Z. B.: Bayern wird mit höherer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren die Möglichkeit auf einen Champions League Sieg haben als Dortmund. Wer hat also mehr zu verlieren? 
Bayern, weil sie nach der dritten Finalniederlage Loser-Stigma endgültig inne hätten und es nie wieder los würden. Dass man damit dann tatsächlich nie wieder etwas gewinnen kann, hat Schalke nachhaltig bewiesen.
Wobei die Rahmenbedingungen dafür auch der Verband bestimmt hat damals. Um die Jahrtausendwende hatte Freiburg noch einen immensen Wettbewerbsvorteil mit seiner damals einzigarten Jugendakademie. Heute ist so etwas vorgeschrieben. Legendär damals Ede Geyer von Cottbus, der nicht ganz unverständlich seine Transferpolitik verteidigte, zur Erinnerung, Cottbus war das erste Team in Deutschland, dass mit 11 Ausländern auflief: die deutschen Talente seien technisch miserabel, zu schlecht ausgebildet und schlicht unrentabel. Cottbus ist damit jahrelang ein gutes Stück über seine Verhältnisse gefahren, von sich aus hätte so ein Club wahrscheinlich nicht umgeschwenkt, wenn er nicht dazu gezwungen worden wäre.
Sehe ich etwas anders. Man kann den Klubs vorschreiben, dass sie ein NWLZ betreiben müssen, aber wie das letztendlich mit Leben gefüllt wird, entscheiden die Vereine. Heute wird die Nachwuchsarbeit nicht mehr als lästige Pflicht gesehen, sondern als wichtiges Asset. Nun kann man sagen, dass der DFB bzw. Sammer diesen Mentalitätswechsel herbei geführt hätten, finde ich aber etwas hochgegriffen. Zum Wandel beigetragen, haben sie sicherlich.
In Bochum wird übrigens aktuell bessere Nachwuchsarbeit als beim BVB betrieben, obwohl deren NWLZ natürlich nicht mit dem Dortmunder mithalten kann und die finanziellen Mittel natürlich ganz andere sind. Hoffenheim übererfüllt sämtliche DFB-Anforderungen in Sachen Nachwuchsarbeit, dennoch kommen bei deren Profis bisher kaum eigene Nachwuchsleute an. Vielleicht ändert sich das nun unter Gisdol.