London, The Special Place
Glamorama
"Also, das war jetzt sehr lustig, aber jetzt lass mich durch, du fettes Stück Sch..." José sieht sich den Türsteher nochmal an und entscheidet, dass es vielleicht keine so gute Idee ist, diesen nun zu beleidigen. "Ich versuche es noch einmal: Lass mich rein." Der Türsteher bleibt einfach mit verschrenkten Armen stehen. "Der Club ist voll. Es kommen nur noch V.I.Ps rein."
"Und wer entscheidet, wer V.I.Ps sind?" "Ich." José fuchelt mit dem Zeigefinger vor dem Gesicht des Türstehers. "Und ich bin kein V.I.P?" Der Türsteher mustert José noch einmal. "Hey, Mann, Sie sind gut angezogen, ich würde Sie reinlassen, aber es kommen nur noch V.I.Ps rein und um ein V.I.P zu sein, muss man leider berühmt sein." José massiert seine Schläfe mit den Fingern. "Und was bin ich? Bin ich nicht berühmt?"
"Ich kenne Sie nicht, also sind Sie nicht berühmt." José atmet tief ein. "Du willst mich verarschen. Noch nie Fußball gesehen?" Der Türsteher schüttelt den Kopf. "Ich hasse Fußball." Nun schüttelt auch José den Kopf. "Das ist doch ein Witz. Dir ist schon klar, dass ich der Besitzer des Clubs bin." Der Türsteher grinst. "Klar, natürlich sind sie das, haha. Mr Mourinho ist der Besitzer." José tritt vor Wut gegen die Tür. "Ich bin Mr Mourinho, du blöder Idiot." Der Türsteher packt José. "Beruhigen Sie sich, sonst rufe ich die Polizei." Er lässt José wieder los. "Außerdem ist Mr Mourinho bereits im Club."
"Und ich habe dir vor Minuten schon versucht zu erklären, dass das Miguel Mourinho ist. Er leitet den Club, aber ich habe das hier alles bezahlt. Verdammt, ich bezahle sogar dein Gehalt. Weißt du was? Ich rufe jetzt Miguel an. Dann wird dir dein Lachen vergehen." Der Türsteher grinst weiterhin. "Rufen Sie ruhig auch noch den Papst an." José beschimpft den Türsteher.
BILDJosé ruft seinen Cousin an "Jetzt geh endlich an dein Handy. Ja, Miguel? Ja, hier José. Komm sofort raus. Ich bin vor deinem Club. Äh, was sage ich eigentlich? Vor meinem Club. Warum ich nicht reinkomme? Weil dieser Türsteher mich nicht reinlässt. Ja, ich warte." José steckt sein Mobiltelefon wieder in seine Hosentasche. "Du bist übrigens gefeuert." José grinst den Türsteher an, der mittlerweile seine Zweifel hat, ob er José vielleicht nicht doch Eintritt gewähren lassen soll. Die Tür zum Club öffnet sich und Miguel erscheint. "Na, endlich." José und Miguel umarmen sich. "Na, wie geht's, José?"
"Nicht gut, weil dein Türsteher mich nicht hineinlässt." Der Türsteher fasst sich an den Kragen und zieht die Krawatte nervös zu recht. "Es tut mir leid, ich wusste nicht, dass Sie sich kennen." "Aber das macht doch nichts, Steve." José sieht Miguel irritiert an. "Das macht doch nichts, Steve? Natürlich macht das etwas. Der ist gefeuert." Der Türsteher schaut Miguel an. "Sie feuern mich doch hoffentlich nicht, Boss." José dreht sich zur Seite und versucht sich zusammenzureißen. "Also noch einmal. Ich bin der Boss von diesem Laden und du bist gefeuert."
Der Türsteher schaut immer noch nur Miguel an. "Er hat recht. Er ist dein Boss." Ein Barmann kommt durch den Eingang gerannt. "Boss, wir brauchen Sie. Oh, hallo, Mr Mourinho, schön, dass Sie auch mal vorbeischauen." "Schön, dass der mich immerhin kennt." Miguel geht mit dem Barmann wieder in den Club. José folgt den Beiden in den Club, wo er sie aber schnell aus den Augen verliert. "The Special One" fühlt sich in dem dichten Gedränge und bei der lauten Musik, die ihm vollständig unbekannt ist, nicht sehr wohl.
BILDFür José nur ein lästiges Hindernis "Hallo, Mr Mourinho, ich bin Lucy Pinder. Vielleicht haben Sie mich schon einmal nackt gesehen." Das Fotomodell steht vor José und versperrt ihm den Weg. "Ich meine, in einer Zeitschrift oder Zeitung, selbstverständlich." Sie lacht nervös. "Verzeihung, ich bin immer leicht durcheinander, wenn ich mit so einem attraktiven und interessanten Mann spreche." Sie berührt Josés Arm zärtlich. José merkt, dass sie ihn anmacht. "Das kann ich verstehen. Aber nun gehen Sie mir bitte aus dem Weg, ich muss mit meinem Cousin sprechen."
Sie steckt ihm eine Visitenkarte in den Jacketttasche und schreit ihm "'Ruf mich an." hinterher. José sieht sich im Club um und entdeckt Miguel, wie er mit dem Mann von Madonna spricht. 'Wie hieß der nochmal?', fragt sich José. Er geht schnellen Schrittes auf die Beiden zu, bevor Sie noch in der Masse verschwinden können. "Ach, scheiße, geh runter." José merkt, dass er mit seinem rechten Fuß auf dem Rücken eines Mannes steht. "Warum liegen Sie denn auf dem Boden?"
"Das geht dich nichts an." Der Mann nimmt einen Schluck aus der Whiskey-Flasche und dreht seinen Kopf nach oben um zu sehen, wer ihn getreten hat. José sieht das Gesicht und sofort weiten sich seine Augen. "Paul Gascoigne?" "MOURINHO!!!", Paul schreit den Namen begeistert, so laut er kann. Er steht auf, zieht sein verschwitzes T-Shirt gerade und umarmt Mourinho, dem das unangenehm ist. "Paul, lass mich los, du stinkst." Paul scheint das schon öfter gehört zu haben, denn er ist kein Stück beleidigt. "Willst du einen Schluck, Mourinho?" Er hebt die Whiskey-Flasche um seiner Frage scheinbar mehr Ausdruck zu verleihen. José schüttelt nur den Kopf. "Schön dich getroffen zu haben, aber ich muss mit Miguel sprechen."
BILDPaul ist einfach auf jeder Party Paul lässt José endlich los. "Ok, aber später trinken wir noch etwas gemeinsam. Ich spendiere dir einen Drink. Oder besser, du spendierst mir einen, denn mir geht das Geld so langsam aus." Und weiter geht die Suche nach Miguel. Dort wo er vorhin noch stand, ist jetzt nur noch der Mann von Madonna da. José klopft ihm auf die Schulter, damit er sich zu ihm umdreht. Wenn José doch jetzt nur den Namen von ihm wüsste. "Gay?" Er lacht. "Nein, fast. Guy Ritchie." José ist dieser Versprecher sichtlich peinlich. "Kein Problem, ich höre das oft. Außerdem hat mir Ihre Frau gesagt, dass Sie sich nur Namen von Fußballern merken können."
"Hat sie das getan?" "Ja, und ich muss sagen, dass es mich auch ein kleines bisschen amüsiert. Immerhin sind wir seit drei Jahren Nachbarn und Sie haben mich vor einpaar Wochen gefragt, wie es meiner Frau Cher geht." Guy lacht, während José lächelt. "Ja, ich werde versuchen es mir zu merken. Aber Guy, ich habe es eilig. Wo ist Miguel?" Guy zeigt in eine gemütliche Sitzecke in der sich Miguel gerade mit zwei Kerlen unterhält. "Danke, äh, Guy." José wünscht sich gerade, dass er es jetzt ohne weitere Zwischenfälle bis zur Sitzecke schafft, als er wieder gestoppt wird. "Mr Mourinho, wissen Sie, wo ihr Cousin ist?"
Sienna Miller kommt und begrüsst Guy Ritchie mit einer Umarmung. "Sie haben Glück, Ms Miller, ich bin gerade auf dem Weg zu ihm." Guy Ritchie schaut José überrascht an. "Aha, dieser Name ist offenbar einfacher zu merken." Guy lacht und kopft José auf den Rücken. José und Sienna machen sich auf den weiten Weg zur Sitzecke, die zwar nur einpaar Meter weg ist, aber es stehen nach José Empfinden mind. 10000 Leute im Weg. "The Special One" löst dieses Problem aber nun einfach dadurch, dass er alle, die im Weg stehen, brutal zur Seite schiebt und behauptet es sei ein Notfall.
BILD"Gay, äh, Guy Randy, Rich, Lionel Ritchie? Ach, einfach der Mann von Madonna, oder von Cher?" "So schnell bin ich in diesem Club noch nie unterwegs gewesen, Mr Mourinho." Sienna lächelt José an. Die Beiden stehen in der Sitzecke in der sich Miguel und seine zwei Freunde unterhalten. "Und wenn ich dir sage, dass sich West Ham Zidane leisten könnte.", meint der mit der fast Glatze. Die Drei scheinen José und Sienna nicht zu bemerken. "Ja, wie denn, Zizou ist sicher immer noch verdammt teuer.", erwidert der Andere.
"Zidane kostet momentan nicht einmal mehr eine Millionen Pfund Ablöse, ich habe bei Real Madrid angefragt.", erklärt José um sich bemerkbar zu machen und endlich bemerken die drei auch, dass sie beobachtet werden. "Hey, ich kenne Sie doch.", sagt José. "Sie sind Vinnie Jones." Sienna blickt José mit Erstaunen an. "Komisch, Ihre Frau hat mir erzählt, dass Sie sich keine Namen von Schauspieler merken können."
"Schauspieler? Mr Jones war doch ein Fußballer." "Und seit ein paar Jahren Schauspieler.", erklärt Miguel. "Was für ein Abstieg.", bemerkt José lächelnd. "Und Jason Statham kennst du ja auch schon, oder?", Miguel zeigt auf seinen anderen Gesprächspartner. "Ja, wir haben uns bei einem Ball getroffen.", erwidert Jason während José nur "Nein, noch nie gesehen." antwortet.
Eine unangenehme Pause entsteht, die José bricht. "Ich muss mit dir sprechen, Miguel." "Ich auch, Miguel.", erklärt Sienna während sie ihre Augenbrauen vielsagend nach oben zieht. "Unter vier Augen." "Tja, dann musst du leider warten, José. Ladies first. Ha,ha." José packt Miguels Arm. "Nein, ich habe heute schon genug mitgemacht." José zieht aus seinem Jackett ein Blattpapier.
"Das ist ein Vertrag bzw. ein Jobangebot für dich. Und: Nein, kein Job bei Chelsea. Es hat nichts mit mir oder Abramovich zu tun. Also würde ich es mir wirklich überlegen." Miguel ist ganz Ohr. "2,5 Millionen Jahresgage plus Prämien etc. um den US Palermo zu trainieren." Miguel, Jason und Vinnie fällt synchron die Kinnlade runter. "Schönen Abend noch die Herren." José dreht sich um und geht richtig Ausgang.
BILDStatham (rechts) auf der Club-Toilette Miguel spurtet hinterher. "José! Wie? Und warum ich?" José dreht sich wieder zu Miguel. "Ist das wirklich wichtig? Ich sag dir was: Komm morgen mit dem unterschriebenen Vertrag in mein Büro, denn so eine Chance bekommst du nie wieder, Kleiner." José drückt Miguels Schulter zum Abschied und dreht sich wieder um. Als er bereits wieder fast am Ausgang ist, trifft er Gascoigne wieder. "Hey, Mourinho, danke für den Drink, den du mir vorhin spendiert hast."
"Ich habe dir keinen Dri...nichts zu danken. Mache ich doch gerne." Gascoigne kratzt sich wie wild am Kopf. "Hast du Enax gesehen?" Eigentlich will José dies verneinen, doch Gascoigne scheint so voll zu sein, dass er sich noch einen Spaß erlauben möchte. "Ja, ich habe ihn vorher auf der Damentoilette gesehen." "Echt?" Gascoigne blickt José überrascht an. "Dann ist er da ja immer noch."[/i]