MeisterTrainerForum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  
Seiten: 1 ... 57 58 [59] 60 61 ... 111   Nach unten

Autor Thema: Frust-Ablass-Thread für das Real Life  (Gelesen 315058 mal)

Drei Ecken Elfer

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1160 am: 26.März 2021, 12:51:30 »

Dann bin ich ja wirklich mal gespannt auf Deinen nächsten Post  ;)
Gespeichert
One Hand on the Torch

Sanogo24

  • Researcher
  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1161 am: 01.April 2021, 21:27:09 »

Ich weiß nicht ob man das wirklich als Frust bezeichnen könnte, aber ich komme auch mal auf das Thema Beruf zurück:
Ich hab letztes Jahr im September meine zweijährige Ausbildung in einer Behörde beendet, mich auf meine neues Arbeitsstelle gefreut (Endlich einen "richtigen" Beruf, nach bereits zwei begonnen Studiengängen, welche aufgrund persönlicher/familiärer Probleme leider frühzeitig abgebrochen wurden). Und da sitze ich, nach einem halben Jahr und denke mir: Für was hab ich mich zwei Jahre lang in einer zugegeben schwierigen Ausbildung abgemüht, um dann bei einem mehr oder weniger Fließbandjob ohne Aussicht auf Besserung zu Enden. Jetzt sitze ich hier in einer Sinnkrise und denke mir: Eigentlich wollte ich studieren, eigentlich könnte ich mehr als nur den ganzen Tag Fließbandarbeit ohne eigenes Nachdenken zu erledigen und trotzdem weiß ich nicht, wohin mit mir. Ich habe eine sichere Stelle, gerade in der heutigen Zeit, bin bereits Ende 20, habe Fixkosten und jeder sagt mir: Bist du doof, bleib doch Beamter. Aber alles in mir ruft: Wag das Risiko, such dir eine Stelle, die deinen Fähigkeiten entspricht, die dich fordert und die dir Spaß macht. Womit mir beim nächsten Problem sind: Mir macht vieles Spaß - nur nicht das, als was ich aktuell arbeite. :blank:
Gespeichert

BlueSnakeRD

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1162 am: 01.April 2021, 21:29:28 »

Fang was Selbstständiges an. Neben dem Beruf.
Gespeichert

DeDaim

  • Co-Admin
  • Nationalspieler
  • ******
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1163 am: 01.April 2021, 21:53:25 »

Ach doch, da darf man schon gefrustet sein. Ich sehe das immer so: man verbringt einen enorm großen Teil seiner (wachen) Lebenszeit mit Arbeit. Da sollte man schon irgendwas machen, dass einem in irgendeiner Form auch sinnvoll erscheint. Sei es weil man seine Arbeit wirklich sinnstiftend findet, man Spaß daran findet, sie einen fordert oder man einfach ein einem tollen Team arbeitet. Das Komplettpaket werden ohnehin nur die Wenigsten bekommen, aber sobald man sich fragt, wofür man den ganzen Tag eigentlich ackert und was einem das im Leben bringt, bin ich der Meinung, dass etwas schief läuft und man sich einen Alternativplan zurechtlegen sollte. Und ich finde, mit Ende 20 ist man noch lange nicht zu alt, um sich nach was Anderem anzugucken oder vllt. sogar ganz von vorne anzufangen (z.B. eben ein Studium). Klar, je älter man wird, desto mehr hat man sich sein Leben eingerichtet und desto mehr "Zwängen" unterliegt man (sei mal dahingestellt, wie viele davon wirklich real sind). Grundsätzlich bin ich aber der absoluten Überzeugung, dass man immer eine für sich passende Lösung findet, die den eigenen Umständen Rechnung trägt. Ist halt nicht unbedingt der leichteste Weg. :)
Gespeichert
Nicht jeder, der 'ne Leiter hat, darf fahren wie die Feuerwehr!

Leland Gaunt

  • Fussballgott
  • ******
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1164 am: 01.April 2021, 22:11:21 »

Dem schließe ich mich vollends an.
Raus aus der Komfortzone und sein Engagement für sich sinnvoll investieren.
Ende 20 heißt, dass du nur noch 40 Jahre arbeiten wirst, unter normalen Umständen.

Schwierig vorzustellen, wenn man jetzt schon solche Zweifel hat.
Gespeichert
FMGaunt

Das magische Dreieck 2.0

Immer schön GErade bleiben!

Emanuel

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1165 am: 02.April 2021, 10:43:32 »

Was machst du denn aktuell beruflich und was hast du gelernt respektive vorher studiert? :)
Gespeichert

DragonFox

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1166 am: 02.April 2021, 11:48:22 »

Ich schließe mich da DeDaim an. Es gibt viele Punkte an der man seine Arbeit bewerten kann. Die Menschen, die dir sagen, dass der Gedanke doof ist, denke dabei in dem Moment nur an die Sicherheit im Beruf. Wenn du deine Arbeit nicht als sinnvoll ansiehst, sie dich nicht ausreichend fordert, du keine Anerkennung erfährst, ist die Sicherheit irgendwann eine Eigenschaft die von dir persönlich extrem hoch priorisiert sein muss, um die Defizite ausgleichen zu können.

Vielleicht finden sich Wege die du begehen kannst, ohne gleich die Sicherheit komplett über Bord zu werfen aber trotzdem eine Perspektive zu bekomme. Studieren lässt sich auch im Fernbetrieb neben der Arbeit. Und im ÖV kommt langsam auch das Modell an, die zu arbeitenden Stunden pro Woche zu reduzieren. Eventuell kannst du da etwas kombinieren.
Je nach dem, was du studiert hast und wie lange kannst du dir vielleicht Leistungen anrechnen lassen und verkürzt damit die Zeit auch noch etwas.
Ansonsten ist es natürlich auch eine Option zu sehen, ob du dich in deiner aktuellen Stelle irgendwie quer oder nach oben bewegen kannst. Im System bist du ja schonmal und vielleicht gibt es andere Abteilungen in denen sich Stellen mit anderen Beschäftigungen auftun oder es finden sich Wege zusätzliche Verantworten zu übernehmen in denen du etwas machen kannst was dir mehr Spaß macht.
Gespeichert

Sanogo24

  • Researcher
  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1167 am: 02.April 2021, 19:15:38 »

Ach doch, da darf man schon gefrustet sein. Ich sehe das immer so: man verbringt einen enorm großen Teil seiner (wachen) Lebenszeit mit Arbeit. Da sollte man schon irgendwas machen, dass einem in irgendeiner Form auch sinnvoll erscheint. Sei es weil man seine Arbeit wirklich sinnstiftend findet, man Spaß daran findet, sie einen fordert oder man einfach ein einem tollen Team arbeitet. Das Komplettpaket werden ohnehin nur die Wenigsten bekommen, aber sobald man sich fragt, wofür man den ganzen Tag eigentlich ackert und was einem das im Leben bringt, bin ich der Meinung, dass etwas schief läuft und man sich einen Alternativplan zurechtlegen sollte. Und ich finde, mit Ende 20 ist man noch lange nicht zu alt, um sich nach was Anderem anzugucken oder vllt. sogar ganz von vorne anzufangen (z.B. eben ein Studium). Klar, je älter man wird, desto mehr hat man sich sein Leben eingerichtet und desto mehr "Zwängen" unterliegt man (sei mal dahingestellt, wie viele davon wirklich real sind). Grundsätzlich bin ich aber der absoluten Überzeugung, dass man immer eine für sich passende Lösung findet, die den eigenen Umständen Rechnung trägt. Ist halt nicht unbedingt der leichteste Weg. :)
Danke euch für eure Antworten!  :)
Den leichtesten Weg will ich gar nicht wählen. Hab ich bisher auch nicht, wenn ich auch selbst daran Schuld bin  ::)
Ich nehme aktuell schon so etwas wie eine Karriereberatung in Anspruch, was mir auch weiterhilft, gerade um auch mein vielleicht etwas festgefahrenes Sinnbild von dem, was ich gerne machen würde, zu lösen.

Was machst du denn aktuell beruflich und was hast du gelernt respektive vorher studiert? :)
Studiert hatte ich zu einem Bauingenieurwesen, da war ich aber gerade ganz frisch aus der Schule und hatte damals ziemlich Probleme mit Selbstwertgefühlt etc. durch ein Problem mit meiner Stimme. Hab damals absolut keinen Anschluss bei den Kommilitonen gfeunden und kam mir total fehl am Platz vor, weswegen ich dann nach einem Semester wieder aufgehört hatte. Danach hatte ich mehr oder weniger ein Jahr Pause, wo ich beim Onkel in der Firma ausgeholfen hatte, und hatte dann Logistik angefangen. Hat mir eigentlich ganz gut gefallen, aber dort hatte sich nach zwei Semestern das Ganze in drei verschiedene Vertiefungsfächer geteilt, und in dem Vertiefungsfach wo ich Spaß dran hatte waren im dritten Semester noch 8 Kommilitonen und kein einziger meiner Gruppe. Auch da hatte ich noch die Probleme mit meiner Stimme und ich hab dann leider viel zu schnell die Flinte ins Korn geworfen und bin damals den einfachen Weg gegangen.

Ich bin dann mit 25 durch einen Freund auf ein Bundesamt bei mir um die Ecke aufmerksam geworden und hab dort meine Ausbildung zum Finanzwirt gemacht. Wobei "Dort" eben nicht passt, die praktische Ausbildung hat in den Bundesländern an den Finanzämtern stattgefunden und hat mit meiner jetzigen Arbeit wirklich nichts gemeinsam. Die aktuelle Arbeits kann man gut als Fehlerausbügeln der Finanzämter bezeichnen, mit technischen Systemen auf Stand 1995. Es fehlt in der Verwaltung leider an gut bezahlten IT-Jobs, dementsprechend ist die technische Austattung (abgesehen von der persönlichen Ausstattung wie Laptops, höhenverstellbare Schreibtische etc.) leider wirklich in einem schlechten Zustand. Kann mir aktuell defintiv nicht vorstellen, mein Berufsleben dort zu verbringen, gerade da auch Aufstiegsmöglichkeiten wie in der freien Wirtschaft fehlen.

Ich schließe mich da DeDaim an. Es gibt viele Punkte an der man seine Arbeit bewerten kann. Die Menschen, die dir sagen, dass der Gedanke doof ist, denke dabei in dem Moment nur an die Sicherheit im Beruf. Wenn du deine Arbeit nicht als sinnvoll ansiehst, sie dich nicht ausreichend fordert, du keine Anerkennung erfährst, ist die Sicherheit irgendwann eine Eigenschaft die von dir persönlich extrem hoch priorisiert sein muss, um die Defizite ausgleichen zu können.

Vielleicht finden sich Wege die du begehen kannst, ohne gleich die Sicherheit komplett über Bord zu werfen aber trotzdem eine Perspektive zu bekomme. Studieren lässt sich auch im Fernbetrieb neben der Arbeit. Und im ÖV kommt langsam auch das Modell an, die zu arbeitenden Stunden pro Woche zu reduzieren. Eventuell kannst du da etwas kombinieren.
Je nach dem, was du studiert hast und wie lange kannst du dir vielleicht Leistungen anrechnen lassen und verkürzt damit die Zeit auch noch etwas.
Ansonsten ist es natürlich auch eine Option zu sehen, ob du dich in deiner aktuellen Stelle irgendwie quer oder nach oben bewegen kannst. Im System bist du ja schonmal und vielleicht gibt es andere Abteilungen in denen sich Stellen mit anderen Beschäftigungen auftun oder es finden sich Wege zusätzliche Verantworten zu übernehmen in denen du etwas machen kannst was dir mehr Spaß macht.
Fernstudium ist definitiv auch eine Möglichkeit, die in Betracht kommt. Stundenreduzierung gibt es bei uns nur, wenn es sich um ein Studium handelt, welches für den gehobenen Dienst Voraussetzung wäre. Das wäre in meinem Fall ein Jurastudium, welches für mich eher nicht in Frage kommt. Ansonsten gibt es das nur, sofern man Kinder hat oder Pflegebedürftige Angehörige. Daher heißt es dann eher Studium neben einer 41-Stundenwoche. Ist machbar, aber auch nur solange ich keine Kinder habe.

Bezüglich querwechsel: Zumindest Amtsintern erst nach 5 Jahren (3 Jahre Probezeit + 2 Jahre bis zu A7 Besoldung, bevor ein Wechsel möglich ist). Zumal andere Fachbereich eben auch erst nach diesen 5 Jahre eine Möglichkeit sind, die Chance dort eine Stelle zu bekommen aber sehr gering sind. Daher tendiere ich aktuell wirklich eher auch den kompletten Wechsel in Richtung duales Studium. Wobei ich leider auch sagen muss, dass ich mit 800€ Gehalt wärend des Studium alleine durch Haus und Auto keine Chance sehe. Ans Haus bin ich aktuell familiär gebunden, was wiederum eine ganz andere Geschichte ist.  :-X
Gespeichert

White

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1168 am: 02.April 2021, 19:30:31 »

Ich weiß nicht wie groß das Loch bei 800 € Gehalt ist, dass zu stopfen wäre, aber damit wärest du sicherlich für eine Hartz-4-Aufstockung qualifiziert. Oder für Wohngeld. Oder für irgendwas anderes vom Staat. Alternativ ein paar Hundert Euro Bildungskredit monatlich? Ich hab 650 € Monatlich von der KfW genossen für 4 Jahre, das waren auch "nur" 31000 Euro, die hatte ich nach 27 Monaten im Job dann abbezahlt. Wobei ich zugegebnenermaßen auch direkt nen 10000 Euro Bausparvertrag von meinen Eltern bekommen hatte und immernoch ne wahnsinnig hohe Rate zurück gezahlt habe. Aber Denke wenn du da bei 300-350 im Monat bleiben kannst kommen da keine so horrenden Summen zusammen.
Gespeichert

White

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1169 am: 09.April 2021, 12:38:08 »

Ich habe jetzt heute nach zwei Wochen den letzten Urlaubstag. Heute ist der erste Tag, an dem ich mich wirklich erholt fühle (was gut ist) und habe von die vielen tollen Dingen, die ich machen wollte gar keine gemacht. Naja, dafür scheint wenigstens der Akku wieder geladen zu sein. Ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass 2 Wochen Urlaub einfach nicht genug sind und man eher immer 3 Wochen nehmen sollte. Aber das ist natürlich nicht so einfach.


Wie dem auch sei: Frust weil eben der Urlaub "persönlich unproduktiv" war.
Gespeichert

Tim Twain

  • Fussballgott
  • ******
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1170 am: 09.April 2021, 12:48:44 »

Zeit für ein Sabbatical!
Gespeichert
fährt Fahrrad gegen den Kapitalismus im Fußball

White

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1171 am: 09.April 2021, 13:09:14 »

Das sehe ich auch so, aber nach nicht mal 3 Jahren "richtiger" Arbeit erscheint mir das leider utopisch.
Gespeichert

Veichen blühen ewig

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1172 am: 09.April 2021, 14:06:18 »

Solange dir der Urlaub geholfen und gefallen hat, ist es egal ob produktiv oder nicht.

Läuft bei uns auch immer so ab, wenn wir keinen konkreten Urlaub geplant haben, sondern nur in Wien bleiben. Das und das machen wir, und im Großen und ganzen sind wir dann nur faul auf der Donauinsel rumgelegen. Ist mir aber egal, besser als der Allin Club auf X. Dafür gehen wir auch die Wochen nur essen und machen 1x grobes Staubwischen.;)
Gespeichert
Wait till Biggus Dickus hears of this.

Henningway

  • Co-Admin
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
    • HR Lingerie League
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1173 am: 09.April 2021, 15:33:57 »

Zeit für ein Sabbatical!

Ich befinde mich gerade am Beginn einer Gedankenfolge, die das zum Ziel haben könnte. Ich rechne mir aus, ab welchem Zeitpunkt ich mit dem Verkauf meines Geschäftes leichten Gewinn mache nach Tilgung aller noch länger laufender Kredite. Und dann überlege ich: was könnte ich dann machen? Da gibt es einige Dinge. Einfach weiterarbeiten als Angestellter? Vielleiicht als Honorarapotheker landesweit Vertretungen übernehmen? Noch mal studieren gehen (Psychologie, Jura, Medizin)? Oder gar was ganz abgefahrenes: eine Schreinerlehre machen?

Vielleicht werde ich auch Trainer der Meistertrainerforumsthekenmannschaft.
Gespeichert
Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

maturin

  • Nationalspieler
  • *****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1174 am: 09.April 2021, 17:00:51 »

Ich würde und kann euch ein Sabbatical nur empfehlen und das, obwohl ich damit mächtig auf die Schnauze gefallen bin. Das Gefühl jeden Tag an etwas zu arbeiten, das man selbstständig und aus persönlicher Lust heraus macht, ist unbeschreiblich.

Ich war letztes Jahr im Januar am Ende. Ständig zwischen Start-up Ansprüchen und Großkonzernbürokratie zerrieben zu werden war irgendwann zu viel. Wenn man Professionalität eines Weltkonzerns möchte und Budget, Zeit und Planung nicht mal für die Qualität eines Fivver Gigs reicht kann man als leitender Angestellter nur zugrunde gehen.

Ich bin kurz vor der Pandemie raus und habe mich mit der Abfindung selbstständig gemacht. Im Tourismus in Brasilien, ihr könnt euch sicher vorstellen, dass das viel Frust gebracht hat. Dennoch bin ich frei und glücklich und habe unheimlich viel gelernt.

Ich habe meine Kosten extrem runtergefahren und das hilft die Krise zu überstehen während mein Geschäft quasi kein Geld abwirft. Es gibt einen ganzen Haufen Minijobs online, mit denen man ein wenig Geld dazu verdienen kann und das nutze ich, um mein Geld zu strecken. Und das Gefühl das es einem gibt, wenn man aus eigener Kraft etwas erschafft ist unvergleichlich.

@Henning: Du kannst doch jetzt schon vom Ratgeber zum Selbstständig machen über die 50 unglaublichsten Situationen als Apotheker einfach 20 Bücher schreiben und von den Tantiemen leben.

Gespeichert
Folge meiner irrsinnigen Reise als deutscher Gründer, Fotograf und Dokumentarfilmer, wenn ich im Van mit Freundin und Hund Brasilien abseits der bekannten Wege erkunde. Wahrend unserer Expedition suchen wir die besten lokalen Guides für Peabiru, stürzen uns in Abenteuer in unangetasteter Natur und erzählen die Geschichten des ursprünglichen Brasiliens.

peabiru.de

Akumaru

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1175 am: 09.April 2021, 20:30:39 »

Ich befinde mich in den letzten Monaten auch immer wieder am Punkt, an dem ich mich frage: wozu machst du den Job eigentlich noch? Sabbatical wäre natürlich ein guter Weg, aber ohne Ersparnisse wird das nichts. Und eine Abfindung bekomme ich nur, wenn die Firma mich loswerden möchte, aber keinen triftigen Grund für einen "harten" Abgang findet.

Henningway

  • Co-Admin
  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
    • HR Lingerie League
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1176 am: 09.April 2021, 23:54:42 »

Ich bin eigentlich überhaupt kein Freund dieser "Work/Life-Balance"-Mode. Meinem Empfinden nach schwingt da oft der Anspruch mit, doch bitte für das gleiche Geld und die gleichen Zugaben nur noch die Hälfte arbeiten zu müssen. Auch sagt mir das, dass ein echter Wille, den Betrieb mitzugestalten und nach vorne zu bringen, fehlt. Aber es darf auch nicht ins Gegenteil abdriften!
Gespeichert
Ordre des chevaliers de quatre-vingt-dix prises.

DragonFox

  • Profi
  • ****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1177 am: 10.April 2021, 00:45:42 »

Ich bin eigentlich überhaupt kein Freund dieser "Work/Life-Balance"-Mode. Meinem Empfinden nach schwingt da oft der Anspruch mit, doch bitte für das gleiche Geld und die gleichen Zugaben nur noch die Hälfte arbeiten zu müssen. Auch sagt mir das, dass ein echter Wille, den Betrieb mitzugestalten und nach vorne zu bringen, fehlt. Aber es darf auch nicht ins Gegenteil abdriften!

Unter Work/Life-Balance wird mittlerweile irgendwie alles verstanden... Es ist nunmal auch eine sehr individuelle Angelegenheit. Das was du da beschreibst ist halt keine Balance mehr.  :P
Eine Führungskraft in Deutschland arbeitet in ihrer Karriere im Schnitt 15390 nicht kompensierte Überstunden. Bei Fachkräften sind es 9655. Das klingt auch nicht nach Balance.
Es ist kein Geheimniss, dass die Fälle an Arbeitsunfähigkeit wegen Burnout Jahr für Jahr zunehmen.

Work/Life-Balance ist aus gesellschaftlicher Sicht das Ziel arbeitsfähig zu bleiben. Zumindest haben Arbeitgeber, Krankenkassen und Co Interesse daran.
Für mich ist Work/Life-Balance die Besinnung darauf, dass es mehr als Arbeit gibt und es einen Reiz hat drüber nachzudenken was im Leben geht oder gehen kann. Arbeit ist dabei ein Aspekt unter vielen.  Ein Jahr lang private Projekte und Selbstverwirklichung, oder stattdessen in der gleichen Zeit den Betrieb eines anderen "vorran bringen"? 35 Stunden Woche und Zeit für die Familie oder 40+ Stunden und weniger Zeit für die Familie? Fängt auch schon bei der Frage an, ob ich gerade kurz vor 1 Uhr das hier schreibe oder stattdessen Emails von Kollegen beantworte. Zeit hätte ich ja gerade und ich kenne Kollegen die das auch machen würden.
Weil ich mir solche Fragen stelle und abwäge bedeutet das aber nicht, dass ich weniger motiviert bin zu arbeiten, Arbeit vernachlässige oder mich nicht für den Betrieb interessiere. Wobei ich das jetzt auch alles nicht framen möchte... Das sind alles Entscheidungen und so lange man sich gut fühlt ist nichts davon schlecht. Es geht ja eigentlich nur darum zu prüfen was einen glücklich macht.

Ich hab irgendwo mal die Aussagen aufgeschnappt, dass "Work/Life-Balance" Quatsch sei. Es gibt nur Life. Die Arbeit, wenn man sie braucht, sollte ein integrierter Bestandteil des Lebens sein und steht dem Leben nicht gegenüber. Da gibt es nichts zu balancieren.  :) Das fand ich sympatisch.

 
« Letzte Änderung: 10.April 2021, 00:59:57 von DragonFox »
Gespeichert

Joe Hennessy

  • Lebende Legende
  • ******
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1178 am: 10.April 2021, 01:30:01 »

Oder kurz: ich arbeite, um zu leben, ich lebe nicht, um zu arbeiten.
Das schließt ein erfülltes Arbeitsleben nicht aus. Ein erfülltes Leben aber genausowenig.
Ich erinnere mich daran, dass du eigentlich gerne mal Kinder gehabt hättest, Henning.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass deine Work/Life-Balance da nicht unschuldig dran ist, dass das nichts geworden ist bis jetzt?
« Letzte Änderung: 10.April 2021, 07:06:23 von Joe Hennessy »
Gespeichert
I don't know shit about fuck.

Kaliumchlorid

  • Researcher
  • Weltstar
  • *****
  • Offline Offline
Re: Frust-Ablass-Thread für das Real Life
« Antwort #1179 am: 10.April 2021, 07:36:28 »

In der Hinsicht bin ich echt froh, Facharbeiter zu sein und jeden Tag pünktlich halb vier nach Hause gehen zu dürfen.
Gespeichert
Zu weit exitiert nur in deinem Kopf
Seiten: 1 ... 57 58 [59] 60 61 ... 111   Nach oben