jones den Kader unseres neuen Clubs an, während Jason Statham rechts von mir "The Transporter 2" anschaute. Er war mitgekommen, weil er wirklich nichts besseres zu tun hatte - wie es José bereits vermutete - und sich den Spaß nicht entgehen lassen wollte. "Wie kannst du dir einen Film von dir anschauen?", fragte ich ihn. "Warum nicht? Der Film ist klasse." "Ja, aber findest du es nicht auch ein klein bisschen merkwürdig sich an seiner eigenen Leistung zu ergötzen?" Er grinste nur.

BILD
Flug 449 - London nach Palermo

Den restlichen Flug machte ich mir mit Vinnie Jones Gedanken über die Mannschaft. Wir beschlossen, dass wir bis auf den Großteil der Abwehr und die Torwarte niemanden brauchen würden. "Also fast alle Superstars weg?", fragte Vinnie Jones. Ich nickte. "Die werden uns hängen. Das wird Klasse.", stellte Vinnie lachend fest. Wir einigten uns außerdem auf ein normales 4-4-2, da Vinnie noch nie etwas anderes gelernt geschweigen denn gespielt hatte. Nachdem das Flugzeug zum Stehen gekommen war, machte mich Jason auf die Pressemeute aufmerksam, die sich sofort um das Flugzeug verteilten. "Nette Begrüßung, oder?", fragte Jason.

BILD
Superstar Luca Toni wird in Palermo nie wieder beklatscht

Als wir uns gerade dem Ausgang näherten, kam Maurizio Zamparini auf uns zu. Ich kannte sein Gesicht, weil ich mich gestern noch ein bisschen über den Club informiert hatte. "Wo ist Mr Mourinho?", rief er durch das Flugzeug. Er schien gut gelaunt zu sein. "Mr Mourinho?" Nun stand er bereits vor mir und rief immer noch. "Ähm, ich bin Mr Mourinho." Er blickte mich an und brauchte ein klein bisschen Zeit. "Ah, stimmt. Sie sind José Mourinhos Bruder. Der Partykönig von London. Ich habe schon von ihnen gelesen. Also wo ist ihr Bruder?"

Ich hustete. "Er ist mein Cousin und ist in London. Warum?" Zamparini gestikuliert wie wild, also wie ein Italiener, vor meinem Gesicht. "Wie warum? Weil er doch der neue Trainer von meinem Club ist. Was soll die Frage?" Ich schüttelte verwirrt den Kopf. "Nein, ich bin ihr neuer Trainer." Zamparini sah mich geschockt an. "MARCELLO!!!" Ein großer Muskelprotz stand ihm sofort zur Seite. Er hatte eine schlimme Wunde in seinem Gesicht, die noch relativ frisch aussah. "Autsch, was haben Sie da gemacht, Mann?", fragte Jason. Marcello beachtete ihn nicht.

Zamparini wollte von Marcello den Vertrag noch mal sehen. Er warf einen kurzen Blick darauf. "Hier steht ein Sternchen bei Mr Mourinho. Irgendso eine komische Formulierung stand da doch beim Kleingedruckten." Er blätterte auf die letzte Seite dieses Vertrags, der scheinbar mehr als 50 Seite umfasste. "Hier steht etwas. Ich kann es nicht lesen, Marcello." Zamparini gab Marcello den Vertrag, der ihn sich dicht vors Auge hielt. "Mit Mr Mourinho ist hier José Mourinho gemeint, es sei denn, er ist verhindert, dann kann die Formulierung 'Mr Mourinho' auf jeden anderen Mourinho zutreffen. Er ist ihr neuer Trainer, denke ich."

Zamparini brüllte wie ein wildes Tier und trat mehrmals gegen die Flugzeugwand. "Aber das kann nicht legal sein, denke ich.", versuchte Marcello seinen Boss zu beruhigen. "Natürlich ist es das. Der blöde Russe hat das von seinen Experten sicherlich wasserdicht anfertigen lassen." Zamparini atmete tief ein und war auf einmal wieder die Ruhe selbst. "Ok, meinen Nervenzusammenbruch muss ich verschieben. Da wird sich meine Frau sicherlich freuen. Sie haben doch hoffentlich vor dieses Team wirklich zu coachen, denn wenn wir jetzt vor die Presse treten und ich Sie da vorstelle, dann müssen Sie es tun. Verstanden?" Ich nickte nur. "Möge Gott mit uns sein.", stöhnte er. "Warum wollte ich auch unbedingt ein Medienspektakel aus der Trainervorstellung machen?"

"Weil Sie dachten, dass Sie José Mourinho verpflichtet hätten.", antwortete Marcello, der daraufhin nur einen bösen Blick seines Chefs erntete. Als wir alle gemeinsam das Flugzeug verlassen wollten, drehte sich Zamparini um. "Wer sind eigentlich die zwei anderen Herrn?" "Mein Co-Trainer Vinnie Jones. Und das ist Jason Statham ein Fre..." "Der neue Chef-Scout.", unterbrach mich Jason. "Wunderbar.", erwiderte Zamparini in sehr ironischem Ton. "Chef-Scout?", fragte Vinnie Jason. "Ja, ich kann mich ja ab und zu in der Premier League umschauen."

"Was willst du tun? Einmal pro Woche mit einem Schreibblock vor dem Fernseher sitzen und Notizen machen?" "Ja, so ungefähr. Bloß ohne Schreibblock und Notizen." Wir wurden jubelnd von der Presse begrüsst, als wir die Stufen hinunter gingen. Zamparini forderte mich auf stehen zu bleiben, während er zu einem Rednerpult trat.

BILD
Maurizio Zamparini liebt große TV-Inzinierungen

Er erklärte in einer zwanzig minütigen Rede, dass er einen Trainer engagieren konnte, den er seit langem verpflichten wollte. "Ein Trainer, der nun vielleicht noch im Schatten seines Cousins steht, aber das nicht mehr sehr lange tun wird." Er meinte, dass ich das Team sehr weit bringen werde, weil ich noch jung und voller Elan bin. Ich werde beweisen, dass ich mehr kann als nur feiern. Offensichtlich vertraute er meinen rednerischen Fähigkeiten nicht sehr, denn er bat die Journalisten mir nur ein paar kurze Fragen zu stellen, da ich noch von der Anreise müde wäre.

Ich trat ans Rednerpult und wurde mit großen Jubel begrüsst. Ich denke, ich sah überrascht aus, denn die erste Frage, die mir gestellt wurde, war, ob ich mich sehr über diesen netten Empfang freue. "Aber natürlich. Ich wusste nicht, dass ich auch außerhalb von Groß Britannien so beliebt bin. Ganz im Gegensatz zu meinem Cousin, der überall auf der Welt gehasst wird." Die Journalisten lachten.

"Mr Mourinho, wir freuen uns sehr, dass Sie da sind. Wir versprechen uns, dass Sie vor allem viel Spaß mit in die Serie A bringen. Nun ja, um ehrich zu sein, wir wollen viele ihrer Parties erleben. Aber wir fragen uns doch, ob Sie auch die Qualifikation haben um als Trainer zu arbeiten." Ich lächelte. "Warum nicht? Ich habe keinen Grund an meinen Fähigkeiten zu zweifeln, denn dafür muss ich sie erst einmal testen." Der Journalist sah ein bisschen enttäuscht aus. "Ist das etwa alles?"

"Na ja, ich könnte auch wie José antworten, dass ich der beste Trainer bin, den Sie je gesehen haben, aber ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Möglich wäre es. Ich sage es mal so. Ich habe immerhin die Trainerlizenz und mit Vinnie Jones einen hervorragenden Co-Trainer. Ich bin daher sehr optimistisch, dass ich in diesem Jahr Erfolg mit dem US Palermo haben werde." Bevor noch mehr Fragen kommen konnten, beendete Zamparini die Pressekonferenz und zeigte daraufhin mein neues Zu Hause. [/i]
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #14 am: 22.August 2005, 11:11:44 »

Danke, Beeberman.

Aber ich möchte anmerken, dass der FM schon noch wichtiger wird, sobald die Saison beginnt.  :)
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #15 am: 22.August 2005, 18:37:42 »

Vorbereitungen auf den Saisonstart
Scent of a Woman


Anfangs waren die Fans natürlich nicht begeistert, dass ich der neue Trainer bin. Die Presse mochte mich jedenfalls, da sie viel zu berichten hatte und zwar für die Sport- und Klatschspalten. Die Beliebtheit bei den Anhängern wurde durch die Spielerabgänge natürlich nicht gerade besser, denn Vinnie und ich verkauften so ziemlich alles, was in Palermo Rang und Namen hatte.

Cesare Bovo
Franco Brienza
Paul C. Codrea
Mariano N. Gonzalez
DaMarcus Beasley
Carlos Alberto
Simone Barone
Luca Toni


Wir mussten und wollten alle diese Spieler verkaufen, da sie entweder zu teuer waren(Carlos Alberto, Bovo), nicht gebraucht wurden (Codrea, Gonzalez) oder einfach total unzufrieden waren und den Verein unbedingt verlassen wollten (Barone und Toni).
Nach den Fans war nun auch die Presse nicht mehr sehr so begeistert von uns, doch ich gab immer wieder zu bedenken, dass ich auch Spieler verpflichten würde. Allerdings stellte sich genau das als großes Problem heraus.

BILD
Vinnie und Jason scouteten fleißig viele Spieler

Vinnie und ich waren gerade im Flieger und sahen uns DEN Flugzeug-Thriller des Jahres 2005 an - Red-Eye. Immer interessant solche Filme zusehen, wenn man gerade selber in einem Flugzeug sitzt. Wie auch immer, wir flogen von Köln nach London. Wir waren gerade in Köln um die zwei Leverkusener Babic und Berbatov zu verpflichten. Ich dachte, dass es gut lief, denn sie versprachen uns, es sich genau zu überlegen, doch das hatten andere Spieler wie Kompany, Ronaldinho, Defoe etc. auch getan. Doch bei diesen zwei hatte ich ein gutes Gefühl, da ich sie beide mit grandiosen Parties locken konnte.

BILD
Wie schlecht steht es um uns, wenn selbst Kompany nicht zu uns möchte

Nun waren wir auf dem Flug nach London. Es gab viel in England zu tun. Allerdings würden wir versuchen alle Treffen mit den Spielern im Club abzuhalten um sie zusätzlich zu beeindrucken. Allerdings konnte man nicht jedes Treffen in so lockerer Atmosphäre abhalten.

Das erste Meeting in London fand bei Arsenal statt. Wir wollten Mathieu Flamini verpflichten, doch die Gunners hatten Vorbehalte einem Mourinho einen Spieler zu verkaufen. "Schon eine Idee wie wir David Dein davon überzeugen können, dass er uns Flamini verkauft?" Wir hatten es bereits mit allen Argumente bei Dein versucht und sind kläglich gescheitert, obwohl wir die geforderte Summe mehrfach geboten hatten. Er blieb stur bei seiner Einstellung.

"Und du willst ihn unbedingt?", fragte ich Vinnie. "Ja, der Junge ist genial. Wir werden ihn brauchen." Ich tippte mit den Fingern auf die Flugzeuglehne. "Und bist du auch bereit einen anderen, etwas schmutzigen Weg einzuschlagen?" Er musterte mich genau. "Mir gefällt dein Grinsen überhaupt nicht, aber wir werden den Jungen brauchen, also bin ich dabei."

"Ausgezeichnet." Vinnie sah mich wartend an. "Was?" "Ich würde gerne wissen, was du planst." Ich grinste und weihte ihn in meinen Plan ein. "Nun ja, ich weiß zufällig, dass David Dein an einer Celebrity Party eingeladen ist. Frag mich nicht warum, aber es kann uns nur helfen. Natürlich habe ich auch Karten für die Party und ich weiß schon wen ich mitnehmen werde. Sienna und eine ganz kleine Kamera. Wie ich gehört habe, ist Mr Dein dem Alkohol nicht abgeneigt und wenn eine wie Ms Miller ihm Gesellschaft leistet, wird er nicht darauf achten, ob er vielleicht zu viel trinkt."

BILD
Du bist die ganze Arbeit hoffentlich wert, Mathieu.

Am folgenden Abend
Die Party lief bisher ausgezeichnet. Sienna beschäftigte bisher David Dein und er war bereits mehr als betrunken. Ich flirtete mit einer paar Ladies, die Zeit verging wie im Flug und ich merkte auf einmal, dass Sienna und Dein nicht mehr da waren. Ich entschuldigte mich bei den Damen und rannte auf die Männertoilette. Ich hoffte, dass ich Sienna nicht bereits zu viel zugemutet hatte. Ich oder vielmehr sie hatte Glück, dass sie nicht zu lange warten musste.

David zog sich gerade sein Hemd aus und küsste Siennas Hals, die mir in diesem Moment ein bisschen leid tat. Ich zog meine Kamera und machte 5 Schnappschüsse. Ich lachte und David Dein drehte sich erschrocken um. Als er mich sah, war er auf einmal gar nicht mehr so betrunken. Sienna drückte ihn weg und sagte mir, dass ich ihr einiges schulde. "Du warst großartig, danke.", sagte ich, dachte mir aber, dass ich es doch mit einer Prostituierten hätte probieren sollen, denn die hätte ich nur bezahlen müssen. Dann winkte ich Dein mit der Kamera.

Um es kurz zu machen. David Dein entschuldigte sich zuerst, dass er doch total betrunken gewesen sei und das er doch auch nur ein Mann ist. In der Folge jammerte er, dass er alles tun würde, wenn er die Fotos bekommt. Ich erklärte ihm, dass ich Flamini wollte.

Nicht kostenlos, sondern natürlich zu der geforderten Ablösesumme. Im Endeffekt wollte ich eigentlich nur, die gleiche Chance Mathieu zu verpflichten wie alle anderen Vereine auch. Ich hatte Erfolg. Drei Tage später war Arsenal 1,5 Millionen Euro reicher und Flamini suchte sich in Palermo eine Wohnung.

BILD
Manchmal muss man einfach schwere Geschütze ausfahren

Drei Wochen vor Saisonstart waren wir mit den Personalplanungen fertig und konnten neun Neuzugänge präsentieren. Selbstverständlich waren Sie teilweise nur zweite Wahl. Viele der Leute, die wir wollten entschieden sich für andere Vereine oder blieben bei ihrem bisherigen Vereinen. Selbst als wir uns mit den Clubs schon auf eine Ablösesumme einig waren, konnten wir viele Spieler nicht verpflichten. Kim Källström zb. entschied sich gegen uns und wechselte zum FC Bayern München.
Wie dem auch sei, dies sind die neun Spieler, die ab für uns in dieser Saison spielen werden.
[/i]
Marko Babic (OM L)
Timothee Atouba (V L)
Barry Ferguson (M Z)
Dimitar Berbatov (T Z)
Christian Wilhelmsson (OM L/R/Z)
Mathieu Flamini (DM Z)
Hugo Viana (OM L/Z)
Mourad Meghni (OM R/Z)
Aaron Butcher(OM S R/L/Z)


Aaron Butcher war mit 15 Millionen Euro der teuerste Neuzugang. Von dem Wunderkind erwarteten Vinnie und ich uns einiges. Chef-Scout Statham meinte sogar, dass dieser Junge die Engländer eines Tages zum ersten Weltmeistertitel seit 1966 schiessen würde.
Wir machten uns nur Sorgen, dass unsere erste Elf bis auf die Innenverteidigung, die Adriano und Pietro Accardi bildeten, Cristian Zaccardo, den rechten Verteidiger, Federico Vilar, unserem Torwart und dem gesetzten Stürmer Vincenzo Iaquinta, nur aus Neuzugängen bestehen wird und sie lange brauchen würden bis alle eingespielt sind.

BILD
Zwei Neuzugänge, die sich bereits bestens kennen - Berbatov und Babic

Training
Noch zwei Wochen bis zum Saisonstart:
Da wir viele Neuzugänge hatten, die sich noch nicht kannten, gab es immer mal wieder lustige Trainingseinheiten, die den Teamgeist fördern und Spaß machen sollten. So auch ein kleines Testspiel zwischen "Team Mourinho" und "Team Jones". Wir wählten abwechselnd Spieler wie man es als Kinder auch immer tat. "Jetzt bin ich mal gespannt, was unser gescheitertes Wunderkind drauf hat.", verspottete mich Vinnie. "Für so einen unbeweglichen Briten wird es gerade noch reichen."

Niemand nahm das Spiel ernst und so wurde es ein lustiger Kick bei dem jeder Spaß hatte. Das Highlight setzten Vinnie und ich bereits in der Anfangsphase, als ich den Ball bekam und Vinnie mit der Hacke tunnelte, um ihn herum rannte und vor ihm am Ball war. "Na, hat das gescheiterte Wunderkind etwa den Ex-Profi getunnelt?", fragte ich jubelnd als ich weiter nach vorne rannte. Eine Sekunde später merkte ich einen Schmerz in meinem Bein und landete mit dem Gesicht im Gras. "Na, hat der Ex-Profi da etwa dem gescheiterten Wunderkind den Ball weggegrätscht?" Alle Spieler lachten. "Das war eine Notbremse." "Notbremse? Wir sind an der Mittellinie.", erwiederte Vinnie lachend.[/i]
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #16 am: 26.August 2005, 12:56:45 »

Palermo, Saisonstart
Die Seuche


Palermo - AS Rom 0:0
Die Spannung vor dem Saisonstart war natürlich spürbar. Wir spielten in Palermo gegen das Weltklasseteam des AS Rom und konnten in einem ausgeglichenen Spiel ein 0:0 erreichen. Für die meisten wohl ein langweiliges Spiel, doch wir zeigten, dass wir bereits jetzt mit den besten Spielern der Welt mithalten konnten.

Bologna - Palermo 3:2
Zweimal einen Rückstand aufgeholt, dreimal geht nicht. Zudem fallen vor dem Spiel drei Spieler aus, doch wenn man die kommenden Wochen betrachtet, ist das gar nicht so schlecht.

BILD
Während der Länderspielpause Anfang September verletzten sich 4 Spieler langfristig.[/size]
[/i]

Palermo - Atalanta 2:2
Torino - Palermo (ital. Pokal) 1:4

Gegen Atalanta war auf jeden Fall mehr als nur ein Unentschieden möglich, allerdings muss man immer die ganzen Verletzungen beachten, erklärte ich auch der Presse und den Fans.
Das Spiel gegen Torino brachte immerhin einiges an Selbstvertrauen ins Team und das schien mir ganz wichtig zu sein.


Salernitana - Palermo 2:1
Palermo - Piacenza 0:0

Diese zwei Spiele zeigten einfach, dass wir momentan einfach nicht besser waren. Ich kann mir doch keine neuen Spielern basteln bis die Verletzten wieder da sind. Zudem verfolgt uns auch das Pech in der letzten Zeit. Wir kassierten sehr blöde Tore, die einfach nicht fallen dürfen. Als wir gegen Salernitana einen abgefälschten Freistoss kassierten, flippte ich aus und fing an das Gras unter meinen Füßen auszureissen. Wir standen mittlerweile auf einem grausamen 14. Platz und hatten nur 2 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

Messina - Palermo 2:4
Palermo - Torino 1:0 (ital. Pokal)

Manche Journalisten sprachen nach den zwei schwachen Partien gegen Salernitana und Piacenza schon darüber, wie lange ich noch Trainer bleiben werde. Auch das Präsidium schien sich nicht mehr sehr sicher zu sein, wie lange sie sich das noch antun möchten, aber dann kam das Spiel in Messina.
Wir waren 2:0 hinten und ich überlegte mir, was ich den Journalisten sagen sollte. Dann drehten wir, vorallem Vincenzo Iaquinta (3 Tore, 1 Torvorlage) , auf und gewannen verdient mit 4:2.
Gegen Torino war ein Weiterkommen Pflicht. Wir gewannen ja bereits das Hinspiel ziemlich souverän und hatten auch vor heimischer Kulisse keine Probleme.

BILD
Bester Palermo Spieler in den letzten Wochen[/size]
[/i]

Florenz - Palermo 3:3
Palermo - Milan 1:4

Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir gegen Florenz gewonnen, mit ein bisschen mehr Pech hätten wir aber auch verlieren können. Daher war ich mit diesem Auswärtspunkt zufrieden, den es ist ein weiterer Punkt weg von den Abstiegsrängen.
Milan zeigte uns hingegen, dass wir in aktueller Form kein Gegner sind.


Palermo - Empoli 3:0
Lazio Rom - Palermo 2:0

Wir hatten immer weniger Verletzte und ich konnte mein Team von Spiel zu Spiel besser einschätzen. Wir stabilisierten uns ganz klar. Das zeigte der Sieg gegen Empoli auch zweifellos, denn diese Spiele muss man einfach gewinnen.
Gegen Lazio zu verlieren, ist in unserer Lage nicht so tragisch gewesen.

BILD
Wir verloren - leider verdient - im Stadio Olympico[/size]

Palermo - Siena 2:1
Es ging endlich voran. Dieser Sieg bringt uns auf den 12. Platz, damit sind wir ein großes Stück von den Abstiegsplätzen entfernt und so langsam sind wir auch wieder vollzählig. Und was für ein Sieg! Bis zur 89. Minute lagen wir 0:1 hinten, dann kam der wiedergenesene Aaron Butcher schoss ein Tor aus 30 Metern selber und bereitete das Tor von Flamini vor.


Interview[/size]
...die Verletzten sind wieder da!
Ja, das ist großartig, ich hoffe, dass wir jetzt einpaar Wochen verschont bleiben. Ich meine, es war teilweise einfach grauenhaft. Eigentlich waren nur wenige Spieler länger verletzt als 3 Wochen, aber kaum ist einer wieder Fit gewesen, schon verletzten sich zwei Andere. Es war eine schreckliche Situation für die ganze Mannschaft.

...jetzt Berg auf?
Auf jeden Fall. Das Pech kann uns nicht ewig verfolgen. Wir haben gegen die Roma gezeigt, dass wir Potenzial haben und wenn wir uns erst einmal einspielen können, dann werden wir auch schnell nach vorne kommen.

...Saisonziel
Ich habe ehrlich gesagt gar keins. Signore Zamparini meinte, er will einen gesichterten Mittelfeldplatz. Nun ja, letztes Jahr ist dieses Team 12. geworden, aber es ist nun eine total andere Mannschaft, wir wollen allerdings trotzdem mindestens 11. werden um jedenfalls einen kleinen Fortschritt gemacht zu haben.

...Abwehrschwäche
Wir machen es dem Gegner teilweise zu einfach Tore zu schiessen, dass müssen wir abstellen, aber ich würde es nicht auf die Abwehr schieben. Wir hatten durch die Nationalmannschaftsspiele, Sperren und Verletzungen noch nie die Chance zwei Spiele in Folge mit der gleichen Viererkette zu machen.

...Sturm
Berbatov muss sich erst noch an das neue Umfeld gewöhnen. Dafür macht er allerdings schon jetzt viele Tore. Und Vincenzo Iaquinta? Was soll ich sagen? Ich weiß nicht, warum er letztes Jahr kaum ein Spiel machen durfte. Für mich ist er ein genialer Spieler, der auf keinen Fall ständig auf der Bank sitzen sollte.

...Aufenthalt in Palermo?
Dieses Jahr werde ich auf jeden Fall beenden, dann muss man weiter sehen. Ist der Club zufrieden und will mich weiterhin als Chef-Trainer, werde ich natürlich gerne bleiben.

...Vinnie Jones auch?
Ich weiß nicht, fragen Sie ihn. Er wollte nur ein Jahr vom Filmbusiness pausieren, aber bisher macht es ihm genauso viel Spaß wie mir und dass obwohl wir bisher keinen großen Erfolg hatten. Was meinen Sie, wie glücklich wir beide erst sind, wenn es mal klappt?

...Erfolg so sicher?
Natürlich. Sonst wäre ich auch falsch. Es ist mir schon bewusst, dass wir diese Saison keinen Titel gewinnen werden, aber das Team hat Potenzial und über mehrere Jahre will ich auf jeden Fall Erfolg mit der Mannschaft haben, wenn mich das Präsidium lässt.

...Heimweh?
Sie meinen nach London. Nein, warum auch? Meine Heimat ist Portugal und die habe ich in England nicht vermisst, also vermisse ich England in Sizilien auch nicht. Außerdem gibt es doch ziemlich viele Länderspielpausen und in dieser Zeit machen wir kein Training, da die meisten Spieler sowieso weg sind. In diesen Pausen fliegen Vinnie und ich immer nach London.

...Chef-Scout Statham?
Na ja, es war eigentlich als Scherz gemeint, aber er nimmt es ziemlich ernst und liebt diese Aufgabe. Wobei er nicht der Chef-Scout ist, er ist ein Scout, aber er wird nicht bezahlt und wir müssen nicht tun, was er sagt, also schadet er keinem.
Und er hat mich auf einen jungen Engländer aufmerksam gemacht, den wir noch verpflichten könnten.


...auch Altstars verpflichten?
Ich weiß, ich sollte darüber nicht mit ihnen reden, aber ich habe ein großes Interesse an Zinedine Zidane, allerdings denke ich nicht, dass wir ihn in den nächsten Monaten verpflichten können. Mit Real Madrid würden wir uns schnell einigen, aber Zizou zu überzeugen ist ziemlich unmöglich.

...haben doch bereits viele Spieler verpflichtet
Das ist wahr, aber ich möchte das Team weiterhin verstärken. Das heißt allerdings auch, dass wir im Januar auch Spieler verkaufen werden.

...Namen nennen?
Ja, ich kann Ihnen Namen nennen, aber ich werde es nicht tun.
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Mourinho

  • Kreisklassenkönig
  • ***
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #17 am: 01.September 2005, 12:04:04 »

Mailand, San Siro
Der Beginn einer großen Karriere


Und da stand ich nun an der Seitenlinie des prachtvollen Guiseppe Meazza Stadions und feuerte meine Jungs an. Sie waren Inter bisher weit überlegen und führten bereits mit 1:0. Unglaublich, noch vor Wochen waren wir auf dem 14. Platz und nur zwei Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Und nun waren wir bereits auf Platz 8 und wollten unseren positiven Lauf weiter fortsetzen.
Wenn wir Inter besiegen, dann können wir auch noch den 6. Platz schaffen und international im nächsten Jahr mitspielen. Ach, wie komisch die Welt doch sein kann. Noch vor einpaar Wochen wollten viele Fans und Journalisten meinen Kopf rollen sehen. Zamparini hatte mich bei einem unseren Treffen beinahe angespuckt, jedenfalls dachte ich das damals. Und nun nach einer guten Serie standen wir wieder oben und alle liebten mich auf einmal.
Vinnie und ich wurden wieder geachtet und selbst die Kritiker mussten zugeben, dass es vielleicht doch nur an den Verletzungen lag.
Hugo Viana stürmte mit dem Ball an mir vorbei und tänzelte einige Gegenspieler aus. "Weiter so, Kleiner.", schrie Vinnie, der dich neben mir stand. "Attenzione!", gab es als Antwort von der Interbank. Roberto Mancini versuchte mit weitausholenden Bewegungen die Interabwehr wieder zu ordnen.

BILD
Stand bei Inter in der Kritik - Roberto Mancini

Ich erinnerte mich an das Spiel gegen Inter, welches wir noch Ende Oktober führten. Es kam gleich nach diesem Sieg gegen Siena. Es war die zweite Runde im italienischen Pokal und die Nerrazurri führten uns nach allen Regeln der Kunst vor heimischer Kulisse vor. Sie gewannen verdient und auch locker mit 2:0.

Nicht dieses mal. Freistoss von Iaquinta und Lattentreffer. "Verdammt, jetzt haben die Deppen auch noch Glück.", sagte Vinnie und schlug sich auf seinen Schenkel, doch bereits einige Augenblicke später feuerten wir die Jungs weiter an. Doch sie hatten dies nun wirklich nicht nötig. Die Spieler des US Palermo - meine Spieler - waren in diesem Spiel voller Stolz und Selbstvertrauen.

Nach dem Pokalspiel gegen Inter sah das anders aus. Wir verloren in Genua gegen Sampdoria mit 4:1, es war unsere letzte schlechte Leistung bis zum diesem Spiel hier in Mailand.

"Mourad, weiter, weiter. Auf gehts!", motivierte ich Mourad Meghni, der sich in den letzten Wochen auf der rechten Aussenbahn gegen Wilhelmsson durchsetzen konnten. Genauso wie auch Hugo Viana, der Torschütze zum 1:0 hier in Mailand, sich gegen Marko Babic durchgesetzt hatte.
Babic und Wilhelmsson machten unter meiner Regie kein Spiel mehr für Palermo. Ich schmiss beide trotz guter Noten (Babic war der 4. beste Spieler der Serie A) aus dem Team. Ihr Problem war, dass die Beiden zu viel schossen. Es war unglaublich, wie die beiden perfekt an den Aussenseiten Gegner ausspielten, aber es einfach nicht schafften, den Ball abzuspielen. Stattdessen schossen die Beiden wie die größten Idioten ständig auf das Tor.

BILD
Neuer Held auf der rechten Aussenbahn - Mourad Meghni

Einen wichtigen Auswärtssieg konnten wir in Verona erringen. Das Ergebnis: 1:0 gegen Chievo. Allerdings hätte dieser Sieg eindeutig höher hätte ausfallen müssen.

Die zweite und letzte Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit lief gerade herunter. Vinnie und ich besprachen gerade, was wir den Jungs in der Halbzeitpause wohl sagen sollten bzw. was ich ihnen sagen sollte. Ich weiß nicht wirklich warum, aber ich musste fast alle Ansprachen halten. Wahrscheinlich wollte mich Vinnie für meine Karriere als Trainer weiter formen. In jedem Training und in jedem Spiel forderte er mich heraus. Er wollte, dass ich jede Entscheidung treffe, wenn ihm die Entscheidung nicht gefiel, fragte er mich solange, ob ich das wirklich machen will, bis ich genau das machen wollte, was er sich von Beginn an dachte.
Aber Vinnie half mir wirklich sehr viel und ich lernte an jedem Tag von ihm. Ich sprach mit ihm über die Methoden, die er bei anderen Trainern erlernt hatte. Sogar die Spieler quetschte ich über die Details der Taktik und des Trainings ihrer früheren Trainer aus.
Einmal in der Woche rief mich José an und wir sprachen über unsere Teams. Auch die Gespräche mit ihm gefielen mir von Woche zu Woche mehr, denn er merkte in letzter Zeit, dass ich mit meiner Taktik durchaus Erfolg hatte und so hörte er sich nun nicht mehr ständig so besorgt an.

So ungewöhnlich wie es auch klingen mag, aber unseren größten Schritt machten wir in einer Niederlage. Wir spielten gegen die Alte Dame aus Turin, die noch kein Spiel in dieser Saison verloren hatte, in Palermo und hatten sie am Rande einer Niederlage. Wir führten mit 1:0 und verschossen sogar bei diesem Spielstand einen Elfmeter. Hätten wir getroffen, hätten wir gewonnen. So verloren wir, trotz einer sehr mutigen Leistung mit 1:2.
Nachdem Spiel regte ich mich schrecklich über diese Niederlage auf, allerdings nicht lange. In der Pressekonferenz erklärte ich, dass wir unser bestes gegeben hatten, es aber diesmal nicht gereicht hat. "Wir hatten Juve in der Mangel, doch Sie konnten sich befreien." Manchmal verliert man vielleicht ein Spiel und es ist das beste, was dir passieren kann.
Bei uns traf das zu. Wir lernten, dass wir uns vor niemanden verstecken mussten und dass eine Niederlage niemals sinnlos ist, wenn man daraus lernt und es in den nächsten Spielen besser macht und wir machten es besser.

BILD
Noch war Juventus besser...noch

Die zweite Halbzeit begann und Inter hatte weiterhin kein Mittel um unsere Offensive zu stoppen. Die Nerrazurri erinnerten mich an Catania, gegen die wir nach dem Juventus-Spiel antraten. Wir gewannen mit 3:0 und das war für unseren Gegner sogar noch schmeichelhalft.

Meghni spielte auf der rechten Seite weiterhin wie im Rausch. Flanke auf Iaquinta. Butterweich und drin. 2:0. Vinnie und ich umarmten uns und sprangen fröhlich an der Seitenlinie entlang. Vincenzo rannte jubelnd auf uns beide zu und sprang mir in die Arme. "Danke, Coach, danke." Seine Augen waren glassig und er weinte fast vor Freude. Am Tag zuvor hatte Marcello Lippi, der Trainer der Nationalmannschaft, die Leistungen Vincenzos gelobt und ihm versprochen, dass er beim nächsten Länderspiel nominiert wird. Und das nachdem er im letzten Jahr bei Palermo nur ein Tor in lediglich 5 Einsätzen erzielen konnte.

BILD
Komm in meine Arme, Kleiner.

Es blieb bei diesem 2:0 Auswärtssieg für uns im San Siro, damit waren wir mit 25 Punkten aus 17 Spielen auf dem 8. Platz,  und während ich durch das San Siro ging und eine Faust nach oben streckte, während ich von unseren Fans stand, dachte ich, daran, dass ich das Gleiche vor genau einer Woche auch in Livorno bei unserem souveränen 4:0 Sieg gemacht hatte. Das San Siro, oder auch Guiseppe Meazza genannt, war schon ein eigenartiger Ort. Hier passieren immer so eigenartige Dinge. Träume werden wahr oder sie platzen. Ich war nie im Old Trafford, daher war für mich das San Siro das Theatre of dreams. Als ich wieder zurück in die Katakomben wollte, ging ich noch mal zur Reservebank. Natürlich dachte ich an Josés berühmten Wutanfall an genau dieser Stelle. Für manche die größte Schande in der Geschichte der Champions League, Andere sind sich sicher, dass er nur dadurch die Blues ins Finale brachte. Für ihn war  dieser Moment im San Siro vielleicht der Höhepunkt seiner gigantischen Karriere und für mich war dieser Moment am gleichen Ort vielleicht der Beginn einer großen Karriere. [/i]
Gespeichert
Beschwerden an: CFC, Fulham Road, London, SW6 1HS

Oder telefonisch: 0870 300 1212
 (Non-uk callers:: 020 7386 9373)
ask for José

Eddy

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #18 am: 20.September 2005, 00:16:51 »

also nur weil wir jetzt alle wissen was du in der halbzeit veranstaltest, heisst das noch lange nicht das du nix mehr hier schreiben sollst... ;D ;D

Los mach weiter :) ;)
Gespeichert
We are one Club, we are role models, we are tradition, we are innovation, we are self-belief, we are diversity, we are football, we are respect, we are joy, we are loyal, we are friends, we are home-loving, we are responsibility, we are family. Mia san mia - We are Fc Bayern!

cos

  • Halbprofi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Sein Leben - The Italian Job
« Antwort #19 am: 20.September 2005, 13:23:27 »

genau! wir nennen dich auch "the special one"  ;D
Gespeichert
Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben kann. Jürgen Klinsmann