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Autor Thema: Deutsche Nationalmannschaft  (Gelesen 986057 mal)

j conway

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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7740 am: 23.Juli 2018, 19:06:31 »

Puh. Habe mich bisher noch gar nicht zu dem Thema geäußert und bin nach wie vor erschrocken welche Wellen "Erdogate" schlägt.

Es gibt gefühlt 27464 Bilder von Sportlern/Funktionären etc. mit zwielichtigen Politikern - und andersherum
- ohne das auch nur ein Hahn danach kräht. Aber wenn sich ein Nationalspieler mit türkischen Wurzeln mit dem türkischen Staatschef fotografieren lässt, ist dies der Skandal schlechthin? Verstehe ich einfach nicht.

Werde auch den Gedanken nicht los, dass die schon seit Jahren (Hallo Herr Bachmann) anhaltende Stimmungsmache gegenüber dem Islam in diesem "Skandal"  kulminiert. Und diverse Kommentare auf entsprechenden Nachrichtenportale bestätigen dies. Übrigens unfassbar - wirklich un-fass-bar - was man dort zu lesen bekommt. Aber nein. Natürlich alles kein blühender Rassismus sondern leuchtende Beispiele für konstruktive Kritik  ::)

Würden bspw. zwei Nationalspieler mit russischen Wurzeln solch ein Foto mit Putin veröffentlichen, wäre wohl der Aufschrei nur halb so groß. Ganz im Gegenteil, ich kann mir gut vorstellen dass dies sogar durchaus Anklang in der Bevölkerung finden würde.

Aber gut. Seit Jahren fordert der "Stammtisch", der Özil müsse mal "Eier" zeigen. Die zeigt er nun, in dem er einfach mal so gut wie jedem den ausgestreckten Mittelfinger zeigt. MMn vollkommen zu Recht.
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BavarianLion

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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7741 am: 23.Juli 2018, 21:08:41 »

Puh. Habe mich bisher noch gar nicht zu dem Thema geäußert und bin nach wie vor erschrocken welche Wellen "Erdogate" schlägt.

Es gibt gefühlt 27464 Bilder von Sportlern/Funktionären etc. mit zwielichtigen Politikern - und andersherum
- ohne das auch nur ein Hahn danach kräht. Aber wenn sich ein Nationalspieler mit türkischen Wurzeln mit dem türkischen Staatschef fotografieren lässt, ist dies der Skandal schlechthin? Verstehe ich einfach nicht.

Werde auch den Gedanken nicht los, dass die schon seit Jahren (Hallo Herr Bachmann) anhaltende Stimmungsmache gegenüber dem Islam in diesem "Skandal"  kulminiert. Und diverse Kommentare auf entsprechenden Nachrichtenportale bestätigen dies. Übrigens unfassbar - wirklich un-fass-bar - was man dort zu lesen bekommt. Aber nein. Natürlich alles kein blühender Rassismus sondern leuchtende Beispiele für konstruktive Kritik  ::)

Würden bspw. zwei Nationalspieler mit russischen Wurzeln solch ein Foto mit Putin veröffentlichen, wäre wohl der Aufschrei nur halb so groß. Ganz im Gegenteil, ich kann mir gut vorstellen dass dies sogar durchaus Anklang in der Bevölkerung finden würde.

Aber gut. Seit Jahren fordert der "Stammtisch", der Özil müsse mal "Eier" zeigen. Die zeigt er nun, in dem er einfach mal so gut wie jedem den ausgestreckten Mittelfinger zeigt. MMn vollkommen zu Recht.

Stimmungsmache gegen den Islam? Der Islam wird von so gut wie jeder Seite hofiert, an der FU Berlin gibt es neuerdings Kopftuchbinde-Kurse, die islamischen Verbände erlangen immer mehr Einfluss, die Apologetik wird auf Hochtouren betrieben. Wer sich auch nur einen Meter für diese homophobe, freiheitsfeindliche, faschistische Ideologie aus dem 7. Jahrhundert einsetzt, hat für mich den Verstand verloren. Und nein, du brauchst mir jetzt keinen Rassismus unterstellen, der Islam ist eine Idee, eine Religion und keine Rasse - Mir ist es schlichtweg egal, wer diese propagiert und ob der nun Mohammad Huseini oder Pierre Vogel heißt. Sorry für offtopic, aber es geht mir schon länger auf den Sack, dass der Islam sich in die ständige Opferrolle begibt und sogenannter "antimuslimischer Rassismus" als das größte Übel der Bundesrepublik gilt, während Antisemitismus und eine erzkonservative Islamauslegung unter Jugendlichen grassieren. Gegen einen liberalen Islam (ob das so möglich ist, sei mal dahingestellt) ist absolut nichts einzuwenden, wenn aber Leute, die diesen propagieren, wie Seyran Ates, 24 Stunden Polizeischutz brauchen, weil sie Morddrohungen erhalten, dann solltest du dich fragen, ob dein Bild vom Islam nicht durch Unwissenheit und positiven Rassismus verzerrt ist.  ;)



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Joe Hennessy

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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7742 am: 23.Juli 2018, 21:47:56 »

Du bist Sozialarbeiter, oder? Ich frage das nur, weil der Verdacht naheliegend ist, dass auch du eine verzerrte Sichtweise auf den Islam hast, weil du in deiner täglichen Arbeit wahrscheinlich mehrheitlich mit der radikaleren Form zu tun hast.
Bitte nicht falsch verstehen, aber wenn du das anderen unterstellst, darf man die gleiche Frage auch dir stellen.
« Letzte Änderung: 23.Juli 2018, 21:54:24 von j4y_z »
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Maddux

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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7743 am: 23.Juli 2018, 22:55:32 »

In der Bibel steht genauso viel Müll wie im Koran und es gibt nicht wenige Menschen die in ihrer Auslegung der Bibel genauso fanatisch sind wie ihr muslimischer Gegenpart. Jemand wie Joseph Kony war nicht der erste Fanatiker der seine Massenmorde mit der Bibel gerechtfertigt hat und er wird auch nicht der Letzte bleiben.
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BavarianLion

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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7744 am: 23.Juli 2018, 23:30:47 »

Habe ich irgendwo die Bibel verteidigt? Nur ist das Christentum auf dem absteigenden Ast, der Islam hingegen gewinnt (in Europa) leider immer mehr an Bedeutung.
Natürlich kannst du auch mir unterstellen, ich sei zu verbissen, meine Wahrnehmung zu sehr aufs Negative, aber verstehe mich nicht falsch, ich glaube nicht, dass wir kurz vor einer umfassenden Islamisierung stehen und solidarisiere mich nicht mit AfD, Pegida und Konsorten, sondern übe Religionskritik in ihrer ur-linken Form. Lieber jetzt Zeichen der Zeit erkennen und gegensteuern. Es ging mir lediglich um die Behauptung, in Deutschland würde eine Hetzjagd gegen Muslime stattfinden, was so einfach faktisch falsch ist und den Islam in eine Opferrolle bringt, aus der heraus er immer mehr politische Macht generiert. Vor 40 Jahren beschäftigten sich junge Menschen mit Ideen der Freiheit und der Gerechtigkeit, sie rebellierten und diskutierten. Heute lernen sie ein Buch aus dem 7. Jahrhundert auswendig und wetteifern darum, wer sich am konformsten daran hält. Hierzu ein sehr interessanter Artikel aus der ZEIT: https://www.zeit.de/2018/12/islam-islamismus-radikalisierung-aufklaerung
Verzerrte Sichtweise und Unwissenheit war auch nicht böse gemeint, ich war doch vor ein paar Jahren noch selber so, als ich mich nur oberflächlich mit der Thematik beschäftigt habe. Mit positivem Rassismus meinte ich die oftmals vorherrschende Einstellung, an Menschen mit Migrationshintergrund einen weniger strengen moralischen Maßstab zu setzen, denn "die sind eben kulturell anders".
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Madridista

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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7745 am: 24.Juli 2018, 01:40:20 »

Puh. Habe mich bisher noch gar nicht zu dem Thema geäußert und bin nach wie vor erschrocken welche Wellen "Erdogate" schlägt.

Es gibt gefühlt 27464 Bilder von Sportlern/Funktionären etc. mit zwielichtigen Politikern - und andersherum
- ohne das auch nur ein Hahn danach kräht. Aber wenn sich ein Nationalspieler mit türkischen Wurzeln mit dem türkischen Staatschef fotografieren lässt, ist dies der Skandal schlechthin? Verstehe ich einfach nicht.

Werde auch den Gedanken nicht los, dass die schon seit Jahren (Hallo Herr Bachmann) anhaltende Stimmungsmache gegenüber dem Islam in diesem "Skandal"  kulminiert. Und diverse Kommentare auf entsprechenden Nachrichtenportale bestätigen dies. Übrigens unfassbar - wirklich un-fass-bar - was man dort zu lesen bekommt. Aber nein. Natürlich alles kein blühender Rassismus sondern leuchtende Beispiele für konstruktive Kritik  ::)

Würden bspw. zwei Nationalspieler mit russischen Wurzeln solch ein Foto mit Putin veröffentlichen, wäre wohl der Aufschrei nur halb so groß. Ganz im Gegenteil, ich kann mir gut vorstellen dass dies sogar durchaus Anklang in der Bevölkerung finden würde.

Aber gut. Seit Jahren fordert der "Stammtisch", der Özil müsse mal "Eier" zeigen. Die zeigt er nun, in dem er einfach mal so gut wie jedem den ausgestreckten Mittelfinger zeigt. MMn vollkommen zu Recht.

Stimmungsmache gegen den Islam? Der Islam wird von so gut wie jeder Seite hofiert, an der FU Berlin gibt es neuerdings Kopftuchbinde-Kurse, die islamischen Verbände erlangen immer mehr Einfluss, die Apologetik wird auf Hochtouren betrieben. Wer sich auch nur einen Meter für diese homophobe, freiheitsfeindliche, faschistische Ideologie aus dem 7. Jahrhundert einsetzt, hat für mich den Verstand verloren. Und nein, du brauchst mir jetzt keinen Rassismus unterstellen, der Islam ist eine Idee, eine Religion und keine Rasse - Mir ist es schlichtweg egal, wer diese propagiert und ob der nun Mohammad Huseini oder Pierre Vogel heißt. Sorry für offtopic, aber es geht mir schon länger auf den Sack, dass der Islam sich in die ständige Opferrolle begibt und sogenannter "antimuslimischer Rassismus" als das größte Übel der Bundesrepublik gilt, während Antisemitismus und eine erzkonservative Islamauslegung unter Jugendlichen grassieren. Gegen einen liberalen Islam (ob das so möglich ist, sei mal dahingestellt) ist absolut nichts einzuwenden, wenn aber Leute, die diesen propagieren, wie Seyran Ates, 24 Stunden Polizeischutz brauchen, weil sie Morddrohungen erhalten, dann solltest du dich fragen, ob dein Bild vom Islam nicht durch Unwissenheit und positiven Rassismus verzerrt ist.  ;)

Was ist denn AfD, PEGIDA etc. für dich? Keine Stimmungsmache gegen den Islam?
Achja? ist ja nicht so das sich so eineige Politiker gegen den Kopftuch aussprachen an deutschen schulen und es eine Kopftuch-debatte gab/gibt.
Ich habe auch gehört das ein Bundespräsident wegen "Der Islam gehört zu Deutschland" solche Wellen geschlagen hat das er zurückgetreten ist.


http://www.pi-news.net/
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2017-08/islamfeindlichkeit-muslime-deutschland-uebergriffe
https://rettung-fuer-deutschland.de/blog/?p=1704
https://www.islamkritik-objektiv.com/islamkritische-zitate/

Wie kommen die Muslime nur darauf das es Stimmungsmache gegen sie gibt?
Jetzt weiß ich von wo Özil diese Opferrolle hat. Er ist doch ein Muslim wie konnte man das nicht erkennen?!
« Letzte Änderung: 24.Juli 2018, 04:13:42 von Madridista »
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7746 am: 24.Juli 2018, 03:50:28 »

Es laesst sich doch ganz einfach zusammen fassen: Ein Foto mit Erdogan - voellig unabhaengig, ob man das als Naivitaet oder als politische Aussage bewerten moechte - rechtfertigt NIEMALS den Rassismus, der Oezil entgegen schlaegt.

Ich spreche hier von einem Rassismus nicht nur von einer versprengten Gruppe von Fans, sondern vom Grossteil der Gesellschaft, von Medien, von Politikern und sogar vom DFB.

Wir unterhalten uns aber weiterhin darueber, ob Oezil nicht doch vielleicht ein schlechter Fussballer ist und wie das Foto denn nun politisch einzustufen ist usw.

Das ist es, worauf die Diskussion gelenkt werden soll, um vom groessten Problem abzulenken: Einem grassierenden Rassismus, der - wie Seko schon richtig schrieb - die Grundstimmung hat: Du kannst machen, was Du willst, Du wirst nie dazu gehoeren.
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7747 am: 24.Juli 2018, 07:20:40 »

Schuldige fuer Rassismus? Das ist einfach. Da muss ich nicht "die Politik" bemuehen.

Jeder Mensch ist fuer seine Aeusserungen verantwortlich und jeder Mensch kann entscheiden, ob er Oezil von einer Tribuene "Verpiss Dich, Du Tuerkensau" zuruft, oder nicht.

Es ist auch jeder Mensch selbst dafuer verantwortlich, ob er Seko das Gefuehl geben moechte, dass er niemals in Deutschland willkommen sein wird, obwohl es sein Land ist.

Wir sollten alle endlich mal aufhoeren immer irgendwelche Verantwortlichen zu suchen und selbst Verantwortung uebernehmen! Wenigstens fuer unsere eigenen Taten und Aussagen...
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7748 am: 24.Juli 2018, 07:44:40 »

Habe ich irgendwo die Bibel verteidigt? Nur ist das Christentum auf dem absteigenden Ast, der Islam hingegen gewinnt (in Europa) leider immer mehr an Bedeutung.
Natürlich kannst du auch mir unterstellen, ich sei zu verbissen, meine Wahrnehmung zu sehr aufs Negative, aber verstehe mich nicht falsch, ich glaube nicht, dass wir kurz vor einer umfassenden Islamisierung stehen und solidarisiere mich nicht mit AfD, Pegida und Konsorten, sondern übe Religionskritik in ihrer ur-linken Form. Lieber jetzt Zeichen der Zeit erkennen und gegensteuern. Es ging mir lediglich um die Behauptung, in Deutschland würde eine Hetzjagd gegen Muslime stattfinden, was so einfach faktisch falsch ist und den Islam in eine Opferrolle bringt, aus der heraus er immer mehr politische Macht generiert. Vor 40 Jahren beschäftigten sich junge Menschen mit Ideen der Freiheit und der Gerechtigkeit, sie rebellierten und diskutierten. Heute lernen sie ein Buch aus dem 7. Jahrhundert auswendig und wetteifern darum, wer sich am konformsten daran hält. Hierzu ein sehr interessanter Artikel aus der ZEIT: https://www.zeit.de/2018/12/islam-islamismus-radikalisierung-aufklaerung
Verzerrte Sichtweise und Unwissenheit war auch nicht böse gemeint, ich war doch vor ein paar Jahren noch selber so, als ich mich nur oberflächlich mit der Thematik beschäftigt habe. Mit positivem Rassismus meinte ich die oftmals vorherrschende Einstellung, an Menschen mit Migrationshintergrund einen weniger strengen moralischen Maßstab zu setzen, denn "die sind eben kulturell anders".

Dein Artikel sagt es selbst. Der Islam an sich ist nicht das Problem. Das Problem ist, wie er vielerorts (meine Filterblase bringt fast immer nur Großstädte zutage) vermittelt wird. Dass sich viele jugendliche Muslime in der Trostlosigkeit der Großstädte dem islamischen Fundamentalismus annähern, wundert mich nicht. Es ist für mich aber der völlig falsche Ansatz, loszurennen und zu verkünden, dass der Islam auf dem Vormarsch sei und man da "gegensteuern" müsste, denn dann rebellieren diese Jugendlichen noch mehr.
Nein, Perspektiven schaffen, Willkommenskultur leben, das sind für mich die Dinge, die jemanden gar nicht erst in diese Lage bringt. Es gibt nichts schlimmeres, als das Gefühl, nicht dazu zu gehören.

Übrigens: ein Muster, das bei deutschen radikalisierten Konvertiten immer wieder zu beobachten ist: sie wurden christlich erzogen, oft sogar bis in die Pubertät hinein. Pierre Vogel zB, in einer römisch-katholischen Bekenntnisschule. Was widerfährt denen da, dass sie so empfänglich für radikales Gedankengut werden?
« Letzte Änderung: 24.Juli 2018, 07:57:57 von j4y_z »
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7749 am: 24.Juli 2018, 09:24:09 »

Grundsätzlich sind Großstädte laut CIA-Factbook ein Hort der Radikalisierung unter jungen Erwachsenen...so entstandenen ja auch Fußballvereine...man braucht "Halt" in einer verrückten Großstadtwelt...


...zu M. Özil...

1. Ich feiere Emre Can. Einfach nicht hingehen.
2. Sachlich sind Özils Vorwürfe korrekt.
3. Praktisch sind Özils Vorwürfe durch ihn selbst entwertet worden, weil mangels jeglicher Selbstkritik man ihn einfach nicht ernst nehmen kann.
4. Romelu Lukaku und der Schwede wurden ohne eigenes zutun rassistisch diffamiert und regen sich zurecht darüber auf. Özil hat da zumindest "nachgeholfen", was natürlich keineswegs den Rassismus gegen ihn entschuldigt. Wohl aber gehört es zur Selbstkritik dazu, sich auch mal selbst zu hinterfragen, ob das alles so klug war...wo wir wieder bei Punkt 3 wären...
5. Durch das "Opferrolle" spielen, nachdem er sich wochenlang nicht geäußerte hatte gepaart mit mangelnder Selbstkritik...entwertet er die Opfer des Alltagsrassismus, weil dadurch die Leute "abstumpfen" lässt...man kann jetzt immer sagen "ach, du tust doch nur so als ob, machst den Özil...", was sicherlich sehr "gerne" von interessierten Kreisen aufgenommen wird.
6. Der Text ist feinstes Halbjuristenenglisch. Ergo...alles durchgeplant und abgesprochen.
7. Ein gewisser Uli H. aus Bayern...wie ging der Spruch? "Haltet den Dieb", schrie der Dieb...
8. Der DFB ist ein Dilletantenverein, denn Özil hat mit dem Kritikteil zu 100% Recht. Wenn Özil geschrieben hätte, dass er auch nicht immer 100% richtig gehandelt hat (siehe Punkt 3.), dann wäre er der unangefochtene Gewinner. So verlieren beide Seiten.
9. Grindel ist unhaltbar. Bierhoff auch, denn ER welcher M.Özil so kritisiert und als Sündenbock hinstellt (was echt nicht schwer ist), hatte es in der Hand seinem WM-Fahrer als seinen dienstlich Untergebenen zu befehlen am Medientermin teilzunehmen. Dann dem Özil das durchgehen lassen und sich öffentlich beschweren dass Özil nicht hinging. Bierhoff, wenn du das hier liest: "Es ist dein Fucking Job als Vorgesetzter und wenn du das nicht einforderst bist du eine Lusche, aber dann ist daran nicht dein Untergebener Schuld, sondern du allein. Ganz allein." Aber er wird nicht gehen, weil er alle Leichen im Keller des DFB kennt und die sonst bei Bedarf an den Spiegel etc. als Investigativstory stecken würde.
10. Aus 9 folgt, dass der DFB sich von innen nicht bereinigen wird können.
11. Gündogans Chancen auf Rehabilitierung seitens der Fans sind deutlich gestiegen. Man wird ihm selbst von rechts außen anerkennen, dass er "wenigstens Eier hatte und was sagte", egal wie man zum Inhalt steht.


Fassen wir zusammen, es gibt drei Verlierer:

1. Özil
2. Der DFB
3. Die Integration
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Herr_Rossi

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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7750 am: 24.Juli 2018, 09:48:44 »

Ich wollte mich eigentlich überhaupt nicht dazu äußern. Es ist ein zu kompliziertes Thema.

Aber ein paar grundsätzliche Gedankengänge meinerseits.
- Mir fehlt in der ganzen - berechtigten - Diskussion bei vielen die Sachlichkeit. Von beiden Seiten.
- Man hat bei der "Anti Özil" Seite zu weiten Teilen absolut keine Vorstellung was Migrationshintergrund bedeutet. Nur weil man plötzlich (auch) den deutschen Pass hat, vergisst man seine Wurzeln und Kultur nicht. Oder blendet sie einfach aus. Als ob die deutsche bzw. westliche Kultur das einzig wahre auf dieser Erde wäre. Ich könnte innerhalb weniger Wochen die deutsche Staatsbürgerschaft haben. Will ich das? Nein. Und selbst wenn, meine emotionale Bindung zu Kroatien wäre immer noch in mir und (auch aufgrund der WM) mein kroatisches Herz schlägt viel intensiver. Es kann bei so etwas nie ein entweder-oder geben.
- Die "Pro Özil" Fraktion spielt (bis zu einem gewissen Punkt angebrachte) die Rassismus und Respekt Karten Auch hier fehlt in vielen Teilen die sachliche Differenzierung.
- In der Sache gebe ich Özil in vielen Punkten recht. Über das wie kann man streiten. Aber auch das wie der Gegenseite ist in vielen Punkten fragwürdig.

Überspitzt ausgedrückt: Die Türken stehen hinter Özil, weil er Türke ist. Undifferenziert. Die nicht-Türken stehen ihnen gegenüber, weil er Türke ist. Undifferenziert.

So ist eine sachliche und vor allem konstruktive Diskussion kaum möglich. Schade. Denn es liegt einiges im Argen.
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7751 am: 24.Juli 2018, 10:14:24 »

Mesut Oezil ist in Gelsenkirchen geboren. Er hat den Deutschen Pass. Er haette aufgrund der Herkunft seiner Eltern auch fuer die Tuerkei spielen koennen, hat sich aber ganz bewusst FUER Deutschland zu spielen entschieden.

Deutschland ist nicht seine Wahlheimat, sondern seine Heimat. Mesut Oezil spricht Deutsch. Er kann in Deutschen Behoerden Unterlagen in Deutsch ausfuellen.

Ich stehe hinter Oezil, weil ich die Angriffe auf ihn unertraeglich finde. Sie sind nicht durch seine fusballerische Leistung und auch nicht durch ein Foto mit Erdogan zu rechtfertigen.

Mesut Oezil veroeffentlicht eine Stellungnahme auf Englisch, weil die meisten seiner ueber 30 Millionen Follower in den sozialen Medien vermutlich kein Deutsch sprechen - aber dennoch daran interessiert sind, was er zu sagen hat.

Diese Fans kann er auch nicht mit einer Pressekonferenz fuer alte Leute in Deutschland erreichen. Warum sollte er das auch wollen? Ist Mesut Oezil der Deutschen Presse oder gar der Deutschen Oeffentlichkeit irgendwie verpflichtet?

Was haette Mesut Oezil tun koennen, um sich noch besser zu integrieren? Deutschland ganz alleine zu einem Weltmeistertitel fuehren? Oder haette er vielmehr voller Inbrunst die Nationalhymne mitsingen sollen und seinen muslimischen Glauben ablegen muessen? Sollte er lieber mit Sarah Connor oder einer Stefanie Mueller als mit der Miss Tuerkei zusammen sein? Haette er wenigstens nicht nach Mekka pilgern sollen?

Was genau haette Mesut Oezil tun koennen? Oder ist seine einzige echte Verfehlung, die all das rechtfertigt, wirklich ein Foto mit Erdogan?

Ich bitte Euch...
« Letzte Änderung: 24.Juli 2018, 10:16:43 von Tony Cottee »
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7752 am: 24.Juli 2018, 10:29:09 »

Was genau haette Mesut Oezil tun koennen? Oder ist seine einzige echte Verfehlung, die all das rechtfertigt, wirklich ein Foto mit Erdogan?

Selbstreflektion. Wie Gündogan sich äußern. Frühzeitig. Bessere Berater anheuern. Siehe:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.blick-hinter-die-kulissen-der-kosmos-von-mesut-oezil.430fe123-515e-490f-bb05-741cd4d74b96.html

Ein Gündogan (bis zu den Photos), Emre Can, Serdar Tasci hatten nie Probleme mit der relevanten Öffentlichkeit (paar Spinner gibt es immer). Einem Nuri Sahin nimmt es auch keiner Übel dass er für die Türkei spielt. Weil er sich halt nicht öffentlichkeitswirksam maximal-blamiert...

Im Übrigen hat Hamit Recht behalten. Spiel für dein Herz, nicht fürs Geld, oder es fliegt dir um die Ohren:

https://www.sueddeutsche.de/sport/hamit-altintop-es-geht-um-die-fahne-auf-der-brust-1.1008613
« Letzte Änderung: 24.Juli 2018, 10:34:21 von BlueSnakeRD »
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7753 am: 24.Juli 2018, 10:41:12 »

Zitat
Mesut Oezil veroeffentlicht eine Stellungnahme auf Englisch, weil die meisten seiner ueber 30 Millionen Follower in den sozialen Medien vermutlich kein Deutsch sprechen - aber dennoch daran interessiert sind, was er zu sagen hat.

Diese Fans kann er auch nicht mit einer Pressekonferenz fuer alte Leute in Deutschland erreichen. Warum sollte er das auch wollen? Ist Mesut Oezil der Deutschen Presse oder gar der Deutschen Oeffentlichkeit irgendwie verpflichtet?

Wenn ich bei der AFD wäre, dann wären die Aussagen ein Goldmine.

Also wollte er sich nicht der deutschen Fußballwelt erklären, sondern mal was in die Welt posten. Er ist niemanden verpflichtet und anscheinend besonders seiner  (deutschen Heimat) nicht. Also Respekt vor Erdogan und der Türkei und Verrat an seiner deutschen Heimat?  >:D

Also ein Beispiel wie Deutschland zur persönlichen Bereicherung dient. Für die Vermarktung und für die Karriere ist so ein DFB Trikot förderlich und weich gestrickt. Wenn das Trikot dann eng wird, spucke ich drauf.  >:D >:D >:D

 
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7754 am: 24.Juli 2018, 10:44:55 »

@Rosso: Darauf lohnt es sich nicht mal mehr zu antworten - und ich vermute, dass ist nicht die fiktive Meinung eines AfD-Anhaengers, sondern kommt Deiner eigenen Einschaetzung ziemlich nahe. Hast Du ja schon oefter hier zum Besten gegeben.

@BlueSnakeRD: Also ist die einzige Verfehlung von Oezil das Foto und dass er das im Anschluss nicht ehrlich(er) bereut hat oder besser erklaeren konnte? Und das rechtfertigt den Rassismus, der ihm entgegen schlaegt? Am Ende ist er selbst Schuld?

Und dass Du Oezil unterstellst, er spiele nicht fuer sein Herz sondern fuers Geld, ist eine ziemliche Frechheit, zumal Mesut Oezil erklaert hat, warum er immer gerne fuer Deutschland gespielt hat.
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7755 am: 24.Juli 2018, 10:55:01 »

Nirgendwo habe ich geschrieben, dass irgendwas den Hate in dieser Form rechtfertigt - siehe auch mein langer Post ne Seite vorher. Nur "wundern" braucht man sich dann dennoch nicht.

Ja, das Photo "reicht" als Verfehlung. Es ist ein Schlag ins Gesicht jedes gut integrierten Migrationshintergründler. Fehler passieren, auch das ist wahr. Dann sagt man was dazu oder steht gleich dazu, anstatt bis nach der WM zu schweigen und dann die typische, beleidigte Leberwurst zu spielen (wenn auch tatsächlich teils zu Recht). Er ist Repräsentant einer Nationalmannschaft. Das ist kein "normaler Job."

Ja, ich unterstelle Özil Kalkül bei der Wahl der Nationalmannschaft, sofern der Hamit im Interview die Wahrheit gesagt hat. Kann auch sein, dass er eine Marionette seiner Berater ist, siehe Süddeutsche. Wer weiß. Entweder er ist nicht die hellste Kerze auf der Torte oder politically totally oblivious. Such's dir aus.

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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7756 am: 24.Juli 2018, 10:58:08 »

@Rosso: Darauf lohnt es sich nicht mal mehr zu antworten - und ich vermute, dass ist nicht die fiktive Meinung eines AfD-Anhaengers, sondern kommt Deiner eigenen Einschaetzung ziemlich nahe. Hast Du ja schon oefter hier zum Besten gegeben.

Ich habe nie ein Geheimnis darum gemacht das ich sportlich kein Fan von Özil bin. Ich habe aber mit großer Sicherheit ihn nicht beleidigt! Auch wenn ich zu den Leuten gehöre die meinen, dass ein deutscher Nationalspieler die Hymne mitsingen sollten. Wenn das heute schon reicht um einen eine rechte Gesinnung nachzusagen.

Ich wusste schon was meine Aussage hier für eine Resonanz auslöst. Hier ist es doch auch nicht besser als im Rest der Republik. Hier gibt es die heiligen Meinungsmacher und Wortführer und alles andere wird ignoriert oder angefeindet.

Nur wenn man ein Meinung hat und diese äußert muss man auch mit anderen Meinungen leben. Ansonsten nichts sagen oder brav zustimmen.

Was uns zum DFB führt, der damit schön von seinem eigenen Totalversagen ablenken wollte..."ey komm, lass uns die Stimmung in der Republik aufnehmen und Özil als Sündenbock hinstellen. Dann denkt keiner mehr darüber nach, dass wir eigentlich mindestens genauso große Kotstullen sind."

DFB = Den Fußball Beerdigt.
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7757 am: 24.Juli 2018, 11:04:29 »

Die Rassismus-Keule zieht hierzulande halt immer noch am besten, denn jeder der dennoch dagegen argumentiert, kann schnurstracks in die böse Nazi-Schublade verfrachtet werden. Schlau gemacht Herr Özil bzw. sein gut bezahlter Beraterstab. Hätte dieser sich nur so viele Gedanken gemacht, bevor man sich mit einem Despoten fotografieren lässt...
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7758 am: 24.Juli 2018, 11:05:16 »

Die Rassismus-Keule zieht hierzulande halt immer noch am besten, denn jeder der dennoch dagegen argumentiert, kann schnurstracks in die böse Nazi-Schublade verfrachtet werden. Schlau gemacht Herr Özil bzw. sein gut bezahlter Beraterstab. Hätte dieser sich nur so viele Gedanken gemacht, bevor man sich mit einem Despoten fotografieren lässt...

Die Keule ist die letzten 2-3 Jahre deutlich abgestumpft...hat nur nicht jeder gemerkt...noch...
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Re: Deutsche Nationalmannschaft
« Antwort #7759 am: 24.Juli 2018, 11:06:55 »

Ich wusste schon was meine Aussage hier für eine Resonanz auslöst. Hier ist es doch auch nicht besser als im Rest der Republik. Hier gibt es die heiligen Meinungsmacher und Wortführer und alles andere wird ignoriert oder angefeindet.

Ich habe hier schon sehr oft - so auch in diesem Thread - z.B. mit BlueSnakeRD diskutiert und dabei auch seine rechte, konservative Meinung nicht angefeindet oder diskreditiert. Ich bin sehr dafuer, dass Meinung kontrovers vertreten warden koennen.

Deine letzte Auesserung die sinngemaess damit endet, dass Du Oezil unterstellst "dann spucke ich aufs Deutsche Trikot" ist allerdings - zumindest aus meiner Sicht - keine Meinungsaeusserung mehr, die es Wert ist noch weiter diskutiert zu werden.

Es ist hier wie ueberall im Leben: Man darf jede Meinung haben und jede Meinung aeussern (im Rahmen der geltenden Gesetze, aber das tust Du ja), man muss dann aber auch damit leben koennen, dass man zu manchen Meinungen nur noch Ignoranz erntet. Also hoer auf hier von "heiligen Meinungsmachern" zu schwadronieren und aeusser Dich in einer Art und Weise, dass sich eine Replik lohnt - oder erfreu Dich daran, dass Dir Ghorwin und andere zustimmen. Du bist doch also gar nicht alleine.
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