In Brasilien herrscht dauernd Krieg. In Salvador sind statistisch in den letzten 5 Jahren mehr Menschen ermordet worden als in Afghanistan und im Irak zusammen. Im Bundesstaat Rio de Janeiro mit 16mio Einwohnern sterben monatlich ca. 200-300 Menschen an Gewaltverbrechen. Mehr als 120 Menschen sterben im ganzen Land, das doppelt soviele Einwohner wie Deutschland (190mio) hat, täglich an Gewaltverbrechen, über 50.000 Menschen im Jahr.
Auch der Einsatz von Militär in Favelas ist kein Novum. Das Bild, das allerdings oft dadurch transportiert wird, ist falsch. Der Prozentsatz von Favela-Bewohnern, die etwas mit Gewalt zu tun haben, ist sehr gering. Das Gute ist, dass Brasilien für Touristen meistens ungefährlicher ist, als für Eingeborene. Ich kann relativ gefahrlos auch durch Sussuarana und Alagados (Slum- bzw Favelabezirke in Salvador) laufen, wenn ich mich richtig verhalte. Meine Freundin könnte das nicht. Der Grund dafür ist, dass die Verbrecher wissen, dass wenn weiße Touristen in den Vierteln überfallen werden, die Unidade de Policia Pacificadora (Friedenspolizei) dort einmarschieren werden und ihnen für ein paar Monate die Geschäfte unnötig erschweren.