Zum Thema: "Nachtanken" hab ich mal zwei Stimmen zusammengetragen, da mir entgangen ist, dass die Thematik rund um den Kanada-GP diskutiert wurde.
1. Ferrari-Boss Sergio Marchionne: Nachtanken noch nicht vom Tisch - Veto der Teams lediglich eine OptionHalte ich letztlich - schließlich hat man ja eine Strategy Group - für interessant und durchaus auch konstruktiv.
Der Ferrari-Boss sieht im Nachtanken allein keinen Spannungszuwachs. "Die Kombination aus Nachtanken, Reifenwechsel und einer Menge anderer möglicher Änderungen während eines Stopps könnte dem Sport allerdings schon etwas bringen"
Das ist der Punkt wo man ansetzen sollte. Dass das Nachtanken die Formel 1 nicht rettet ist ja völlig klar, aber es würde mehr Facetten offenbaren, die in Kombination zu einer Spannungsentwicklung beitragen
können.
Pirelli spielt dabei eine entscheidende Rolle. Aktuell ist man mit den Reifenmischungen einfach viel zu konservativ unterwegs. Es reicht ja schon die Walzen in Bezug auf die Gewichtsunterschiede deutlich weicher zu gestalten.
2. Die Gegenstimme bietet, wie sollte es anders sein - Toto Wolff: <<Nachtanken ist teuer, unsicher>>Fernab davon, dass ich Wolff für einen 1A Unsympathen halte: 1,5 Millionen sind in der Formel1 keine Welt. Genauso widerstrebt dieser Betrag auch nicht dem Spargedanken, der hier komischerweise zwar erwähnt wird, sonst allerdings immer unter den Tisch fällt.
Um das Tanken auf dem zeitlichen Niveau der heutigen Reifenwechsel zu halten, müsste mit Überdruck betankt werden – das erhöht das Sicherheitsrisiko.
Warum soll man das Tanken auf das Niveau der heutigen Reifenwechsel heben? Was wäre so schlimm daran, dass die Autos wieder sechs, sieben, oder gar acht Sekunden beim Service sind?
Überdruck wäre das letzte an dem man arbeiten müsste.
"Wir halten es für zu teuer, wir halten es nicht für sicher genug, wir sehen keinen Grund, wieso der Sport dadurch attraktiver werden sollte. Daher ist der Vorschlag aus diesen beiden Arbeitsgruppen zurückgereicht worden an die Strategiegruppe. Meine persönliche Meinung? Nachtanken sollte nicht zurückkommen."
Für Mercedes ist das installieren sicher alles, aber nicht zu teuer. Wie sieht's bei den anderen Teams aus?
Für die ist nicht das Tanken per se zu teuer, sondern die komplette Formel 1.
Budgetgrenzen wurden abgelehnt, Restriktionen gibt es nicht, ein Solidaritäts-, oder Spargedanken doch gleich gar nicht.
Ich kann Wolff in seinen Äußerungen aber verstehen, immerhin läuft der Mercedes rund - Warum sollte man etwas ändern? Sicherlich würde das Tanken auch Auswirkungen auf die Performance haben. Stichwort: Undercut.
Wenn er wirklich darum ginge die Formel 1 attraktiver zu machen, dann würde man diesen Vorschlag nicht so plump ablehnend kommentieren, sondern ausarbeiten.