ungesicherte Zitate:
Es ist unerträglich, in welchem Maße die Unparteiischen, die nicht auf Wiederholung, Zeitlupen und sogar mathematische Berechnungen zurückgreifen können, öffentlich an den Pranger gestellt werden. Dies kann und sollte künftig verhindert werden. (Karl-Heinz Rummenigge im Anschluß an das DFB-Pokalfinale, 2014)
"Ich habe eine wahnsinnige Wut in mir. Wir sind beschissen worden!" (Karl-Heinz Rummenigge gestern beim Bankett)
Am meisten ärgert mich, dass ich den Eindruck habe, man hat in München den Schuss nicht gehört. An sich war Real meiner Meinung nach über zwei Spiele stärker. Wenn man sich die Torchancen anschaut (im Rückspiel auch als man noch 11 vs. 11 gespielt hat), hätte Real klar mehr treffen müssen und Bayern hatte etwas Dusel mit Elfmetern, Standardtreffern und einem Zufallsprodukt. Real Madrid ist absolut verdient weiter gekommen und das müsste den Bayern zu denken geben. Es kann ja nicht sein, dass man mit einer im Schnitt über 30 Jahren alten Mannschaft antritt, die wieder mal mangels Alternativen und weil mehrere Wechseloptionen für zwei der Frührentner gebucht sind, auf dem Zahnfleisch geht.
Das müsste ein absoluter Warnschuss sein, dass die momentane Kadergestaltung schwach ist. Aber nein, jetzt kann man wieder über den Schiedsrichter wettern und es wird verklärt, dass Real wie gesagt einfach die (klar) bessere Mannschaft war über 180 Minuten. Auch wenn man sich irgendwie in die Verlängerung gerettet hat. Der Sack hätte auch im Hinspiel schon zu sein können, wäre Real effizienter gewesen.
Ich habe ja die Hoffnung, dass man das intern schonungslos analysiert und nur nach Aussen auf den Schiedsrichter losgeht. Aber der Glaube fehlt mir.
Das, was du ansprichst, ist aber auch genau der Grund, weshalb ich persönlich diese Fehlentscheidungen weniger leicht schlucken kann, als in manch anderem Spiel. Der Kader verliert mit Lahm und Alonso zwei Stammspieler, die Konkurrenz schläft nicht, ein Lewandowski-Ersatz ist bisher nicht in Sicht, ob Müller seine Rolle unter Ancelotti noch findet steht in den Sternen und wie lange Robben und Ribéry noch rennen können, bevor ihnen endgültig die Beine abfallen, ist genau so wenig drin. Costa und Coman werden noch einige Jahre brauchen, um das aufzufangen, FALLS sie es denn überhaupt jemals schaffen.
Unter diesen Vorzeichen gehe ich auch nicht davon aus, in den nächsten 2-3 Jahren ein ernsthafter Titelkandidat in der CL zu sein, wenn nichts getan wird. Und genau deswegen tut dieses Ausscheiden durch Schiedsrichterfehler so abartig weh. Dieses Jahr war vielleicht die letzte Chance in nächster Zeit diesen Pott zu holen. Möglich, dass Real verdient weitergekommen ist, die Tore zum 2:2 und 2:3 waren aber irregulär und der Genickbruch im Spiel. Da kommt man sich einfach nur verarscht vor. Gegen eine faire Niederlage hätte ich nicht so viel gehabt und auch, wenn Real im Grunde genommen besser war (gegen 10 Mann mit erheblichen Verletzungssorgen auch nicht sooo überraschend), ist es doch extrem ärgerlich, wenn man 90+120 Minuten kämpft und es dann wegen solcher Tore knapp nicht reicht. Bei regulären Toren nach langem Kampf auszuscheiden, ist das halt so. Aber diesmal... Das ist bei aller Objektivität einfach so ein ekelhaftes Gefühl, dass ich die Reaktionen der Bayernverantwortlichen einfach verstehen kann. Ich glaube, da wissen auch einige, dass harte Zeiten auf uns zukommen werden und trauern dieser verpassten Chance nach.
@KI-Guardiola:
In deiner Einschätzung der spanischen Liga hast du Sevilla vergessen. Dazu kommen spanische Teams immer wieder sehr weit in der Europa League. Celta Vigo in diesem Jahr, Bilbao vor einigen Jahren, davor Espanyol Barcelona (wenn auch länger her). Es muss einen Grund geben, wieso Teams, die in der Primera Division Mittelmaß sind, international so eine gute Rolle spielen. Ich denke ehrlich gesagt, dass Real und Barca einfach so stark sind, dass sie selbst die verhältnismäßig starken heimischen Gegner dominieren. Auf der anderen Seite schenken vielleicht einige der schwächeren Teams gegen Barca/Real eher mal ein Spiel ab, um Kräfte zu schonen, vor allem, wenn man früh in Rückstand gerät.
Dadurch entsteht die Situation, dass man pro Saison 6 Spiele sicher hat, die einen mehr fordern, als 80% der Gegner in der CL (Clasico, Atlético, Sevilla jeweils mal zwei) und hinzu kommen immer wieder Partien, in denen Kräfte geschont werden können.
In England wiederum hat man das Problem, dass das Niveau zu ausgeglichen ist, in Deutschland dominiert Bayern zu stark. Das bringt mich zu der Vermutung, dass eine Zweiklassengesellschaft mit 2-3 absoluten Topteams, einem starken Ligamittelfeld und 5-6 Teams, die komplettes Fallobst sind, für internationale Konkurrenzfähigkeit vielleicht das beste wäre.