In der Regel stelle ich die Aufgaben so, dass ein Abschreiben eher sinnlos ist und sofort auffliegt. Ich persönlich finde es übrigens unangenehm, permanent durch den Raum zu wandern. Und zwar nicht, weil ich es ablehnen würde oder weil ich faul wäre, sondern weil der ohnehin schon vorhandene Druck auf Schüler in Klassenarbeiten dadurch im Normalfall noch ansteigt. Deshalb versuche ich auch stets ein freundliches Gesicht zu machen und Schüler bestätigend anzusehen. Was abschreckend wirkt, ist die Vorabankündigung, sich während der Arbeit Notizen zu Schülern zu machen, die möglicherweise einen Betrugsversuch begehen. Ich habe es zumindest immer so gehandhabt, dass ich mir Auffälligkeiten notiert habe, um dann beim nächsten Kontrollgang bei den potentiellen Spickern etwas länger zu verweilen. In vielen Fällen waren meine Notizen glücklicherweise unbegründet.

Je nach Usus gibt es auch Boxen, in die die Schüler ihre Smartphones zu Beginn der Klausur legen müssen. Allerdings sind manche Söhne und Töchter offenbar aus reichem Hause, denn es kam schon vor, dass diese dann ein zweites (!) Smartphone dabei hatten.
Generell kann ich nur den Tipp mit dem Spickzettel wiederholen. Selber einen planen und anfertigen, das unbedingt selbst tun und keine Spickzettel von anderen nehmen. Wenn man diesen Spickzettel einmal handschriftlich notiert, hat man ihn im Normalfall schon bestens memoriert. Ihn dann in der Klassenarbeit anzuwenden, ist gar nicht nötig.
Stimmt, das mit dem eigenen Papier mache ich auch. Abgesehen von den Stiften darf nichts anderes auf dem Tisch liegen (okay, bei meinen bulgarischen Schülern dürfen natürlich Wörterbücher benutzt werden).