Oh, da seid ihr ja ganz schön auf meinen Post von gestern Abend eingegangen. Ihr habt natürlich Recht, das weiß ich auch. Ich trage sonst auch alle Corona-Maßnahmen mit, verhalte mich so gut wie möglich und so gut es geht. Ich weiß ganz gut um die Gefahr von Corona.
Mich nervt es einfach, dass mir nach der Geburt meines Kindes nun auch das zweite sehr wichtige Lebensevent zu entgleiten droht. Dagegen wehre ich mich. Ich habe dem Landkreis auch ein Hygienekonzept geschickt (obwohl es überhaupt nicht nötig ist für private Feiern), die Tische entzerrt, 2,50 Meter Abstand dazwischen, die Tanzfläche vergrößert und auf maximal drei Tanzpaare gleichzeitig beschränkt, mir alle Kontaktdaten eingeholt und alle Gäste aus Risikogebieten lassen sich testen. Am Buffet und auch sonst abseits des Tisches gilt Maskenpflicht, wir vermeiden Wartschlangen, etc. Das haben wir skizziert (wörtlich wie bildlich) und damit in meinen Augen eigentlich sehr viel dafür getan, eine Corona-Verbreitung bei uns zu vermeiden. Das Gesundheitsamt teilte mir nur mit, dass im Falle das Falles die Feier dennoch abgesagt (oder stark eingeschränkt) wird, da man die Erfahrung habe, dass sich bei Hochzeitsfeiern eh niemand an solche Konzepte halte. Aufgrund dieser pauschalen Vorverurteilung habe ich dann die Entscheidung getroffen, dass wir im Zweifelsfall halt die unschöne Variante wählen. Denn die eigentlich nicht nötige Mühe für die Hygiene bei einer Familienfeier, die wir uns gemacht haben, einfach zu zerlachen, macht mich wütend. Es geht bei uns schließlich um 40 und nicht wie andernorts 400 Teilnehmern.
Des weiteren finde ich, dass alle, die sagen, man solle jetzt halt kürzer treten, wahrscheinlich kaum direkt betroffen sind. Geheiratet schon letztes Jahr oder erst später, bei der Geburt lief auch alle super, sterbende Großeltern durften auch noch besucht werden. Soll man sich halt nicht so haben, feiern können man ja auch später wieder. Ich stelle aber meine Befindlichkeiten nicht immer der Gesellschaft in den Schatten, da ich in meinen Augen nun schon genug gegen Corona getan habe und zumindest diese Hochzeit nicht auch noch opfern möchte.
Gestern Abend habe ich auch noch mit dem Landrat persönlich geschrieben, der den Vorschlag einbringen möchte, dass private Feiern bis bspw. Ende Oktober, die diese Woche angemeldet werden, Vertrauensschutz genießen und unter den bisherigen Regeln stattfinden können. Wir können ja nicht nächste Woche alles aufbauen, den Raum dekorieren und am Ende wird alles kurzfristig abgesagt und die Gäste reisen unverrichteter Dinge wieder ab.