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Autor Thema: Fussball Presseschau  (Gelesen 791067 mal)

TMfkasShrek

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4320 am: 05.Mai 2020, 11:14:13 »

Ob dumm oder nicht dumm, was dieses Video einfach deutlich gezeigt hat, ist doch, dass diese ganzen von der DFL vorgelegten Konzepte nur ein Bluff sind, der weder von der DFL, noch von den Bundesligisten ernst genommen wird. Das Video zeigt eigentlich ganz klar, dass keiner der in dem Video zu sehenden Spieler/Mitarbeiter sich auch nur ansatzweise um irgendwelche Hygienevorschriften schert. Und wenn die Hertha nunmehr erklärt, man habe alle entsprechend sensibilisiert, bleibt eigentlich nur der Schluss, dass man dbzgl . wohl eher komplett versagt hat. Entweder wurde nicht ausreichend sensibilisiert oder die MitarbeiterInnen nehmen ihre Vorgesetzten einfach nicht ernst. In beiden Fällen sollte man über personelle Konsequenzen nachdenken.

Was die Hertha derzeit macht ist so nach dem Motto:"wir bestrafen den Verräter" und alle anderen machen weiter wie bisher.

Und was ich noch ergänzen möchte, es wird jetzt meist nur über Kalou und darüber wie dumm oder clever er ist, berichtet. Die eigentliche Schlagzeile sollte aber sein, dass man sich bei der Hertha offensichtlich um Hygienekonzepte und solche Dinge nicht kümmert.
« Letzte Änderung: 05.Mai 2020, 11:25:32 von TMfkasShrek »
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DeDaim

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4321 am: 05.Mai 2020, 13:48:48 »

Jetzt mal ernsthaft: Dass das Konzept der DFL unter Einhaltung der allgemein geltenden Bestimmungen nicht praktikabel ist, dürfte mittlerweile auch der Letzte gemerkt haben. Das fängt ja schon bei Seehofers Ansage an, dass bei einem Coronafall das ganze Team 14 Tage in Quarantäne muss. Zack, Wettbewerbsverzerrung.

Gibt es in euren Augen denn eine Lösung, wie die Saison seriös zu Ende gespielt werden kann? Ich sehe da, wenn überhaupt, nur den "WM-Modus": Die Teams 4 Wochen isolieren, zwei Spiele pro Woche, ausgewählte Stadien unter Berücksichtigung möglichst kurzer Anfahrtswege als Austragungsorte.
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kn0xv1lle

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4322 am: 05.Mai 2020, 14:10:01 »

Jetzt mal ernsthaft: Dass das Konzept der DFL unter Einhaltung der allgemein geltenden Bestimmungen nicht praktikabel ist, dürfte mittlerweile auch der Letzte gemerkt haben. Das fängt ja schon bei Seehofers Ansage an, dass bei einem Coronafall das ganze Team 14 Tage in Quarantäne muss. Zack, Wettbewerbsverzerrung.

Gibt es in euren Augen denn eine Lösung, wie die Saison seriös zu Ende gespielt werden kann? Ich sehe da, wenn überhaupt, nur den "WM-Modus": Die Teams 4 Wochen isolieren, zwei Spiele pro Woche, ausgewählte Stadien unter Berücksichtigung möglichst kurzer Anfahrtswege als Austragungsorte.

Nö sehe ich nicht und ich finde die DFL macht sich einfach nur lächerlich. Man sollte den wirtschaftlichen Schaden akzeptieren wie es andere Sportarten und Ligen vormachen und im September weiterschauen. Stattdessen finde ich es ein Unding das normale Personen ohne Symptome nicht getestet werden aber Fußballprofis sollen diesen Luxus jetzt regelmäßig genießen damit der Zirkus weitergehen kann. Mal davon ab was bei positiven Tests passieren soll. Das ganze ist so fragil das es nicht funktionieren kann.
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Maddux

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4323 am: 05.Mai 2020, 14:13:45 »

Gibt es in euren Augen denn eine Lösung, wie die Saison seriös zu Ende gespielt werden kann? Ich sehe da, wenn überhaupt, nur den "WM-Modus": Die Teams 4 Wochen isolieren, zwei Spiele pro Woche, ausgewählte Stadien unter Berücksichtigung möglichst kurzer Anfahrtswege als Austragungsorte.

Das wäre auch meine Optimallösung.
Alle Mannschaften incl minimalstem Betreuerstab 4 Wochen + 2 Wochen Quarantäne vorher einkasernieren und die Saison im Turniermodus durchziehen. Am besten in einer Region wie dem Ruhrgebiet mit ausreichend Stadien damit pro Spieltag maximal 2 Spiele im gleichen Stadion gespielt werden müssen damit ausreichend Zeit zur Desinfektion zwischen den Spielen bleibt.
Problem ist nur das du dann darauf achten musst das nicht irgendwelche Deppen die keine 7 Tage ohne Bunga Bunga auskommen im Hotel mit dem Aufzug 1 Etage höher zur Frau/Freundin/Geliebten fahren und die Isolation brechen.

Verkackt hat bei der Sache nicht nur Kalou sondern der ganze Verein, wie auch der Kicker gut geschrieben hat:

- die Türen sollen geöffnet sein damit man keine Türklinken benutzen muss. Trotzdem benutzt Kalou zig Türklinken
- Aufenthalt im Mannschaftstrakt nur in Kleingruppen und möglichst kurzzeitig. Bei Hertha ist die halbe Mannschaft da und man weis noch nichtmal genau wer wann zu trainieren hat
- nicht ein einziger Spieler hält sich an die Abstands- und Kontaktregeln
- der Raum für die Tests muss ein gesonderter Raum sein der für nichts anderes genutzt wird und wo nur Tester + die zu Testenden Zutritt haben. Bei der Hertha macht man das nebenher im Massageraum und Kalou kann da während einem Test reinspazieren ohne das es jemanden stört.

MMn muss die Saison jetzt abgebrochen werden weil hier ein kompletter Verein gezeigt hat das ihm die ausgearbeiteten Konzepte komplett am Arsch vorbei gehen. Und die werden sicher nicht der einzige Verein sein bei dem sich einer oder mehrere nicht an die Vorgaben halten.
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Alle meine Taktiken für den FM 23 findet ihr HIER

Tim Twain

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4324 am: 05.Mai 2020, 14:22:18 »

Jetzt mal ernsthaft: Dass das Konzept der DFL unter Einhaltung der allgemein geltenden Bestimmungen nicht praktikabel ist, dürfte mittlerweile auch der Letzte gemerkt haben. Das fängt ja schon bei Seehofers Ansage an, dass bei einem Coronafall das ganze Team 14 Tage in Quarantäne muss. Zack, Wettbewerbsverzerrung.

Gibt es in euren Augen denn eine Lösung, wie die Saison seriös zu Ende gespielt werden kann? Ich sehe da, wenn überhaupt, nur den "WM-Modus": Die Teams 4 Wochen isolieren, zwei Spiele pro Woche, ausgewählte Stadien unter Berücksichtigung möglichst kurzer Anfahrtswege als Austragungsorte.

Die Frage ist, wo ist der große Unterschied zu einer normalen Arbeitsstelle? Da wird auch kein großes Aufheben drum gemacht und Mundschutzpflicht herrscht da mWn auch nicht. Die Infektionsgefahr auf dem Fußballplatz dürfte zudem recht gering sein, wie Studien nahelegen.


@Gonzo: Sofern man nicht gerade in den Rotz eines Infizierten greift ist die Infektionsgefahr über z.B. Türklinken äußerst gering.
« Letzte Änderung: 05.Mai 2020, 14:23:52 von Tim Twain »
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DeDaim

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4325 am: 05.Mai 2020, 14:50:51 »

Die Frage ist, wo ist der große Unterschied zu einer normalen Arbeitsstelle? Da wird auch kein großes Aufheben drum gemacht und Mundschutzpflicht herrscht da mWn auch nicht. Die Infektionsgefahr auf dem Fußballplatz dürfte zudem recht gering sein, wie Studien nahelegen.

Definiere "normaler Arbeitsplatz". Ich bin seit Wochen im Homeoffice, Infektionsgefahr gibt es bei mir nur, wenn ich einkaufen gehe. Bei uns soll schrittweise in eine Art "Normalbetrieb" zurückgekehrt werden, d.h. momentan, dass bei Zweier- oder Dreierbüros abgesprochen wird, wer wann im Büro ist, weil wir sonst keine 1,5 Meter Abstand haben. Infektionsgefahr auch hier: äußerst gering. Ich würde mal sagen, dass ich einen stinknormalen Bürojob habe. Was ich sagen will: auch bei "normalen" Jobs wird geguckt, wie die Infektionsgefahr möglichst gering gehalten wird.

Beim Fußball ist es nunmal so, dass es sich um Kontaktsport handelt. Sicherheitsabstand Null (zumal bei sportlicher Betätigung 10-20 Meter empfohlen werden). Dazu Austausch von Körperflüssigkeiten und das ständige Rumgerotze, dass sich die Spieler wohl eher nicht so schnell abgewöhnen werden. Mich würden die von dir genannten Studien wirklich interessieren, ich kann mir das kaum vorstellen - lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Nach dem derzeitigen Stand der Dinge ist eine Fortsetzung der Saison für mich einfach nicht vermittelbar. Warum sollte der Fußball eine Extrawurst bekommen und Infektionsschutzmaßnahmen nicht eingehalten werden? Die Isolation des ganzen Zirkus wäre das einzig Sinnvolle, wird aber, wie Maddux schon gesagt hat, wenig praktikabel sein.
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Herr_Rossi

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4326 am: 05.Mai 2020, 15:06:12 »

Meiner Meinung nach gehört zur Diskussion, ob Profifussball gespielt werden soll oder nicht, der Aspekt "Brot und Spiele". Man möchte den Menschen auch wieder etwas "bieten", damit wenigstens zu Hause in der Glotze wieder aktuell der Ball rollt.

Insgesamt ist es ein zweischneidiges Schwert. Einerseits würde ich gerne wieder Fussball im TV sehen, andererseits bekommt der Profifussball dadurch eine Extrawurst.
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Dr. Gonzo

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4327 am: 05.Mai 2020, 15:14:19 »

Stattdessen finde ich es ein Unding das normale Personen ohne Symptome nicht getestet werden aber Fußballprofis sollen diesen Luxus jetzt regelmäßig genießen damit der Zirkus weitergehen kann.

Es werden erhebliche Testkapazitäten in Deutschland NICHT genutzt, es soll sogar Labore geben, die Kurzarbeit angemeldet haben. Wenn die Bundesliga diese Tests bezahlt, wo ist das Problem? Selbst wenn das Vorhaben, allgemein mehr zu testen, umgesetzt wird, sind immernoch riesige Kapazitäten ungenutzt.

Ansonsten steht das vorgelegte Konzept der DFL natürlich auf sehr wackeligen Beinen. Das ist aber in anderen Branchen auch so. Ein Bekannter arbeitet bei Airbus in einer riesigen Halle, dies war zumindest vor ein paar Wochen noch extrem gut gefüllt und eng besetzt, Masken kamen auch erst etwas später. Bestimmte Branchen bekommen da ihre Extrawurst, weil sie entweder wirtschaftlich oder auch gesellschaftlich (Brot und Spiele) wichtig sind. Und da steht der Fussball natürlich besser da als Eishockey oder Rugby.
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Tim Twain

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4328 am: 05.Mai 2020, 15:18:36 »

Die Frage ist, wo ist der große Unterschied zu einer normalen Arbeitsstelle? Da wird auch kein großes Aufheben drum gemacht und Mundschutzpflicht herrscht da mWn auch nicht. Die Infektionsgefahr auf dem Fußballplatz dürfte zudem recht gering sein, wie Studien nahelegen.

Definiere "normaler Arbeitsplatz". Ich bin seit Wochen im Homeoffice, Infektionsgefahr gibt es bei mir nur, wenn ich einkaufen gehe. Bei uns soll schrittweise in eine Art "Normalbetrieb" zurückgekehrt werden, d.h. momentan, dass bei Zweier- oder Dreierbüros abgesprochen wird, wer wann im Büro ist, weil wir sonst keine 1,5 Meter Abstand haben. Infektionsgefahr auch hier: äußerst gering. Ich würde mal sagen, dass ich einen stinknormalen Bürojob habe. Was ich sagen will: auch bei "normalen" Jobs wird geguckt, wie die Infektionsgefahr möglichst gering gehalten wird.

Beim Fußball ist es nunmal so, dass es sich um Kontaktsport handelt. Sicherheitsabstand Null (zumal bei sportlicher Betätigung 10-20 Meter empfohlen werden). Dazu Austausch von Körperflüssigkeiten und das ständige Rumgerotze, dass sich die Spieler wohl eher nicht so schnell abgewöhnen werden. Mich würden die von dir genannten Studien wirklich interessieren, ich kann mir das kaum vorstellen - lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Nach dem derzeitigen Stand der Dinge ist eine Fortsetzung der Saison für mich einfach nicht vermittelbar. Warum sollte der Fußball eine Extrawurst bekommen und Infektionsschutzmaßnahmen nicht eingehalten werden? Die Isolation des ganzen Zirkus wäre das einzig Sinnvolle, wird aber, wie Maddux schon gesagt hat, wenig praktikabel sein.
Natürlich wird bei einigen gekuckt, aber es gibt auch Jobs wo das nicht möglich ist.

Eine dänische Studie hat die Nichteinhaltung des Mindestabstandes in einem Fußballspiel auf 1,5 Minuten berechnet. Selbst wenn man da viel draufrechnet, dürfte die als bedenklich eingestufte Grenze von 15 Minuten aber schon eine Hausnummer sein

Hie z.b.: http://cphpost.dk/?p=113573
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veni_vidi_vici

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4329 am: 05.Mai 2020, 15:43:55 »

Ich persönlich finde, dass Fußball laufen sollte. Statistisch ist die Anzahl der unter 60-jährigen, die an Corona verstorben sind, kaum nennenswert.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-deutschland-nach-geschlecht/

Mir persönlich gibt es einfach zu wenige Konzepte, um die Bürger ab 60 zu schützen. Daran hätte aktiv gearbeitet werden können. Wie versorgen wir die Altenheime ohne Gefahr? Hier sind Tests und Co nötig. Kurz gesagt: Ein politisches Konzept die Älteren unserer Gesellschaft zu schützen, ohne sie dabei vollständig zu isolieren, dass wäre mein Wunsch. Für alle anderen gibt es natürlich ein Risiko. Dieses ist jedoch so minimal, dass jeder selbst für so viel Schutz sorgen sollte, wie er meint das nötig ist. Dafür finde ich, sollte die Freiheit nicht weiter eingeschränkt werden. Ohne das jetzt nachgeschlagen zu haben, gibt es auf die jüngeren Altersgruppen vermutlich mehr Verkehrstote. Und trotzdem steigen wir alle in Bus und Auto ein.

Aber bei Corona habe ich festgestellt, gehen die Meinungen je Alter, Berufsgruppe, Familienstand, etc. weit auseinander. Daher akzeptiere ich natürlich andere Auffassungen (den Heiligen Gral hat diesbezüglich keiner von uns in der Tasche) und halte mich an geltende Vorschriften.

LG Veni_vidi_vici

Tim Twain

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4330 am: 05.Mai 2020, 15:53:11 »

Das ist zu kurz gedacht. Wenn man unter den unter 60-Jährigen die Infektionen niedrig hält schützt man die Älteren ja mit.
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veni_vidi_vici

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4331 am: 05.Mai 2020, 16:15:22 »

Das ist zu kurz gedacht. Wenn man unter den unter 60-Jährigen die Infektionen niedrig hält schützt man die Älteren ja mit.

Schon klar. Aber mir geht es darum, dass langsam Konzepte für ein möglichst normales Leben vorgelegt werden - wobei die Älteren dann noch einmal in Schutz genommen werden. Ich finde das schließt sich nicht aus. Irgendwas in Richtung "freiwillige Regeln zum Schutz älterer Mitbürger". Zum Beispiel sollten auch weiterhin alle Menschen in öffentlichen Einrichtungen, Supermärkten und Co Masken tragen. Weiterhin geht es mir darum die Älteren nicht zu isolieren. Vielleicht kann man sich mit ihnen draußen mit gebührenden Abstand - aber regelmäßig - treffen. Ich kaufe schon seit Wochen für meine Eltern (einmal Vorerkrankung, einmal über 70) ein und so handhaben wir es auch.

Doch ich würde das Ganze gerne mit ein wenig mehr Eigenverantwortung angehen wollen. Die aktuellen Maßnahmen kannst du eh nicht mehr lange durchhalten. Zu viele Leute gehen da mental auf dem Zahnfleisch. Jüngere halten sich hier in meiner Gegend eher selten dran. Kinder spielen zusammen. Eltern treffen sich auf ein Bier. Klar, jeder versucht ein Stück weit Abstand zu halten. Aber für viele ist eine Schmerzgrenze erreicht. Andere schert es scheinbar nicht. Dass hat der Fußball also nicht exklusiv.

Und jetzt wo die Arbeit wieder losgeht, ist der Fußball (um mal zum Thema zurückzukehren) als Verband wirtschaftlich agierender Unternehmen (Vereine) natürlich gefragt. Teilweise stehen die Vereine bei Aktionären ja auch irgendwie in der Pflicht. Und rund um den Fußball gibt es ?30.000? (habe ich mal aufgeschnappt, aber nicht mehr exakt im Kopf) direkte Arbeitsplätze. Nimm die ganzen Catering, Medien, Sportartikel, etc. dazu und du kommst locker auf hunderttausende von Arbeitsplätzen die hier beeinflusst sind.

Obendrein weiß ich gar nicht, ob der Fußball jetzt eine Extrawurst bekommt. Ja, sie werden dürfen. Ich persönlich bin mir da sehr sicher. Aber sie haben auch als Einziges ein Konzept vorgelegt. Oder gab es da noch eine andere Branche, die sich so umfangreiche Gedanken gemacht hat. Wie dieses Konzept letztlich greift, wird die Zeit zeigen (und nicht Kalou).

LG Veni_vidi_vici

Herr_Rossi

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4332 am: 05.Mai 2020, 16:18:56 »

Zum einen das, zum anderen ist es auch schwer, Konzepte für die aktuelle Pandemie zu haben - weil man so etwas noch nie erlebt hat. Woher also ein wirksames Konzept nehmen? So blöd es klingt, aber man kann nicht für alles die passende Massnahme zur Hand haben. Außerdem kann man ein bundesweit einheitliches Vorgehen leider nicht durchsetzen. Und sich auf eines zu einigen geht noch weniger. Auf der einen Seite gibt es die Laschets, auf der anderen Seite die Söders. Ich kann zweiteren absolut nicht leiden, finde aber den Umgang mit der Pandemie in Bayern den Umständen entsprechend ordentlich.

Lieber längere Einschränkungen, und damit vielleicht besser aufs eine neue Infektionswelle vorbereitet sein.
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Rejs

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4333 am: 05.Mai 2020, 16:37:15 »

Langsam muss eben angefangen werden, die Maßnahmen zu lokalisieren. Die aktuell infizierten Menschen in den einzelnen Bundesländern unterscheiden sich ja extrem, auf Landkreisebene noch deutlich. Genau da muss man ansetzen. Aber eben nicht mit Empfehlungen, sondern klaren Regeln. Wenn die Zahl der Infizierten pro 100.000 Einwohner unter einem Wert X ist, kann gelockert werden, so lange eben grundsätzliche Regelungen weiter gelten. Masken im ÖPNV, beim Einkaufen etc. werden uns noch sehr lange begleiten, ebenso Abstandsregelungen und Einschränkungen bei Besuchen in Seniorenheimen oder Krankenhäusern. Das ist aber auch voll vernünftig. Ob allerdings die Wiederaufnahme des Profifußballs in Kürze sinnvoll ist, ist eine ganz eigene Diskussion. Ich denke noch nicht.
Auch ohne Zuschauer verleitet das zu Menschenansammlungen. Nicht in den Stadien, nicht in den Kneipen, sondern eben in privaten Wohnzimmern. Da wird es genügend geben, die da die Hygieneregelungen komplett ignorieren.
Eigenverantwortung klappt halt nicht, da einige wenige vieles kaputt machen können. Leider hat die Menschheit schon oft bewiesen, dass das mit dem freien Willen und vor allem Rücksichtnahme nicht funktioniert. Da muss man nur mal den geistigen Müll anschauen, den "Promis" wie Attilla Hildmann, Xavier Naidoo und andere mit riesen Reichweite verzapfen. Da findet ihr mehr als genug, die denen blind glauben....
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kn0xv1lle

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4334 am: 05.Mai 2020, 16:42:05 »

Zum einen das, zum anderen ist es auch schwer, Konzepte für die aktuelle Pandemie zu haben - weil man so etwas noch nie erlebt hat. Woher also ein wirksames Konzept nehmen? So blöd es klingt, aber man kann nicht für alles die passende Massnahme zur Hand haben. Außerdem kann man ein bundesweit einheitliches Vorgehen leider nicht durchsetzen. Und sich auf eines zu einigen geht noch weniger. Auf der einen Seite gibt es die Laschets, auf der anderen Seite die Söders. Ich kann zweiteren absolut nicht leiden, finde aber den Umgang mit der Pandemie in Bayern den Umständen entsprechend ordentlich.

Lieber längere Einschränkungen, und damit vielleicht besser aufs eine neue Infektionswelle vorbereitet sein.

So können Meinungen auseinander gehen. Ich finde die Maßnahmen in Bayern sind viel zu extrem. Vor allem da der Wirkungsgrad anhand der Infektionszahlen dort wohl eher auch begrenzt ist. In anderen Bundesländern funktioniert es mit weniger strengen Maßnahmen genauso gut. Würde ich in Bayern wohnen würde mich das schon ziemlich ankotzen nicht einfach vor die Tür gehen zu dürfen.

Stattdessen finde ich es ein Unding das normale Personen ohne Symptome nicht getestet werden aber Fußballprofis sollen diesen Luxus jetzt regelmäßig genießen damit der Zirkus weitergehen kann.

Es werden erhebliche Testkapazitäten in Deutschland NICHT genutzt, es soll sogar Labore geben, die Kurzarbeit angemeldet haben. Wenn die Bundesliga diese Tests bezahlt, wo ist das Problem? Selbst wenn das Vorhaben, allgemein mehr zu testen, umgesetzt wird, sind immernoch riesige Kapazitäten ungenutzt.

Ansonsten steht das vorgelegte Konzept der DFL natürlich auf sehr wackeligen Beinen. Das ist aber in anderen Branchen auch so. Ein Bekannter arbeitet bei Airbus in einer riesigen Halle, dies war zumindest vor ein paar Wochen noch extrem gut gefüllt und eng besetzt, Masken kamen auch erst etwas später. Bestimmte Branchen bekommen da ihre Extrawurst, weil sie entweder wirtschaftlich oder auch gesellschaftlich (Brot und Spiele) wichtig sind. Und da steht der Fussball natürlich besser da als Eishockey oder Rugby.

Und deswegen macht es das besser das Ressourcen darauf verschwendet werden nur damit der Profi Fußball sein Fernseh Geld bekommt ? Nur weil die DFL das bezahlen kann und es unausgelastete Testkapazitäten gibt heißt es nicht das es moralisch auch vertretbar ist dies zu tun, wenn die Gesellschaft momentan ganz andere Probleme hat.
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Tim Twain

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4335 am: 05.Mai 2020, 16:46:55 »

Zum einen das, zum anderen ist es auch schwer, Konzepte für die aktuelle Pandemie zu haben - weil man so etwas noch nie erlebt hat. Woher also ein wirksames Konzept nehmen? So blöd es klingt, aber man kann nicht für alles die passende Massnahme zur Hand haben. Außerdem kann man ein bundesweit einheitliches Vorgehen leider nicht durchsetzen. Und sich auf eines zu einigen geht noch weniger. Auf der einen Seite gibt es die Laschets, auf der anderen Seite die Söders. Ich kann zweiteren absolut nicht leiden, finde aber den Umgang mit der Pandemie in Bayern den Umständen entsprechend ordentlich.

Lieber längere Einschränkungen, und damit vielleicht besser aufs eine neue Infektionswelle vorbereitet sein.

So können Meinungen auseinander gehen. Ich finde die Maßnahmen in Bayern sind viel zu extrem. Vor allem da der Wirkungsgrad anhand der Infektionszahlen dort wohl eher auch begrenzt ist. In anderen Bundesländern funktioniert es mit weniger strengen Maßnahmen genauso gut. Würde ich in Bayern wohnen würde mich das schon ziemlich ankotzen nicht einfach vor die Tür gehen zu dürfen.

Stattdessen finde ich es ein Unding das normale Personen ohne Symptome nicht getestet werden aber Fußballprofis sollen diesen Luxus jetzt regelmäßig genießen damit der Zirkus weitergehen kann.

Es werden erhebliche Testkapazitäten in Deutschland NICHT genutzt, es soll sogar Labore geben, die Kurzarbeit angemeldet haben. Wenn die Bundesliga diese Tests bezahlt, wo ist das Problem? Selbst wenn das Vorhaben, allgemein mehr zu testen, umgesetzt wird, sind immernoch riesige Kapazitäten ungenutzt.

Ansonsten steht das vorgelegte Konzept der DFL natürlich auf sehr wackeligen Beinen. Das ist aber in anderen Branchen auch so. Ein Bekannter arbeitet bei Airbus in einer riesigen Halle, dies war zumindest vor ein paar Wochen noch extrem gut gefüllt und eng besetzt, Masken kamen auch erst etwas später. Bestimmte Branchen bekommen da ihre Extrawurst, weil sie entweder wirtschaftlich oder auch gesellschaftlich (Brot und Spiele) wichtig sind. Und da steht der Fussball natürlich besser da als Eishockey oder Rugby.

Und deswegen macht es das besser das Ressourcen darauf verschwendet werden nur damit der Profi Fußball sein Fernseh Geld bekommt ? Nur weil die DFL das bezahlen kann und es unausgelastete Testkapazitäten gibt heißt es nicht das es moralisch auch vertretbar ist dies zu tun, wenn die Gesellschaft momentan ganz andere Probleme hat.

Zu Bayern gibts aber auch nettes Gerichtsurtel: „ In einer weiteren Neufassung der Bayerischen Infektionsschutzverordnung habe das Gesundheitsministerium die beispielhaften „triftigen Gründe“, deretwegen man die Wohnung verlassen dürfe, derart weit gefasst, dass – so heißt es in der Entscheidung – „im Grundsatz jeder sachliche und einer konkreten, nicht von vorneherein unzulässigen Bedürfnisbefriedigung dienende Anlass als ‚triftiger Grund‘ (…) geeignet ist, das Verlassen der eigenen Wohnung zu rechtfertigen“. Anders ausgedrückt: Es gibt praktisch keine Ausgangsbeschränkungen mehr.“

Was mich an Söder besonders stört, ist die Unfähigkeit einer gemeinsamen Linie zu folgen. Wir haben gemeinsam etwas beschlossen mit den anderen Ländern, aber wir Bayern machen es anders.
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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4336 am: 05.Mai 2020, 17:18:08 »

Das ist nicht nur auf Bayern beschränkt. Viele Länder bzw. Ministerpräsidenten machen da momentan gerne ihr eigenes Ding. Geltungsbedürfnis haben da viele.

Unser Ministerpräsident Stephan Weil hat sich darüber ja auch eher genervt gezeigt und daraus auch die Konsequenzen jetzt gezogen.

Wobei die Bayern ja sowieso schon immer eher speziell sind was sowas angeht. ;D
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Akumaru

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4337 am: 05.Mai 2020, 17:33:40 »

https://www.der-postillon.com/2020/05/kalou-bundesliga.html

Ach, Postillon. Ich wußte, auf euch kann man sich verlassen.  ;D

Zitat
"Puh, zum Glück konnten wir den einzigen Schwachpunkt des gesamten Konzepts entlarven und suspendieren", so DFB-Boss Fritz Keller erleichtert. "Dadurch, dass Kalou jetzt weg ist, können wir sicher sein, dass alle anderen Bundesligaspieler, auch die, die in Kalous Video sich fröhlich gegenseitig die Hand geben, zu 100 Prozent verantwortungsbewusst und vorbildlich sind."

Herr_Rossi

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4338 am: 05.Mai 2020, 20:58:27 »

@kn0xv1lle: Meinungen dürfen gerne auseinander gehen. :) Wie viel welche Massnahme gebracht hat, kann keiner von uns sagen. Wir wissen ja nicht, wie die Infektionszahlen ohne die jeweiligen Massnahmen gewesen wären.

@Tim Twain: Ja und nein. Wie gesagt, niemand kann genau beziffern, welche Massnahmen die bessere Wirkung gezeigt hat. Man könnte auch sagen, dass die bayerische Linie "Safety First" war, die Massnahmen von z. B. einem Laschet eben nicht der eigenen Anschauung entsprachen. Soll man dann in so einer Situation laxer reagieren, nur damit man nach Außen auf einer Linie ist?
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Dr. Gonzo

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Re: Fussball Presseschau
« Antwort #4339 am: 05.Mai 2020, 23:02:07 »

Zum einen das, zum anderen ist es auch schwer, Konzepte für die aktuelle Pandemie zu haben - weil man so etwas noch nie erlebt hat. Woher also ein wirksames Konzept nehmen? So blöd es klingt, aber man kann nicht für alles die passende Massnahme zur Hand haben. Außerdem kann man ein bundesweit einheitliches Vorgehen leider nicht durchsetzen. Und sich auf eines zu einigen geht noch weniger. Auf der einen Seite gibt es die Laschets, auf der anderen Seite die Söders. Ich kann zweiteren absolut nicht leiden, finde aber den Umgang mit der Pandemie in Bayern den Umständen entsprechend ordentlich.

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So können Meinungen auseinander gehen. Ich finde die Maßnahmen in Bayern sind viel zu extrem. Vor allem da der Wirkungsgrad anhand der Infektionszahlen dort wohl eher auch begrenzt ist. In anderen Bundesländern funktioniert es mit weniger strengen Maßnahmen genauso gut. Würde ich in Bayern wohnen würde mich das schon ziemlich ankotzen nicht einfach vor die Tür gehen zu dürfen.

Stattdessen finde ich es ein Unding das normale Personen ohne Symptome nicht getestet werden aber Fußballprofis sollen diesen Luxus jetzt regelmäßig genießen damit der Zirkus weitergehen kann.

Es werden erhebliche Testkapazitäten in Deutschland NICHT genutzt, es soll sogar Labore geben, die Kurzarbeit angemeldet haben. Wenn die Bundesliga diese Tests bezahlt, wo ist das Problem? Selbst wenn das Vorhaben, allgemein mehr zu testen, umgesetzt wird, sind immernoch riesige Kapazitäten ungenutzt.

Ansonsten steht das vorgelegte Konzept der DFL natürlich auf sehr wackeligen Beinen. Das ist aber in anderen Branchen auch so. Ein Bekannter arbeitet bei Airbus in einer riesigen Halle, dies war zumindest vor ein paar Wochen noch extrem gut gefüllt und eng besetzt, Masken kamen auch erst etwas später. Bestimmte Branchen bekommen da ihre Extrawurst, weil sie entweder wirtschaftlich oder auch gesellschaftlich (Brot und Spiele) wichtig sind. Und da steht der Fussball natürlich besser da als Eishockey oder Rugby.

Und deswegen macht es das besser das Ressourcen darauf verschwendet werden nur damit der Profi Fußball sein Fernseh Geld bekommt ? Nur weil die DFL das bezahlen kann und es unausgelastete Testkapazitäten gibt heißt es nicht das es moralisch auch vertretbar ist dies zu tun, wenn die Gesellschaft momentan ganz andere Probleme hat.

Welche Ressourcen werden denn verschwendet? Testkapazitäten sind ja mittlerweile im Überfluss vorhanden. Daher ist es doch keine Verschwendung, wenn sehr geringe Teile dieser ungenutzten Kapazitäten vom Profifussball genutzt und bezahlt werden? Irgendwie stehe auf dem Schlauch.

Der moralische Teil ist ein ganz anderes Thema. Aus meiner moralischen Sicht kann der Ball gerne wieder rollen. Die Gesellschaft hat eigentlich immer ganz andere Probleme. Aktuell sehe ich auch große Probleme auf uns zu kommen, vor allem wirtschaftlich, aber auch was beispielsweise die Schulen angeht. Warum sollte man sich aber nicht von ein bißchen Fussball im TV ablenken dürfen? Ich glaube, darüber würden sich durchaus einige Menschen freuen.
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