@Eulenspiegel: Gemeldete Grippetote sind jährlich meist so um die 1.600 Personen in Deutschland (laut RKI), wenn wir Corona auf dieses Level bekommen, sehe ich wirklich gar kein Problem. Dass das sehr wahrscheinlich ist, schreibst Du ja sogar selbst, da die Abwandlung des Impfstoffes nicht so komplex ist und die Herdenimmunität ihren Teil dazu beitragen wird, dass die Zahlen dauerhaft sinken. Ob das schon in einem Jahr oder erst in zwei, drei der Fall ist, kann ich nicht einschätzen. Aber als Prognose finde ich diese Aussicht jetzt nicht groß tragisch. Wenn wir uns zudem weiterhin stärker an die AHA-Regel halten, dürften die Zahlen sowohl was die Grippe als auch langfristig Corona angeht, eher deutlich drunter liegen.
Wenn du meinst. Zufällig gibt es Gesellschaftsschichten und wenn man aus diesen jeweils viele Bekanntschaften macht dann kann man glaube ich schon ein bisschen einen Eindruck erhaschen wie es im Volk so tickt. Denn deine sogenannten "Blasen" sind in den jeweiligen Schichten immere sehr ähnlich.... Da nützt es nichts nur mit irgendwelchen Fachjargon daherzukommen. Aber glaube ruhig jede flächendeckende Statistik die du liest. Ich hab meine Augen und Ohren offen. Und es werden immer mehr unzufriedene Menschen. Dies muss man berücksichtigen.
Naja Pneu, was sagt dir der Eindruck denn sicher, was schlussfolgerst du aus denen? Ich bin beruflich in vielen verschiedenen Wirtschaftsbereichen unterwegs und kenne da gerade wirklich diverse Fälle. Selbstständige, die keine Gelder kriegen, Kleinunternehmer, die Insolvent gehen, große Unternehmen, die insgesamt Millionenboni an ihre Mitarbeiter ausschütten, weil das letzte Jahr bombastisch lief (Biotech-Unternehmen) - ich kriege also wirklich absolut unterschiedliche Eindrücke mit. Ich kenne Restaurantbesitzer, die mir erzählen, dass mit sinnvoller Planung die Hilfen locker ausreichen und sehr produktiv damit umgehen und kreative Lösungen finden, ich kenne welche, die einfach erwarten, dass andere helfen und enttäuscht sind, etc. Ist das jetzt also alles falsch oder alles richtig, was die Politik macht oder nicht vielleicht einfach ziemlich komplex und muss differenziert betrachtet werden? Die Krise hat Auswirkungen, in einigen Fällen sehr schlimme, in anderen Fällen durchaus gut. Ich kenne viele Leute, die sich freuen, endlich keine dämlichen Dienstreisen mehr für ein Mittagessen in München erledigen zu müssen, Wissenschaftler, die ihre Kinder wieder mehr sehen können, weil sie nicht auf wochenlangen Konferenzen am anderen Ende der Welt weilen. Ich kenne aber auch das Problem, Kinderbetreuung und Arbeit in Einklang zu bringen, mit Kurzarbeitergeld kaum über die Runden zu kommen, etc. Was ich sagen will: Persönliche Eindrücke geben immer nur einen Ausschnitt, sie sind wichtig, um ein Gefühl für Situationen zu kriegen, aber Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, ist verallgemeinernd kaum möglich.