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Autor Thema: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread  (Gelesen 496519 mal)

Octavianus

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2960 am: 14.Mai 2025, 12:02:29 »

Das Kernproblem ist sicherlich, dass es in diesen verrückten Zeiten kaum noch einen Konsens über geltende Normen und wissenschaftlich fundierte Fakten gibt. Wenn dann Fakten schlichtweg ignoriert werden oder durch alternative Fakten ersetzt werden, ist es sehr schwer, eine sachliche Diskussion zu führen. Aus dem aufklärerischen Credo, seinen eigenen Verstand zu gebrauchen, leiten immer mehr Menschen ab, selbst Naturgesetze anzuzweifeln, weil es sich damit offenbar leichter leben lässt. Ist das aus falsch verstandener Toleranz gegenüber Andersdenkenden zustandegekommen? Sollte man sich klarer positionieren und Geschwurbel nicht als Geschwurbel, sondern als Falschdarstellung abkanzeln? Vermutlich ist es dafür bei einigen Menschen zu spät, um diese noch zu erreichen.

Ich frage mich daher oft, was man in der Ausbildung tun kann (arbeite ja als Lehrer), um jungen Menschen einerseits das notwendige Wissen zu vermitteln, ihnen aber auch klar zu machen, dass beispielsweise die Leugnung der Folgen des Klimawandels auch nicht helfen werden, wenn dann in ein paar Jahren beispielsweise in Brandenburg oder anderswo das Trinkwasser rationiert werden muss. Egal, ob man daran glaubt oder es ablehnt. Die Folgen unseres heutigen Konsums und Lebensstils tragen wir und unsere Kinder alle einmal.
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TNDO

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2961 am: 14.Mai 2025, 15:04:52 »

Es wurden wohl drei "vermutlich" russische Agenten festgenommen die Anschläge (Brand / Explosion) in Deutschland geplant haben. Wir erleben mMn. grundsätzlich in den letzten Jahren die größte Destabilisierungskampagne seitens Russland die Europa je gesehen hat. Polen hat diese Woche auch seinen Bericht zur Explosion im Einkaufszentrum vorgelegt und das russische Generalkonsulat daraufhin geschlossen. Ich bin gespannt wie "empört" darüber die AFD reagieren wird. Vermutlich werden Sie dazu mahnen erstmal die Ermittlungen abzuwarten und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen - weil die AFD gerne mal nur dann voreilige Schlüsse zieht wenn Sie es irgendwie mit Asylanten oder dem Islam in Verbindung bringen kann.

Ich finde es erschreckend inwieweit hier die Propaganda seitens Russland greift und viele dadurch Putin immer noch für einen Freund der missverstanden wurde halten. Auf die Nachricht von eben hin wurde allein bei uns im Betrieb erstmal festgestellt, dass es doch genauso gut die Ukraine sein könnte mit dem Anschlag und Russland doch keinerlei Interesse hätte an so einem Anschlag.

Klar: Russland hat sicherlich keinerlei Interesse daran in Europa Unruhe zu stiften. Weil unruhige Zeiten ja nie statistisch zum Erstarken rechtsextremer Kräfte führen und rein zufällig alle rechtsextremen Kräfte mit Russland als Partner arbeiten wollen und weiter rein zufällig alle rechtsextremen Kräfte erneuerbare Energien ablehnen und damit Russlands Einnahmen die in Gefahr sind wieder rein zufällig pushen würden. Sicherlich hat Russland keinerlei Interesse daran, dass in Europa die Parteien an die Macht kommen die seinen Haupteinnahmequellen den größten Absatz besorgen würden. Da ist die Theorie, dass Ukraine Anschläge verübt damit in der EU Russlandnahe Parteien an die Macht kommen natürlich deutlich wahrscheinlicher.

Es ist verrückt in welchem Zeitalter wir uns befinden und trotz immer mehr Zugang zu Informationen und Fakten die Menschen die neuen Wege nutzen um sich einfach noch mehr Sch**** und Lügen servieren zu lassen. Russland hat Manipulation durch Social Media verstanden. Trump hat Manipulation durch Social Media verstanden aber wir setzen immernoch auf klassische Regierungsmitteilungen.


Ich liefere dann mal die Quelle nach : https://www.tagesschau.de/inland/russland-sabotage-festnahmen-100.html
Festzuhalten bleibt : Es ist erstmal ein Verdacht. Seltsam auch dass Ukrainer für die Russen arbeiten und damit die Position ihres Landes schwächen. Würde mal überprüfen ob die betreffenden nicht eigentlich Russen sind und evtl. aus den östlicheren Regionen kommen und sich eher als Russen denn als Ukrainer sehen.
Und hat hier jemand ernsthaft bezweifelt, dass Russland uns nach unserem Verhalten nicht als Gegner sieht? Das muss doch allen klargewesen sein, dass nach unseren Waffenlieferungen Putin sicherlich nicht eine neutrale Macht in uns sieht, sondern eher einen Gegner (noch nicht Kriegsgegner).
Es zeigt sich hier übrigens wieder das gleiche Bild von Staatsversagen : Ebenso wie Islamisten als Flüchtlingen aus dem Nahen Osten hierhin kamen, sind russische Agenten scheinbar als Ukrainer hierhin gekommen. Wir haben also gar keine Ahnung wen wir hier reinlassen. Es sind bestimmt nicht nur die 3, die Putin hierhin gebracht hat, sondern viel mehr.

Das Kernproblem ist sicherlich, dass es in diesen verrückten Zeiten kaum noch einen Konsens über geltende Normen und wissenschaftlich fundierte Fakten gibt. Wenn dann Fakten schlichtweg ignoriert werden oder durch alternative Fakten ersetzt werden, ist es sehr schwer, eine sachliche Diskussion zu führen. Aus dem aufklärerischen Credo, seinen eigenen Verstand zu gebrauchen, leiten immer mehr Menschen ab, selbst Naturgesetze anzuzweifeln, weil es sich damit offenbar leichter leben lässt. Ist das aus falsch verstandener Toleranz gegenüber Andersdenkenden zustandegekommen? Sollte man sich klarer positionieren und Geschwurbel nicht als Geschwurbel, sondern als Falschdarstellung abkanzeln? Vermutlich ist es dafür bei einigen Menschen zu spät, um diese noch zu erreichen.Ich frage mich daher oft, was man in der Ausbildung tun kann (arbeite ja als Lehrer), um jungen Menschen einerseits das notwendige Wissen zu vermitteln, ihnen aber auch klar zu machen, dass beispielsweise die Leugnung der Folgen des Klimawandels auch nicht helfen werden, wenn dann in ein paar Jahren beispielsweise in Brandenburg oder anderswo das Trinkwasser rationiert werden muss. Egal, ob man daran glaubt oder es ablehnt. Die Folgen unseres heutigen Konsums und Lebensstils tragen wir und unsere Kinder alle einmal.

Und hier zeigst du, dass auch die "progressive Seite" nicht davor gefeit ist, selbst wenn sie sich auf Wissenschaft beruft. Fakt ist : Höhere Temperaturen führen zu mehr Verdunstung über den Ozeanen und damit auch zu mehr Niederschlägen auch Land. Paradoxerweise habe ich schon öfters angemerkt, dass z.B. die Sahara grüner werden würde. An alle die jetzt sagen, ich schwurble :
https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/downloads/outreach/IPCC_AR6_WGI_SummaryForAll_German.pdf
Der Link zur Zusammenfassung des IPCC-Bericht auf den sich die Klimawandel-Hysteriker immer stützen. Seite 12 und die rechte Grafik : Mehr Niederschlag in der Sahara. Weniger Niederschlag im Mittelmeerraum (Südfrankreich, Italien, Spanien) und nur etwas mehr Niederschlag in Deutschland und damit Brandenburg.
Hier nochmal den Beispiel Brandenburg :
https://www.climate-service-center.de/imperia/md/content/csc/projekte/klimasignalkarten/gerics_klimaausblick_brandenburg_version1.2_deutsch.pdf
Mehr Niederschläge, mehr Tage mit mehr als 20mm Niederschlag. Klimatische Wasserbalance : Tendenz zur Zunahme.
Eine Entwicklung die man jetzt schon sieht :
https://meteo.plus/wetterstatistik-brandenburg-jahr.html#niederschlag
Die durchschnittliche Niederschlagsmenge steigt. 3 der 5 letzten Jahr waren überdurchschnittlich niederschlagsreich.
Gibt es Klimawandel : Ja. Sind die Folgen jene, die hier immer herausgeschrien werden : Nein. Kennen die Klima-Hysteriker die Berichte, auf denen sie ihre "Theorie" aufbauen : Nein. Genauso wie die Klima-Leugner beschäftigt sich also auch die Gegenseite nur "oberflächlich" mit Berichten und Fakten. Ja wir sind im postfaktischen Zeitalter. Ja, Lesen ist uncool geworden und sich eingehend mit Dingen beschäftigen auch. TikTok ist sozusagen nur das offensichtliche Merkmal wie es um die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen bestellt ist.


Zum Thema Sahara nochmal : Die Bodenfeuchte wird in jedem Szenario zunehmen.
https://www.ipcc.ch/report/ar6/syr/downloads/report/IPCC_AR6_SYR_FullVolume.pdf
Ich verweise auf Seite 30 des Berichtes. Je stärker die Temperatur steigt, umso stärker also auch da das Wachstum. Woher kommt denn wohl das fossile Grundwasser dort, was wir dort ausplündern und verbrauchen? Die Sahara war nicht immer eine Wüste, sondern auch eine Savannenzone mit mehr Niederschlag...
« Letzte Änderung: 14.Mai 2025, 15:38:02 von TNDO »
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Addison53

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2962 am: 14.Mai 2025, 15:30:13 »

Es wurden wohl drei "vermutlich" russische Agenten festgenommen die Anschläge (Brand / Explosion) in Deutschland geplant haben. Wir erleben mMn. grundsätzlich in den letzten Jahren die größte Destabilisierungskampagne seitens Russland die Europa je gesehen hat. Polen hat diese Woche auch seinen Bericht zur Explosion im Einkaufszentrum vorgelegt und das russische Generalkonsulat daraufhin geschlossen. Ich bin gespannt wie "empört" darüber die AFD reagieren wird. Vermutlich werden Sie dazu mahnen erstmal die Ermittlungen abzuwarten und keine voreiligen Schlüsse zu ziehen - weil die AFD gerne mal nur dann voreilige Schlüsse zieht wenn Sie es irgendwie mit Asylanten oder dem Islam in Verbindung bringen kann.

Ich finde es erschreckend inwieweit hier die Propaganda seitens Russland greift und viele dadurch Putin immer noch für einen Freund der missverstanden wurde halten. Auf die Nachricht von eben hin wurde allein bei uns im Betrieb erstmal festgestellt, dass es doch genauso gut die Ukraine sein könnte mit dem Anschlag und Russland doch keinerlei Interesse hätte an so einem Anschlag.

Klar: Russland hat sicherlich keinerlei Interesse daran in Europa Unruhe zu stiften. Weil unruhige Zeiten ja nie statistisch zum Erstarken rechtsextremer Kräfte führen und rein zufällig alle rechtsextremen Kräfte mit Russland als Partner arbeiten wollen und weiter rein zufällig alle rechtsextremen Kräfte erneuerbare Energien ablehnen und damit Russlands Einnahmen die in Gefahr sind wieder rein zufällig pushen würden. Sicherlich hat Russland keinerlei Interesse daran, dass in Europa die Parteien an die Macht kommen die seinen Haupteinnahmequellen den größten Absatz besorgen würden. Da ist die Theorie, dass Ukraine Anschläge verübt damit in der EU Russlandnahe Parteien an die Macht kommen natürlich deutlich wahrscheinlicher.

Es ist verrückt in welchem Zeitalter wir uns befinden und trotz immer mehr Zugang zu Informationen und Fakten die Menschen die neuen Wege nutzen um sich einfach noch mehr Sch**** und Lügen servieren zu lassen. Russland hat Manipulation durch Social Media verstanden. Trump hat Manipulation durch Social Media verstanden aber wir setzen immernoch auf klassische Regierungsmitteilungen.


Ich liefere dann mal die Quelle nach : https://www.tagesschau.de/inland/russland-sabotage-festnahmen-100.html
Festzuhalten bleibt : Es ist erstmal ein Verdacht. Seltsam auch dass Ukrainer für die Russen arbeiten und damit die Position ihres Landes schwächen. Würde mal überprüfen ob die betreffenden nicht eigentlich Russen sind und evtl. aus den östlicheren Regionen kommen und sich eher als Russen denn als Ukrainer sehen.
Und hat hier jemand ernsthaft bezweifelt, dass Russland uns nach unserem Verhalten nicht als Gegner sieht? Das muss doch allen klargewesen sein, dass nach unseren Waffenlieferungen Putin sicherlich nicht eine neutrale Macht in uns sieht, sondern eher einen Gegner (noch nicht Kriegsgegner).
Es zeigt sich hier übrigens wieder das gleiche Bild von Staatsversagen : Ebenso wie Islamisten als Flüchtlingen aus dem Nahen Osten hierhin kamen, sind russische Agenten scheinbar als Ukrainer hierhin gekommen. Wir haben also gar keine Ahnung wen wir hier reinlassen. Es sind bestimmt nicht nur die 3, die Putin hierhin gebracht hat, sondern viel mehr.

Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass es Putin wirklich darum geht wer der Ukraine Waffen liefert und wer nicht in seiner Betrachtung als Feind. Ich denke Putin ist da ein ganzes Stückchen emotional kühler und sachlicher in seiner Betrachtung und schaut einfach nur welche politische Ideologie Ihm langfristig die meisten Vorteile bringt und welche nicht. Als Land was sich hauptsächlich durch Gas und Öl finanziert fallen da nun mal alle politischen Parteien raus die sich der Wirklichkeit des Klimawandels stellen und auf erneuerbare Energien setzen. Ich war selbst kein Freund der Ampelregierung aber was bei dieser Regierung auf Social Media an Diffamierungs- und Memekampagnen aufgeführt wurde war schon sehr bedenklich. Jeder kleinste Versprecher wurde Mithilfe von tausenden Clips und Reels auf SM ausgeschlachtet um den Anschein zu erwecken, dass "grüne" Regierungen unfähig sind. Logiklöcher wurden bis ans Ende ausgeschlachtet.



Das Kernproblem ist sicherlich, dass es in diesen verrückten Zeiten kaum noch einen Konsens über geltende Normen und wissenschaftlich fundierte Fakten gibt. Wenn dann Fakten schlichtweg ignoriert werden oder durch alternative Fakten ersetzt werden, ist es sehr schwer, eine sachliche Diskussion zu führen. Aus dem aufklärerischen Credo, seinen eigenen Verstand zu gebrauchen, leiten immer mehr Menschen ab, selbst Naturgesetze anzuzweifeln, weil es sich damit offenbar leichter leben lässt. Ist das aus falsch verstandener Toleranz gegenüber Andersdenkenden zustandegekommen? Sollte man sich klarer positionieren und Geschwurbel nicht als Geschwurbel, sondern als Falschdarstellung abkanzeln? Vermutlich ist es dafür bei einigen Menschen zu spät, um diese noch zu erreichen.

Ich frage mich daher oft, was man in der Ausbildung tun kann (arbeite ja als Lehrer), um jungen Menschen einerseits das notwendige Wissen zu vermitteln, ihnen aber auch klar zu machen, dass beispielsweise die Leugnung der Folgen des Klimawandels auch nicht helfen werden, wenn dann in ein paar Jahren beispielsweise in Brandenburg oder anderswo das Trinkwasser rationiert werden muss. Egal, ob man daran glaubt oder es ablehnt. Die Folgen unseres heutigen Konsums und Lebensstils tragen wir und unsere Kinder alle einmal.

Ich hab dem nichts hinzuzufügen.
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TNDO

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2963 am: 14.Mai 2025, 15:52:35 »

Zitat von: Addison53
Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass es Putin wirklich darum geht wer der Ukraine Waffen liefert und wer nicht in seiner Betrachtung als Feind. Ich denke Putin ist da ein ganzes Stückchen emotional kühler und sachlicher in seiner Betrachtung und schaut einfach nur welche politische Ideologie Ihm langfristig die meisten Vorteile bringt und welche nicht. Als Land was sich hauptsächlich durch Gas und Öl finanziert fallen da nun mal alle politischen Parteien raus die sich der Wirklichkeit des Klimawandels stellen und auf erneuerbare Energien setzen. Ich war selbst kein Freund der Ampelregierung aber was bei dieser Regierung auf Social Media an Diffamierungs- und Memekampagnen aufgeführt wurde war schon sehr bedenklich. Jeder kleinste Versprecher wurde Mithilfe von tausenden Clips und Reels auf SM ausgeschlachtet um den Anschein zu erwecken, dass "grüne" Regierungen unfähig sind. Logiklöcher wurden bis ans Ende ausgeschlachtet.[/font]
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Ich bin ziemlich sicher, dass Putin sicher nicht gegen grüne Regierungen per se ist. Und diese "grüne" Opfernarrativ ist doch lächerlich mittlerweile. Die öffentlich-rechtlichen Medien haben immer sehr wohlwollend über die Grünen berichtet verglichen mit der FDP. Und ich sehe auf Social Media nicht tausende Clips und Reels und wenn, dann sind das Aussagen die echt übel sind. Das hat dann auch nichts mit Diffamierung zu tun. Und Logiklöcher sollte eine Regierungspartei versuchen zu schließen, sie treffen schließlich Entscheidungen... Logiklöcher gibt es übrigens bei jeder Partei. Ich empfehle den Grünen übrigens einfach mal, sich auch Interviews zu stellen, wo man Gegenwind bekommt. Grundsätzlich sind progressive sehr in ihrer Bubble verhaftet und sollten auch mit den politisch Andersdenkenden diskutieren. Das findet hier nicht statt. 
Dass auch die "Rechten" in einer Bubble leben bestreite ich übrigens nicht. Sie wirken aber "gemässigter" in Diskussionen als "liberal-progressive". Wobei liberal eher gesellschaftlich die FDP ist und nicht die Grünen, die halte ich in ihren Ansichten für ebenso spießig wie die Union...

Ein Beispiel zu grüner Ahnungslosigkeit:
https://www.tiktok.com/@jetteniz/video/7501370456864312598
Jette Nietzard, die Königin der schlechten Aussagen bei den Grünen. Seien es nun Feuerwerk, das Männern die Hand zerfetzt, damit sie keine Frauen mehr schlagen können oder jetzt Gysi diffamieren.
Ich zitiere mal Wikipedia : "Im Juni 2016 wurde das Verfahren gegen Gysi von der Hamburger Staatsanwaltschaft eingestellt. Die eidesstattliche Erklärung, in der er die Mitarbeit bei der Stasi bestritt, ließ sich durch die Staatsanwaltschaft nicht widerlegen. Zwar konnten in den Unterlagen Hinweise auf eine mögliche Tätigkeit für die Stasi unter den Decknamen Gregor oder Notar gefunden werden, doch ließen diese unterschiedliche, teilweise widersprüchliche Interpretationen zu. Weder unter den Zeugenaussagen noch bei den Aufzeichnungen des Generalbundesanwaltes sei eindeutig belastendes Material gefunden worden."
Und ihre Queen Heidi Reichinek  hat ja bei Lanz ihre komplette Ahnungslosigkeit zum Besten gegeben, kannte keinerlei Zahlen und nennt als "Entschuldigung" eine Migräne. Aber dass sie das TikTok-Postergirl ist wundert mich nicht. Wie Octavianus schon bemerkte : Fakten sind scheinbar unwichtig heutzutage. Es geht um Aufmerksamkeit, Opfertum und auf der "richtigen" Seite zu sein, damit ich den Andersdenkenden mobben kann (ich schau nach Links und Rechts)...
« Letzte Änderung: 14.Mai 2025, 16:17:53 von TNDO »
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Octavianus

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2964 am: 14.Mai 2025, 21:21:54 »

Die Quellen zum Niederschlag sind wichtig und richtig und ich will nicht in Abrede stellen, dass es in Brandenburg eine größere Niederschlagsmenge gibt. Die intensive vom Menschen verursachte Nutzung der Böden führt aber zu vermehrter Trockenheit und Dürre und dafür müssen Lösungen gefunden werden. Wenn nämlich der (Stark)Regen auf trockene Böden trifft, passieren eben genau diese Flutkatastrophen und ähnliche Ereignisse. Die Lösungsansätze dafür wären beispielsweise eine klare Ausweisung und Wiedervernässung von Mooren oder überschwemmbaren Wiesenflächen, die genau für diesen Fall vorgehalten werden. Das sind jetzt nur zwei Ansätze, die mir spontan einfallen und die ich kürzlich in einem Artikel gelesen habe (Link müsste ich heraussuchen).
Ich sehe hier vor Ort, wo ich lebe, auch, dass es ein überraschend nasser Spätfrühling ist und dennoch sind die Böden schon jetzt extrem trocken und die heißen Sommermonate kommen erst noch. Der an sich gute Niederschlag wird also schon länger nicht mehr so aufgenommen, wie das vor Jahrzehnten der Fall war. Und dies wird langfristig zu einem Problem, das die Politik jetzt lösen sollte, um eben Wasserknappheit entschieden vorzubeugen und passiven Katastrophenschutz zu betreiben, wie ich das jetzt mal nennen würde. Denn jede Fläche, die Wassermassen aufnehmen kann und zum Erhalt des Grundwasserspiegels beiträgt, ist ein Beitrag zur Verhinderung schwerer Überschwemmungen.

Übrigens wird in dem von dir zitierten Bericht von der IPCC auch klar angemerkt, dass der Meeresspiegel rasant gestiegen ist und dies weiter tut. Dies mag für uns Kontinentalbewohner kein Problem sein, aber insbesondere Inselstaaten verlieren so auf Dauer ihre Lebensgrundlage.

Die Frage, welche wir uns dabei letztlich stellen, ist, ob wir als Menschen die Verantwortung für die gesamte Menschheit übernehmen wollen oder ob wir den Blick "nur" auf unsere Nation richten. Dieser Ausgleich der Interessen ist schwer umzusetzen, was ich gerne zugebe. Ob jetzt Radwege in Lateinamerika das beste Projekt sind, was durch Deutschland gefördert werden muss, sei mal dahingestellt. Aber wir können unseren Lebensstandard nicht ewig auf Kosten anderer Nationen erhalten, sondern müssen pragmatisch denken und handeln.
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2965 am: 14.Mai 2025, 22:59:01 »

Die Quellen zum Niederschlag sind wichtig und richtig und ich will nicht in Abrede stellen, dass es in Brandenburg eine größere Niederschlagsmenge gibt. Die intensive vom Menschen verursachte Nutzung der Böden führt aber zu vermehrter Trockenheit und Dürre und dafür müssen Lösungen gefunden werden. Wenn nämlich der (Stark)Regen auf trockene Böden trifft, passieren eben genau diese Flutkatastrophen und ähnliche Ereignisse. Die Lösungsansätze dafür wären beispielsweise eine klare Ausweisung und Wiedervernässung von Mooren oder überschwemmbaren Wiesenflächen, die genau für diesen Fall vorgehalten werden. Das sind jetzt nur zwei Ansätze, die mir spontan einfallen und die ich kürzlich in einem Artikel gelesen habe (Link müsste ich heraussuchen).
Ich sehe hier vor Ort, wo ich lebe, auch, dass es ein überraschend nasser Spätfrühling ist und dennoch sind die Böden schon jetzt extrem trocken und die heißen Sommermonate kommen erst noch. Der an sich gute Niederschlag wird also schon länger nicht mehr so aufgenommen, wie das vor Jahrzehnten der Fall war. Und dies wird langfristig zu einem Problem, das die Politik jetzt lösen sollte, um eben Wasserknappheit entschieden vorzubeugen und passiven Katastrophenschutz zu betreiben, wie ich das jetzt mal nennen würde. Denn jede Fläche, die Wassermassen aufnehmen kann und zum Erhalt des Grundwasserspiegels beiträgt, ist ein Beitrag zur Verhinderung schwerer Überschwemmungen.

Übrigens wird in dem von dir zitierten Bericht von der IPCC auch klar angemerkt, dass der Meeresspiegel rasant gestiegen ist und dies weiter tut. Dies mag für uns Kontinentalbewohner kein Problem sein, aber insbesondere Inselstaaten verlieren so auf Dauer ihre Lebensgrundlage.

Die Frage, welche wir uns dabei letztlich stellen, ist, ob wir als Menschen die Verantwortung für die gesamte Menschheit übernehmen wollen oder ob wir den Blick "nur" auf unsere Nation richten. Dieser Ausgleich der Interessen ist schwer umzusetzen, was ich gerne zugebe. Ob jetzt Radwege in Lateinamerika das beste Projekt sind, was durch Deutschland gefördert werden muss, sei mal dahingestellt. Aber wir können unseren Lebensstandard nicht ewig auf Kosten anderer Nationen erhalten, sondern müssen pragmatisch denken und handeln.


Hier stellt sich die Frage, ob wir unbedingt immer mehr versiegeln müssen. Und des weiteren ob nicht auch die veränderte Landwirtschaft beiträgt.
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/trockenheit-trockener-boden-starker-regen-problem-100.html
Die Fruchtfolge ist auch hier an der Grenze zu Holland teilweise so, dass Felder wochen- und monatelang kaum bedeckt sind. Hier müssen sich dann auch die Landwirte hinterfragen, die sich ja gerne darüber beklagen, wenn Dürre herrscht, warum sie nichts für die Böden unternehmen, damit die mehr Wasser speichern.
Zum Meeresspiegel : Ich würde recht schnell mal nach Venedig in Urlaub fahren, solange es noch geht. Aber auch Projekte wie Landaufschüttungen ansehen. Der Flughafen Kansai z.B. liegt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel. Da geht sowas recht schnell. Ein Googeln der Insel Strand zeigt auch, dass in Deutschland Land verloren gehen würde (so weit über dem Meeresspiegel ist Norddeutschland auch nicht). Noch auffälliger ist dabei die Niederlande, die seit Jahrhunderten darum kämpfen nicht unterzugehen.


In China übrigens sind Range Extender im Kommen.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/range-extender-vw-bmw-und-mercedes-verpassen-den-trend/100093878.html
Nennt sich Brückentechnologie aber ist wiederum eine Abkehr von der Elektifizierung meiner Meinung nach. Kann dank der unterirdischen Ladesituation in Deutschland (Stichwort : Kosten für Strom wenn du nicht "zu Hause" auflädst) ebenfalls eine Trendwende einleiten.

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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2966 am: Gestern um 03:38:59 »

Gibt es Klimawandel : Ja. Sind die Folgen jene, die hier immer herausgeschrien werden : Nein. Kennen die Klima-Hysteriker die Berichte, auf denen sie ihre "Theorie" aufbauen : Nein.

Was sind den die Folgen, die herausgeschriehen werden und falsch sind? Nicht, dass es die nicht gibt. Davon würde ich sicher nicht ausgehen. Ich kann es aber auf Grund deiner Quellen nicht nachvollziehen, worauf die hinauswillst?

Meiner Meinung nach wird am häufigsten als Argument der steigende Meeresspiegel, Extremwetterereignisse mit ihren Folgen und Kipppunkte genannt. Ich würde sagen, dass die drei Themen durch die Wissenschaft relativ gut belegt sind.

Für mich ist das Wasser in Brandenburg ein ziemlich aktuelles Thema und groß in den Medien, weil es durch Teslawerkes oder Nestle akut politisch wurde. Genauso wie die der Wassermangel in Flüssen, der immer wieder droht ein Problem werden zu können. Letzteres wird meines Wissens aktuell und je nach Ort von Experten durch den Klimawandel erklärt.
Aber in Brandenburg ändert sich doch am aktuellen Zustand nichts, wenn das Klima in mehreren Jahrzehnten bewirken wird, dass es wieder besser wird. Gerade ist dort Wassermangel und man sollte auf den Verbrauch achten.
Vielleicht verstehe ich das komplett falsch. Was ist das falsche Argument über das Wasser in Brandenburg?

Und wegen der Sahara: Kommen wir viele Leute unter, die behaupten, durch den Klimawandel würde mit der Sahara... Was genau soll mit der Sahara passieren? Den Zusammehang verstehe ich auch nicht.

In China übrigens sind Range Extender im Kommen.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/range-extender-vw-bmw-und-mercedes-verpassen-den-trend/100093878.html
Nennt sich Brückentechnologie aber ist wiederum eine Abkehr von der Elektifizierung meiner Meinung nach. Kann dank der unterirdischen Ladesituation in Deutschland (Stichwort : Kosten für Strom wenn du nicht "zu Hause" auflädst) ebenfalls eine Trendwende einleiten.

Bin gespannt was der europäische Markt daraus macht. Die Technologie war schonmal da und wurde nicht angenommen. Gut, zum Teil wurde sie durch Gesetze kaputt gestutzt. Aber das alleine war meiner Meinung nach nicht der Grund.

Ich würds nicht ne Abkehr nennen. Gefühlt ist eine der größten Akzeptanzprobleme neben dem Preis die Distanz. Auch wenn das oft eine unbegründete Angst zu sein scheint, weil im Durschnitt nur 40 km pro Tag gefahren wird und ein Elektroauto, dass zu Hause geladen werden kann für viele dicke reicht. Aber einmal im Jahr Urlaub hin und zurück nimmt einen großen Platz ein und die Unsicherheiten über mangelnde Reichweite und Lücken im Ladenetz sind entstehen. Range Extender sind das Backup für diese spezielle Tage.
Dazu sind 1,5 Liter auf 100 km eine spitzen Effizienz. Wenn Akkus sich so weit entwickeln, dass sie selbst lange Distanzen schaffen oder das Ladenetz gut ausgebaut wird, ist die Technologie obsolet.
Wenn aber dadurch mehr Akzeptanz geschaffen wird und die Entwicklung des primären Elektrostrangs nicht gehemmt wird, finde ich das als Option eine gute Sache.
« Letzte Änderung: Gestern um 04:14:33 von DragonFox »
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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2967 am: Gestern um 09:05:05 »

In der Realität entscheiden Gerichte darüber und da spricht aus heutiger Sicht oft eine ganze Menge dagegen.
Ja, vor allen Dingen weltfremde Richter.

Zitat
Abschiebung nach Afghanistan und Syrien sind schwer, weil es keine Beziehungen gibt. Droht im Zielland Folter und unmenschliche Behandlung, verbietet uns die Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention, an die wir uns halten.
Das stimmt nicht, die GFK hatte ich zitiert. Und so leid es mir tut, wer hier Menschen ermordet oder Frauen vergewaltigt, der hat dann im "Zielland" einfach Pech gehabt. Niemand hat die Person zu seinen Straftaten gezwungen. Und es ist auch nicht begreiflich zu machen, warum man sich so ein Subjekt für den Rest seines Lebens aufhalsen sollte, nur weil ihm in der Heimat Ungemach drohen könnte.

Zitat
Man müsste ne ganze Menge rechtlich verändern, damit das geht.
Und wo soll das Problem sein? Das ist alles menschengemacht, das sind keine Naturgesetze.

Zitat
Aber auch das Abwenden oder teilweise Abwenden von diesen Konventionen macht mit uns nunmal etwas als Gesellschaft.
Was denn?

Würde man die Gesetze, Verfassungen, Abkommen und Konventionen so anwenden, wie sie geschrieben stehen und auch wie sie von den Urhebern gemeint waren, dann gäbe es deutlich weniger Probleme in Deutschland.

Zitat
Die fassen alle Menschen ein und machen keinen Unterschied zwischen Straftätern und lieben Bürgern.
Das stimmt nicht, Art. 33 GFK hatte ich zitiert, da wird sehr wohl differenziert. Und würde der "Spurwechsel" endlich richtig umgesetzt, würde auch da differenziert.

Zitat
Aber ich sehe jede Menge Problematik...
Diese "Problematik" halte ich für vorgeschoben, das ist wie gesagt alles menschengmecht und keine Naturgesetze. Bisher WOLLTE man die Einwanderungspolitik nicht verändern und niemand mehr abschieben, um vor allen Dingen rote, grüne und linke Wähler nicht zu verprellen. Ich drücke Merz die Daumen, dass es ihm gelingt, die Asly politik wirklich vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen.

Zitat
...und habe gewisserweise Verständnis, warum man nicht einfach nen Menschen (auch wenn er ein Strafttäter ist) packen kann und irgendwo hinsteckt, als ginge uns nichts an was dort mit ihm passiert. Für mich ist das ein ziemliches Dilemma.
Warum sollte uns das etwas angehen, wenn ein Mensch in seine Heimat zurückkehren muss und welches Dilemma soll das sein? Dort, wo er nach Hause kommt, leben ja auch Menschen. Wenn es dort so furchtbar ist und derjenige dorthin nicht zurückkehren darf, dann wäre der logische Umkehrschluss, dass wir alle Menschen von dort nach Deutschland holen müssten.

Zitat
Ich würde mir wünschen, wenn man das Problem in seiner Gesamtheit betrachtet, also auch wie man besser damit umgehen kann, und nicht nur den Weg der Restriktion geht.
Das wird doch seit 10 Jahren versucht. Erfolglos.

Zitat
Ich sehe viele Probleme bei der Umsetzung und Schritte, die ich nicht so bereitwillig gehen würde, wie du es schreibst.
Wo ein Wille, da ein Weg. Es ist erkennbar, dass du das nicht willst.

Zitat
Ich störe mich ja nicht an deinen Entscheidungen, sondern an den Entscheidungen der aktuellen Regierung, die ich für zu eindimensional halte.
Was würdest du denn tun? Und nein, "bessere Integration" funktioniert nicht, weil alle Systeme, die damit zu tun haben, überlastet sind. Hier wurde ja das Beispiel mit dem 2000 Einwohner Dorf gebracht, das 500 Flüchtlinge integrieren soll. Das funktioniert nicht. Ich komme selber vom Dorf, wir hatten auch immer Flüchtlinge da, sie wurden von den älteren Frauen bemuttert, sie gingen mit uns zur Schule und haben mit uns Fußball gespielt. Aber es waren immer nur wenige, die dadurch gezwungen waren, sich ein Stück weit anzupassen und vor allen Dingen die Sprache zu lernen. Wenn du heute in der Grundschule 80% Schüler hast, die kein Deutsch können und auch zu Hause kein Wort Deutsch sprechen, dann kannst du Integration direkt in die Tonne kloppen.

Zitat
Ich würde sagen, weil da ne Chance drin steckt. Fakt ist doch, dass die Beschäftigungsquoten der Menschen aus Asylherkunftsländern Jahr für Jahr steigt.
Und trotzdem sind es viel zu wenige, die arbeiten und die, die jetzt nach 10 Jahren immer noch keine Arbeit haben, werden wohl auch keine mehr finden. Und für uns, die Gesellschaft und für die, die arbeiten und die sich gut integriert haben, wäre der "Spurwechsel" wichtig.

Zitat
Man kann auch die Menschen in eingepfertchen Lagern zwei, fünf oder zehn Jahre wie Vieh halten...
In UN-Flüchtlingslagern werden die Menschen wie "Vieh" gehalten?

Zitat
Mit denen kann man doch etwas anfangen...
Das ist halt die große Frage, ob man das kann. Ich höre den Zetsche noch, wie er die Flüchtlinge angepriesen hat, in seinem riesigen Unternehmen hat er trotzdem kaum mehr als eine Handvoll beschäftigt. Allerdings ist unser Asylsystem nicht für die Einwanderung vorgesehen.

Zitat
Ich habe mich hier bereits mehrfach für effiziente Abschiebungen ausgesprochen von Menschen wo das möglich ist. Aber wenn die hier auf jeden Fall für drei oder fünf Jahre leben, weil die einen dementsprechenden Status haben?
Die Frage verstehe ich nicht.

Zitat
Ist mir einfach zu einfach und dafür ist mir das Problem zu ernst.
Sehe ich anders. Es gibt nunmal Staaten und Grenzen und es ist eine wichtige Aufgabe eines Staates, seine Grenze zu schützen. Illegale Einreise ist genau das: illegal und sie bleibt es auch dann, wenn jemand Asyl sagt.
Stapeln sich denn die Flüchtlinge vor Australiens Grenzen? Nein, weil die sehr konsequent handeln. Und nochmal: es geht nicht um wirklich Flüchtlinge, wer in der Heimat poolitisch verfolgt wird oder wenn es dort Krieg/Bürgerkrieg gibt, der soll Schutz und Hilfe bekommen. In zB. Marokko ist aber nichts dergleichen der Fall, es ist ein sehr schlechter Witz, wenn man solchen Leuten Zugang zum Asylsystem verschafft. Das ist einfach nur Missbrauch.

Zitat
Edit: Zur Ukraine... Weil wir sie im Vergleich zu anderen Ländern mit Bürokratie voll pflastern.
Kann sein. Wäre es so, könnte die Regierung das ja offen ansprechen und auch präsentieren, wie man dem Abhilfe schaffen will.

Zitat
Da die Flüchtlinge vor allem Frauen und da vor allem Mütter sind, muss ich das Thema mit der Kinderbetreung wohl nicht ansprechen.
Ein Beispiel für das überlastete System. Und auch die Bürokratie ist überlastet, die selbstverständlich und nicht auf diesem Gebiet ausgemistet werden muss.

Auch wenn ich denke, dass es in vielen formulierten und verkürzten Lösungsansätzen manchmal genau danach klingt und in Realität hängt da so viel mehr dran...
Naja gut, man kann in einem Forum oder am Stimmtisch wohl auch nicht erwarten, dass da ein fertig formulierter und juristisch überprüfter Gesetzesentwurf vorgelegt wird ;-) Natprlich ist das alles verkürzt und auch simplifiziert, aber mein Motto ist weiterhin "Wo ein Wille, da ein Weg". Es hieß und heißt immer wieder, es wäre unmöglich, die Grenzen zu schließen. Während der Coronapnademie ging es dann plötzlich doch.

Zitat
Ich finde deine Vorschläge gute Ansätze. Neubauten für Normalbürger wären ja auch schon ne Sache, um Neubauten für Flüchtlinge zu legitimieren. Da kommen wir in ein anderes Politikfeld, in dem es brennt.
Ja, weil auch hier Ideologie Vorrang vor Pragmatismus gegeben wird. Man hat Bauen in D extrem teuer gemacht, einmal durch die Geldschwemme und auch aus baurechtlichen Vorgaben, insbesondere zur Dämmung der Buden.

Zitat
Den Spurwechsel wollte die Ampel.
Nein, darüber wird schon viel länger diskutiert.

Zitat
Auch die Kommunen, die Überforderung melden (das sind lange nicht alle) müsste unter die Arme gegriffen werden, damit vor Ort niemand auf der Strecke bleibt und die Leute mitgenommen werden.
Sicher, aber die Frage ist: wie will man das tun? Auch Deutschlands Ressourcen sind endlich.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2968 am: Gestern um 11:36:30 »

In der Realität entscheiden Gerichte darüber und da spricht aus heutiger Sicht oft eine ganze Menge dagegen.
Ja, vor allen Dingen weltfremde Richter.
Das kann ich nicht beurteilen.

Zitat
Abschiebung nach Afghanistan und Syrien sind schwer, weil es keine Beziehungen gibt. Droht im Zielland Folter und unmenschliche Behandlung, verbietet uns die Genfer Flüchtlingskonvention und der Europäischen Menschenrechtskonvention, an die wir uns halten.
Das stimmt nicht, die GFK hatte ich zitiert. Und so leid es mir tut, wer hier Menschen ermordet oder Frauen vergewaltigt, der hat dann im "Zielland" einfach Pech gehabt. Niemand hat die Person zu seinen Straftaten gezwungen. Und es ist auch nicht begreiflich zu machen, warum man sich so ein Subjekt für den Rest seines Lebens aufhalsen sollte, nur weil ihm in der Heimat Ungemach drohen könnte.
Die Europäische Menschenrechtskonvetionen haben diese Einschränkung soweit ich weiß nicht: https://fra.europa.eu/de/eu-charter/article/19-schutz-bei-abschiebung-ausweisung-und-auslieferung. Wir haben auch nationale Gesetze, die da reinregeln: https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__60.html. Zumindest wird hier eine Straftmaß geregelt, über dass gegangen werden musste.




Zitat
Man müsste ne ganze Menge rechtlich verändern, damit das geht.
Und wo soll das Problem sein? Das ist alles menschengemacht, das sind keine Naturgesetze.
Ich sage nicht, dass das ein Problem ist.

Zitat
Aber auch das Abwenden oder teilweise Abwenden von diesen Konventionen macht mit uns nunmal etwas als Gesellschaft.
Was denn?

Würde man die Gesetze, Verfassungen, Abkommen und Konventionen so anwenden, wie sie geschrieben stehen und auch wie sie von den Urhebern gemeint waren, dann gäbe es deutlich weniger Probleme in Deutschland.
Es verändert unsere gesellschaftliche Ethik und Moralvorstellung.
Siehe zum Beispiel, dass ein Strafttäter nach schwerer Tat eventuell nicht mehr eine Strafe verbüsen muss, weil er stattdessen ausreisen "darf". Was macht das mit den Opfern, zu wissen, dass der Strafttäter auf freiem Fuß ist?
Anders herum, für einen Strafttäter, der hier seine Strafe verbüst hat und dann abgeschoben werden soll kann (und wird) argumentiert, dass das eine Doppelbestrafung ist. Das Verbot der Doppelbestrafung ist eine der fundamentalsten Säulen und Grundprinzipien.

Das sind zwei gegensätzliche Beispiele, die im Einzelfalls zum tragen kommen können. Für mich sind das beides Details, die unser Wertesystem und Rechtsverständnis als Gesellschaft bilden und nirgendwo schwar auf weiß stehen.

Verstehe mich aber nicht falsch. Das heißt für mich nicht, dass man es deswegen nicht machen sollte oder du unrecht hast. Ich wollte nur sagen, dass es einen Effekt auf uns haben wird, der uns bewusst sein muss.

Zitat
Die fassen alle Menschen ein und machen keinen Unterschied zwischen Straftätern und lieben Bürgern.
Das stimmt nicht, Art. 33 GFK hatte ich zitiert, da wird sehr wohl differenziert. Und würde der "Spurwechsel" endlich richtig umgesetzt, würde auch da differenziert.

Das war mein Fehler. GFK und deutsches Gesetz differenziert. Deutsches Gesetzt benennt sogar konkret das Straftmaß und die Art.


Zitat
Aber ich sehe jede Menge Problematik...
Diese "Problematik" halte ich für vorgeschoben, das ist wie gesagt alles menschengmecht und keine Naturgesetze. Bisher WOLLTE man die Einwanderungspolitik nicht verändern und niemand mehr abschieben, um vor allen Dingen rote, grüne und linke Wähler nicht zu verprellen. Ich drücke Merz die Daumen, dass es ihm gelingt, die Asly politik wirklich vom Kopf wieder auf die Füße zu stellen.

Ich finde ganz viele Probleme, die mit der Migration in Verbindung gebracht werden vorgeschoben.  ;) Nicht konkret bei der Diskussion, ob Strafttäter abgeschoben werden. Aber grundsätzlich.

Wieviele Strafttäter werden überhaupt abgeschoben oder nicht abgeschoben? Wir diskutieren darüber, aber ich finde eigentlich gar keine Zahlen dazu. Kennst du da was?

Würdest du sagen, dass das Thema, dass man in ein Land keine Beziehungen pflegt und ein Mensch dort nicht aufgenommen wird ein vorgeschobenes Problem ist?

Meiner Meinung nach sind ganz viele der Probleme nicht vorgeschoben sondern lösbar. Sie sind vielleicht nicht einfach lösbar und deswegen machen sie heute noch Probleme. Sie haben vielleicht kleine oder große Nebeneffekte. Siehe die von mir geglaubte Auswirkung auf die Gesellschaft oben. Ich kenne keine Partei der Mitte, die gegen Abschiebungen von Strafttätern ist.

Zitat
...und habe gewisserweise Verständnis, warum man nicht einfach nen Menschen (auch wenn er ein Strafttäter ist) packen kann und irgendwo hinsteckt, als ginge uns nichts an was dort mit ihm passiert. Für mich ist das ein ziemliches Dilemma.
Warum sollte uns das etwas angehen, wenn ein Mensch in seine Heimat zurückkehren muss und welches Dilemma soll das sein? Dort, wo er nach Hause kommt, leben ja auch Menschen. Wenn es dort so furchtbar ist und derjenige dorthin nicht zurückkehren darf, dann wäre der logische Umkehrschluss, dass wir alle Menschen von dort nach Deutschland holen müssten.

Das Dilemma ist, dass ich weder den Strafttäter hier, noch den Getöteten in seiner Heimat wirklich als gute Lösung ansehe.

Grundsätzlich: Fluchthintergründe sind Einzelfälle. Man kann nicht pauschal sagen, dass ein Mensch in einem Land sicher ist, nur weil dort andere Menschen leben.

Auch grundsätzlich: Ich denke, dass wir eine direkt Verantwortung für unsere Taten haben. Als Metapher: Ich bin bei einem Umfall verpflichtet Hilfe zu leisten. Ich bin nicht verpflichtet Unfälle zu suchen, um dann Hilfe zu leisten.


Zitat
Ich würde mir wünschen, wenn man das Problem in seiner Gesamtheit betrachtet, also auch wie man besser damit umgehen kann, und nicht nur den Weg der Restriktion geht.
Das wird doch seit 10 Jahren versucht. Erfolglos.

Und wir versuchen es weiterhin nicht. Das klingt nach Resignation. Wo ist der Wille hin auf den du dich gleich berrufst?  ;)

Ich sehe es auch als unrealistisch. Ich formuliere es ja auch nur als Wunsch.

Zitat
Ich sehe viele Probleme bei der Umsetzung und Schritte, die ich nicht so bereitwillig gehen würde, wie du es schreibst.
Wo ein Wille, da ein Weg. Es ist erkennbar, dass du das nicht willst.

Das ist ein einfaches Argument, dass man zu jedem Thema sagen kann. Ich finde, dass ich relativ viel der aktuellen Maßnahmen zustimme. Weil ich Restbedenken habe, kannst du einen Willen nicht erkennen?
Ja, dann ist das vielleicht so. Mir fällt bei so Themen tatsächlich nicht so einfach mich hart für a oder b zu entscheiden. Ich bin ziemlich froh, dass ich das nicht machen muss sondern immer wieder zweifeln darf. Entscheider in der Sache will ich nicht sein.


Zitat
Ich störe mich ja nicht an deinen Entscheidungen, sondern an den Entscheidungen der aktuellen Regierung, die ich für zu eindimensional halte.
Was würdest du denn tun? Und nein, "bessere Integration" funktioniert nicht, weil alle Systeme, die damit zu tun haben, überlastet sind. Hier wurde ja das Beispiel mit dem 2000 Einwohner Dorf gebracht, das 500 Flüchtlinge integrieren soll. Das funktioniert nicht. Ich komme selber vom Dorf, wir hatten auch immer Flüchtlinge da, sie wurden von den älteren Frauen bemuttert, sie gingen mit uns zur Schule und haben mit uns Fußball gespielt. Aber es waren immer nur wenige, die dadurch gezwungen waren, sich ein Stück weit anzupassen und vor allen Dingen die Sprache zu lernen. Wenn du heute in der Grundschule 80% Schüler hast, die kein Deutsch können und auch zu Hause kein Wort Deutsch sprechen, dann kannst du Integration direkt in die Tonne kloppen.

Schnellere Verfahren bei der Aufnahme. Spurwechsel. Hürden Abbauen, die Menschen hindern schneller in Arbeit und Ausbildung zu kommen. Überlastete Kommunen stärken (500 FLüchtlinge auf 2000 Einwohner ist planerisch eine Katastrophe). Effizienteres Abschieben wo Entscheidungen getroffen wurden. Dazu unten noch mehr.

Zitat
Ich würde sagen, weil da ne Chance drin steckt. Fakt ist doch, dass die Beschäftigungsquoten der Menschen aus Asylherkunftsländern Jahr für Jahr steigt.
Und trotzdem sind es viel zu wenige, die arbeiten und die, die jetzt nach 10 Jahren immer noch keine Arbeit haben, werden wohl auch keine mehr finden. Und für uns, die Gesellschaft und für die, die arbeiten und die sich gut integriert haben, wäre der "Spurwechsel" wichtig.
Es ist eine positive Entwicklung. Du hast gefragt, warum man überhaupt integrieren soll. Damit es Menschen gibt, denenn man den Spurwechsel anbieten kann.


Zitat
Man kann auch die Menschen in eingepfertchen Lagern zwei, fünf oder zehn Jahre wie Vieh halten...
In UN-Flüchtlingslagern werden die Menschen wie "Vieh" gehalten?
UN-FLüchtlingslager sind kurzfristige Einrichtungen, um Menschen eine Bleibe zu geben und bei unmittelbaren Konflikten vor Leid zu schützen. Sie haben keine andere Aufgabe. In Deutschland gibt es kein unmittelbaren Konflikt und kein Leid.
Leider werden UN-FLüchtlingslager zur Heimat auf sehr lange Zeit, wenn die Konflikte anndauern. Aber dann ist, wie ich gesagt habe, das Ziel die Menschen am Leben zu halten. Mehr nicht. Die Einschätzung der UN selbst ist eindeutig, dass das Leben in einem Flüchtlingslager weit weg ist von einer guten Lösung und aus der Not heraus passiert, weil nichts anderes möglich ist.

Ein UN-Flüchtlingslager kann jederzeit obsolet werden. Ein Schutzstatus in Deutschland wird für drei Jahr gegeben und oft auf fünf verlängert. Diesen festen Zeithorizont hat die UN nicht.

Ich sehe da überhaupt keinen Vergleich warum wir so etwas in Deutschland aufbauen müssen. Ich halte es für fair einem Menschen, dem wir für mehrere Jahre begründet Schutz gewähren die Möglichkeit geben an unserer Gesellschaft teil haben zu lassen. NIcht anderes ist das Ziel von Integration. Dadurch entstehen die Gefahr, dass es nicht klappt und man enttäuscht wird, weil jemand zum Beispiel nicht auf dem Arbeitsmarkt ankommt. Aber die Chance das es sich positiv entwickelt überwiegt laut Statistiken.

Das mit dem Vieh war überspitzt und keine gute Sprache von mir. Sorry. Die UN-Flüchtlingslager leisten wichtige Arbeit. In Deutschland würde ich solche Lager (auch in soliderer Bauweise) für sehr befremdlich halten und der Vergleich käme mir wieder wesentlich näher. Im besten Fall sollten wir Menschen die hier für viele Jahre wohnen nicht nur verwalten und am Leben erhalten.

Zitat
Mit denen kann man doch etwas anfangen...
Das ist halt die große Frage, ob man das kann. Ich höre den Zetsche noch, wie er die Flüchtlinge angepriesen hat, in seinem riesigen Unternehmen hat er trotzdem kaum mehr als eine Handvoll beschäftigt. Allerdings ist unser Asylsystem nicht für die Einwanderung vorgesehen.
Die Beschäftigungszahlen sagen etwas anderes. Wie das in einem einzelnen Unternehmen aussieht weiß ich nicht.

Zitat
Ich habe mich hier bereits mehrfach für effiziente Abschiebungen ausgesprochen von Menschen wo das möglich ist. Aber wenn die hier auf jeden Fall für drei oder fünf Jahre leben, weil die einen dementsprechenden Status haben?
Die Frage verstehe ich nicht.
Ich meinte damit, dass ich nicht alle meine. Du schreibst zwar oben, dass ich keinen Willen habe. Trotzdem fordere ich effizientere Abschiebungen. Aber bei Menschen mit berechtigtem Schutzstatus für drei oder fünf Jahre halte ich es wert die Integration zu versuchen.
Ich schrieb das, weil du es kritisch siehst, ob überhaupt integriert werden soll. Ich würde sagen ja, wenn die Bleibeperspektive gegeben ist.


Zitat
Ist mir einfach zu einfach und dafür ist mir das Problem zu ernst.
Sehe ich anders. Es gibt nunmal Staaten und Grenzen und es ist eine wichtige Aufgabe eines Staates, seine Grenze zu schützen. Illegale Einreise ist genau das: illegal und sie bleibt es auch dann, wenn jemand Asyl sagt.
Stapeln sich denn die Flüchtlinge vor Australiens Grenzen? Nein, weil die sehr konsequent handeln. Und nochmal: es geht nicht um wirklich Flüchtlinge, wer in der Heimat poolitisch verfolgt wird oder wenn es dort Krieg/Bürgerkrieg gibt, der soll Schutz und Hilfe bekommen. In zB. Marokko ist aber nichts dergleichen der Fall, es ist ein sehr schlechter Witz, wenn man solchen Leuten Zugang zum Asylsystem verschafft. Das ist einfach nur Missbrauch.

Ist Australien nicht das Land, dass mit den Internierungslagern? Das sollte zumindest kein Vorbild für uns sein, finde ich. Soweit ich weiß hatte Australien vor allem Wirtschaftsflüchtlinge. Es ist hoffentlich klar, dass ich hier nie Wirtschatfsflüchtlinge meine.
Australien hat seit fünf Jahren niemandem mehr Asyl gewährt und die Nachbarländer beschweren sich wegen diesem Einzelgang.
Ich hoffe, dass wir es in Europa bessser hinbekommen. Ich sehe an dieser Regelung kaum etwas erstrebenswertes.


Ich glaube, ein Problem ist, dass wir zu schwammig über die Menschen reden. Es ist nicht immer klar, ob gerade ein Strafttäter gemeint ist, ein Geflüchteter aus einem sicheren Herkunftsland, ein Geflüchteter aus einem Land ohne diplomatische Verbindungen, ein Geflüchteter der einen Schutzstatus hat und so weiter. Ich meine das allgemein. Das ist dem Schreiben geschuldet. Aber ich habe den Eindruck, dass wir oft in unseren Meinungen nicht so weit auseinander liegen. Wir denken gerade nur über andere Gruppen von Menschen nach oder verstehen uns falsch, aus was sich das Gesagte beziehen soll.

So auch hier: Marokko ist ein sicherer Herkunftsland. Natürlich ist das nicht korrekt. Habe ich das je gesagt? Das einzige, wo wir uns nicht einig waren war, wie genau das mit dem Asylantrag abläuft. Und ich bin der Meinung, dass man die irregulär Einreise auf Dauer nicht effizient verhindern kann. Aber natürlich sollte man Menschen die irregulär aus sicheren Herkunftsstaaten eingereist sind und hier kein Bleibestatus haben wieder nach Hause schicken. Und zwar so effizient wir möglich.


Zitat
Edit: Zur Ukraine... Weil wir sie im Vergleich zu anderen Ländern mit Bürokratie voll pflastern.
Kann sein. Wäre es so, könnte die Regierung das ja offen ansprechen und auch präsentieren, wie man dem Abhilfe schaffen will.
Die Regierung spricht das offen an. Abhilfe wird wenig geschaffen. Das Problem mit den Hindernissen zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt haben nicht nur die Ukrainer.  Letztendlich zeigt sich bei den Ukrainern das gleiche Bild wie bei allen anderen Flüchtlingen.

Zitat
Auch wenn ich denke, dass es in vielen formulierten und verkürzten Lösungsansätzen manchmal genau danach klingt und in Realität hängt da so viel mehr dran...
Naja gut, man kann in einem Forum oder am Stimmtisch wohl auch nicht erwarten, dass da ein fertig formulierter und juristisch überprüfter Gesetzesentwurf vorgelegt wird ;-) Natprlich ist das alles verkürzt und auch simplifiziert, aber mein Motto ist weiterhin "Wo ein Wille, da ein Weg". Es hieß und heißt immer wieder, es wäre unmöglich, die Grenzen zu schließen. Während der Coronapnademie ging es dann plötzlich doch.
Es wollte ja auch niemand mehr einreisen.  ;) Die Grenze kurzfristig schließen ging schon immer. Siehe WM und Olympia.

Ich erwarte das hier nicht. Das war ein Kommentar zur allgemeinen Debatte. Ich rede auch mit anderen Leuten. Das wir hier durch das geschriebene Wort und die Zeit limitiert sind ist klar. Wenn man dann mal längere Interviews von Experten hört die das Thema in vielen Facetten darlegen bin ich immer wieder verwundert, was da für ein Nebeneffekte und Nebenschauplätze zu bedenken gelten und wie komplex die Themen sind. Ich zweifel daher ein bisschen an der Wille und Weg Sache. Vor allem, weil wir als Bevölkerung nicht den einen Willen haben und es zu viele Wege gibt.


Zitat
Ich finde deine Vorschläge gute Ansätze. Neubauten für Normalbürger wären ja auch schon ne Sache, um Neubauten für Flüchtlinge zu legitimieren. Da kommen wir in ein anderes Politikfeld, in dem es brennt.
Ja, weil auch hier Ideologie Vorrang vor Pragmatismus gegeben wird. Man hat Bauen in D extrem teuer gemacht, einmal durch die Geldschwemme und auch aus baurechtlichen Vorgaben, insbesondere zur Dämmung der Buden.
Richtig. Immerhin hat es das in den Koalitionsvertrag geschafft. Ich drücke uns die Daumen.

Zitat
Den Spurwechsel wollte die Ampel.
Nein, darüber wird schon viel länger diskutiert.
Das heißt ja nicht, dass die Ampel das nicht trotzdem wollte...
Sie hat es nicht hinbekommen. Ich glaube im aktuellen Koalitionsvertrag spielt es keine Rolle.


Zitat
Auch die Kommunen, die Überforderung melden (das sind lange nicht alle) müsste unter die Arme gegriffen werden, damit vor Ort niemand auf der Strecke bleibt und die Leute mitgenommen werden.
Sicher, aber die Frage ist: wie will man das tun? Auch Deutschlands Ressourcen sind endlich.
Man könnte anerkennen, dass das kein flächendeckendes sondern ein punktuelles Problem ist.
Über 50% kommen mit der Herausforderung klar. Für gerade mal 5% ist es eine echte Überlastung. 34% sind am Limit. Die 5% darf es nicht geben. Das sind aber auch "nur" 5%.

Konkret sind es Maßnahmen, die sowieso seit Jahrzehnten gemacht werden müssen: Mehr Schulplätze und Lehrer. Mehr Erziehungseinrichtungen wie Kindertagesstätten. Mehr Wohnungen.
Daneben gibt es noch einige unmittelbare Probleme, wie die fehlenden Sprachkurse und die Zugänge zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt.

Aber die meisten Probleme in der Integration sind einfach unsere ganz normalen gesellschaftlichen Probleme.

Der stärkste angebeben Grund ist tatsächlich der Wohnungsmarkt. Ich würde nicht sagen, dass wir einen schlechten Wohnungsmarkt haben wegen der Flüchtlinge. Wir haben einen schlechten Wohnungsmarkt wegen einer schlechten Wohnungsbau-Politik. Und jetzt kummuliert sich das von mir geschriebene in Sachen konstruktive Lösungen.
Wir sollten unseren Wohnungsmarkt nicht versuchen zu reparieren, in dem wir die Grenzen schließen. Die Grenzen schließen sorgt dafür, dass wir keine irreguläre Migration mehr bekommen. Das ist ein Effekt für sich. Der hat einen kleinen Einfluss auf den Wohnungsmarkt. Aber der maßgebliche Treiber für einen besseren Wohnungsmarkt wäre eine bessere Politik in diesem Bereich.

Das gleiche gilt für das Schulsystem. Das ist seit 30 Jahren auf Talfahrt. Das muss dringend reformiert werden.

Zu sagen, dass System sei überlastet wegen der Flüchtlinge und es wird alles besser, wenn die weg sind geht für mich an der Realität vorbei. Wir sind überlastet, weil die Systeme schlecht sind. Die Flüchtlinge sind ein Tropfen auf dem heißen Stein, der uns die Probleme sichtbar macht, weil wir hier mit dem Brennglas draufsehen.
Ich spreche mich, zum wiederholten Male, nicht dafür aus, dass deswegen jeder der hier einreist hier bleiben darf und berechtigt ist hier zu bleiben. Aber ich spreche mich dagegen aus, dass all diese großen Probleme eine universelle Lösung haben sollen: Keine Flüchtlinge. Das ist für mich, ohne hier jemandem zu Nahe treten zu wollen, das Programm der AFD mit der monokausalen Diagnose und der einen Lösung und es versteckt die Probleme unter der die Bürger genau so leiden wie die Flüchtlinge. Mit dem Unterschied, dass bei einem jungen Menschen, dessen Familie keinen Kindergartenplatz fand, der in maroden Schulen und mit Fehlstunden ausgebildet wurde und dessen Familie keine Wohnug in geigneter Größe hatte wir nicht von gescheiterter Integration sprechen und Abschiebung fordern.
Damit meine ich nicht explizit dich oder irgendwen hier im Forum und ich unterstellte hier auch keinem die nähe zur AFD. Ich meine damit, dass ich denke, dass der generelle öffentliche Disskurs dazu tendiert in diese Richtung zu gehen und die Politik folgt dieser Sichtweise.


« Letzte Änderung: Gestern um 13:17:42 von DragonFox »
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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2969 am: Gestern um 18:45:47 »

https://www.youtube.com/shorts/LUYywQ7ud6M
Sie hätte ruhig ja sagen können. Divereste Umweltkatastrophen auch hier in Deutschland. Weniger Nahrungsmittel und weniger Grundwasser. Den Punkt mit dem Grundwasser gebe ich ihr wegen der Starkregenereignisse und unserer Dummheit unsere Böden vernünftig zu nutzen (wie oben ausgeführt).
Die globale Produktion an Nahrungsmitteln steigt übrigens stärker als die Weltbevölkerung an :
https://www.ufz.de/export/data/2/266696_Abb1_GlobalProduction_de.png
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_größten_Getreideproduzenten
Hier liegt sie falsch. Die Getreideproduktion steigt auch stetig an (gemeint sind alle Getreidearten also auch Reis). So haben die Chinesen von 2000 bis 2020 ihre Produktion um 50% erhöht und seit 1970 mehr als verdreifacht, ebenso wie Indien. Selbst Deutschland hat seit 1970 seine Getreideproduktion verdoppelt.
Äthiopien (einst ein Synonym für Hunger) hat seine Getreideproduktion seit 1970 versechsfacht, die Philippinen vervierfacht. Alleine in den Jahren zwischen 2010 und 2020 hat Äthiopien seine Getreidproduktion verdoppelt. Die Bevölkerung in Äthiopien ist übrigens schwächer gewachsen als die Nahrungsmittelproduktion.
https://bildungsserver.hamburg.de/themenschwerpunkte/klimawandel-und-klimafolgen/kohlendioxid-745484
https://www.uni-heidelberg.de/de/newsroom/neu-entdeckter-kohlenstoffweg-koennte-schnelleres-pflanzenwachstum-unter-steigenden-co2
Tldr hieraus : C3-Pflanzen setzen eine Verdopplung des CO2-Gehalts in eine Ertragssteigerung von ca. 20% um. C4-Pflanzen wie z.B. der immer beliebter werdende Mais sind davon weniger betroffen.
https://www.uni-augsburg.de/de/campusleben/neuigkeiten/2021/04/09/4117/
Dieser Effekt schwächt sich ab (wahrscheinlich wegen Wassermangel, womit wir wieder bei der Nutzung der Böden sind wie ich vorher im Post schon beschrieben habe).
Der optimale CO2-Anteil in der Atmosphäre für C3-Pflanzen liegt bei ca. 800 bis 1000 ppm. C4-Pflanzen  sind bei knapp über 400 ppm (der gegenwärtige Wert) im Optimum.


https://letztegeneration.org/klimakatastrophe/
Theorien der letzten Generation : Die CO2-Konzentration war die letzten Jahrtausende ziemlich konstant.
https://bildungsserver.hamburg.de/themenschwerpunkte/klimawandel-und-klimafolgen/klimawandel/treibhausgase/kohlendioxid-konzentration-artikel-745520
Über die Jahrmillionen zeigt sich eine Abnahme und vor 60 mio. Jahren war diese Konzentration der echte Wahnsinn. Wir sehen eine Zunahme dieser Konzentration, zum großen Teil wohl auch menschlichen Ursprungs.
https://de.wikipedia.org/wiki/Keeling-Kurve#/media/Datei:Co2_417k.svg
Der CO2-Wert schwankt zwischen 180 und 300 ppm. Konstant sieht anders aus. Man sieht auch wie es schwankt. Und man sieht dass es schon vor dem menschlichen Einfluss nach oben ging. Wir haben diesen Wert aber nach oben geschoben über die "natürliche" Grenze von 300ppm hinaus.


Die Katastrophe im Ahrtal war eine Folge des Klimawandels : Falsch.
Hochwasser gab es dort schon vorher :
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_der_Ahr_am_21._Juli_1804
https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwasser_der_Ahr_am_13._Juni_1910
Traurig dass wir immernoch nicht daraus gelernt haben und uns darauf eingestellt haben.


Die Hungerkatastrophe in Ostafrika durch die Auswirkungen des Klimanotfalls. Betroffen ist z.B. Äthiopien und wie ich oben ausgeführt habe, ist die Nahrungsmittelproduktion stärker als die Bevölkerung gestiegen. Im Süden Somalias hat die islamistische Shabaab-Miliz z.B. die humanitäre Hilfe erschwert und behindert. Da kann das Klima auch nichts für wenn Islamisten ihre eigenen Religionsbrüder/-Schwestern so herzlich egal sind.


https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Laenderprofile/kenia.pdf?__blob=publicationFile
In Kenia ist (zu sehen auf Seite 9) die landwirtschaftliche Produktion seit 2000 um 92% gestiegen. Auch hier ist die landwirtschaftliche Produktion stärker als die Bevölkerung gestiegen. Wollen wir uns mal die Hauptexportprodukte von Kenia ansehen : 26,3% Kaffee, Tee, Mate und Gewürze. 10,5% Lebende Pflanzen und Blumen. 4,2% Früchte und Nüsse und 4,0% Tierische und pflanzliche Fette, Öle und Wachse. Nur Erze, Schlacke und Asche sind mit 5,1% noch dazwischen. Ansonsten sind 4 von 5 der größten Hauptwarengruppen im Export aus der Landwirtschaft. Zusammen 44% aller Exporte Kenias. Wie krass ist das denn : Die Bevölkerung hungert und ich exportiere massenweise Lebensmittel ins Ausland. Ziemlich krank finde ich.


https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Laenderprofile/aethiopien.pdf?__blob=publicationFile
Das gleiche für Äthiopien. Die gesamte Landwirtschaftsproduktion ist um 183% gestiegen seit 2000, also auch hier stärker als die Bevölkerung.
Na was meint ihr was die Hauptexportgüter von Äthiopien sind?
49,4% Kaffee, Tee, Mate und Gewürze. 17,2% Gemüse. 9,2% Ölsamen, ölhaltige Früchte, Samen und Heilpflanzen. 8,3% Lebende Pflanzen und Blumen. Und als letztes 2,9% Fleisch und Schlachterzeugnisse. Alle 5 der größten Hauptwarengruppen im Export 2022 aus Äthiopien sind landwirtschaftliche Güter. 87% der gesamten Exporte in Äthiopien und die Menschen dort hungern teilweise.
Jeder mag sich mal überlegen ob sein günstiger Kenia- und Äthiopien Kaffee, Tee oder Mate das Wert ist. Hier ist das Klientel welches die Folgen des Klimawandels beschwört sehr aktiv dran beteiligt.


Aus Somalia kriegt man kaum verlässliche Daten, liegt wohl daran, dass es ein Failed State ist.
Also halten wir mal fest : Die letzte Generation macht das Klima dafür verantwortlich dass 250.000 Kinder dort vor dem 5ten Lebensjahr verhungern obwohl die Produktion von Nahrungsmitteln gestiegen ist. Ich attestiere dort nicht das Klima als das große Problem, sondern dass diese Länder lieber Mate-Tee und Hochland-Kaffee für den in Berlin lebenden Klimakleber produzieren anstatt Nahrungsmittel für die eigene Bevölkerung. Würden wir nicht Tee und Kaffee aus diesen Ländern kaufen, dann bliebe dort mehr Fläche für den Anbau von Nahrungsmitteln für die Bevölkerung. Wir haben also eher ein Verteilungs- und Anbauproblem denn ein Klimaproblem.


Dann schreiben sie, dass aktuelle Prognosen bis 2050 von einem Rückgang der globalen Ernteerträge um 30% ausgehen, während der Bedarf an Lebensmitteln um 50% steigen soll. Also in den nächsten 25 Jahren soll die Weltbevölkerung um 50% steigen. Quellen geben sie natürlich nicht an, also gehen wir mal auf die Suche.
https://www.bmz.de/de/service/lexikon/bevoelkerungswachstum-14094#:~:text=Nach%20Schätzungen%20der%20Vereinten%20Nationen,9%2C7%20Milliarden%20Menschen%20ansteigen.
Aktuell leben mehr als 8 Mrd. Menschen auf der Welt. Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit geht bis 2050 von einem Wachstum auf 9,7 Mrd. aus. Das sind 21% mehr Menschen. Hört sich viel an, ja. Aber die brauchen 50% mehr Nahrung als die Menschen, die zur Zeit leben? Das passt schonmal nicht zusammen.
Also die Erträge gehen um 30% zurück. Kann ich gar keine Quelle zu finden, also so gar keine.
Eher sowas :
https://www.schweine.net/news/ernte-igc-erwartet-globale-rekordernte-getreide.html
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/05/PD24_196_412.html
Das können wir bei vielen Marktschreiern im Detail durchgehen und finden halt solche Sachen. Einer eingehenden Überprüfung halten diese Behauptungen sehr oft nicht stand, sind völlig ohne Quellenangaben und übersehen Mechanismen, die auf andere Dinge als das Klima zurückzuführen sind.


Zur Sahara :
https://www.ardalpha.de/wissen/natur/naturgewalten/sahara-wueste-wasser-geschichte-sand-see-eiszeit-wendekreiswueste-102.html
Daher kommt das fossile Wasser, was dort nicht nachhaltig abgepumpt wird. Gegen 4000 bis 3500 v. Chr. begann die Sahara auszutrocknen also weit vor dem menschlichen Einfluss. Sie wurde grün, also sich gegen Ende der letzten Kaltzeit die tropische Klimazone nach Norden verschoben hat (ca. 14000 bis 4000 v. Chr.) und auch jetzt ist wieder eine Kaltzeit am Ende und wir treiben diese Entwicklung an und schieben die tropische Klimazone nach Norden. Es wird also sehr wahrscheinlich wieder eine grüne Sahara geben.
https://www.innovations-report.de/landwirtschaft-umwelt/oekologie-umwelt-naturschutz/bericht-17035/
https://www.weltderphysik.de/gebiet/erde/nachrichten/2008/gruene-sahara-durch-klimawandel/
https://www.n-tv.de/wissen/Kaeltere-Arktis-liess-Sahara-austrocknen-article20121652.html
Hilft aber alles nichts, wenn wir die Böden kaputt machen, wie es derzeit dort passiert. Hier muss ein Umdenken stattfinden...












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Signor Rossi

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2970 am: Gestern um 20:33:57 »

Die Europäische Menschenrechtskonvetionen haben diese Einschränkung soweit ich weiß nicht: https://fra.europa.eu/de/eu-charter/article/19-schutz-bei-abschiebung-ausweisung-und-auslieferung. Wir haben auch nationale Gesetze, die da reinregeln: https://www.gesetze-im-internet.de/aufenthg_2004/__60.html. Zumindest wird hier eine Straftmaß geregelt, über dass gegangen werden musste.
Das ist natürlich auch ein Problem, dass Sachverhalte in vielen verschiedenen Gesetzen unterschiedlich geregelt werden. Aber auch das ist alles menschengemacht und kann geändert werden. Tut mir leid, ich habe keinerlei Verständnis dafür, dass ein ausländischer Schwerkrimineller nicht abgeschoben werden und er hier weiter sein Unwesen treiben darf. Und wenn er inhaftiert ist, dann entstehen uns exorbitante Kosten. Das Geld und die Ressourcen wären besser in zB. Frauen und Kinder investiert, die wirklich Schutz und Asyl benötigen, weil ihnen zB. Zwangsbeschneidung droht.

Zitat
Siehe zum Beispiel, dass ein Strafttäter nach schwerer Tat eventuell nicht mehr eine Strafe verbüsen muss, weil er stattdessen ausreisen "darf".
Nein, er soll ja zumindest einen Teil seiner Strafe verbüßen.

Zitat
Anders herum, für einen Strafttäter, der hier seine Strafe verbüst hat und dann abgeschoben werden soll kann (und wird) argumentiert, dass das eine Doppelbestrafung ist.
Das kann man gerne so argumentieren, es ist aber keine Doppelbestrafung. Sonst würde man ja Menschen, die nichts getan haben, "bestrafen", wenn man sie in die Heimat zurück schickt, weil ihre Aufenthaltserlaubnis abgelaufen ist.

Zitat
Für mich sind das beides Details, die unser Wertesystem und Rechtsverständnis als Gesellschaft bilden und nirgendwo schwar auf weiß stehen.
Wertesystem und Rechtsverständnis unterscheiden sich ganz individuell, wie man an unserer Diskussion sehen kann. Niemand ist in D gezwungen, schwerstkriminell zu werden, wer es trotzdem tut, der muss mit den Konsequenzen leben. Irgendwo muss man halt auch mal eine rote Linie ziehen, die auch wirklich verstanden wird. Mir fehlt jegliche Empathie für solche Kriminelle und ich kann da auch kein Mitleid empfinden, wenn dem in der Heimat irgendetwas droht.

Zitat
Ich wollte nur sagen, dass es einen Effekt auf uns haben wird, der uns bewusst sein muss.
Dass manche Deutsche ihre Weltretterattitüde ablegen, wäre für mich ein Schritt in die richtige Richtung ;)

Zitat
Ich finde ganz viele Probleme, die mit der Migration in Verbindung gebracht werden vorgeschoben.
Natürlich instrumentalisiert die AfD diese Probleme und überspitzt sie. Ein Grund mehr, die Probleme grundlegend zu lösen.

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Kennst du da was?
Nein, ich kenne nur die Zahlen der inhaftierten Ausländer und man liest halt oft, dass Täter XY "polizeibekannt" war und oft auch eine Menge an Vorstrafen mit sich rumschleppte.
Und dann sieht man ja auch die plötzlich doch möglichen Abschiebeflüge nach Afghanistan. Meine Rede: wo ein Wille, da ein Weg.

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Würdest du sagen, dass das Thema, dass man in ein Land keine Beziehungen pflegt und ein Mensch dort nicht aufgenommen wird ein vorgeschobenes Problem ist?
Für den Betroffenen ist das mit Sicherheit ein Problem.

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Das Dilemma ist, dass ich weder den Strafttäter hier, noch den Getöteten in seiner Heimat wirklich als gute Lösung ansehe.
Welcher Getötete in seiner Heimat?

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Man kann nicht pauschal sagen, dass ein Mensch in einem Land sicher ist, nur weil dort andere Menschen leben.
Das stimmt, deswegen hatte ich ja auch das Beispiel des Homosexuellen aus dem Iran genannt, der deswegen aus seiner Heimat fliehen muss. Trotzdem darf das für schwerste Straftäter kein Freibrief für lebenslanges Aufenthaltsrecht in Deutschland sein.

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Ich bin bei einem Umfall verpflichtet Hilfe zu leisten.
Ja, aber auch nur im Rahmen deiner Fähigkeiten und auch nur dann, wenn du dich nicht selber in Gefahr begeben musst.

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Wo ist der Wille hin auf den du dich gleich berrufst?  ;)
Den Willen hat Merz, nur halt in der anderen Richtung, nachdem es mit 10 Jahren goodwill nicht ausreichend funktioniert hat.

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Ich finde, dass ich relativ viel der aktuellen Maßnahmen zustimme.
Das machst du, es kommt aber immer auch eine Einschränkung, warum das dann doch nicht möglich sein soll. Wenn das nur Restbedenken sind, okay, bei mir kam das eher als grundlegende Bedenken an.

Zitat
Schnellere Verfahren bei der Aufnahme. Spurwechsel. Hürden Abbauen, die Menschen hindern schneller in Arbeit und Ausbildung zu kommen. Überlastete Kommunen stärken (500 FLüchtlinge auf 2000 Einwohner ist planerisch eine Katastrophe). Effizienteres Abschieben wo Entscheidungen getroffen wurden.
Da bin ich bei dir. Nur bei den Kommunen wird es halt schwierig, weil sehr viele überlastet sind, wie will man die Kommunen stärken? Das Geld ist ja auch mittlerweile Mangelware trotz Rekordschulden. Ich halte die Menge von Menschen, die sich im Bereich "Asyl/Schutz" in Deutschland aufhalten, nicht mehr für händelbar.

Zitat
Damit es Menschen gibt, denenn man den Spurwechsel anbieten kann.
Der Spurwechsel soll für die sein, die schon da sind, das soll kein Ersatzinstrument für reguläre Einwanderung werden.

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UN-FLüchtlingslager sind kurzfristige Einrichtungen, um Menschen eine Bleibe zu geben und bei unmittelbaren Konflikten vor Leid zu schützen.
Genau das ist ja auch der Sinn und Zweck von Schutz und Asyl: ein temporärer Zustand, um die Menschen vor Konflikten und Leid zu schützen. Das soll kein Dauerzustand sein und auch nicht der Einwanderung dienen.

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Ein UN-Flüchtlingslager kann jederzeit obsolet werden.
Ja, wenn der Konflikt endet und die Menschen wieder in ihre Heimat gehen. So wie die Syrer das tun, die in der Türkei oder im Libanon Schutz gefunden haben: https://www.unhcr.org/news/briefing-notes/unhcr-needs-intensify-400-000-syrians-return

Das sollten wir vor Ort unterstützen und auch die Syrer in D motivieren, in die Heimat zurückzukehren, wenn kein Spurwechsel möglich ist.

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Diesen festen Zeithorizont hat die UN nicht.
Ja, weil so ein fester Zeitrahmen auch Unsinn ist. Nehmen wir mal an, Putin gibt auf und zieht sich morgen aus der Ukraine zurück. Dann macht es keinen Sinn, dass die Ukrainer in D noch ein paar Jahre bleiben.

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Ich sehe da überhaupt keinen Vergleich warum wir so etwas in Deutschland aufbauen müssen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich will nicht, dass wir in Deutschland UN-Flüchtlingslager errichten. Ich habe auch nichts dagegen, dass man den Menschen ein möglichst normales Leben ermöglicht, wenn sie das denn auch wollen, und es ist auch gut, dass die Kinder hier in die Schule gehen, aber der ganze Apparat muss das alles auch leisten können. Und das sehe ich im Moment nicht.
Und die Prämisse muss immer sein: wir gehen nach Hause, wenn der Schutzgrund wegfällt.

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Die Beschäftigungszahlen sagen etwas anderes.
Naja, so toll sind die Zahlen nicht, bei den Syrern sind es wimre irgendwas über 50%, bei den Afghanen noch weniger. Und welche Jobs sind das denn? Reicht das zum Leben oder muss aufgestockt werden? Es wurde ja auch viel versprochen, da kämen die Retter der Demografie und der Rente. Mir war schon 2015 klar, dass das pures Politikergelaber war. Den Geflüchteten selber mache ich keinen Vorwurf, die können nichts für ihre Vita und ihre schlechte Ausbildung, zumal auf der Flucht.

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Ich schrieb das, weil du es kritisch siehst, ob überhaupt integriert werden soll.
Vllt. verstehen wir unter dem Begriff etwas anderes. Ich sehe als Abschluß der Integration, dass derjenige deutscher Staatsbürger wird. Das ist aber Einwanderung und sollte eigentlich nichts mit Asyl und Schutz zu tun haben.

Zitat
Ich würde sagen ja, wenn die Bleibeperspektive gegeben ist.
Die Bleibeperspektive ist aber mit großer Unsicherheit behaftet. Wer hätte gedacht, dass Assad so schnell aufgibt? Im Iran könnten auch die Mullahs verjagt werden und eine liberalere Regierung an die Macht kommen, dann kann der homosexuelle Iraner auch schnell wieder nach Hause.

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Das sollte zumindest kein Vorbild für uns sein, finde ich.
Australien ist halt sehr hart in der Beziehung, Internierungslager würde ich auch nicht befürworten.

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Soweit ich weiß hatte Australien vor allem Wirtschaftsflüchtlinge. Es ist hoffentlich klar, dass ich hier nie Wirtschatfsflüchtlinge meine.
Wirtschaftsflüchtlinge haben wir aber auch. Kein Wunder, wo man doch keine Papiere brauchte, um einzureisen und Asyl beantragen zu können.

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Ich glaube, ein Problem ist, dass wir zu schwammig über die Menschen reden.
Ja, das Problem existiert, wurde aber auch von der Politik und den Medien forciert, da wurden alle in einen Topf geworfen, meist unter dem Oberbegriff "Migration". Migration ist aber ein dauerhafter Zustand, Asyl und Schutz ist ein temporärer Zustand.

Zitat
So auch hier: Marokko ist ein sicherer Herkunftsland. Natürlich ist das nicht korrekt. Habe ich das je gesagt?
Das verstehe ich jetzt nicht. Hältst du Marokko für sicher oder nicht? Und hab ich dir irgendwas damit vorgeworfen!?

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Das einzige, wo wir uns nicht einig waren war, wie genau das mit dem Asylantrag abläuft.
Ich bin der Meinung, dass Menschen, die aus einem sicheren Herkunftsland stammen oder über ein solches einreisen wollen, kein Anrecht auf Asyl in Deutschland haben und auch keinen Antrag stellen dürfen bzw. der dann direkt abgelehnt wird. Natürlich brauchen wir da eine europäische Lösung, D kann sich aufgrund der Binnenlage da nicht noch einmal komplett rausziehen, aber D kann das auch nicht alleine stemmen. GEAS ist da ein Schritt in die richtige Richtung.

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Und ich bin der Meinung, dass man die irregulär Einreise auf Dauer nicht effizient verhindern kann.
Was meinst du mit effizient?

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Aber natürlich sollte man Menschen die irregulär aus sicheren Herkunftsstaaten eingereist sind und hier kein Bleibestatus haben wieder nach Hause schicken.
Da sind wir uns prinzipiell einig, ich würde diese Menschen aber gar nicht erst einreisen lassen.

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Die Regierung spricht das offen an. Abhilfe wird wenig geschaffen.
Es ist aber zu wenig, die Arme hochzureißen, Probleme und Komplexität zu bejammern und dann nichts zu tun. Dafür braucht man dann auch keine Regierung, das kann ich auch ;D

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Letztendlich zeigt sich bei den Ukrainern das gleiche Bild wie bei allen anderen Flüchtlingen.
Das ist richtig. Sie müssten von Tag 1 arbeiten dürfen und wer es ohne Geld vom Staat schafft, der sollte auch gerne bleiben dürfen, auch wenn das das Prinzip Asyl konterkariert.

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Es wollte ja auch niemand mehr einreisen.  ;) Die Grenze kurzfristig schließen ging schon immer. Siehe WM und Olympia.
Darum ging es mir nicht. Es wird von Politikern oft behauptet, dies und jenes wäre nicht möglich, aber plötzlich geht es dann doch, ob das die geschlossene Grenze war oder der Abschiebeflieger nach Afghanistan, der natürlich purer Wahlkampf war. Und so kurz fand ich die Grenzschließungen jetzt nicht.

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Wenn man dann mal längere Interviews von Experten hört die das Thema in vielen Facetten darlegen bin ich immer wieder verwundert, was da für ein Nebeneffekte und Nebenschauplätze zu bedenken gelten und wie komplex die Themen sind.
Im Grunde ist das Thema nicht komplex, da kommt jemand und will Asyl oder Schutz. Gibt es einen triftigen Grund, dann bekommt er auch Asyl oder Schutz. Gibt es keinen solchen Grund, dann muss er wieder abziehen. Komplex wird es, weil man widersprüchliche Regelungen und viele Rechtswege geschaffen hat, die natürlich auch wahrgenommen werden. Auch das muss auf ein Normalmaß zurechtgestutzt werden.

Zitat
Ich zweifel daher ein bisschen an der Wille und Weg Sache.
Dänemark hat es auch geschafft.

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Vor allem, weil wir als Bevölkerung nicht den einen Willen haben und es zu viele Wege gibt.
Das ist richtig, aber die überwiegende Mehrheit war und ist gegen ein "Weiter so!" bei der Asylpolitik.

Zitat
Ich glaube im aktuellen Koalitionsvertrag spielt es keine Rolle.
Ich habe den noch nicht gelesen, aber ich halte das für Irrsinn.

Zitat
Über 50% kommen mit der Herausforderung klar. Für gerade mal 5% ist es eine echte Überlastung. 34% sind am Limit. Die 5% darf es nicht geben. Das sind aber auch "nur" 5%.
Hast du dazu eine Quelle?

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Konkret sind es Maßnahmen, die sowieso seit Jahrzehnten gemacht werden müssen: Mehr Schulplätze und Lehrer. Mehr Erziehungseinrichtungen wie Kindertagesstätten. Mehr Wohnungen.
Das fällt aber alles nicht vom Himmel, Kitas, Schulen, Wohnungen müssen gebaut, Lehrer ausgebildet werden. Das alles kostet viel Geld, das zuallererst erwirtschaftet werden muss. Blöderweise stecken wir aber in einer hartnäckigen Rezession fest.
Und warum brauchen wir bei einer schrumpfenden Bevölkerung (der Trend hat sich ja erst durch die Geflüchteten umgedreht) mehr Kitas, mehr Schulen, mehr Lehrer und mehr Wohnungen?

Zitat
Daneben gibt es noch einige unmittelbare Probleme, wie die fehlenden Sprachkurse und die Zugänge zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
Wie vor: dazu braucht man Ressourcen, viele Menschen und viel Geld.

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Ich würde nicht sagen, dass wir einen schlechten Wohnungsmarkt haben wegen der Flüchtlinge. Wir haben einen schlechten Wohnungsmarkt wegen einer schlechten Wohnungsbau-Politik.
Es kommt beides zusammen, die Bevölkerung wächst, gleichzeitig sorgt die Politik aber dafür, dass immer weniger Wohnungen gebaut werden. Fertig ist die Misere.

Zitat
Der hat einen kleinen Einfluss auf den Wohnungsmarkt.
Kurzfristig ist es nur ein kleiner Einfluss, aber auf 10, 20, 30 Jahre gerechnet ist das ein großer Einfluss.

Zitat
Zu sagen, dass System sei überlastet wegen der Flüchtlinge und es wird alles besser, wenn die weg sind geht für mich an der Realität vorbei.
Wo habe ich geschrieben "es wird alles besser, wenn die weg sind"? Die Systeme, die für Integration sorgen sollen, sind überlastet, da wir aber nicht unendlich Ressourcen haben und das Angebot nach Belieben aufstocken können, müssen wir an der anderen Stellschraube drehen und den Zustrom in diese Systeme verringern.

Zitat
Wir sind überlastet, weil die Systeme schlecht sind. Die Flüchtlinge sind ein Tropfen auf dem heißen Stein...
Das sehe ich anders. Die Systeme sind überlastet, weil sie nicht für so viele Menschen ausgelegt sind.

Zitat
Aber ich spreche mich dagegen aus, dass all diese großen Probleme eine universelle Lösung haben sollen: Keine Flüchtlinge.
Das finde ich jetzt sehr unsauber und auch unfair von dir, ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass das Motto "keine Flüchtlinge" die universelle Lösung für alle unsere Probleme wäre. Wer Anrecht auf Asyl oder Schutz hat, der soll das auch bekommen, in Abstimmung mit unseren europäischen Partnern. Gleichsam gilt aber auch, dass derjenige sofort nach Hause geht, wenn der Asyl- oder Schutzgrund wegfällt.
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Viking

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2971 am: Gestern um 21:26:52 »

Bei der AfD wird ja gerne so getan, als wäre sie die Reinkarnation der NSDAP und sie wolle alle Ausländer deportieren. Das wird ganz sicher nicht umgesetzt werden.
Ich bin da mal gespannt wie es jetzt mit der Einstufung der AfD als extremistisch und einem möglichen Verbotsverfahren weitergeht, die meisten Argumente die ich in Bezug darauf sehe sind Verweise auf die Nazi Zeit und einzelne Personen,wie z.B Malsack-Winkemann,kann mir schwer vorstellen, dass man bei der Partei als ganzes genug Beweise findet, um die Absicht die fdGO abzuschaffen nachzuweisen.

Ja, vor allen Dingen weltfremde Richter.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article255959882/Schaeden-bis-zu-100-000-Euro-Radikale-Aktivisten-verwuesten-Humboldt-Universitaet-Deutsche-Unis-blind-auf-dem-linken-Auge.html
https://www.welt.de/politik/deutschland/article256107900/Zerstoerung-und-Bedrohung-Nach-Krawallen-an-FU-Berlin-Gericht-verhindert-Abschiebung-von-Pro-Palaestina-Aktivisten.html




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kn0xv1lle

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2972 am: Gestern um 22:27:08 »

Ich halte ein Verbot für ausgeschlossen. Da wird dieses Gutachten nichts dran ändern. Teile der AfD sind mit  Sicherheit rechtsextrem aber selbst die NPD konnte man nicht verbieten. Das sollte zeigen wie hoch die Hürden für ein solches Verbot sind. Mal davon ab das eine Partei zu verbieten die 25% der Wähler wählen sicherlich nicht die Probleme löst und die Wähler dann plötzlich wieder CDU, SPD etc. wählen.
Das Problem wird sich nur lösen lassen, wenn Politiker verstehen das man nicht nur Politik für eine bestimmte Gruppe machen kann, sondern für alle machen muss.
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DragonFox

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Re: Die Qualen mit den Wahlen - Der Politikthread
« Antwort #2973 am: Heute um 01:01:00 »

Ich lasse mal ein paar (wenige) Pfade weg, wo ich dir zustimme oder nicht viel zu sagen habe.

Wir haben irgendwann weiter unten ein ziemlich großes Missverständnis, dass einige Punkte darüber komplett falsch macht.
Ich empfehle dir erstmal den Punkt der mit "Ah.. Okay." anfängt zu lesen, damit du den Kontext hast... Von oben herunter antworten tappst du sonst vermutlich in die gleiche Falle.
Ich habe die Punkte trotzdem drin gelassen. Ergibt zum Teil kein Sinn, aber mir ist es jetzt zu spät das alles nochmal zu überarbeiten.



Zitat
Anders herum, für einen Strafttäter, der hier seine Strafe verbüst hat und dann abgeschoben werden soll kann (und wird) argumentiert, dass das eine Doppelbestrafung ist.
Das kann man gerne so argumentieren, es ist aber keine Doppelbestrafung. Sonst würde man ja Menschen, die nichts getan haben, "bestrafen", wenn man sie in die Heimat zurück schickt, weil ihre Aufenthaltserlaubnis abgelaufen ist.

Hm.. Ich bin kein Jurist. Es war ein Beispiel. Ich bin der Meinung das das ne Sache ist. In Gerichtsurteilen taucht das auf. Es gibt wissenschaftliche Arbeiten dazu, die das diskutieren. Ich habe das schon in den Medien gehört. Sowoh die Frage, ob es eine Doppelbestrafung ist, weil beides eine Sanktion auf die gleiche Sache ist. Grundsätzlich, ob es eine Sanktion ist.

Es geht aber auch gar nicht um den Punkt an sich. Ich will keine Schwerverbrecher verteidigen. Ich weiß, dass es heute in Einzelfällen Hindernisse gibt. Ich habe die unbelegbare Meinung, dass man einige dieser Hindernisse nicht durch puren Willen aus dem Weg schaffen kann. Du bist der Meinung das das geht. Ich denke, weiter werden wir an der Stelle nicht kommen, oder?


Zitat
Für mich sind das beides Details, die unser Wertesystem und Rechtsverständnis als Gesellschaft bilden und nirgendwo schwar auf weiß stehen.
Wertesystem und Rechtsverständnis unterscheiden sich ganz individuell, wie man an unserer Diskussion sehen kann. Niemand ist in D gezwungen, schwerstkriminell zu werden, wer es trotzdem tut, der muss mit den Konsequenzen leben. Irgendwo muss man halt auch mal eine rote Linie ziehen, die auch wirklich verstanden wird. Mir fehlt jegliche Empathie für solche Kriminelle und ich kann da auch kein Mitleid empfinden, wenn dem in der Heimat irgendetwas droht.

Da unterscheiden wir uns.  Ich bin dafür, dass wir in den sauren Apfel beisen und jemanden ein leben lang sicher verwahren, bevor er im Ausland stirbt. Da kommen wir aber auch nicht weiter, nehme ich an.
Und ob wir jemanden in die Unserheit schicken ist für mich ein hinweis auf das Wertesystem, dass durch unsere Rechtesystem diese Möglichkeit gibt oder nicht. Ich sehe diese Abhängikeit zwischen diesen beiden Begriffen.

Aber nochmal: Ich will das nicht verteidigen. Keine Lösung sehen ist für mich nicht gleichzusetzen mit gut heißen.


Zitat
Ich wollte nur sagen, dass es einen Effekt auf uns haben wird, der uns bewusst sein muss.
Dass manche Deutsche ihre Weltretterattitüde ablegen, wäre für mich ein Schritt in die richtige Richtung ;)

Das ist eine weite Skala. Du lehnst weiter unten Internierungslager ab. Finde ich gut. Wir finden sicher Deutsche die das auch okay fänden.  Würdest du da deine Weltretterattitüde, wie sie es vielleicht nennen würden, ablegen und zustimmen?

Zitat
Kennst du da was?
Nein, ich kenne nur die Zahlen der inhaftierten Ausländer und man liest halt oft, dass Täter XY "polizeibekannt" war und oft auch eine Menge an Vorstrafen mit sich rumschleppte.

Gut, wir reden halt auch von Schwerverbrechen. Autodiebstahl, Haftstrafe von 1-2 Jahren zählt da nicht drunter. Dieses Gesetz, dass ich mal gepostet habe sagt, kummulative Haftstrafen von drei Jahren. Da kann man lange Polizeibekannt sein.

Das machts aber auch nicht besser.


Zitat
Würdest du sagen, dass das Thema, dass man in ein Land keine Beziehungen pflegt und ein Mensch dort nicht aufgenommen wird ein vorgeschobenes Problem ist?
Für den Betroffenen ist das mit Sicherheit ein Problem.

Willst du die Leute mit dem Fallschirm abwerfen? Oder hast du schonmal versucht am Flughafen in ein Land einzureisen, wenn das Land dich nicht einreisen lassen möchte?  Was machst du, wenn es das falsche Land ist?

Wie wäre dein Standardprozess so eine Person in das Zielland einreisen zu lassen wenn das Land dort nö sagt?


Zitat
Das Dilemma ist, dass ich weder den Strafttäter hier, noch den Getöteten in seiner Heimat wirklich als gute Lösung ansehe.
Welcher Getötete in seiner Heimat?

Der, den wir abgeschoben haben. Wurde vom Regime im Herkunftsland umgebracht. Hier hätte er überlebt. Das klappt aber nur, wenn wir über den richtigen Menschen reden. Straftäter mit Schutzrecht, dem in der Heimat die Todesstrafe droht. Ich gebe zu konstruiert, aber jeder Mensch ist ein Einzelfall.

Zitat
Man kann nicht pauschal sagen, dass ein Mensch in einem Land sicher ist, nur weil dort andere Menschen leben.
Das stimmt, deswegen hatte ich ja auch das Beispiel des Homosexuellen aus dem Iran genannt, der deswegen aus seiner Heimat fliehen muss. Trotzdem darf das für schwerste Straftäter kein Freibrief für lebenslanges Aufenthaltsrecht in Deutschland sein.

Dann ist das eins weiter oben kein Dilemma für dich. Für mich bleibt es weiterhin eins.

Zitat
Wo ist der Wille hin auf den du dich gleich berrufst?  ;)
Den Willen hat Merz, nur halt in der anderen Richtung, nachdem es mit 10 Jahren goodwill nicht ausreichend funktioniert hat.

Da haben wir uns missverstanden. Es ging gerade nicht um goodwill der jetzt 10 Jahre nicht funktioniert hat, sondern darum die Dinge die hier seit Jahrzehnten schlecht laufen zu ändern. Es wurde schon in den 2000er Jahren angemerkt, dass wir nicht gut integrieren. Da war von den großen Zahlen an der Grenze noch nichts zu sehen.


Zitat
Ich finde, dass ich relativ viel der aktuellen Maßnahmen zustimme.
Das machst du, es kommt aber immer auch eine Einschränkung, warum das dann doch nicht möglich sein soll. Wenn das nur Restbedenken sind, okay, bei mir kam das eher als grundlegende Bedenken an.
Ich sehe, dass sich etwas ändern muss. Ich weiß nicht ob das jetzt richtige Bedenken oder nur Restbedenken sind.

Abgesehen davon hat die Koalition gerade 10 Maßnahmen geplant. Wenn ich bei zweien Bedenken äußere, könnte ich acht davon immer noch gut finden.

Ich denke viele Probleme sind lösbar. Ich finde manchen Problemen wird man nicht gerecht, wenn man sagt, dass das mit genug Wille irgendwie schon lösbar sein wird. Und für manche Lösungen bin ich nicht bereit den Preis zu zahlen.

Zitat
Schnellere Verfahren bei der Aufnahme. Spurwechsel. Hürden Abbauen, die Menschen hindern schneller in Arbeit und Ausbildung zu kommen. Überlastete Kommunen stärken (500 FLüchtlinge auf 2000 Einwohner ist planerisch eine Katastrophe). Effizienteres Abschieben wo Entscheidungen getroffen wurden.
Da bin ich bei dir. Nur bei den Kommunen wird es halt schwierig, weil sehr viele überlastet sind, wie will man die Kommunen stärken? Das Geld ist ja auch mittlerweile Mangelware trotz Rekordschulden. Ich halte die Menge von Menschen, die sich im Bereich "Asyl/Schutz" in Deutschland aufhalten, nicht mehr für händelbar.

Schneller Umverteilen wäre eine Idee.


Zitat
Damit es Menschen gibt, denenn man den Spurwechsel anbieten kann.
Der Spurwechsel soll für die sein, die schon da sind, das soll kein Ersatzinstrument für reguläre Einwanderung werden.
Da hast du mich falsch verstanden. Du hast generell in Frage gestellt, ob man überhaupt integrieren sollte. Da du die Menschengruppe nicht eingeschränkt hast, ging ich davon aus, dass du das generell meinst. Möchte ich einen Menschen ohne bleiberecht integrieren? Nee. Die haben ja keine Aussicht auf Bleibe.
Ich habe mehrfach explizit gesagt, dass ich Menschen mit Schutzstatus meine. Schutzsstatus ist meistens mindestens drei Jahre. Und falls du meinst, dass die auch nicht integriert werden sollen, widerspreche ich dir. Das ist doch dann kein Ersatzinstrument.

Irgendwie hast du da jetzt ziemlich außenrum zitiert...


Zitat
UN-FLüchtlingslager sind kurzfristige Einrichtungen, um Menschen eine Bleibe zu geben und bei unmittelbaren Konflikten vor Leid zu schützen.
Genau das ist ja auch der Sinn und Zweck von Schutz und Asyl: ein temporärer Zustand, um die Menschen vor Konflikten und Leid zu schützen. Das soll kein Dauerzustand sein und auch nicht der Einwanderung dienen.
Du hast nicht mitzitiert, dass diese Konflikte lange andauern können und auch ein Schutzstatus lange gehen kann. Was ist den wenn ein Mensch 10 Jahre hier wohnt? Null Integration und dann wieder in die Heimat?


Zitat
Diesen festen Zeithorizont hat die UN nicht.
Ja, weil so ein fester Zeitrahmen auch Unsinn ist. Nehmen wir mal an, Putin gibt auf und zieht sich morgen aus der Ukraine zurück. Dann macht es keinen Sinn, dass die Ukrainer in D noch ein paar Jahre bleiben.

Die Befristung im Schutzstatus klingt für mich nur wie ein bürokratischer Akt. Das BAMF kann den Schutzstatus jederzeit wiederrufen, wenn der Konflikt beendet wurde.

Zitat
Ich sehe da überhaupt keinen Vergleich warum wir so etwas in Deutschland aufbauen müssen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich will nicht, dass wir in Deutschland UN-Flüchtlingslager errichten. Ich habe auch nichts dagegen, dass man den Menschen ein möglichst normales Leben ermöglicht, wenn sie das denn auch wollen, und es ist auch gut, dass die Kinder hier in die Schule gehen, aber der ganze Apparat muss das alles auch leisten können. Und das sehe ich im Moment nicht.
Und die Prämisse muss immer sein: wir gehen nach Hause, wenn der Schutzgrund wegfällt.

Dann sag, dass du glaubst, dass es nicht möglich ist. Ist doch schön, wenn wir beide bedenken haben.  ;) Dich konnte man, finde ich, tatsächlich so verstehen, dass du es nicht für nötig hälst Menschen zu integrieren und das generell in Frage stellst. Mehr habe ich aber auch nicht gesagt. Menschen mit Schutzstatus müssen meiner Meinung nach am Leben teilnehmen dürfen. Das ist kein Ersatz für Einwanderung oder sonst irgendwas wie du oben schreibst. Aber es ist letztendlich die Chance, dass ein Mensch sich integriert und hier bleibt.  Ein Aufenthalt unter Schutzstatus geht auch mal fünf, sieben oder zehn Jahre. Ab wann bildet sich ein Gefühl von Heimat? Und wenn nicht, gehts nach Hause.

Zitat
Die Beschäftigungszahlen sagen etwas anderes.
Naja, so toll sind die Zahlen nicht, bei den Syrern sind es wimre irgendwas über 50%, bei den Afghanen noch weniger. Und welche Jobs sind das denn? Reicht das zum Leben oder muss aufgestockt werden? Es wurde ja auch viel versprochen, da kämen die Retter der Demografie und der Rente. Mir war schon 2015 klar, dass das pures Politikergelaber war. Den Geflüchteten selber mache ich keinen Vorwurf, die können nichts für ihre Vita und ihre schlechte Ausbildung, zumal auf der Flucht.

Sie nehmen zu, darum geht es. Kaum ein Flüchtling schafft es in Deutschland inden ersten zwei bis drei Jahren zu arbeiten. Das liegt aber nicht an ihm. Dafür ist das System zu langsam und das ist eine Kritik.


Hier ist ein ganzes PDF nur zu Syrern auf dem Arbeitsmarkt.
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Migration/Generische-Publikationen/AMkompakt-Arbeitsmarktsituation-von-syrischen-Staatsangehoerigen.pdf?__blob=publicationFile&v=3

Ich sehe da nur positive Entwicklungen.


Zitat
Ich schrieb das, weil du es kritisch siehst, ob überhaupt integriert werden soll.
Vllt. verstehen wir unter dem Begriff etwas anderes. Ich sehe als Abschluß der Integration, dass derjenige deutscher Staatsbürger wird. Das ist aber Einwanderung und sollte eigentlich nichts mit Asyl und Schutz zu tun haben.

Ah.. Okay. Dann verstehen wir da wirklich was anderes drunter. Dann wird mir aber auch rückblickend klar, wo ich dich nicht verstanden habe. Auch in diesem Post... Ich sehe Integration als Start eines Prozesses: Sprache lernen, Arbeitsplatz, Teilhabe an Kultur, Freizeit und Konsum, Medienfreiheit, Bewegungs und Reisefreiheit und so weiter.
Das BAMF definiert: "Ziel von Integration ist es, alle Menschen, die dauerhaft und rechtmäßig in unserem Land leben, in die Gesellschaft einzubeziehen." Dafür brauche ich aber keine Staatsbürgerschaft. Auch ein Mensch ohne deutsche Staatsbürgerschaft kann in Deutschland wohnen und bestens integriert sein. Am Ende der Integration muss die für mich auch nicht zwingend stehen.
Deswegen habe ich die ganze Zeit nicht verstanden, was du meinst mit "gar nicht integrieren". Was sollte der Mensch drei Jahre lang machen ohne auch nur ein bisschen Teilhabe? Das klang, wie du vielleicht zustimmen kannst, ziemlich extrem.

Und bevor sich jemand an dem "dauerhaft" in der Definition stört: Ein Schutzstatus regelt in dem Fall "rechtmäßiger" Aufenthalt.

Zitat
Ich würde sagen ja, wenn die Bleibeperspektive gegeben ist.
Die Bleibeperspektive ist aber mit großer Unsicherheit behaftet. Wer hätte gedacht, dass Assad so schnell aufgibt? Im Iran könnten auch die Mullahs verjagt werden und eine liberalere Regierung an die Macht kommen, dann kann der homosexuelle Iraner auch schnell wieder nach Hause.

Auch hier... Siehe oben. Bleibeperspektive bedeutet für mich: Soll nicht in 6 Monaten abgeschlossen werden. Integration wie oben beschrieben. Nicht automatisch Einwanderer.


Zitat
Soweit ich weiß hatte Australien vor allem Wirtschaftsflüchtlinge. Es ist hoffentlich klar, dass ich hier nie Wirtschatfsflüchtlinge meine.
Wirtschaftsflüchtlinge haben wir aber auch. Kein Wunder, wo man doch keine Papiere brauchte, um einzureisen und Asyl beantragen zu können.

Womit wir wieder beim Thema wären, wie wir 3876 km Landgrenze schützen sollen. Auch ein Fakt, der beim Vergleich mit Dänemark und ihren ~70km oft unter den Teppich gekehrt wird. Das müssen wir aber nicht ausdiskutieren, da haben wir ja schon gesagt, dass die CDU uns das zeigen soll.

Zitat
Ich glaube, ein Problem ist, dass wir zu schwammig über die Menschen reden.
Ja, das Problem existiert, wurde aber auch von der Politik und den Medien forciert, da wurden alle in einen Topf geworfen, meist unter dem Oberbegriff "Migration". Migration ist aber ein dauerhafter Zustand, Asyl und Schutz ist ein temporärer Zustand.

Puh, ja... Da kann ich ihnen aber auch keinen Strick draus drehen. Die Definition der BAMF: Migration ist "die räumliche Verlegung des Lebens­mittel­punkts eines Menschen". Ja danke... Verlegt ein Flüchtling etwa nicht seinen Lebensmittelpunkt? Und weiter: "Neben der Migration aus beruflichen, familiären und Bildungs­zwecken ist bei Menschen aus Drittstaaten die Flucht vor angedrohter oder erlebter Verfolgung und Gewalt ein häufiger Migrationsgrund (Schutzsuchende)." Also ist Flucht ein Migrationsgrund und damit Migration.

Ich sag es mal so: Es ist halt auch nicht einfach. Der Duden macht es auch nicht besser. Wikipedia macht völligen Matsch und hat keine klare Linie. Vor allem unterscheidet es sich im deutschen vom englischen. Wenn du eine saubere Definition hast, die klar trennt und es einfach aufschlüsselt, ich bin interessiert.  ;)


Zitat
So auch hier: Marokko ist ein sicherer Herkunftsland. Natürlich ist das nicht korrekt. Habe ich das je gesagt?
Das verstehe ich jetzt nicht. Hältst du Marokko für sicher oder nicht? Und hab ich dir irgendwas damit vorgeworfen!?

Ich hatte dich missverstanden. Bzw, habe ich falsch gelesen. Du hast mir nichts vorgeworfen.

Zu deiner Frage: Ich weiß es nicht.

Zitat
Wenn man dann mal längere Interviews von Experten hört die das Thema in vielen Facetten darlegen bin ich immer wieder verwundert, was da für ein Nebeneffekte und Nebenschauplätze zu bedenken gelten und wie komplex die Themen sind.
Im Grunde ist das Thema nicht komplex, da kommt jemand und will Asyl oder Schutz. Gibt es einen triftigen Grund, dann bekommt er auch Asyl oder Schutz. Gibt es keinen solchen Grund, dann muss er wieder abziehen. Komplex wird es, weil man widersprüchliche Regelungen und viele Rechtswege geschaffen hat, die natürlich auch wahrgenommen werden. Auch das muss auf ein Normalmaß zurechtgestutzt werden.

Mir geht das nicht so. Ich finds wahnsinnig komplex. Einfach, weil es nicht nur rechtliche sondern oft auch moralische Fragen sind. Mir sind viele Rufe nach einfachen Lösungen zu kurz gedacht.

Zitat
Ich zweifel daher ein bisschen an der Wille und Weg Sache.
Dänemark hat es auch geschafft.

Für mich ist das ein zweifelhafter Erfolg.
Ich habe noch keine Stimme gehört, die sagt, dass wir das realistisch auf uns übertragen können. Andere Mengen, andere Grenzen, anderes Eu-Recht.


Zitat
Über 50% kommen mit der Herausforderung klar. Für gerade mal 5% ist es eine echte Überlastung. 34% sind am Limit. Die 5% darf es nicht geben. Das sind aber auch "nur" 5%.
Hast du dazu eine Quelle?

https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/Gesemann_Freudenberg_DESI_Aufnahme_Integration_Gefluechtete_November_2024_FINAL.pdf

Zitat
Konkret sind es Maßnahmen, die sowieso seit Jahrzehnten gemacht werden müssen: Mehr Schulplätze und Lehrer. Mehr Erziehungseinrichtungen wie Kindertagesstätten. Mehr Wohnungen.
Das fällt aber alles nicht vom Himmel, Kitas, Schulen, Wohnungen müssen gebaut, Lehrer ausgebildet werden. Das alles kostet viel Geld, das zuallererst erwirtschaftet werden muss. Blöderweise stecken wir aber in einer hartnäckigen Rezession fest.
Und warum brauchen wir bei einer schrumpfenden Bevölkerung (der Trend hat sich ja erst durch die Geflüchteten umgedreht) mehr Kitas, mehr Schulen, mehr Lehrer und mehr Wohnungen?

Die Probleme sind älter als die Rezession. Und älter als die letzte Konjunktur. Und älter als die Rezession vor der letzten Konjunktur.

Weil ein Fünftel der Lehrer demnächst in Rente geht. Weil vor allen in Ballungsgebieten die Entwicklung aller Erziehungseinrichtungen nicht dem Wachstum folgen. Weil wir vermehrt in mit mehr Personen auf mehr Fläche leben, Landflucht in Ballungsgebiete betreiben und Gebäude auf dem Land dann vergammeln, Wohungen vermehrt zweckentfremdet werden und der Sozialwohnungsbestand abnimmt, weil er sich nicht rentiert.

Da sind nur ein paar Erklärungen, warum sich die Situationen unabhängig von der Bevölkerung entwickelt.

Zitat
Daneben gibt es noch einige unmittelbare Probleme, wie die fehlenden Sprachkurse und die Zugänge zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
Wie vor: dazu braucht man Ressourcen, viele Menschen und viel Geld.

Und Wille! Diese vier Dinge braucht man auch für den vollständigen Grenzschutz. Ich glaube wir haben die Lösung für viele Probleme gefunden.  Schreibst du nach Berlin? ;)

Zitat
Ich würde nicht sagen, dass wir einen schlechten Wohnungsmarkt haben wegen der Flüchtlinge. Wir haben einen schlechten Wohnungsmarkt wegen einer schlechten Wohnungsbau-Politik.
Es kommt beides zusammen, die Bevölkerung wächst, gleichzeitig sorgt die Politik aber dafür, dass immer weniger Wohnungen gebaut werden. Fertig ist die Misere.

Siehe Beispiele oben. Die Gründe für den Mangel an Wohnungen ist für mich wesentlich vielfälter als nur zwei Faktoren.

Zitat
Wir sind überlastet, weil die Systeme schlecht sind. Die Flüchtlinge sind ein Tropfen auf dem heißen Stein...
Das sehe ich anders. Die Systeme sind überlastet, weil sie nicht für so viele Menschen ausgelegt sind.
Siehe oben, ich denke nicht, dass es nur an den zwei Faktoren liegt. Das Problem wäre auch da, wenn wir einige Menschen weniger im Land wären.

Zitat
Zu sagen, dass System sei überlastet wegen der Flüchtlinge und es wird alles besser, wenn die weg sind geht für mich an der Realität vorbei.
Wo habe ich geschrieben "es wird alles besser, wenn die weg sind"? Die Systeme, die für Integration sorgen sollen, sind überlastet, da wir aber nicht unendlich Ressourcen haben und das Angebot nach Belieben aufstocken können, müssen wir an der anderen Stellschraube drehen und den Zustrom in diese Systeme verringern.

Zitat
Aber ich spreche mich dagegen aus, dass all diese großen Probleme eine universelle Lösung haben sollen: Keine Flüchtlinge.
Das finde ich jetzt sehr unsauber und auch unfair von dir, ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass das Motto "keine Flüchtlinge" die universelle Lösung für alle unsere Probleme wäre. Wer Anrecht auf Asyl oder Schutz hat, der soll das auch bekommen, in Abstimmung mit unseren europäischen Partnern. Gleichsam gilt aber auch, dass derjenige sofort nach Hause geht, wenn der Asyl- oder Schutzgrund wegfällt.

Das hast du nicht gesagt. Ich habe aber extra geschrieben, dass ich dich nicht meinte.
"Damit meine ich nicht explizit dich oder irgendwen hier im Forum und ich unterstellte hier auch keinem die nähe zur AFD. Ich meine damit, dass ich denke, dass der generelle öffentliche Disskurs dazu tendiert in diese Richtung zu gehen und die Politik folgt dieser Sichtweise. "

Ich habe das nicht mehr gemacht, weil es spät wurde. Aber ich wollte damit thematisch den Bogen spannen zu dem Gedanken, den ich vorher mal geäußer hatte, das die Regierung jetzt einfach nur dieser Tendenz folgt. Das ist mir zu einfach. Ich sehe größere und andere Probleme. Aber mit dir hat das nichts zu tun.


Und zum Abschluss, weil du es zwei mal gesagt hast. Sagst du inhaltlich nicht trotzdem genau das? Wenn ich deine Aussagen zusammensetze kommt für mich heraus, dass die großen angesprochenen Probleme nur an der Bevölkerungszahl liegen. Kita, Schule, Wohnung ist nur ein Mengenproblem und es reicht nicht, weil es zu viele Menschen sind. Die Flüchtlinge, sagst du, sind der Grund warum sich der Trend umkehrt und wir wachsen. Heißt das nicht im Umkehrschluss, dass das eine mögliche Lösung wäre? Du schlägst sie nicht vor. Ich will dir das auch auf keinen Fall unterschieben oder in den Mund legen. Verstehe mich da bitte nicht falsch. Ich meine das sogar unabhängig vom kompletten Flüchtlingsthema. Aber aus deinen Aussagen hergeleitet ist das doch genau der Zusammehang. Dafür sorgen, dass wir nicht wachsen. Dann sind die Probleme in 10, 20, 30 Jahren gelöst. Die Menge der Menschen muss nur wieder unter die Menge der Kitas, Schulen und Wohnungen fallen. Passt das für dich? Siehst du das so einfach? Oder ist das Quatsch, wie ich das verstehe?


Edit: Ich muss übrigens mal sagen, dass mir diese Gespräch mit dir sehr gut gefällt. Ich habe einiges gelernt und verstehe deine Ansichten zu dem Thema. Es waren ein paar gute Denkanstöße dabei. Danke.  :)
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