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[wrdlbrmft]

Wenn am Ende der Saison nicht die Mannschaft Meister wird, die am meisten Punkte holt, sondern diejenige, die für einen Bundesliga-Punkt am wenigsten Geld für ihre Spieler ausgegeben hat, dann wäre nicht Bayern, sondern der FC Augsburg deutscher (Effizienz)Meister: http://www.taz.de/Die-Bundesligatabelle-neu-kalkuliert/!136177/?utm_source=Fofu-Kunden&utm_campaign=f5418f7569-RSS_EMAIL_CAMPAIGN&utm_medium=email&utm_term=0_11d1dbb0e3-f5418f7569-76293021


Ende Juli wird vom DFL über die Vergabe der Lizenzrechte für Computerspiele entschieden: http://www.zeit.de/news/2014-04/09/fussball-dfl-ausschreibung-fuer-sticker-sammelkarten-und-computerspiele-in-kuerze-09145802

[Cubano]

@Vorredner: Nur ist die ehemalige DDR etwas größer als das Saarland bzw. SH und damit sind dann auch mehr Fußballfans betroffen. Der beste Ostverein ist im Moment ja Union, die haben ja auch ne gute Fanbasis, soweit ich weiß. Haben aber das Problem, dass sie hinter Hertha nur die Nummer 2 in Berlin sind.
Nimmt man Berlin jetzt mal aus, dann hat man wirklich keinen Ostverein, der wirklich Zuschauer zieht. Cottbus nimmt sich jetzt völlig aus dem Rennen und Aue ist bei aller Ostromantik kein Zuschauermagnet.
In der 3.Liga wird mit Chemnitz, Rostock und Halle zwar teilweise gute Arbeit geleistet, aber ob die es wirklich (wieder) schaffen, bleibt abzuwarten.
Was bleibt einem Ostdeutschen jetzt? Richtig RB, weil es die 'Traditionsvereine' im Osten nicht auf die Reihe bekommen. Das hat dann auch der Konzern gesehen und hat sich dort eingepflanzt wie ein Parasit und saugt sich jetzt die Fußballbegeisterung der Leute in Form von Geld.
Hätte es im Ruhrgebiet diese Lücke gegeben, dann wäre RB dorthin gegangen. Und das stört mich an RBL, denen geht es doch nicht um den Fußball in Ostdeutschland, sondern um den Profit und das Marketing. Die können sich diese Art der Werbung leisten und nutzen die dort vorhandene 'Verzweiflung' der Fußballfans aus. Oder ist hier jemand Mitglied bei RBL?

[quesar]

Oder ist hier jemand Mitglied bei RBL?

Angeblich gibt es ja mittlerweile ungefähr 250 Stück davon. Die Frage ist halt, ob jemand dabei ist, dem Mateschitz nicht den Gehaltszettel unterschreibt.

[Topher]

Ich kenne die Zahlen von Drittligisten nicht, aber: RBL lockt ja ganz gut Menschen ins Stadion, auf der Statistikübersicht von ihnen sieht man da in der dritten Liga bis zu 25.000 Menschen im Stadion.

[quesar]

RB hat natürlich auch eine sehr interessante Preispolitik. Karten kosten zwischen 5 und 20 Euro und als Arbeitsloser/Schüler/Azubi zahlst du für die besten Karten in der Hütte mal geschmeidige 15 Ocken.

[Starkstrom_Energie]

RB hat natürlich auch eine sehr interessante Preispolitik. Karten kosten zwischen 5 und 20 Euro und als Arbeitsloser/Schüler/Azubi zahlst du für die besten Karten in der Hütte mal geschmeidige 15 Ocken.

Wenn ein Drittligaspiel 30 Euro aufwärts Eintritt kosten würde, kämen auch viel weniger Zuschauer. Red Bull steckt in den Verein soviel Geld rein, da kommt es auf den einen oder anderen Euro weniger Eintritt kaum an. Gegen Osnabrück hat jeder von uns drei 10 Euro bezahlt. Ermäßigt auf der Gegentribüne auf Torhöhe.
Und Cubano, natürlich ist es nicht schön, wie parasitär sich RB einnistet. Aber es gibt eben kaum Alternativen. Und so nehme ich das in Kauf, da die Chance es anderweitig zu schaffen verschwindend gering ist.

[Cubano]

Und Cubano, natürlich ist es nicht schön, wie parasitär sich RB einnistet. Aber es gibt eben kaum Alternativen. Und so nehme ich das in Kauf, da die Chance es anderweitig zu schaffen verschwindend gering ist.

Da will ich dir und auch anderen auch gar keinen Vorwurf machen. Ich kann das nachvollziehen, warum man als Ostdeutscher auf den RB-Zug aufspringt. Mir ist nur wichtig, dass Leute auch verstehen, was RB da macht. Ob man das dann unterstützt oder nicht, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde es ziemlich traurig, was da passiert. Da sind dann aber auch die anderen Ostvereine Schuld, durch deren Versagen (damit meine ich nicht das sportliche Versagen) RB erst angelockt wurde.

[Towelie]

Und Cubano, natürlich ist es nicht schön, wie parasitär sich RB einnistet. Aber es gibt eben kaum Alternativen. Und so nehme ich das in Kauf, da die Chance es anderweitig zu schaffen verschwindend gering ist.

Solange bis Cottbus dann in der Relegation gegen RB ran muss und RB den Platz von Cottbus in der zweiten Liga einnimmt.

[Starkstrom_Energie]

Und Cubano, natürlich ist es nicht schön, wie parasitär sich RB einnistet. Aber es gibt eben kaum Alternativen. Und so nehme ich das in Kauf, da die Chance es anderweitig zu schaffen verschwindend gering ist.

Solange bis Cottbus dann in der Relegation gegen RB ran muss und RB den Platz von Cottbus in der zweiten Liga einnimmt.

Wenn RB gegen Cottbus spielt, bin ich natürlich für meinen Verein. Ich bin durch und durch Cottbus-Fan. Aber ich mag dazu beinahe alle Ostvereine. Und auch falls RB unseren Platz nehmen sollte, werde ich sie nicht hassen (außer sie kaufen den Schiedsrichter ). Aber abgesehen davon schaffen wir die Relegation nicht mehr.

[quesar]

Wenn ein Drittligaspiel 30 Euro aufwärts Eintritt kosten würde, kämen auch viel weniger Zuschauer. Red Bull steckt in den Verein soviel Geld rein, da kommt es auf den einen oder anderen Euro weniger Eintritt kaum an.

Bei anderen Vereinen zahlst du durchaus mehr und das weißt du auch. Typisch für die 3. Liga sind diese Kurse jedenfalls nicht.

[Starkstrom_Energie]

http://m.welt.de/article.do?id=sport/fussball/bundesliga/werder-bremen/article127326673/Warum-Werders-letzter-Held-den-Verein-verlaesst

Bremen lässt ein Interview der Welt mit Aaron Hunt nicht zu, da es wohl zu kritisch um die Vereinszukunft ging. Ein wenig mehr Offenheit würde dem Verein gut stehen, auch wenn natürlich niemand gern öffentlich Kritik über sich liest.

Hier ein netter Artikel über den Ost-West-Gegensatz in den deutschen Profiligen: http://www.zeit.de/sport/2014-04/fussball-osten-dresden-cottbus/komplettansicht

Dass Hertha da teilweise als Ostverein dargestellt wird, ist natürlich unsinnig. Zumindest hätte ich erwartet, dass der Autor klarstellt, dass Hertha nicht in der Liste zählen kann. So wirkt es, als ob Hertha neben Union und Aue momentan die Fahnen des Ostens hochhalten, während Dynamo und Energie der Abstieg droht.

Die ZEIT macht mit dem Berichten über den Ostfußball weiter. Diesmal hat man die Gelegenheit des Spiels Hansa gegen RB genutzt, um den alten Ostverein gegen den neuen aufzuwiegen.
http://www.zeit.de/sport/2014-04/rb-leipzig-hansa-rostock-ostfussball/komplettansicht

[Starkstrom_Energie]

http://www.11freunde.de/interview/wie-aehnlich-sind-sich-fussball-und-musik-achim-mentzel
11Freunde führen ein wirklich lesenswertes Interview mit Ostikone Achim Mentzel. Es geht nicht nur um Fußball, aber auch dazu gibt es interessante Einblicke.

[giZm0]

Da sind dann aber auch die anderen Ostvereine Schuld, durch deren Versagen (damit meine ich nicht das sportliche Versagen) RB erst angelockt wurde.

Das ist ein nettes Pauschalurteil. Ich empfehle dazu mal zu recherchieren wie sich die Traditionsvereine im Osten seit der Wende entwickelt haben. Viele Vereine unteranderem zb der Rekordmeister der DDR wurden nach der Wende wirtschaftlich auseinander genommen von findigen westdeutschen "Investoren", das hat es nicht nur im Fussball gegeben sondern überall. Traditionsmarken wurden für ein Appel und nen Ei gekauft und waren nie mehr gesehen.

Fussball ist ein Verdrängungswettbewerb und in diesem ist der Kennfaktor Wirtschaftskraft enorm wichtig.
Es ist nicht zu bestreiten, dass bei vielen Vereinen schlechte Arbeit geleistet wurde, aber das wurde beim BVB, Bochum, Schalke, Köln, Gladbach, 1860 usw über viele Jahre ebenso, sie haben im Profifussball dennoch überlebt, weil sie im wirtschaftlichen Wettbewerb eben immer noch stärker waren als zb Lok Leipzig, Dynamo Dresden, Aue, Rostock, BFC, Jena, Chemnitz, Erfurt. Eben genau das ist auch der Grund warum es nachwievor einen Solidaritätszuschlag gibt, der Osten des Landes wurde Jahrzehnte lang ausgeblutet und nach der Wende komplett verhökert. Bis sich hier wieder eine Wirtschaftskraft etabliert hat, wenn das überhaupt je geschehen wird, mit der es Vereinen möglich wird im Profigeschäft Fussball konkurrenzfähig zu sein, wird mEn noch Jahre dauern.

Insofern freue ich mich sehr darüber, dass Red Bull hier investiert. Natürlich wollen sie Gewinn machen und das finde ich auch vollkommen legitim. Das wollen Winterkorn und Co. im übrigen auch, Gazprom genauso wie Mercedes Benz oder die Telekom.
Es gibt den Leuten Hoffnung und die braucht man. Viele tausende Jugendliche haben jetz in ihrer Nähe einen Verein mit Strahlkraft, der auch mal ein bissel Geld ausgeben kann und nicht in jedem Interview betonen muss, wie Klamm die Kassen sind.

Dennoch finde ich es kritikwürdig, dass man den Menschen eine Mitgliedschaft verwehrt. Man sollte die Menschen mitnehmen, anstatt sie auszugrenzen.

[wrdlbrmft]

Insofern freue ich mich sehr darüber, dass Red Bull hier investiert. Natürlich wollen sie Gewinn machen und das finde ich auch vollkommen legitim. Das wollen Winterkorn und Co. im übrigen auch, Gazprom genauso wie Mercedes Benz oder die Telekom.

Das hätte sie doch auch als Sponsor (wie zB Allianz, Telekom, ...) machen können. Dazu hätten sie kein Verein speziell für die Brause gründen müssen. Aber die wollen einfach alles oder nichts und niemanden der ihnen reinredet ... ist vielleicht legitim, ich find's unsympathisch.
Und denen war es doch auch egal, wo sie in Deutschland einen Klub übernehmen und auslöschen. Hätte das damals mit Düsseldorf geklappt, dass ja auch als möglicher Investitionskandidat im Raume stand, hätten wir jetzt RB Düsseldorf an der Backe und Leipzig wäre immer noch zweigeteilt. Die Übernahme von Markranstadt erfolgte nicht aus Sympathie zu Leipzig.

[giZm0]

Das Daimler Benz Stadion heißt auch nicht so, weil der Konzern Stuttgart so sympatisch findet.
Audi, Addidas, Telekom und Allianz halten auch nicht so viele Anteile am FC Bayern, weil sie den Verein so toll finden.
Die sind im übrigen keine Sponsoren(auch wenn es Sponsorenverträge gibt), sondern zu allererst Anteilseigner.

Es geht bei Investitionen nicht um solch romantische Dinge wie Identifikation.
Ob einem das nun gefällt oder nicht, unter dem Strich steht, dass es dank Red Bull in Leipzig demnächst Profifussball zu sehen gibt.

Meiner Ansicht nach wird doch immer nur dann gemeckert und der Finger erhoben, wenn es jemand wagt andere Wege zu gehen. Das ist bei Wolfsburg so, bei Hoffenheim, Leipzig, Leverkusen usw. oftmals spielt dabei wohl auch viel Neid eine Rolle.
Vor allem aber finde ich es scheinheilig, weil man bei jedem Verein in der Geschichte forschen kann und dann feststellen wird, dass man sich auf irgendeinem Wege Vorteile verschafft hat. Beim VFB zum Beispiel seine Nähe zum Militär und der NSDAP ab Mitte der 20er Jahre. Weiteres Beispiel ist der BVB, der in den 70er und 80er Jahren immer wieder finanziell am Ende war und dank kräftiger Investitionen "gepusht" wurde. Da hatte der Verein auch Vorteile gegenüber der regionalen Konkurrenz, wenn ich mich recht entsinne war man sportlich sogar nur die Nr. 2 in Dortmund.

Persönlich wäre es mir lieber, man würde bei Leipzig auch ein normales Vereinsleben schaffen und es den Menschen ermöglichen teilzuhaben an dem Club. Das ist nicht gewünscht - muss mir nicht gefallen, aber es ändert nix an der Tatsache, dass es ohne Red Bull auch in 10 Jahren noch keinen Profifussball in Leipzig gegeben hätte. Dafür empfinde ich Dankbarkeit.

[Ensimismado]

Der Unterschied ist die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. RB tut das massiv, Adidas & Co. könnten nicht einmal, wenn sie wollten.

[White]

Haben Adidas&Co. nicht auch Mitarbeiter oder gar Geschäftsführer in wichtigen Positionen, nehmen also Einfluß?
Eigentlich sitzt doch in nahezu jedem Verein irgendwo ein Unternehmer (oder mehrere) die großen Einfluß ausüben. Ich nenne hier jetzt auch mal SChalke, Tönnies, der europäische Wurstkönig ist Präsident. Seine Wuirst ist auf SChalke auch überall Präsent - als Sponsor. Der würde auch keine Entscheidung zu Gunsten S04 treffen, die seine Firma an die Wand fahren lässt. Diese Leute hast du überall, auch in München.

[giZm0]

Ja, da hast du recht, aber bei RB gibts auch keine mehreren Interessen.
Da gibts die Interessen von Red Bull und die setzen sie um.

Okay ich versuch mal von einer anderen Seite ranzugehen.
RB Leipzig ist vom Prinzip her nix anderes als Bayer Leverkusen oder VFL Wolfsburg, der Unterschied ist nur, dass die beiden erstgenannten Vereine schon länger existieren. Worin liegt denn der Unterschied ob ich die Mitarbeiter des Vereins nun direkt auf meiner Gehaltsliste habe oder dafür Sorge trage, dass andere das in meinem Sinne verwalten und an bestimmten Punkten mir genehme Personen platziere?

[White]

Bayer Leverkusen ist ein Betriebssportverein, der VfL Wolfsburg glaube ich ebenso, bin mir da aber nciht sicher.
Vor allem halte ich es für einen Witz, Leverkusen in einer Linie mit WOB und RB aufzustellen, denn die wirtschaften vernünftig und bekommen nicht ständig Millionen vom Mutterkonzern.

[aragorn99werder]

Die wichtigste Frage ist doch auch: wo führt das alles mal hin?
Ich hätte nie etwas gegen Hoffenheim gesagt, wenn es "nur" Hoffenheim wäre. Aber ich habe schon nachdem zweitligaaufstieg der TSG gesagt: Wenn Hoffenheim beweist, dass man einen zuvor nicht relevanten Verein innerhalb recht kurzer Zeit in die Bundesliga bringen kann, wenn man nur genug investiert, werden andere das nachmachen.
Auch wenn ich lieber Unrecht gehabt hätte, ist Leipzig leider der Beweis.
Und jetzt prophezeie ich: Wenn RB beweist, dass man einen "Verein" auf höchstem Niveau als reines Marketingobjekt einer Firma missbrauchen kann, werden das andere nachmachen. Dann spielen in ein paar Jahren nicht mehr Fußballclubs sondern Red Bull und Coca Cola oder Haribo die Titel aus. Und das will glaube ich niemand.
Nostradamus-Aragorn prophezeit euch: langfristig wird diese Entwicklung ein sehr, sehr ernstes Problem für den Fußball werden.
Also muss meiner Meinung nach irgendwo eine Grenze gesetzt werden. 

Aber diese Diskussion flammt ja in regelmäßigen Abständen auf und hat noch nie zu etwa geführt.
Leider gebe ich meinen Senf trotzdem immer wieder gerne dazu.