Das Schöne ist doch, dass die "Fangesänge" gerade von denen angestimmt werden, die die ach so tolle Stimmung der italienischen Ultras etc. würdigen, dabei aber gänzlich vergessen wird, dass wir in Deutschland absolut keine Fankultur mehr haben, sondern es sich nahezu gänzlich aufs Gegner-Bashing konzentriert wird. Das hat man an Lautern gut gesehen und auch an den Kölner-Fans, die statt die eigene Mannschaft zum Leben zu erwecken, lieber die Bremer verspottet haben. Ich finde es nicht nur schade, sondern auch primitiv, da damit jegliche Grundlage genommen wird, ernsthaft über Fußball zu diskutieren. Ich jedenfalls rede ungern mit Leuten, die pauschal andere als Hurensöhne titulieren.
Da ist es dann auch wenig überraschend, dass ein Post, der aussagt, dass die Bayern gar nicht so schlecht gespielt haben, Lautern aber cleverer war und auch ein wenig Glück hatte (das 1:0 fällt so eben nur alle paar Jahre); das so etwas übrigens auch ein Kompliment ist an Lautern, das wird fallen gelassen und sich darüber aufgeregt, dass die Bayern Niederlagen nicht akzeptieren können. Ich habe keinen Post gesehen, in dem jemand schrieb, Lautern hätte unverdient gewonnen, ich habe keinen Verantwortlichen gehört, der die Schuld bei fadenscheinigen Ausreden mitklingen ließ und die eigene Mannschaft in Schutz genommen hat. Lautern hat den Sieg verdient, aber das 2:0 klingt klarer, als es das Spiel hergegeben hat. So wie Objektivität darf gerne gegeben sein. Aber stattdessen wird hier und in den Medien sowieso nur Stimmung gemacht und es wird keinerlei darauf geachtet, wie der Sport noch wirklich ist.