Hätte ich vor dem Turnier auch so ähnlich geschrieben. Äh, nein, geht ja gar nicht. Aber ihr wisst schon.

Außer das mit dem schönsten Fußball - 2006 hat außer Argentinien auch niemand erfrischender nach vorne gespielt als Deutschland. Aber die Geschichte um die rosige Zukunft einer couragierten deutschen Elf, die klingt aufgewärmt. Selbst wenn Einwechsel-Fremdkörper Gomez natürlich besser als Hanke ist. Tasci besser als Huth. Müller mehr Potenzial als Asamoah hat. Und Özil sicher kein Fall Odonkor wird.
Trotzdem, die Parallelen sind da. So leicht, in ein WM-Finale einzuziehen, wird es in absehbarer Zeit nicht mehr werden. Die üblichen Gegenspieler des DFB waren jetzt alle draußen, und die einzige Mannschaft, die von vornherein wie eine Übermannschaft aussah, kam oft nicht so recht in Tritt. Und: Wurde schon von den deutschen Nachbarn geschlagen. Vor allem natürlich war da eine DFB-Elf, die sich so viel Rückenwind erspielt hat, wie das in solch einem kurzen Turnier eigentlich gar nicht geht. Die Engländer lächerlich gemacht, die landauf, landab mittlerweile das deutsche Modell für ihre Zukunft predigen. Die Argentinier vorgeführt, die erst im Nachbericht zum Viertelfinale anscheinend für manche wieder von einem Taktik-n00b geführt wurden. Lockrufe aus dem Ausland für sämtliche DFBler noch und nöcher. Podolski zu Manchster City? Özil nach Barcelona? Schweinsteiger for President? Von wegen Sommermärchen!
Dann kam Paul. Ich bestelle mir heute Calamares.