Die Bayern hatten Manchester das Verteidigen - in der ersten Halbzeit - sehr leicht gemacht. Dafür konnte man lange Bälle auf Welbeck oder Rooney - wie sie im Hinspiel den einen oder anderen Konter einleitenden - schon im Keim ersticken, indem Alaba und Lahm extrem zentral spielten. Aber wie gesagt, offensiv war das trotz der Besetzung erstaunlich eintönig und nicht so extrem offensiv, wie es die Aufstellung vermuten ließ. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass die Bayern in der ersten Halbzeit übervorsichtig agierten.
Die eigentlich überragende linke Seite war total verwaist. Alaba spielte - wie bereits erwähnt - sehr, sehr zentral, genau wie Lahm auf der anderen Seite. Somit war Ribery der Einzige, welcher sich ab und zu mal auf links angeboten hatte. Ich dachte eigentlich, dass dadurch Dante etwas offensiver agiert und den eigentlichen Part von Alaba teilweise übernimmt. Aber dies geschah eigentlich nur zum Ende der ersten Halbzeit (u.a. mit eins, zwei katastropholen Flanken Dantes), als man sah, dass Manchester keine Andeutungen macht - zumindestens in Halbzeit Eins - dieses eine nötige Tor schießen zu wollen. Also blieben Dante, Boateng und z.T. Alaba/Lahm als Absicherung defensiv, obwohl es mMn nur einen - höchtens zwei - von den dreien dafür gebraucht hätte. Dafür orientierten sich die restlichen Offensivspieler (Robben, Müller, Götze, z.T. Mandzukic) ausschließlich auf rechts. Lahm - wie gesagt - spielte eher in der Zentrale, als auf der Außenbahn und Boateng rückte bei Angriffen auch nicht nach (wie Dante erst zum Ende der ersten Halbzeit). Kroos übernahm den eigentlichen Lahm-Part des "technischen Vorstoppers", ließ das gegen Mitte-Ende erste Halbzeit aber wieder sein und schob zwischen Alaba/Lahm. So dass das Bayern-Spiel doch extrem rechtslastig und ungewohnt positionstreu waren. Dazu wurden wie in schlechtesten Van Gaal-Zeiten Flanken aus dem Halbfeld in Richtung Mandzukic geschaufelt. Manchester musste eigentlich nur reichlich Leute hinter den Ball bekommen und ihre linke Seite ebenfalls überladen. Und fertig war das 0:0.
Das Bayern-Spiel in der zweiten Hälfte lebte natürlich von dem Schwung des 1:1, der recht konfusen Anordnung Uniteds, welche sich scheinbar nicht entscheiden konnten, ob man nun wieder mauern oder doch auf das 1:2 gehen sollte (Resultat waren teilweise astronomische Löcher - besonders auf den Außen - zwischen der Offensivreihe (Rooney, Welbeck, Kagawa, Valencia, z.T. Fletcher) und dem Rest, welcher weiter versuchte tief zu stehen); und der Einwechslung Rafinhas nach dem Ausgleich, mit der Rückkehr zum gewohnten Bayern-System mit Lahm in der Zentrale.