Man merkt der Serie ab und zu an, dass sie auf einem Videospiel basiert (welches ich nicht kenne oder gespielt habe). Dazu zählt sicherlich die Autofahrt in der ersten Folge und auch die letzte Folge der Staffel hat klar diesen Charakter betont (ohne spoilern zu wollen, sage ich einfach nur als Stichwort "Krankenhaus"). Dennoch waren meine Freundin und ich angetan vom Setting. Für eine Zombie-Apokalypse gab es überraschend wenige Zombies (okay, okay, Infizierte), die den Protagonisten das Leben schwer machen. Dafür gab es eben mehr menschliches Drama und das konnte uns meist überzeugen. Ich schließe mich an, dass die dritte Folge wirklich stark war und ein interessantes Porträt gezeichnet hat. Unglaubwürdig fand ich den Genesungsprozess von Joel am Ende dieser Staffel, aber dramaturgisch ist das sicherlich notwendig gewesen. Gefallen hat mir definitiv die Kameraarbeit und auch die Musik ist nicht zu aufdringlich und kündigt einem auch nicht mit dem Holzhammer an, was als nächstes passieren wird.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht, auch wenn Horror weniger unser Genre ist. Da jedoch die menschlichen Abgründe im Fokus stehen, kann ich gut mit der Serie leben.
Was wir momentan nachholen, sind The Boys. Die Macher geizen nicht mit Schockmomenten und lassen Blut in rauen Mengen fließen, aber es macht Spaß, ein solches Szenario zu verfolgen, in dem Superhelden existieren. Ich bin sicher, dass wir auch im realen Leben die Hybris egoistischer Schurken erleben würden. Das gefällt mir deutlich besser als die gewollt lustigen CGI-Orgien aus dem Hause Marvel, in denen wir gefühlt lauter Saubermänner haben, die für eine bessere Welt kämpfen. Wir sind zu Beginn der dritten Staffel und ich bin gespannt, wie sich Homelander noch entwickeln wird.