venis Idee gefällt mir auch gut. Was die Entwicklung von Spielern angeht: Die ist im Football Manager bereits dynamischer als in anderen Managern. Zwar sind die Scouting-Sterne im Endeffekt im Schnitt sehr verlässlich, es kam aber bei mir auch schon vor, dass selbst ein junger Spieler innerhalb kurzer Zeit (einer Saison) zweimal große Attributsverluste hatten. Und das waren meist Stammspieler von mir, keine Dauerverletzten wie Robben . Meistens ist das durch eine Talentobergrenze eingeschränkte Einbahnstraße in Richtung maximal möglichem Höchstwert - ganz ohne Aufs und Abs und Unwägbarkeiten. Hier ist jeder Kauf zumindest ein ganz kleines bisschen noch auch eine Investition ins Unbekannte - ob das alleine an versteckten Attributen wie Verletzungsanfälligkeit und Professionalität liegt, kann ich nicht beurteilen.
Man darf bei allen Vereinfachungen in Sachen Scouting und den KI-Problemen nicht vergessen, dass der FM vieles, was Manager im echten Leben beachten müssen, sehr vereinfacht oder erst gar nicht darstellt. Man denke nur an die Geschichten von Spielern, die in ihrer ersten Saison beim neuen Club den kompletten Kader rausswerfen und auf Einkaufstour gehen - oder daran, dass es für viele Konflikte (Spieler will zu größerem Club, Manager sagt "Nö!") sehr gedämpfte Konsequenzen gibt. Genauso gibt es Spielerpersönlichkeiten - sich dauerhaft mit einer Mannschaft verkrachen oder eine Mannschaft zusammenstellen, die schlicht kein bisschen miteinander funktioniert, geht allerdings nicht. Nie wird man im FM entlassen, weil die "Chemie zwischen Mannschaft und Trainer nicht mehr stimmt".
Nie hat man in der Presse und im Umfeld annähernd den Druck, den ein echter Manager bei solchen Kaufkapriolen wie oben beschrieben hätte (vermutlich wäre es für jeden echten Trainer gleich die fristlose Kündigung vom Vorstand, samt Einweisungsgutschein für die nächste psychiatrische Klinik). Und nie wird es im FM, so wie er jetzt ist, einen unkontrollierbaren Sauhaufen mit Cliquenbildung wie letzten Sommer im A-Team-Lager des französischen Fußballverbands geben. Samt einem Trainer obendrauf, der seine Authorität komplett eingebüsst hat. Die Grundelemente sind ja alle drin: Das Spiel simuliert Persönlichkeitswerte, Beziehungsverhältnisse zwischen Spielern und Trainern, Fans bewerten zudem jeden einzelnen Neuzugang und Verkauf, Vorstände passen auf langfristige und kurzfristige Ziele auf, sogar die Beziehung zwischen jedem einzelnen Journalisten im Spiel und dem Manager wird bewertet - die Konsequenzen daraus sind aber ein bisschen lasch, vielleicht auch aus Absicht. Ich las im offiziellen SI-Forum zwar schon von Problemspielern wie Balotelli, die auch schon richtig Stunk in einigen Saves gemacht haben sollen - gesehen habe ich so was bei mir allerdings noch nicht. Allerdings sieht man wieder an den ausgebauten Gesprächsoptionen, dass sich SI um diese menschliche Komponente bemühen. Im Grunde ist der FM im Vergleich jetzt schon ziemlich weit: Man kann ja seit Jahren nicht bloß die eigenen Spieler und Spiele über Psychokniffe beeinflussen, sondern sämtliche Spieler und Spiele um einen herum genauso. Mal sehen, was da noch kommt.