zum gestrigen Spiel:
ich als bekennender FCB-Fan bin über das Spiel und den Spielverlauf etwas geteilter Meinung. Auf der einen Seite waren wir spielerisch vor allem in der 1. Halbzeit den Italienern in allen Belangen überlegen. Nur schafften wir es eben nicht den Ball über die Linie zu drücken. Möglichkeiten dazu gab es auf jeden Fall. Gestern haben wir wieder etwas "holländisch" gespielt. Alles schön anzusehen, aber nichts kommt dabei rum. Was dieser Mannschaft fehlt ist der Killerinstinkt. Ein Luca Toni in sehr guter Form könnte sowas evtl. beheben.
zu Juve:
dass man mit der 3-er Kette Melo, Camoranesi und Marchisio im Mittelfeld kein spielerisches Wunder erleben durfte war doch schon vor Anpfiff klar. Ein Diego war noch nicht bei 100 %, und einen Cannavaro schätze ich im Spielaufbau auch deutlich stärker ein als Legrottaglie. Trotzdem Respekt an Juventus. Die konnten eigentlich nicht viel, haben aber alles abgerufen was geht. Hat mich ein bißchen an den FCB 2001 erinnert. Den Gegner langweilen und schön einlullen. Symptomatisch wäre gewesen, wenn Iaquinta am Ende noch getroffen hätte. Trotzdem hat man bei Juve wohl das erreicht, was man auch erreichen wollte. Mit perfektem italienischem Catanacio das Auswärtsspiel in München nicht verloren.
Aber der FCB ist selbst schuld. Gründe liegen hier mehrfach verstreut:
- Unfähigkeit Tore zu erzielen
- dann kommt in solchen Phasen natürlich auch noch Pech hinzu (Müller)
- bzw. übertriebene Arroganz (Ribery)
- noch wurde das 4-3-3 System von van Gaal noch nicht komplett verinnerlicht
- Verletzung von Robben - danach wurde man (wie in alten Zeiten) zu sehr linkslastig
- falsche Aufstellung: wie kann man einen Olic, der den rechten Fuß quasi nur als Standbein zu benutzen weiß, über eine Stunde als Rechtsaußen aufstellen?
Schade eigentlich, müssten bereits 6 Punkte anstatt 4 sein. Trotzdem ist die Ausgangslage immer noch gut...