Ich werde wiedereinmal Labbadia in Schutz nehmen, weil ich denke, dass man es sich zu einfach macht, wenn man sich den Kader durchließt und dann sagt, dass die Champions League mindestens machbar gewesen wäre. Der HSV hat mittlerweile was, den 4. Trainer in 4 Jahren?! Nächstes Jahr soll dann der 5. kommen oder wie? Jeder Trainer bringt seine eigene Philosophie (das Wort passt eigentlich überhaupt nicht) und seine eigenen Ideen mit. Davon hat der HSV mittlerweile mehr als genug gehabt. Labbadia ist nicht erfolgloser als Martin Jol letztes Jahr. Er mag in der Liga nicht den plötzlich gestiegenen Erwartungen der HSV-Fans, die plötzlich die Champions League-Quali fordern, gerecht geworden sein, aber în der Euro League ist noch alles drin und auch in der Vergabe der internationalen Plätze ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Der HSV-Kader war die letzten Jahre immer gut, vor 2 Jahren hat man auch noch van der Vaart gehabt, in der Champions League Quali war man trotzdem seit Jahren nicht mehr. Letztes Jahr ist man auch nur durch sehr viel Glück (und Kämpfermentalität) hereingerutscht. Vielleicht sollte man in Hamburg mal das einführen, was schon immer maßgeblich für Erfolg war: Kontinuität. Ob jetzt wieder ein neuer Trainer in der kurzen Zeit her muss, kann man doch arg bezweifeln, zumal der Europa-League-Sieg in greifbarer Nähe ist.
Und was diese Vergleiche von Labbadias Leverkusener Zeit immer sollen, weiß ich wirklich nicht. Man muss sich mal vor Augen halten, dass Hamburg letztes Jahr am 26. Spieltag punktgleich mit Tabellenführer Wolfsburg auf Platz 2 stand. Danach kam der große Einbruch und es wurde verdammt knapp für die Euro-League-Plätze. Damals war ein gewisser Jol noch Trainer, der im Grunde einen sehr kompetenten Ruf genießt. Leverkusen ist damals unter Labbadia abgeschmiert, das stimmt. Aber das tun sie auch dieses Jahr unter Heynckes, der immerhin schon die Champions League gewinnen konnte und daher wissen sollte, wie es geht. Es muss nicht immer am Trainer liegen, wenn es nicht läuft.