Kritiker werfen Kritikern der Nationalelf ja oft vor, dass diese Kießling und andere dann auch spielen sehen wollen. Darum geht es aber nicht. Man sollte sich alle Optionen offen halten und Spieler Marke Kießling oder Gomez nicht kategorisch ausschließen, nur weil man Spanien 3.0 spielen lassen möchte. Das heißt nicht, dass diese Leute in der Startelf stehen sollen. Wenn ein Spielstand es aber erfordert, dann sollte eine solche Option zur Verfügung stehen. Nehmen wir einfach mal die Bayern der aktuellen Saison. Viele fragen sich, wie das mit Schweinsteiger und Thiago und all den anderen Bayern funktionieren soll. Die Antwort ist denkbar einfach: je nach Gegner wird das Team aufgestellt, dass die Schwächen des Gegners und die eigenen Stärken am besten ausspielen kann. Dieses Prinzip sollte doch eigentlich auch für die Nationalelf gelten (mit Abstrichen natürlich, denn es ist ja klar, dass man nicht hunderte Varianten in der kurzen Zeit einüben kann). Man wird jedoch das Gefühl nicht los, dass Löw nur einen Matchplan hat. Geht der nicht auf, dann verliert die Nationalelf.
Auch das leidige Thema Standards wurde oft genug angesprochen. Niemand verlangt, dass die restliche Trainingsarbeit vernachlässigt werden soll, aber es wäre toll, wenn man bei Standards das Gefühl hat, dass die Mannschaft 2-3 Marschrouten in der Hand hat. Meistens wirkt es so, als würde der Ball hoch reingeschlagen nach dem kaiser'schen Prinzip "schau'n mer mal".