Saison 2020/21
Kader
Nach dem grandiosen Klassenerhalt in der Vorsaison wollen wir dieses Mal natürlich nicht so lange zittern, aber es wird wieder sehr, sehr schwer, weil die finanziellen Mittel sehr limitiert sind und die komplette Infrastruktur (z.B. das Stadion mit seinen 3.500 Plätzen) gar nicht für Drittligafußball ausgerichtet ist. Wir versuchen aber, das Beste daraus zu machen und unseren Underdog-Status zu pflegen.
Auch bezüglich des Kaders wurden folglich keine großen Sprünge gemacht: ein paar ablösefreie Neuzugänge wurden bereits während der vergangenen Rückrunde klargemacht und als feststand, dass wir auch in der neuen Saison in der 3. Liga spielen würden, stand auch schnell fest, wer den Verein würde verlassen müssen. Neben den unten aufgeführten Spielern soll auch Martin Lemke verkauft/verliehen werden, ein neuer Verein konnte bislnag aber leider nicht gefunden werden.
Besonders der Abgang von Ilir Bytiqi tut mir sehr leid, da ich ihn aus der Jugend- in den Herrenbereich hochgezogen und gefördert hatte, doch leider ist die 3. Liga dann doch zu hoch für ihn. Viel Glück beim Lokalrivalen!
Wie bereits angedeutet, wurden auch ein paar Spieler verpflichtet, um den Kader zu verstärken. Alle fünf Neuzugänge waren kostenlos zu haben und sollen den etablierten Kräften Beine machen.
Für die rechte Außenverteidigerposition kommt
Kevin König vom 1. SC Feucht. Er ist ungefähr auf dem Level von Christopher Schulte und lauert auf dessen Schwächephase, kann bei Bedarf aber auch links hinten eingesetzt werden.
Marcello Schaider wechselt von der SpVgg Bayreuth zum WFV und soll die linke Abwehrseite beackern. Mojtaba Mohammadi hatte seine Sache dort zwar recht gut gemacht, stößt aber doch recht oft an seine Grenzen.
Für die Innenverteidigung wurde als Back-Up der junge Österreicher
Dirk Ernst vom FC Lustenau 1907 verpflichtet. An Michalski und Vets wird zwar vorerst kein Weg vorbeiführen, da ich jedoch davon ausgehe, dass Vets schon bald zu einem größeren Verein wechseln möchte, hielt ich es für sinnvoll, schon frühzeitig für talentierten Ersatz zu sorgen.
Ein weiterer Österreicher wird künftig um einen Platz im zentralen Mittelfeld kämpfen:
Dionys Grubmüller kommt von der AKA Tirol und brennt darauf, sich in Deutschland durchzusetzen. Da er praktisch für 'n Appel und 'n Ei spielt, war das Risiko bei seiner Verpflichtung recht überschaubar, obwohl er in der Vergangenheit recht verletzungsanfällig war.
Aus der Reserve des Schweizer Zweitligisten FC Biel-Bienne wechselt
Raphael Jeandupeux nach Unterfranken. Da Kahraman Gül zwar eine starke Saison gespielt hat, aber auch des Öfteren verletzt war und insgesamt auch für die 3. Liga nur bedingt geeignet ist, soll Jeandupeux dort künftig für Schwung sorgen und das Spiel lenken. Die Vorbereitung zeigte jedoch, dass einer, den man für diese Position gar nicht auf dem Zettel hatte, sogar noch ein bisschen stärker war...
Somit sind wir auf allen Positionen recht brauchbar aufgestellt, lediglich auf den beiden Außenverteidigerpositionen sind trotz der Neuzugänge noch deutliche Schwachstellen zu erkennen. Mal schauen, ob uns das das Genick brechen wird...
Im Tor hat sich Matthias Linnemann in der abgelaufenen Rückrunde seinen Stammplatz verdient, unser ehemaliger Kapitän Sebastian Lechner wird auf der Bank Platz nehmen müssen. Da ich damit rechnen muss, dass er damit unzufrieden sein wird, habe ich einen vierten Keeper gemeldet, um Lechner im Fall der Fälle abgeben und Ärger vermeiden zu können.
In der Innenverteidigung sind Michalski und Vets gesetzt, die anderen haben realistisch nur dann eine Chancen, wenn die beiden gesperrt oder verletzt sein sollten.
Links hinten hat zunächst Schaider die Nase vorne, Mohammadi ist aber ein solider Back-Up. Auf der rechten Außenverteidigerposition startet zunächst Schulte, was aber auch an der Verletzung von König (s.u.) zu tun hat. Ulf Ackermann hat als Defensivallrounder durchaus gute Chancen auf regelmäßige Einsätze.
Im defensiven Mittelfeld führt vorerst kein Weg an Baybora Tarhan vorbei, auch wenn Timo Weber durchaus Talent hat und auch Shungu und Milosavljevic gut auf dieser Position spielen könnten.
Eben dieser Stefan Milosavljevic ist unser neuer Kapitän und wird zusammen mit Robert Weber das Spiel aus dem zentralen Mittelfeld ankurbeln. Shungu und Grubmüller müssen auf ihre Chance warten, werden diese aber sicher bekommen, zumal unsere Defensivtaktik ohnehin drei zentrale Mittelfeldspieler vorsieht.
Im offensiven Mittelfeld sollten sich eigentlich Gül und Jeandupeux ein Rennen um den Stammplatz liefern, als lachender Dritter ging jedoch Thomas Schneider aus diesem Wettkampf hervor. Ihn hatte ich vor der abgelaufenen Saison eigentlich als Stürmer verpflichtet, doch auch hinter den Spitzen macht er eine gute Figur und hat sich vorerst unverzichtbar gemacht.
Im Angriff sind eigentlich Traoré und Stein erste Wahl, doch da unser Stürmer aus Mali vorerst verletzt ausfällt (siehe unten), haben auch Florian Letsch und unser Supertalent Arsim Gjoni gute Einsatzchancen.
Vorbereitung
Da die Saison wieder recht früh startet, mussten wir auch zeitig mit der Vorbereitung beginnen und konnten bei den ersten Trainingseinheiten und Testspielen noch nicht auf die Neuzugänge zurückgreifen. Da ich aber auch die feststehenden Abgänge nicht mehr einsetzen wollte, wurde der Kader mit reichlich Jugendspielern aufgefüllt, die auch zum Einsatz kamen und sich präsentieren durften.
Einem kläglichen 1:1 bei der SpVgg Ansbach (Führungstreffer durch Traoré) folgte ein nicht minder enttäuschendes 1:1 im Derby bei den Würzburger Kickers. Diesmal brachte uns Stein spät in Führung, doch selbst das reichte nicht zum Sieg.
Es folgte ein mühsames 2:1 beim TSV Großbardorf, bei dem wir lange einem Rückstand hinterherlaufen mussten, ehe Gül und Traoré für uns trafen. Endlich waren unsere Neuzugänge mit an Bord, aber ohne gemeinsam absolvierte Trainingseinheiten im Vorfeld fehlte ihnen natürlich noch ein wenig die Anbindung.
Gegen den Nachwuchs von Red Bull Salzburg erwartete uns ein hartes Stück Arbeit, einen Heimsieg erwartete ich gegen die U19 der österreichischen Brauseliebhaber aber natürlich dennoch. Umso enttäuschender war die völlig verdiente 2:3-Pleite, bei der Vets und Traoré für uns einnetzten.
Vor dem letzten Test beim Regionalligisten FC Eintracht Bamberg erreichten uns gleich zwei Hiobsbotschaften, denn nicht nur Neuzugang Kevin König, sondern auch unser Top-Goalgetter Abdoulaye Traoré verletzten sich und fallen wochenlang aus.
Wir mussten also ein wenig improvisieren, doch ich hoffte darauf, dass sich jeder nochmal voll reinhängen würde, um sich vielleicht doch noch in die Stammelf zu spielen. Der Schuss ging gewaltig nach hinten los - am Ende stand eine 0:1-Niederlage bei der Generalprobe und das Auftaktprogramm (Union Berlin auswärts, Paderborn daheim) ist auch nicht unbedingt vielversprechend.