Ich lasse mal ein paar (wenige) Pfade weg, wo ich dir zustimme oder nicht viel zu sagen habe.
Wir haben irgendwann weiter unten ein ziemlich großes Missverständnis, dass einige Punkte darüber komplett falsch macht.
Ich empfehle dir erstmal den Punkt der mit "Ah.. Okay." anfängt zu lesen, damit du den Kontext hast... Von oben herunter antworten tappst du sonst vermutlich in die gleiche Falle.
Ich habe die Punkte trotzdem drin gelassen. Ergibt zum Teil kein Sinn, aber mir ist es jetzt zu spät das alles nochmal zu überarbeiten.
Anders herum, für einen Strafttäter, der hier seine Strafe verbüst hat und dann abgeschoben werden soll kann (und wird) argumentiert, dass das eine Doppelbestrafung ist.
Das kann man gerne so argumentieren, es ist aber keine Doppelbestrafung. Sonst würde man ja Menschen, die nichts getan haben, "bestrafen", wenn man sie in die Heimat zurück schickt, weil ihre Aufenthaltserlaubnis abgelaufen ist.
Hm.. Ich bin kein Jurist. Es war ein Beispiel. Ich bin der Meinung das das ne Sache ist. In Gerichtsurteilen taucht das auf. Es gibt wissenschaftliche Arbeiten dazu, die das diskutieren. Ich habe das schon in den Medien gehört. Sowoh die Frage, ob es eine Doppelbestrafung ist, weil beides eine Sanktion auf die gleiche Sache ist. Grundsätzlich, ob es eine Sanktion ist.
Es geht aber auch gar nicht um den Punkt an sich. Ich will keine Schwerverbrecher verteidigen. Ich weiß, dass es heute in Einzelfällen Hindernisse gibt. Ich habe die unbelegbare Meinung, dass man einige dieser Hindernisse nicht durch puren Willen aus dem Weg schaffen kann. Du bist der Meinung das das geht. Ich denke, weiter werden wir an der Stelle nicht kommen, oder?
Für mich sind das beides Details, die unser Wertesystem und Rechtsverständnis als Gesellschaft bilden und nirgendwo schwar auf weiß stehen.
Wertesystem und Rechtsverständnis unterscheiden sich ganz individuell, wie man an unserer Diskussion sehen kann. Niemand ist in D gezwungen, schwerstkriminell zu werden, wer es trotzdem tut, der muss mit den Konsequenzen leben. Irgendwo muss man halt auch mal eine rote Linie ziehen, die auch wirklich verstanden wird. Mir fehlt jegliche Empathie für solche Kriminelle und ich kann da auch kein Mitleid empfinden, wenn dem in der Heimat irgendetwas droht.
Da unterscheiden wir uns. Ich bin dafür, dass wir in den sauren Apfel beisen und jemanden ein leben lang sicher verwahren, bevor er im Ausland stirbt. Da kommen wir aber auch nicht weiter, nehme ich an.
Und ob wir jemanden in die Unserheit schicken ist für mich ein hinweis auf das Wertesystem, dass durch unsere Rechtesystem diese Möglichkeit gibt oder nicht. Ich sehe diese Abhängikeit zwischen diesen beiden Begriffen.
Aber nochmal: Ich will das nicht verteidigen. Keine Lösung sehen ist für mich nicht gleichzusetzen mit gut heißen.
Ich wollte nur sagen, dass es einen Effekt auf uns haben wird, der uns bewusst sein muss.
Dass manche Deutsche ihre Weltretterattitüde ablegen, wäre für mich ein Schritt in die richtige Richtung 
Das ist eine weite Skala. Du lehnst weiter unten Internierungslager ab. Finde ich gut. Wir finden sicher Deutsche die das auch okay fänden. Würdest du da deine Weltretterattitüde, wie sie es vielleicht nennen würden, ablegen und zustimmen?
Kennst du da was?
Nein, ich kenne nur die Zahlen der inhaftierten Ausländer und man liest halt oft, dass Täter XY "polizeibekannt" war und oft auch eine Menge an Vorstrafen mit sich rumschleppte.
Gut, wir reden halt auch von Schwerverbrechen. Autodiebstahl, Haftstrafe von 1-2 Jahren zählt da nicht drunter. Dieses Gesetz, dass ich mal gepostet habe sagt, kummulative Haftstrafen von drei Jahren. Da kann man lange Polizeibekannt sein.
Das machts aber auch nicht besser.
Würdest du sagen, dass das Thema, dass man in ein Land keine Beziehungen pflegt und ein Mensch dort nicht aufgenommen wird ein vorgeschobenes Problem ist?
Für den Betroffenen ist das mit Sicherheit ein Problem.
Willst du die Leute mit dem Fallschirm abwerfen? Oder hast du schonmal versucht am Flughafen in ein Land einzureisen, wenn das Land dich nicht einreisen lassen möchte? Was machst du, wenn es das falsche Land ist?
Wie wäre dein Standardprozess so eine Person in das Zielland einreisen zu lassen wenn das Land dort nö sagt?
Das Dilemma ist, dass ich weder den Strafttäter hier, noch den Getöteten in seiner Heimat wirklich als gute Lösung ansehe.
Welcher Getötete in seiner Heimat?
Der, den wir abgeschoben haben. Wurde vom Regime im Herkunftsland umgebracht. Hier hätte er überlebt. Das klappt aber nur, wenn wir über den richtigen Menschen reden. Straftäter mit Schutzrecht, dem in der Heimat die Todesstrafe droht. Ich gebe zu konstruiert, aber jeder Mensch ist ein Einzelfall.
Man kann nicht pauschal sagen, dass ein Mensch in einem Land sicher ist, nur weil dort andere Menschen leben.
Das stimmt, deswegen hatte ich ja auch das Beispiel des Homosexuellen aus dem Iran genannt, der deswegen aus seiner Heimat fliehen muss. Trotzdem darf das für schwerste Straftäter kein Freibrief für lebenslanges Aufenthaltsrecht in Deutschland sein.
Dann ist das eins weiter oben kein Dilemma für dich. Für mich bleibt es weiterhin eins.
Wo ist der Wille hin auf den du dich gleich berrufst? 
Den Willen hat Merz, nur halt in der anderen Richtung, nachdem es mit 10 Jahren goodwill nicht ausreichend funktioniert hat.
Da haben wir uns missverstanden. Es ging gerade nicht um goodwill der jetzt 10 Jahre nicht funktioniert hat, sondern darum die Dinge die hier seit Jahrzehnten schlecht laufen zu ändern. Es wurde schon in den 2000er Jahren angemerkt, dass wir nicht gut integrieren. Da war von den großen Zahlen an der Grenze noch nichts zu sehen.
Ich finde, dass ich relativ viel der aktuellen Maßnahmen zustimme.
Das machst du, es kommt aber immer auch eine Einschränkung, warum das dann doch nicht möglich sein soll. Wenn das nur Restbedenken sind, okay, bei mir kam das eher als grundlegende Bedenken an.
Ich sehe, dass sich etwas ändern muss. Ich weiß nicht ob das jetzt richtige Bedenken oder nur Restbedenken sind.
Abgesehen davon hat die Koalition gerade 10 Maßnahmen geplant. Wenn ich bei zweien Bedenken äußere, könnte ich acht davon immer noch gut finden.
Ich denke viele Probleme sind lösbar. Ich finde manchen Problemen wird man nicht gerecht, wenn man sagt, dass das mit genug Wille irgendwie schon lösbar sein wird. Und für manche Lösungen bin ich nicht bereit den Preis zu zahlen.
Schnellere Verfahren bei der Aufnahme. Spurwechsel. Hürden Abbauen, die Menschen hindern schneller in Arbeit und Ausbildung zu kommen. Überlastete Kommunen stärken (500 FLüchtlinge auf 2000 Einwohner ist planerisch eine Katastrophe). Effizienteres Abschieben wo Entscheidungen getroffen wurden.
Da bin ich bei dir. Nur bei den Kommunen wird es halt schwierig, weil sehr viele überlastet sind, wie will man die Kommunen stärken? Das Geld ist ja auch mittlerweile Mangelware trotz Rekordschulden. Ich halte die Menge von Menschen, die sich im Bereich "Asyl/Schutz" in Deutschland aufhalten, nicht mehr für händelbar.
Schneller Umverteilen wäre eine Idee.
Damit es Menschen gibt, denenn man den Spurwechsel anbieten kann.
Der Spurwechsel soll für die sein, die schon da sind, das soll kein Ersatzinstrument für reguläre Einwanderung werden.
Da hast du mich falsch verstanden. Du hast generell in Frage gestellt, ob man überhaupt integrieren sollte. Da du die Menschengruppe nicht eingeschränkt hast, ging ich davon aus, dass du das generell meinst. Möchte ich einen Menschen ohne bleiberecht integrieren? Nee. Die haben ja keine Aussicht auf Bleibe.
Ich habe mehrfach explizit gesagt, dass ich Menschen mit Schutzstatus meine. Schutzsstatus ist meistens mindestens drei Jahre. Und falls du meinst, dass die auch nicht integriert werden sollen, widerspreche ich dir. Das ist doch dann kein Ersatzinstrument.
Irgendwie hast du da jetzt ziemlich außenrum zitiert...
UN-FLüchtlingslager sind kurzfristige Einrichtungen, um Menschen eine Bleibe zu geben und bei unmittelbaren Konflikten vor Leid zu schützen.
Genau das ist ja auch der Sinn und Zweck von Schutz und Asyl: ein temporärer Zustand, um die Menschen vor Konflikten und Leid zu schützen. Das soll kein Dauerzustand sein und auch nicht der Einwanderung dienen.
Du hast nicht mitzitiert, dass diese Konflikte lange andauern können und auch ein Schutzstatus lange gehen kann. Was ist den wenn ein Mensch 10 Jahre hier wohnt? Null Integration und dann wieder in die Heimat?
Diesen festen Zeithorizont hat die UN nicht.
Ja, weil so ein fester Zeitrahmen auch Unsinn ist. Nehmen wir mal an, Putin gibt auf und zieht sich morgen aus der Ukraine zurück. Dann macht es keinen Sinn, dass die Ukrainer in D noch ein paar Jahre bleiben.
Die Befristung im Schutzstatus klingt für mich nur wie ein bürokratischer Akt. Das BAMF kann den Schutzstatus jederzeit wiederrufen, wenn der Konflikt beendet wurde.
Ich sehe da überhaupt keinen Vergleich warum wir so etwas in Deutschland aufbauen müssen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich will nicht, dass wir in Deutschland UN-Flüchtlingslager errichten. Ich habe auch nichts dagegen, dass man den Menschen ein möglichst normales Leben ermöglicht, wenn sie das denn auch wollen, und es ist auch gut, dass die Kinder hier in die Schule gehen, aber der ganze Apparat muss das alles auch leisten können. Und das sehe ich im Moment nicht.
Und die Prämisse muss immer sein: wir gehen nach Hause, wenn der Schutzgrund wegfällt.
Dann sag, dass du glaubst, dass es nicht möglich ist. Ist doch schön, wenn wir beide bedenken haben.

Dich konnte man, finde ich, tatsächlich so verstehen, dass du es nicht für nötig hälst Menschen zu integrieren und das generell in Frage stellst. Mehr habe ich aber auch nicht gesagt. Menschen mit Schutzstatus müssen meiner Meinung nach am Leben teilnehmen dürfen. Das ist kein Ersatz für Einwanderung oder sonst irgendwas wie du oben schreibst. Aber es ist letztendlich die Chance, dass ein Mensch sich integriert und hier bleibt. Ein Aufenthalt unter Schutzstatus geht auch mal fünf, sieben oder zehn Jahre. Ab wann bildet sich ein Gefühl von Heimat? Und wenn nicht, gehts nach Hause.
Die Beschäftigungszahlen sagen etwas anderes.
Naja, so toll sind die Zahlen nicht, bei den Syrern sind es wimre irgendwas über 50%, bei den Afghanen noch weniger. Und welche Jobs sind das denn? Reicht das zum Leben oder muss aufgestockt werden? Es wurde ja auch viel versprochen, da kämen die Retter der Demografie und der Rente. Mir war schon 2015 klar, dass das pures Politikergelaber war. Den Geflüchteten selber mache ich keinen Vorwurf, die können nichts für ihre Vita und ihre schlechte Ausbildung, zumal auf der Flucht.
Sie nehmen zu, darum geht es. Kaum ein Flüchtling schafft es in Deutschland inden ersten zwei bis drei Jahren zu arbeiten. Das liegt aber nicht an ihm. Dafür ist das System zu langsam und das ist eine Kritik.
Hier ist ein ganzes PDF nur zu Syrern auf dem Arbeitsmarkt.
https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Migration/Generische-Publikationen/AMkompakt-Arbeitsmarktsituation-von-syrischen-Staatsangehoerigen.pdf?__blob=publicationFile&v=3Ich sehe da nur positive Entwicklungen.
Ich schrieb das, weil du es kritisch siehst, ob überhaupt integriert werden soll.
Vllt. verstehen wir unter dem Begriff etwas anderes. Ich sehe als Abschluß der Integration, dass derjenige deutscher Staatsbürger wird. Das ist aber Einwanderung und sollte eigentlich nichts mit Asyl und Schutz zu tun haben.
Ah.. Okay. Dann verstehen wir da wirklich was anderes drunter. Dann wird mir aber auch rückblickend klar, wo ich dich nicht verstanden habe. Auch in diesem Post... Ich sehe Integration als Start eines Prozesses: Sprache lernen, Arbeitsplatz, Teilhabe an Kultur, Freizeit und Konsum, Medienfreiheit, Bewegungs und Reisefreiheit und so weiter.
Das BAMF definiert: "Ziel von Integration ist es, alle Menschen, die dauerhaft und rechtmäßig in unserem Land leben, in die Gesellschaft einzubeziehen." Dafür brauche ich aber keine Staatsbürgerschaft. Auch ein Mensch ohne deutsche Staatsbürgerschaft kann in Deutschland wohnen und bestens integriert sein. Am Ende der Integration muss die für mich auch nicht zwingend stehen.
Deswegen habe ich die ganze Zeit nicht verstanden, was du meinst mit "gar nicht integrieren". Was sollte der Mensch drei Jahre lang machen ohne auch nur ein bisschen Teilhabe? Das klang, wie du vielleicht zustimmen kannst, ziemlich extrem.
Und bevor sich jemand an dem "dauerhaft" in der Definition stört: Ein Schutzstatus regelt in dem Fall "rechtmäßiger" Aufenthalt.
Ich würde sagen ja, wenn die Bleibeperspektive gegeben ist.
Die Bleibeperspektive ist aber mit großer Unsicherheit behaftet. Wer hätte gedacht, dass Assad so schnell aufgibt? Im Iran könnten auch die Mullahs verjagt werden und eine liberalere Regierung an die Macht kommen, dann kann der homosexuelle Iraner auch schnell wieder nach Hause.
Auch hier... Siehe oben. Bleibeperspektive bedeutet für mich: Soll nicht in 6 Monaten abgeschlossen werden. Integration wie oben beschrieben. Nicht automatisch Einwanderer.
Soweit ich weiß hatte Australien vor allem Wirtschaftsflüchtlinge. Es ist hoffentlich klar, dass ich hier nie Wirtschatfsflüchtlinge meine.
Wirtschaftsflüchtlinge haben wir aber auch. Kein Wunder, wo man doch keine Papiere brauchte, um einzureisen und Asyl beantragen zu können.
Womit wir wieder beim Thema wären, wie wir 3876 km Landgrenze schützen sollen. Auch ein Fakt, der beim Vergleich mit Dänemark und ihren ~70km oft unter den Teppich gekehrt wird. Das müssen wir aber nicht ausdiskutieren, da haben wir ja schon gesagt, dass die CDU uns das zeigen soll.
Ich glaube, ein Problem ist, dass wir zu schwammig über die Menschen reden.
Ja, das Problem existiert, wurde aber auch von der Politik und den Medien forciert, da wurden alle in einen Topf geworfen, meist unter dem Oberbegriff "Migration". Migration ist aber ein dauerhafter Zustand, Asyl und Schutz ist ein temporärer Zustand.
Puh, ja... Da kann ich ihnen aber auch keinen Strick draus drehen. Die Definition der BAMF: Migration ist "die räumliche Verlegung des Lebensmittelpunkts eines Menschen". Ja danke... Verlegt ein Flüchtling etwa nicht seinen Lebensmittelpunkt? Und weiter: "Neben der Migration aus beruflichen, familiären und Bildungszwecken ist bei Menschen aus Drittstaaten die Flucht vor angedrohter oder erlebter Verfolgung und Gewalt ein häufiger Migrationsgrund (Schutzsuchende)." Also ist Flucht ein Migrationsgrund und damit Migration.
Ich sag es mal so: Es ist halt auch nicht einfach. Der Duden macht es auch nicht besser. Wikipedia macht völligen Matsch und hat keine klare Linie. Vor allem unterscheidet es sich im deutschen vom englischen. Wenn du eine saubere Definition hast, die klar trennt und es einfach aufschlüsselt, ich bin interessiert.

So auch hier: Marokko ist ein sicherer Herkunftsland. Natürlich ist das nicht korrekt. Habe ich das je gesagt?
Das verstehe ich jetzt nicht. Hältst du Marokko für sicher oder nicht? Und hab ich dir irgendwas damit vorgeworfen!?
Ich hatte dich missverstanden. Bzw, habe ich falsch gelesen. Du hast mir nichts vorgeworfen.
Zu deiner Frage: Ich weiß es nicht.
Wenn man dann mal längere Interviews von Experten hört die das Thema in vielen Facetten darlegen bin ich immer wieder verwundert, was da für ein Nebeneffekte und Nebenschauplätze zu bedenken gelten und wie komplex die Themen sind.
Im Grunde ist das Thema nicht komplex, da kommt jemand und will Asyl oder Schutz. Gibt es einen triftigen Grund, dann bekommt er auch Asyl oder Schutz. Gibt es keinen solchen Grund, dann muss er wieder abziehen. Komplex wird es, weil man widersprüchliche Regelungen und viele Rechtswege geschaffen hat, die natürlich auch wahrgenommen werden. Auch das muss auf ein Normalmaß zurechtgestutzt werden.
Mir geht das nicht so. Ich finds wahnsinnig komplex. Einfach, weil es nicht nur rechtliche sondern oft auch moralische Fragen sind. Mir sind viele Rufe nach einfachen Lösungen zu kurz gedacht.
Ich zweifel daher ein bisschen an der Wille und Weg Sache.
Dänemark hat es auch geschafft.
Für mich ist das ein zweifelhafter Erfolg.
Ich habe noch keine Stimme gehört, die sagt, dass wir das realistisch auf uns übertragen können. Andere Mengen, andere Grenzen, anderes Eu-Recht.
Über 50% kommen mit der Herausforderung klar. Für gerade mal 5% ist es eine echte Überlastung. 34% sind am Limit. Die 5% darf es nicht geben. Das sind aber auch "nur" 5%.
Hast du dazu eine Quelle?
https://mediendienst-integration.de/fileadmin/Dateien/Gesemann_Freudenberg_DESI_Aufnahme_Integration_Gefluechtete_November_2024_FINAL.pdfKonkret sind es Maßnahmen, die sowieso seit Jahrzehnten gemacht werden müssen: Mehr Schulplätze und Lehrer. Mehr Erziehungseinrichtungen wie Kindertagesstätten. Mehr Wohnungen.
Das fällt aber alles nicht vom Himmel, Kitas, Schulen, Wohnungen müssen gebaut, Lehrer ausgebildet werden. Das alles kostet viel Geld, das zuallererst erwirtschaftet werden muss. Blöderweise stecken wir aber in einer hartnäckigen Rezession fest.
Und warum brauchen wir bei einer schrumpfenden Bevölkerung (der Trend hat sich ja erst durch die Geflüchteten umgedreht) mehr Kitas, mehr Schulen, mehr Lehrer und mehr Wohnungen?
Die Probleme sind älter als die Rezession. Und älter als die letzte Konjunktur. Und älter als die Rezession vor der letzten Konjunktur.
Weil ein Fünftel der Lehrer demnächst in Rente geht. Weil vor allen in Ballungsgebieten die Entwicklung aller Erziehungseinrichtungen nicht dem Wachstum folgen. Weil wir vermehrt in mit mehr Personen auf mehr Fläche leben, Landflucht in Ballungsgebiete betreiben und Gebäude auf dem Land dann vergammeln, Wohungen vermehrt zweckentfremdet werden und der Sozialwohnungsbestand abnimmt, weil er sich nicht rentiert.
Da sind nur ein paar Erklärungen, warum sich die Situationen unabhängig von der Bevölkerung entwickelt.
Daneben gibt es noch einige unmittelbare Probleme, wie die fehlenden Sprachkurse und die Zugänge zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
Wie vor: dazu braucht man Ressourcen, viele Menschen und viel Geld.
Und Wille! Diese vier Dinge braucht man auch für den vollständigen Grenzschutz. Ich glaube wir haben die Lösung für viele Probleme gefunden. Schreibst du nach Berlin?

Ich würde nicht sagen, dass wir einen schlechten Wohnungsmarkt haben wegen der Flüchtlinge. Wir haben einen schlechten Wohnungsmarkt wegen einer schlechten Wohnungsbau-Politik.
Es kommt beides zusammen, die Bevölkerung wächst, gleichzeitig sorgt die Politik aber dafür, dass immer weniger Wohnungen gebaut werden. Fertig ist die Misere.
Siehe Beispiele oben. Die Gründe für den Mangel an Wohnungen ist für mich wesentlich vielfälter als nur zwei Faktoren.
Wir sind überlastet, weil die Systeme schlecht sind. Die Flüchtlinge sind ein Tropfen auf dem heißen Stein...
Das sehe ich anders. Die Systeme sind überlastet, weil sie nicht für so viele Menschen ausgelegt sind.
Siehe oben, ich denke nicht, dass es nur an den zwei Faktoren liegt. Das Problem wäre auch da, wenn wir einige Menschen weniger im Land wären.
Zu sagen, dass System sei überlastet wegen der Flüchtlinge und es wird alles besser, wenn die weg sind geht für mich an der Realität vorbei.
Wo habe ich geschrieben "es wird alles besser, wenn die weg sind"? Die Systeme, die für Integration sorgen sollen, sind überlastet, da wir aber nicht unendlich Ressourcen haben und das Angebot nach Belieben aufstocken können, müssen wir an der anderen Stellschraube drehen und den Zustrom in diese Systeme verringern.
Aber ich spreche mich dagegen aus, dass all diese großen Probleme eine universelle Lösung haben sollen: Keine Flüchtlinge.
Das finde ich jetzt sehr unsauber und auch unfair von dir, ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass das Motto "keine Flüchtlinge" die universelle Lösung für alle unsere Probleme wäre. Wer Anrecht auf Asyl oder Schutz hat, der soll das auch bekommen, in Abstimmung mit unseren europäischen Partnern. Gleichsam gilt aber auch, dass derjenige sofort nach Hause geht, wenn der Asyl- oder Schutzgrund wegfällt.
Das hast du nicht gesagt. Ich habe aber extra geschrieben, dass ich dich nicht meinte.
"Damit meine ich nicht explizit dich oder irgendwen hier im Forum und ich unterstellte hier auch keinem die nähe zur AFD. Ich meine damit, dass ich denke, dass der generelle öffentliche Disskurs dazu tendiert in diese Richtung zu gehen und die Politik folgt dieser Sichtweise. "
Ich habe das nicht mehr gemacht, weil es spät wurde. Aber ich wollte damit thematisch den Bogen spannen zu dem Gedanken, den ich vorher mal geäußer hatte, das die Regierung jetzt einfach nur dieser Tendenz folgt. Das ist mir zu einfach. Ich sehe größere und andere Probleme. Aber mit dir hat das nichts zu tun.
Und zum Abschluss, weil du es zwei mal gesagt hast. Sagst du inhaltlich nicht trotzdem genau das? Wenn ich deine Aussagen zusammensetze kommt für mich heraus, dass die großen angesprochenen Probleme nur an der Bevölkerungszahl liegen. Kita, Schule, Wohnung ist nur ein Mengenproblem und es reicht nicht, weil es zu viele Menschen sind. Die Flüchtlinge, sagst du, sind der Grund warum sich der Trend umkehrt und wir wachsen. Heißt das nicht im Umkehrschluss, dass das eine mögliche Lösung wäre? Du schlägst sie nicht vor. Ich will dir das auch auf keinen Fall unterschieben oder in den Mund legen. Verstehe mich da bitte nicht falsch. Ich meine das sogar unabhängig vom kompletten Flüchtlingsthema. Aber aus deinen Aussagen hergeleitet ist das doch genau der Zusammehang. Dafür sorgen, dass wir nicht wachsen. Dann sind die Probleme in 10, 20, 30 Jahren gelöst. Die Menge der Menschen muss nur wieder unter die Menge der Kitas, Schulen und Wohnungen fallen. Passt das für dich? Siehst du das so einfach? Oder ist das Quatsch, wie ich das verstehe?
Edit: Ich muss übrigens mal sagen, dass mir diese Gespräch mit dir sehr gut gefällt. Ich habe einiges gelernt und verstehe deine Ansichten zu dem Thema. Es waren ein paar gute Denkanstöße dabei. Danke.
