Naja, die USADA hatte bis 2001 so gut wie gar kein Testprogramm für den Radsport. Bis 2001 wurde kein einziger Fahrer bei unangekündigten Besuchen getestet. Ab 2001 wurde so ein Programm installiert, allerdings ohne die in Europa übliche Standortmeldung. Eigentlich müssen Fahrer ihren Aufenthaltsort jederzeit angeben, wenn sie Falschangaben machen, kann das als positiver Dopingtest gewertet werden. Bis 2004 half simples Verstecken. Also Fahrer haben einfach die Tür nicht geöffnet, wenn Tester der USADA dort waren. Solange dies nicht 3 Mal in einer Saison passiert ist, war das kein Problem. Erst bei einem 3. Mal gab es Ärger, dazu ist es aber nie gekommen. Armstrong wurde von 1999-2010 ganze 60 Mal von der USADA getestet. Das ist eigentlich Nichts, zumindest ein erschreckend niedriger Wert. Die meisten Tests gingen von der UCI aus.
Auch in anderen Sportarten kommt die USADA immer erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Klar wurden da teilweise große Namen überführt, aber welche von denen wurden denn in ihrer wirklich aktiven Zeit aus dem Verkehr gezogen? Die meisten wurden doch erst nach ihrer Karriere erwischt und das auch nur im Zusammenhang mit aufgeflogenen Dopingringen. Und wenn ich mir anschaue, dass in der NFL bei einem substance abuse eine Sperre von 2-4 Spielen ansteht, dann ist das einfach lächerlich. Gerade im College-Football ist das Muskelaufbau-Doping an der Tagesordnung. Was macht die USADA dort? Testet auf Anabolika statt auf HGH (Human Growth Hormone). Das ist verlogen, kein Football-Spieler würde anabolische Steroide schlucken, es geht ja nicht darum, irgendwelches Muskelgewebe aufzubauen ohne Ende. Es geht darum, Muskelaufbau zu betreiben, ohne Agilität und Dynamik einzubüßen, dafür ist der unkontrollierte Muskelwachstum mit Steroiden völlig ungeeignet. Das Zeug nehmen nur Bodybuilder und machen damit ihren Körper kaputt. Im Football ist der Körper und auch der Kopf aber nunmal sehr wichtig, deshalb werden eben Wachstumshormone genommen, auf die die USADA gar nicht testet (im College-Bereich). Die Wachstumshormone haben noch einen anderen positiven Effekt: sie sorgen für schnellere Genesung bei Verletzungen. Einige Präparate werden sogar nur für Doping in den USA hergestellt, diese sind in Spritzenform erhältlich und enthalten Lidocain und Wachstumshormone. Das wird dann direkt in den Muskel gespritzt bei Zerrungen beispielsweise. Es macht schon einen erheblichen Unterschied, ob jemand mit einem Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkelmuskel (Hamstring) 6-8 Wochen ausfällt oder ob er eine Lidocaine-HGH-Spritze bekommt und nach 3 Wochen wieder einsatzbereit ist (in beiden Fällen Muskelaufbau mit eingerechnet). Auch hier schaut die USADA gerne weg, indem Spieler der NFL während einer Verletzung nicht getestet werden.