Ich unterstelle dir gar nichts
Das las sich vorher noch so:
Das Problem sind doch eher die ... Menschen, die ein Outing reflexhaft negativ belegen, wie du es grade getan hast. Dieser "Beißreflex" ... macht es für Menschen schwierig sich zu outen.
Nehmen wir die Homo-Sache mal aus dem Spiel: Spieler XY zeigt seine neue Freundin und die ist ein heißes Gerät. Warum gibt es bei 100 Kommentaren in einem Forum dann eine hohe Anzahl negativer Aussagen, wie z.B. "Klar, der hat ja auch Kohle"? Verstehst du worauf ich hinaus will? Der Fall wäre natürlich nicht wirklich vergleichbar, da keine gesellschaftliche Problematik dahinter stehen würde und der Antrieb auch ein völlig anderer wäre, dennoch ist es eine negative Äußerung ohne tatsächlichen Anlass.
Der Unterschied zu Deinem Bsp. ist, dass ich zum Outing an sich rein gar nix sage, weder Homosexualität noch die Person Hitzlsperger bzgl. seiner Sexualität abwerte. (wenn das dennoch und trotz mehrmaliger Richtigstellung stumpf missachtet wird, dann aber auch nur durch die Brille eines sensibel Misstöne finden wollenden Toleranzwächters).
Anderes Bsp.: Wenn jmd. heikle Internas aus einer früheren Firma/Beschäftigung preisgibt (Jahre nach dem er den Job gewechselt hat, für ihn daraus keine beruflichen Konsequenzen mehr entstehen können (eher sogar noch ein Nutzen)), das Ganze dann aber als besonders mutig gefeiert wird, hätte ich den gleichen Senf abgegeben, und wer weiss, je nach Person vllt. auch noch Interessen in der Hinterhand vermutet.
Ich wollte dir nur aufzeigen, dass dieses grundlose Aufführen von negativen Aspekten ein Outing (aber auch andere Dinge) durchaus schwierig machen
Naja war ja zum Einen nicht grundlos. (Ich teile einfach den ganz großen Respekt nicht (was nicht heisst, dass gar kein Respekt vorhanden ist), und hab halt meine Vermutung dafür. War ja keine feiste unmenschliche Unterstellung, oder pietätlos wie auf jemandes Grab pissen, oder?
Zum Anderen bezweifle ich, dass sich irgendjemand wegen meiner geäußerten Vermutung vom Comingout abhalten lässt.
Die Kehrseite der Tabuisierung von Homosexualität (gestrig) ist anscheinend die Tabuisierung von Negativ-Tönen (bzw. Halluzinierung dieser - neuzeitlich). So als ob der Gesamtbetrag der Naturkonstante T = Tpos + Tneg immer gleich sein muss, sonst kippt die Welt um.