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Autor Thema: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball  (Gelesen 63166 mal)

Uwe

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #260 am: 08.Januar 2014, 14:55:41 »

Warum aht er Philipp L. eignetlich nicht gleich mitgeoutet?

Weil sonst keiner mehr das Buch kauft.
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Tony Cottee

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #261 am: 08.Januar 2014, 16:10:58 »

Freut mich für Thomas Hitzlsperger, dass er den Mut gefunden hat und damit eine wichtige Diskussion um Homophobie weiter voran treibt.

Schade, dass auch hier blöde Kommentare nicht ausbleiben können.

Zeigt aber, dass es möglicherweise leider immer noch keine gute Idee ist, sich zu outen, wenn man danach in einem Stadion vor 30.000 Leuten seinem Beruf nachgehen muss.
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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #262 am: 08.Januar 2014, 16:14:58 »

Ich sehe allerdings keine blöden Kommentare, es sei denn du meinst meine sogar extra als Spaß gekennzeichneten.
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Uwe

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #263 am: 08.Januar 2014, 16:35:05 »

Ich wüsste auch nicht, warum mein Beitrag blöd sein sollte. Darf man nichts kritisches über Schwule sagen?
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quesar

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #264 am: 08.Januar 2014, 18:22:32 »

Ich wüsste auch nicht, warum mein Beitrag blöd sein sollte. Darf man nichts kritisches über Schwule sagen?

Da er bisher kein Buch angekündigt hat (zumindest meines Wissens nach), handelt es sich bei deiner Aussage nicht um Kritik, sondern um eine Unterstellung.

Diese Unterstellung zeigt doch die ganze Problematik. Warum wird nicht einfach davon ausgegangen, dass der Bursche lediglich keine Lust mehr auf das Versteckspiel in der Öffentlichkeit hat?

Und selbstverständlich gehört Mut zu diesem Outing, ich persönlich hätte keine Lust, dass meine Sexualität in der Öffentlichkeit breitgequatscht wird, insbesondere wenn meine Sexualität eben für viele gestrige Menschen ein echter Aufreger ist. Die Alternative ist das Versteckspiel, bei der man seinen Partner nie in der Öffentlichkeit zeigen darf ... weiß nicht, klingt für mich nicht besonders schön und sicher sehr belastend.
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Emanuel

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #265 am: 08.Januar 2014, 19:28:56 »

Finde den Schritt nun nicht mehr sonderlich bemerkenswert. Er ist EX-Nationalspieler, EX-Profi und das mediale Interesse an ihm geht doch aktuell gegen 0.
Geoutet hat er sich vermutlich aus purem Eigeninteresse (und wenn es nur darum geht, dass er mit seinem Partner ungestört durch die Stadt schlendern kann); eine Verbesserung der Situation homosexueller Spitzensportler sehe ich nicht.

In ein paar Tagen interessiert dies doch schon wieder niemanden mehr...
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quesar

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #266 am: 08.Januar 2014, 19:33:08 »

Geoutet hat er sich vermutlich aus purem Eigeninteresse (und wenn es nur darum geht, dass er mit seinem Partner ungestört durch die Stadt schlendern kann); eine Verbesserung der Situation homosexueller Spitzensportler sehe ich nicht.

In ein paar Tagen interessiert dies doch schon wieder niemanden mehr...

Unterschätz das mal nicht, der Erste zu sein ist immer noch etwas anderes als im Strom zu schwimmen. Das sich direkt etwas für die Aktiven ändert, das glaube ich auch nicht ... dennoch ist es ein erster Schritt zur der Normalität, die dieses Thema haben sollte.
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Uwe

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #267 am: 08.Januar 2014, 19:37:45 »

@quesar:

Stimmt, solange so ein Buch o.ä. nicht erscheint -  was ich mir bei einem Mustervorbild in Sachen Karriereplanung wie Hitzlsperger aber einfach gut vorstellen könnte - bleibt es eine Unterstellung. Das aber auch nur hinsichtlich evtl. marktwirtschaftlicher Motive bei der Wahl des Outing-Zeitpunkts, zu seiner Sexualität habe ich mich ja nicht geäußert. Wenn man sich also über "solche" Kommentare wie meinen aufregen möchte, weil sie "die ganze Problematik" zeigen (also die Ursache dafür sind, dass sich schwule Fussballer nicht zum Coming-Out trauen), was sind dann erst Schwulenwitze?
« Letzte Änderung: 08.Januar 2014, 19:41:02 von MMM »
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White

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #268 am: 08.Januar 2014, 19:46:24 »

was sind dann erst Schwulenwitze?
Lustig. Oder geschmacklos. Nie beides :D
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quesar

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #269 am: 08.Januar 2014, 19:54:03 »

Wenn man sich also über "solche" Kommentare wie meinen aufregen möchte, weil sie "die ganze Problematik" zeigen (also die Ursache dafür sind, dass sich schwule Fussballer nicht zum Coming-Out trauen), was sind dann erst Schwulenwitze?

Ich rege mich nicht auf, sondern weise dich auf etwas hin.

Ich glaube einfach nicht, dass die paar Vollidioten, die ihn jetzt beleidigen oder anfeinden das wirkliche Problem sind.

Das Problem sind doch eher die gebildeten Menschen, die ein Outing reflexhaft negativ belegen, wie du es grade getan hast. Dieser "Beißreflex" eigentlich aufgeschlossener und ordentlich sozialisierter Menschen ist aber eben nicht unbedingt die Ausnahme und genau das macht es für Menschen schwierig sich zu outen.

Hier einmal ein offener Brief von Arnd Zeigler zu diesem Thema, der mir sehr gut gefällt

Lieber Thomas Hitzlsperger,

wenn ich ehrlich sein darf: Über keine Fußballmeldung habe ich mich in letzter Zeit so sehr gefreut wie über Dein heutiges, sehr privates und eigentlich auch nicht spektakuläres Bekenntnis, Du habest erkannt, dass Du lieber mit Männern als mit Frauen lebst.

Und mir hat besonders genau diese Formulierung gefallen. "Lieber mit Männern leben" ist schließlich nichts weiter als der Ausdruck des eigentlich ja selbstverständlichen Grundrechts, selbstbestimmt leben zu wollen. Ohne Versteckspiel, ohne Lügen, ohne Verzicht auf das, was jeder Mensch leben können sollte: Ein erfülltes Privatleben mit einem Menschen, den man liebt.

Bislang hatten ähnliche Nachrichten immer noch den piefigen, verstaubten Beiklang: "Endlich hat einer zugegeben, dass er anders ist!" Deine Worte aber klingen nach einer von Dir angestrebten und gelebten, aber noch nicht bis in die (wunderbare) Welt des Fußballs vorgedrungenen Normalität.

Ehe Du mit Deinen Aussagen die heutige Presselandschaft gerockt hast, besaß das Thema Homosexualität im Fußball immer den Beigeschmack einer weit entfernten Randgruppen-Nische: Schwule Fußballer, das waren bislang Beinahe-Ex-Profis, schwedische Zweitligaspieler oder US-Amerikaner; deren Namen wir nie zuvor gehört hatten. Auch deren öffentliche Coming Outs waren mutige, menschlich extrem hoch zu bewertende Aktionen, die weitergeholfen haben. Aber sie haben auch den Eindruck vermittelt, dass es für prominente Fußballer auch im Jahr 2014 noch eine zu große Klippe darstellen dürfte, einen ähnlichen Weg zu wählen. Und dann kommst Du: Ein Ex-Nationalspieler mit über 50 Länderspielen, der beim DFB schon einmal die Kapitänsbinde getragen und als Spieler unseres WM-Aufgebotes am Sommermärchen 2006 mitgewirkt hat. Und der erkannt hat, dass er schwul ist. Und der das offen sagt.

Wenn ich mir an diesem Tag etwas für Dich wünschen darf, dann das: Mögen meine Kollegen von der Presse ihre Aufgeregtheit etwas im Zaum halten und das Thema Homosexualität ebenso respektvoll behandeln wie Deine Privatsphäre und Dein Leben, das jetzt nach dem Ende Deiner Profikarriere vielleicht erst so richtig neu beginnen wird.

Eines sollte leider auch klar sein: Auch Deine Offenheit ist nur ein winziger Schritt in Richtung einer längst überfälligen Normalität. Aber von allen winzigen Schritten ist es bisher der Gewaltigste

Danke dafür!

Dein Arnd Zeigler
« Letzte Änderung: 08.Januar 2014, 19:57:23 von quesar »
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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #270 am: 08.Januar 2014, 19:57:04 »

Aber MMM ist kein ordentlich sozialisierter Mensch, glaube den Anspruch hat er garnicht ;)

Überhaupt diese Diskussion zu führen ist ja schon stark befremdlich.
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quesar

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #271 am: 08.Januar 2014, 19:59:07 »

Aber MMM ist kein ordentlich sozialisierter Mensch, glaube den Anspruch hat er garnicht ;)

Überhaupt diese Diskussion zu führen ist ja schon stark befremdlich.

Warum ist eine Diskussion über dieses Thema befremdlich? Also die Grunddiskussion, nicht die über die Sozialisation von MMM ;) .
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wAvE

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #272 am: 08.Januar 2014, 20:32:02 »

Finde es auch einen mutigen und guten Schritt, was im Endeffekt seine Beweggründe waren ist egal, es ist ein Schritt nach vorne.

Hitz bleibt mir deswegen aber nich in Erinnerung, eher wegen seinem genialen Tor zum 1:1 gegen Cottbus, wodurch das Spiel gedreht wurde und der VfB 2:1 gewann und damit Meister wurde !!
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Stefan von Undzu

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #273 am: 08.Januar 2014, 20:35:20 »

+++++++++++ Offener Brief von Arnd Zeigler +++++++++++++++

"Lieber Thomas Hitzlsperger,

wenn ich ehrlich sein darf: Über keine Fußballmeldung habe ich mich in letzter Zeit so sehr gefreut wie über Dein heutiges, sehr privates und eigentlich auch nicht spektakuläres Bekenntnis, Du habest erkannt, dass Du lieber mit Männern als mit Frauen lebst.

Und mir hat besonders genau diese Formulierung gefallen. "Lieber mit Männern leben" ist schließlich nichts weiter als der Ausdruck des eigentlich ja selbstverständlichen Grundrechts, selbstbestimmt leben zu wollen. Ohne Versteckspiel, ohne Lügen, ohne Verzicht auf das, was jeder Mensch leben können sollte: Ein erfülltes Privatleben mit einem Menschen, den man liebt.

Bislang hatten ähnliche Nachrichten immer noch den piefigen, verstaubten Beiklang: "Endlich hat einer zugegeben, dass er anders ist!" Deine Worte aber klingen nach einer von Dir angestrebten und gelebten, aber noch nicht bis in die (wunderbare) Welt des Fußballs vorgedrungenen Normalität.

Ehe Du mit Deinen Aussagen die heutige Presselandschaft gerockt hast, besaß das Thema Homosexualität im Fußball immer den Beigeschmack einer weit entfernten Randgruppen-Nische: Schwule Fußballer, das waren bislang Beinahe-Ex-Profis, schwedische Zweitligaspieler oder US-Amerikaner; deren Namen wir nie zuvor gehört hatten. Auch deren öffentliche Coming Outs waren mutige, menschlich extrem hoch zu bewertende Aktionen, die weitergeholfen haben. Aber sie haben auch den Eindruck vermittelt, dass es für prominente Fußballer auch im Jahr 2014 noch eine zu große Klippe darstellen dürfte, einen ähnlichen Weg zu wählen. Und dann kommst Du: Ein Ex-Nationalspieler mit über 50 Länderspielen, der beim DFB schon einmal die Kapitänsbinde getragen und als Spieler unseres WM-Aufgebotes am Sommermärchen 2006 mitgewirkt hat. Und der erkannt hat, dass er schwul ist. Und der das offen sagt.

Wenn ich mir an diesem Tag etwas für Dich wünschen darf, dann das: Mögen meine Kollegen von der Presse ihre Aufgeregtheit etwas im Zaum halten und das Thema Homosexualität ebenso respektvoll behandeln wie Deine Privatsphäre und Dein Leben, das jetzt nach dem Ende Deiner Profikarriere vielleicht erst so richtig neu beginnen wird.

Eines sollte leider auch klar sein: Auch Deine Offenheit ist nur ein winziger Schritt in Richtung einer längst überfälligen Normalität. Aber von allen winzigen Schritten ist es bisher der Gewaltigste

Danke dafür!

Dein Arnd Zeigler"
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Towelie

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #274 am: 08.Januar 2014, 21:54:46 »

Finde den Schritt nun nicht mehr sonderlich bemerkenswert. Er ist EX-Nationalspieler, EX-Profi und das mediale Interesse an ihm geht doch aktuell gegen 0.
Geoutet hat er sich vermutlich aus purem Eigeninteresse (und wenn es nur darum geht, dass er mit seinem Partner ungestört durch die Stadt schlendern kann); eine Verbesserung der Situation homosexueller Spitzensportler sehe ich nicht.

In ein paar Tagen interessiert dies doch schon wieder niemanden mehr...

Bin da ganz deiner Meinung. Ein aktiver Fußballer wird sich jetzt dadurch nicht ermuntert fühlen, sich zu outen, weil das etwas ganz anderes ist. Wenn Hitzlsperger noch spielen würde und jede Woche im TV zu sehen wär, hätte er den Schritt auch nicht gewagt. Und er wusste, wenn er jetzt mit seinem Partner durch die Stadt spaziert, wird es eh irgendwann öffentlich.
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Uwe

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #275 am: 08.Januar 2014, 22:55:33 »

Warum ist eine Diskussion über dieses Thema befremdlich? ...

Schon vor ein paar Wochen kam ja von Dir der "Hinweis", im "Weltfussballer: Ribery oder Ronaldo"-Thread, ohne dass ich oder irgend jemand anderes zuvor das Thema Sexualität angeschnitten hätte, dass man mit Ribery nur aus unbewusster Ablehnung des "sexuell gefährlicheren" Ronaldo sympathisieren kann.

Nun hier: ich habe nix zu Hitzlspergers (Homo)Sexualität geschrieben, sondern den Zeitpunkt seines Outings kommentiert. Daraus wird dann von Dir eine reflexartige Ablehnung von Homosexualität und der einzig wahre Grund konstruiert, warum sich heimliche Schwule nicht trauen, sich zu outen.

Das ist neben den Unterstellungen das Befremdliche (für mich) an der Diskussion. Macht Dich meine Schreibe so an, oder warum bringst Du permanent sexuellen Bezug rein?

Um irgendwie noch halbwegs die Kurve zurück zum Thema zu kriegen:

Meine Idee ist halt die, dass Hitzlspergers Homosexualität in seinem näheren privaten Umfeld schon länger bekannt sein wird & der Schritt an die Öffentlichkeit auch noch andere Motive haben kann, als sich endlich mit Partner beim Einkaufen zu zeigen.

Wenn so eine Äußerung bereits als Schwulenfeindlichkeit ausgelegt wird, und das von gebildeten, offenen, toleranten Leuten, dann kann ich mir widerum vorstellen, dass diese Hypersensibilität gegen vermeintliche Homophobie bei anscheinend gleichzeitiger Hypertoleranz für Schwule AUCH ein Mitgrund für heimliche Homos sein kann, ihre sex. Orientierung lieber für sich zu behalten. Ganz einfach weil so ein Umgang nicht der Normalität entspricht - was sich aber wohl die meisten Homos vom Outing versprechen.

Wer trotzdem bei mir eine negative Bewertung von Homosexualität erkennen will, der soll das dann meinetwegen. Ich habe selbst Homos in der Verandtschaft und wundere mich dann mal solange, warum die überhaupt noch mit mir reden. Und übe solange eine neue Toleranz-Variante:

"Oh, Du bist schwul und kannst mit 2 Bällen gleichzeitig jonglieren? Ganz toll, Respekt, Wow, Wahnsinn. Macht nichts, dass Du 40 Jahre alt und von Beruf Zirkusartist bist..." (Ironie)



« Letzte Änderung: 08.Januar 2014, 22:59:58 von MMM »
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Tony Cottee

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #276 am: 08.Januar 2014, 23:21:37 »

Warum glaubt eigentlich niemand, dass der von Thomas Hitzlsperger selbst genannte Grund möglicherweise der tatsächliche Grund sein könnte:

Der frühere Fußballprofi Thomas Hitzlsperger hat den Zeitpunkt für sein Coming-out bewusst kurz vor den Olympischen Winterspielen in Russland gewählt. "Die Olympischen Spiele von Sotschi stehen bevor, und ich denke, es braucht kritische Stimmen gegen die Kampagnen mehrerer Regierungen gegen Homosexuelle", sagte der Ex-Nationalspieler der Zeitung "Die Zeit".

"Überdies habe ich das Gefühl, dass jetzt ein guter Moment dafür ist", so der 31-Jährige, der nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn nun die Zeit für dieses Engagement habe. "Ich möchte eine öffentliche Diskussion voranbringen - die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern. Ich möchte dazu beitragen, indem ich einmal öffentlich darüber spreche, dass die sexuelle Orientierung eines Sportlers wieder seine Privatangelegenheit wird, weil es auf diesem Gebiet einfach nichts Unnatürliches gibt."


Ich finde, dass ist ein ehrenwertes Ziel und ich finde es mutig und gut, dass er als Ex-Nationalspieler da voran geht. Ich finde es wichtig, dass junge homosexuelle Männer und Frauen wissen, dass sie in unserer Gesellschaft alles werden können, was sie wollen - auch Profi-Fußballer. Ich finde es darüber hinaus wichtig, dass niemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert wird. Wenn Thomas Hitzlsperger - zeitlich kurz vor Sotschi - diese Diskussion antreibt und sich dabei als Vorbild zur Verfügung stellt (mit all der Angst vor Anfeindungen bzw. negativen Auswirkungen, die er sicher auch hatte), dann finde ich das nur eins: Sehr respektabel!

Die Diskussion hier ist relativ befremdlich für mich. Ich präzisiere das auch gerne:

Neben post-pubertären bzw. pseudo-machohaften Witzchen darüber, dass er Philipp Lahm doch gleich mit outen sollte über Unterstellungen bzgl. finanzieller Interessen von Thomas Hitzlsperger bis zu der These, dass da ja gar nichts dazu gehöre, da er ja aus der Öffentlichkeit raus wäre und er maximal unbehelligt mit seinem Partner über den Marktplatz schlendern möchte.

Niemand von uns weiß, ob Thomas Hitzlsperger ein Buch schreiben möchte/wird oder schon hat. Niemand von uns weiß, ob Thomas Hitzlsperger überhaupt einen Partner hat, mit dem er über den Marktplatz schlendern möchte. Und warum man immer wieder darauf kommt Philipp Lahm Homosexualität zu unterstellen (und damit auch, dass seine Ehe und sein Kind offensichtlich nur "Schauspiel" sind), ist mir darüber hinaus total schleierhaft. Liegt das daran, dass sich Philipp Lahm schon seit mehreren Jahren dezidiert und aus meiner Sicht auch aufrichtig gegen Homophobie äußert?

Ich finde den offenen Brief von Arnd Zeigler sehr gelungen, den ich ansonsten gar nicht so mag. Er trifft das Thema aus meiner Sicht sehr gut.

Schließlich noch eine Frage: Was ist das für ein Reflex, der dazu führt, dass man wenn man über Homosexualität spricht, immer gleich ein kleines *hö hö hö* anhängen muss, um ja klar zu stellen, dass man selbst aber sowas von hetero ist?

« Letzte Änderung: 08.Januar 2014, 23:24:15 von Tony Cottee »
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dencay

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #277 am: 08.Januar 2014, 23:25:55 »

Ich kann da in deinen Beiträgen auch nichts negatives erkennen MMM. Und die von dir angesprochene Hypersensibilität (sei es gegenüber Homosexuellen, Behinderten, sonstigen Randgruppen) nervt mich extrem. Es gibt natürlich geschmacklose Witze, aber die meisten machen da so ein extremes Drama draus, wenn man sich mal ein Späßchen über solche Menschen erlaubt.

Ich konnte hier im Forum keine niveaulosen Scherze oder ähnliches erkennen. Toleranz schön und gut, aber wenn man diese Menschen ins gesellschaftliche Leben vollkommen integrieren will, dann soll man sie auch so wie jeden anderen behandeln und nicht mit fünffachen Samthandschuhen anfassen.

Ich jedenfalls finde es toll, dass Hitzlsperger den Schritt gesagt hat und werde mir jetzt kein anderes Bild von ihm machen also vorher auch. Man wird sehen, wie viel das Outing gebracht hat, ich schätze eher nicht so viel.
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White

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #278 am: 08.Januar 2014, 23:36:37 »

Warum glaubt eigentlich niemand, dass der von Thomas Hitzlsperger selbst genannte Grund möglicherweise der tatsächliche Grund sein könnte:

Der frühere Fußballprofi Thomas Hitzlsperger hat den Zeitpunkt für sein Coming-out bewusst kurz vor den Olympischen Winterspielen in Russland gewählt. "Die Olympischen Spiele von Sotschi stehen bevor, und ich denke, es braucht kritische Stimmen gegen die Kampagnen mehrerer Regierungen gegen Homosexuelle", sagte der Ex-Nationalspieler der Zeitung "Die Zeit".

In dem Zeitartikel den ich gelesen hab stand das so nicht - vermutlich dann im kompletten Interview.
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quesar

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Re: Homophobie, Schwulenfeindlichkeit und der moderne Fußball
« Antwort #279 am: 09.Januar 2014, 00:17:43 »

Schon vor ein paar Wochen kam ja von Dir der "Hinweis", im "Weltfussballer: Ribery oder Ronaldo"-Thread, ohne dass ich oder irgend jemand anderes zuvor das Thema Sexualität angeschnitten hätte, dass man mit Ribery nur aus unbewusster Ablehnung des "sexuell gefährlicheren" Ronaldo sympathisieren kann.

Nun hier: ich habe nix zu Hitzlspergers (Homo)Sexualität geschrieben, sondern den Zeitpunkt seines Outings kommentiert. Daraus wird dann von Dir eine reflexartige Ablehnung von Homosexualität und der einzig wahre Grund konstruiert, warum sich heimliche Schwule nicht trauen, sich zu outen.

Das ist neben den Unterstellungen das Befremdliche (für mich) an der Diskussion. Macht Dich meine Schreibe so an, oder warum bringst Du permanent sexuellen Bezug rein?

Bei der anderen Diskussion habe ich dir schlicht dargelegt, warum sich Männer von Beckham/Ronaldo bedroht fühlen. Ich finde solche psychologischen Phäenomene extrem interessant. Dabei geht viel mehr um den Antrieb für bestimmtes Verhalten als um Sexualität oder sonst etwas.

Zitat
Um irgendwie noch halbwegs die Kurve zurück zum Thema zu kriegen:

Meine Idee ist halt die, dass Hitzlspergers Homosexualität in seinem näheren privaten Umfeld schon länger bekannt sein wird & der Schritt an die Öffentlichkeit auch noch andere Motive haben kann, als sich endlich mit Partner beim Einkaufen zu zeigen.

Nehmen wir die Homo-Sache mal aus dem Spiel: Spieler XY zeigt seine neue Freundin und die ist ein heißes Gerät. Warum gibt es bei 100 Kommentaren in einem Forum dann eine hohe Anzahl negativer Aussagen, wie z.B. "Klar, der hat ja auch Kohle"? Verstehst du worauf ich hinaus will? Der Fall wäre natürlich nicht wirklich vergleichbar, da keine gesellschaftliche Problematik dahinter stehen würde und der Antrieb auch ein völlig anderer wäre, dennoch ist es eine negative Äußerung ohne tatsächlichen Anlass.

Zitat
Wenn so eine Äußerung bereits als Schwulenfeindlichkeit ausgelegt wird, und das von gebildeten, offenen, toleranten Leuten, dann kann ich mir widerum vorstellen, dass diese Hypersensibilität gegen vermeintliche Homophobie bei anscheinend gleichzeitiger Hypertoleranz für Schwule AUCH ein Mitgrund für heimliche Homos sein kann, ihre sex. Orientierung lieber für sich zu behalten. Ganz einfach weil so ein Umgang nicht der Normalität entspricht - was sich aber wohl die meisten Homos vom Outing versprechen.

Wer trotzdem bei mir eine negative Bewertung von Homosexualität erkennen will, der soll das dann meinetwegen. Ich habe selbst Homos in der Verandtschaft und wundere mich dann mal solange, warum die überhaupt noch mit mir reden. Und übe solange eine neue Toleranz-Variante:

"Oh, Du bist schwul und kannst mit 2 Bällen gleichzeitig jonglieren? Ganz toll, Respekt, Wow, Wahnsinn. Macht nichts, dass Du 40 Jahre alt und von Beruf Zirkusartist bist..." (Ironie)

Ich unterstelle dir gar nichts und ich glaube auch absolut nicht daran, dass du homophob bist (siehe meine Aussagen zu deiner Person zuvor). Es gibt absolut keinen Grund gereizt zu reagieren. Ich wollte dir nur aufzeigen, dass dieses grundlose Aufführen von negativen Aspekten ein Outing (aber auch andere Dinge) durchaus schwierig machen und das grade dann, wenn sie eben nicht von dem NPD-Hohlkopf, sondern von einem eigentlich toleranten und intelligenten Menschen kommen.
« Letzte Änderung: 09.Januar 2014, 00:20:34 von quesar »
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