Ich muss dazu sagen, dass ich weiß, dass viele Neonazis und auch nicht so extreme Rechte dem FC Energie zugewandt sind. Leider. Es gibt auch im Osten viel mehr NPD-Wähler als im Westen (relativ zur Bevölkerungszahl), passend dazu sitzen diese Deppen ja in Landesparlamenten, auch bei mir in Sachsen. Und anhand dieses Artikels ist mir auch der für mich selbstverständliche Ausschluss von rechtsradikalen Mitgliedern und damit auch Gedankengut leider nun nicht mehr so gut durchgeführt.
Ein konsequentes Stadionverbot kann zwar das Denken nicht verhindern, jedoch kann man als Club so ein klares Zeichen setzen. Das hat man verpasst und nun kommt der, wie ich finde, falsche Gedanke auf, Cottbus könnte rechtsextremes Handeln unterstützen oder zumindest tolerieren. Ich sehe das anders, auch in der Nordwand, wo ich bei Heimspielen stehe, gibt es zum Großteil "normale" Fans. Und rechtsradikales Agieren ist mir da noch nicht live gezeigt worden. Jedoch kann ich mir im linken Block der Nordwnad (Block I) schon vorstellen, dass es da den einen oder anderen Rechten gibt. Man kann auch nicht verhindern, dass diese ins Stadion gehen. Jedoch sollte man, wenn diese verfassungsfeindliche Parolen oder Gesten bringen, dagegen solidarisch vorgehen. Da ich in diesem Block nicht stehe, kann ich nicht beurteilen, inwiefern das geschieht. Aber anscheinend wird es nicht konsequent genug gemacht.
Zu den Hitlergrüßen bei den Auswärtsspielen, damit sind sicher die in Dresden und Berlin gemeint (wo ich jeweils im Heimblock auch live dabei war). Ja, es gab diese Gesten, und ja, es wurde im Eifer des Spiels leider nicht ausreichend darauf reagiert. Nur einige rissen dem Deppen den Arm herunter, jedoch wiederholte sich das mehrmals und es gab immer weniger Widerstand. Ich will jetzt auch nichts verharmlosen, aber in meinen Augen gibt es solche Deppen in jeder Fanszene jedes Vereins. Nur leider gehen wir als Verein, Fans und Clubführung wohl nicht entschieden genug dagegen vor. Das sollte sich ändern. Wie es genau in den Fanclubs aussieht, kann ich als Nicht-Mitglied in einem Fanclub und des Vereins leider nicht direkt beurteilen, jedoch wird darüber laut Erfahrungen zweier Kommilitonen, die involviert sind, heftig diskutiert.
Ich finde es sehr undemokratisch, Personen wegen ihrer politischen Einstellung zu diskriminieren, so etwas muss eine wehrhafte Demokratie abkönnen (siehe Art. 3GG). Es ist in meinen Augen auch völliger Unsinn, solche Gruppierungen und Parteien zu verbieten (oder aus dem Stadion zu verbannen), die Menschen und deren Gesinnung verschwinden ja nicht urplötzlich mit dem Verbot. Da hilft meiner Meinung nach nur Aufklärung, Aufklärung und nochmal Aufklärung, um sie von ihrem Irrglauben abzubringen. Das gilt für alle Extremisten, egal ob rechts, links, religiös oder auf welche Art auch immer.
Auch wenn jedem seine Gesinnung gegönnt sei, wenn es gegen die Verfassung geht, muss dagegen gehandelt werden. Und das nicht nur mit leeren Worten, in meinen Augen sind auch Stadionverbote viel zu wenig und bewirken garnichts.