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Autor Thema: Bundesliga 2023/24  (Gelesen 24788 mal)

Noergelgnom

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #100 am: 04.Dezember 2023, 09:54:01 »

Warum war das für Leverkusen kein Elfmeter gerade? Can hat doch definitiv den Leverkusener getroffen. Ist doch egal, dass der Ball schon weg war. Das gibt dir doch nicht das Recht Leute zu treten. Hab die Argumentation vom Schiedsrichter-Experten gerade nicht verstanden.

LG Veni_vidi_vici

Zumindest gab es den für Adeyemi auch nicht.

Das 1:1 war schon arg glücklich für uns, alles in allem.
Und ja, es hätte jeweils einen Elfmeter geben müssen.
(Und wenn es den für Leverkusen gegeben hätte, wäre der BVB mit Sicherheit ohne Punkte aus dem Spiel gegangen.)


~~~~~~~~~~


Zu den Frankfurter Randalen habe ich nur eine Frage.
Und es ist die gleiche Frage, die ich mir stelle, wenn ich von ähnlich gelagerten Vorfällen in Dresden, Cottbus, Berlin, Rostock, Dortmund etc höre:
warum haben diese A****löcher kein Stadionverbot?

Warum dürfen die überhaupt noch eine Karte für ein Fussballspiel kaufen, wenn das einzige, woran sie ganz definitiv null Interesse haben, Fussball ist?

Für mich gibt es nur zwei  mögliche Erklärungen für das ablehnende Verhalten der Vorstände gegenüber konsequenten Stadionverboten (kombiniert mit personalisierten Tickets und eben auch konsequenter Einlasskontrolle): entweder sie trauen sich nicht, gegen den problematischen Teil der eigenen Fans vorzugehen, weil sie fürchten, dass diese bei den angeblich "friedlichen" Fans eben doch zuviel Rückhalt haben - oder die Kohle ist wichtiger und es rechnet sich trotz der Strafen eben doch finanziell.

Letzteres wäre zumindest anders, wenn endlich dem Willen der überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung (mehr als 90 Prozent laut Umfragen) folgend die Kosten für die Polizeieinsätze auf die Vereine umgelegt würden.
(Allerdings müßten die Vereine dann auch entscheidendes Mitspracherecht bekommen, welche Spiele bspw als "Hochrisikospiel" eingestuft und somit wegen vierstelliger Polizistenanzahlen richtig teuer werden - soweit ich weiß, ist das bisher eher eine Einschätzung der Behörden).

Ich bin mir sicher, dass es dann - wenn diese ständigen Randale die Vereine finanziell ernsthaft (!) treffen würden - plötzlich ganz schnell aus den Nahkampfarenen wieder Spielstätten würden.
(Dass man das Problem damit nicht löst, sondern vor die Stadien verlagert, ist mir auch klar - aber dort hätten die in dem Blöcken immer so überraschend eingesperrten Unbeteiligten (s. unten) keinerlei Probleme, sich von den Randalierern zu distanzieren, so dass sie auch nicht mehr gegen ihren Willen als Schutzschilde mißbraucht werden könnten. Win-win! (Also außer für die Straftäter unter den Fans, aber die mag ja angeblich sowieso keiner.  ::) )

Und @Maddux:
Genauso wie es unlauter ist, die Gewalttäter als "die Fans" hinzustellen (da geb ich Dir absolut recht!), ist es unangebracht, die Polizei pauschal als "faschistischen, rechtsextremen Haufen" hinzustellen, der ja (nicht ex-, aber implizit) nur die "linksgerichteten Fans" niederprügeln wolle. (Über Wendt brauchen wir hier nicht zu diskutieren, der ist mir genauso suspekt - auch wenn ich vorsichtig mit Schlagworten wie "faschistisch" wäre. Diese Ideologie ist klar definiert, siehe v.a. Georgi Dimitroff, und pauschale "Faschist!"-Rufe helfen wie so oft auch hier null weiter.)

Übrigens: gerade auch die Aussage "Dann bewerfen sie eben uns mit Gegenständen, irgendwann werden sie müde und wir kassieren sie ein." ist für einen Außenstehenden nur sehr schwer zu ertragen.
Wieso muß ein Polizist bei jedem Einsatz klaglos in Kauf nehmen, von Feuerlöschern und Eisengittern niedergestreckt zu werden?!
Wie abgestumpft muß man sein, um das wiederum implizit als "normales Risiko" hinzustellen? Gilt das Recht auf körperliche Unversehrtheit für Polizisten etwa nicht?!  :-X

Umgekehrt wird ein Schuh draus: wenn ich - seit Jahren! - weiß, dass ein bestimmter Block bzw ein bestimmter Fankreis Probleme erwarten läßt und ich stelle mich dennoch immer wieder zwischen diese Leute, kann ich mich doch nicht ernsthaft darauf zurückziehen, dass ich einfach unbeteiligt dazwischenstand?!
Wenn ich jedes Wochenende in diesem Block auf einige Dutzend bis Oberkante Unterlippe mit Aufputschmitteln vollgepumpte Asoziale mit Kampfsporterfahrung und maximalem Aggressionspotential treffe, die nichts als Randale im Kopf haben, dann mach ich das exakt ein einziges Mal mit und suche mir allerspätestens (!) beim nächsten Besuch einen anderen Platz.
(Wenn ich in die U-Bahn steige und finde jedes Mal einen Sitzplatz mit Hundehaufen vor, setz ich mich doch auch nicht immer wieder da rein, bleibe die ganze Fahrt da sitzen und beschwere mich danach jedes Mal, dass die U-Bahn-Gesellschaft mir schon wieder einen braunen stinkenden Fleck auf den Anzug gedrückt hat...)
Ist es nicht eher so, dass die Gewalttäter unter den Eintrachtfans die "Unbeteiligten" als willkommene Schutzschilde mißbrauchen, um danach anklagend mit dem Finger auf die Polizei zeigen zu können, die sich ja "ohne Rücksicht auf Verluste" gewehrt hätte?

Ich mag die Eintracht, echt. Spätestens seit Falkenmayer haben die Frankfurter bei mir einen dicken Stein im Brett.
Das haben die Vereine Dynamo Dresden, Lok Leipzig, Energie Cottbus aber auch. Vom BVB bin ich gar Fan.
Sympathie oder Fans-Dasein bedeutet aber nicht, jeden Sch... klaglos hinzunehmen oder gar immer wieder fadenscheinige Erklärungen zu finden, warum der jeweilige Verein und insbesondere dessen gewalttätiger Fananteil eigentlich Opfer und nicht Täter sind.
Und gerade bei der Eintracht haben sich die Randale in den letzten Jahren derart gehäuft, dass es schwer zu ertragen ist.

Wie bereits angedeutet: die Polizei hat mit Sicherheit schwere Fehler bei der Reaktion auf die Krawalle begangen.
Aber sich hinzustellen und durch die Blume zu behaupten "Die mußten ja randalieren, weil die Polizei sowieso auf eine ultraharte Reaktion aus war!" ist schlicht unverschämt.
Hätte es keine gewalttätigen Übergriffe auf Ordner gegeben (die einfach nur ihrer Arbeit nachgingen, auch wenn es unter Ultras/Hools/whatever seit Jahrzehnten Mode ist, Regeln als unverbindliche Angebote und Vorschläge zu betrachten, die man nach Gutdünken annehmen oder übertreten kann, ohne dass es dafür Konsequenzen gibt), wäre der Polizeieinsatz ausgeblieben.
"Die haben sich viel zu heftig gewehrt und nichtmal geschaut, ob sie vielleicht auch Unschuldige mit erwischen!", ist zwar inhaltlich (möglicherweise) korrekt, geht jedoch völlig am Punkt vorbei.

Denn auch wenn es gerne mal behauptet wird (hier vorsichtig angedeutet, bspw auf tm.de dagegen als offener Vorwurf):
selbst eine in Teilen problematische Polizei geht nicht ohne jeden Anlaß regelmäßig und an unterschiedlichsten Orten Europas* auf jeweils unschuldige Frankfurter los.  ::)

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« Letzte Änderung: 04.Dezember 2023, 14:26:25 von Achtelprofi »
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“Goodness is about what you do. Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

Lavayeux' Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers

FlutLicht1900

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #101 am: 06.Dezember 2023, 09:22:01 »

Zitat von: Achtelprofi
Das 1:1 war schon arg glücklich für uns, alles in allem.
Und ja, es hätte jeweils einen Elfmeter geben müssen.
(Und wenn es den für Leverkusen gegeben hätte, wäre der BVB mit Sicherheit ohne Punkte aus dem Spiel gegangen.)

In dem Fall, sei Euch das Glück sogar gegönnt. 😁
« Letzte Änderung: 06.Dezember 2023, 09:24:20 von FlutLicht1900 »
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Muffi

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #102 am: 07.Dezember 2023, 07:09:53 »

@Achtelprofi

Du bringst es auf den Punkt.
Als ich beim Spiel meiner 96er beim FC St. Pauli sehen musste, wie sich Teile der sogenannten "Fans" benommen haben, bin ich wütend geworden. Und als ich danach die Aussagen der Fan-Vertreter gelesen habe, noch viel mehr.
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FlutLicht1900

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #103 am: 08.Dezember 2023, 10:21:04 »

@Achtelprofi

Du bringst es auf den Punkt.
Als ich beim Spiel meiner 96er beim FC St. Pauli sehen musste, wie sich Teile der sogenannten "Fans" benommen haben, bin ich wütend geworden. Und als ich danach die Aussagen der Fan-Vertreter gelesen habe, noch viel mehr.

Dem kann ich mich aus Sicht des FC Bayern nur anschließen. Leider vermögen beeindruckende Choreografien nicht darüber hinwegzutäuschen, dass das Gesamtbild einiger Fan-Vereinigungen zu wünschen übrig lässt. Generell habe ich den Eindruck, dass sich das Verhalten in den Stadien in letzter Zeit wieder verschlechtert hat. Was mich dabei besonders stört, ist die Tatsache, dass solche Gruppen sich auch noch als Hüter der Moral aufspielen wollen.
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Rejs

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #104 am: 08.Dezember 2023, 16:40:00 »

Diese ganzen Ultra-Gruppierungen und weitere Harcdore-"Fans" überhöhen sich ja wie sonst niemand anderes - auch außerhalb des Fußballs. Dieses übertriebene Selbstverständnis ist schon faszinierend. Die halten sich teilweise für wichtiger und toller als der Verein selbst, den sie angeblich unterstützen. Was die sich auch rausnehmen wollen ist ebenso fragwürdig. Und was bringen sie? Meist monotone Gesänge, bisschen trommeln und Papier mit Parolen beschmieren. Ich persönlich brauche das nicht für einen Stadionversuch. Da ist mir ansehnlicher Fußball deutlich lieber als irgendwelche Sichtbehinderungen durch Pyrotechnik und anderes. Und genau für diese Gruppierungen bin dann ich ein Feindbild, weil ich eben ganz andere Anforderungen an einen Stadionbesuch habe, das ganze Drumherum nicht brauche und nicht ihre Auffassung vom "wahren Fußball" teile.
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Bayernfahne

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #105 am: 08.Dezember 2023, 17:32:41 »

Diese ganzen Ultra-Gruppierungen und weitere Harcdore-"Fans" überhöhen sich ja wie sonst niemand anderes - auch außerhalb des Fußballs. Dieses übertriebene Selbstverständnis ist schon faszinierend. Die halten sich teilweise für wichtiger und toller als der Verein selbst, den sie angeblich unterstützen. Was die sich auch rausnehmen wollen ist ebenso fragwürdig. Und was bringen sie? Meist monotone Gesänge, bisschen trommeln und Papier mit Parolen beschmieren. Ich persönlich brauche das nicht für einen Stadionversuch. Da ist mir ansehnlicher Fußball deutlich lieber als irgendwelche Sichtbehinderungen durch Pyrotechnik und anderes. Und genau für diese Gruppierungen bin dann ich ein Feindbild, weil ich eben ganz andere Anforderungen an einen Stadionbesuch habe, das ganze Drumherum nicht brauche und nicht ihre Auffassung vom "wahren Fußball" teile.

Deine Meinung ist deine Meinung, die möchte ich dir nicht absprechen. Ich selbst habe die Ultras in der Zeit, als zuerst niemand ins Stadion durfte und später die organisierte Fanszene noch eine Weile fern blieb, so sehr vermisst dass es fast wehtat. Die ruhigen Stadien ohne Publikum waren schon schwer zu ertragen, die vollen Stadien ohne Gesänge waren fast noch schlimmer. Wo ich mitgehe ist der Eindruck, dass sich das Benehmen einiger Ultras in letzter Zeit zu verschlimmern scheint, da man direkt nach den Corona-Beschränkungen erstmal so froh über die neu entfachte Stimmung war, dass es mir auch so vorkam, als seien Verstöße weniger hart sanktioniert worden. Da muss man jetzt gegensteuern und solche Geschehnisse wie in Frankfurt sind zu verurteilen und zu ahnden, aber einen Fußball ohne Ultras will ich mir deshalb noch lange nicht vorstellen. Mag ja gut sein, dass viele das nicht brauchen, aber die andere Seite gibt es eben auch.
Und zu der Behauptung, dass sich Ultras teilweise für wichtiger und toller als den Verein selbst halten, den sie unterstützen, dazu kann ich erstmal nur sagen, dass ich nicht in alle einzelnen Köpfe reingucken kann, aber ich habe mit Ultras viele Gespräche geführt und würde das Selbstverständnis eher metaphorisch mit dem einer Partei/einem Verband in einem Staat vergleichen. Der Fußballverein ist der Staat und unterschiedliche Teile der Fanszene sind die Parteien. Diese haben alle unterschiedliche Ansichten darüber, was am besten für den Verein ist. Du wirst z. B. im Fanlager der meisten Vereine wenn du lange genug suchst durchaus Gegner der 50+1 Regel finden, weil die aus rein sportlicher Sicht (international) konkurrenzfähige Teams und einen spannenden Wettkampf sehen wollen. Ultras ziehen ihre Faszination am Fußball und am Stadionerlebnis eben nicht allein aus der sportlichen Konkurrenzfähigkeit ihrer Mannschaft.
Dass es problematische Gruppen gibt ist leider so und dagegen muss je nach Situation entsprechend vorgegangen werden. Dadurch aber das Existenzrecht der gesamten Szene in Frage zu stellen geht mir etwas zu weit. Fußball ist ein Massenphänomen für alle Schichten und dementsprechend unterschiedlich fällt das was, das Menschen daran spannend finden, letztlich aus.
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

Noergelgnom

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #106 am: 08.Dezember 2023, 18:01:27 »

Diese ganzen Ultra-Gruppierungen und weitere Harcdore-"Fans" überhöhen sich ja wie sonst niemand anderes - auch außerhalb des Fußballs. Dieses übertriebene Selbstverständnis ist schon faszinierend. Die halten sich teilweise für wichtiger und toller als der Verein selbst, den sie angeblich unterstützen. Was die sich auch rausnehmen wollen ist ebenso fragwürdig. Und was bringen sie? Meist monotone Gesänge, bisschen trommeln und Papier mit Parolen beschmieren. Ich persönlich brauche das nicht für einen Stadionversuch. Da ist mir ansehnlicher Fußball deutlich lieber als irgendwelche Sichtbehinderungen durch Pyrotechnik und anderes. Und genau für diese Gruppierungen bin dann ich ein Feindbild, weil ich eben ganz andere Anforderungen an einen Stadionbesuch habe, das ganze Drumherum nicht brauche und nicht ihre Auffassung vom "wahren Fußball" teile.

Deine Meinung ist deine Meinung, die möchte ich dir nicht absprechen. Ich selbst habe die Ultras in der Zeit, als zuerst niemand ins Stadion durfte und später die organisierte Fanszene noch eine Weile fern blieb, so sehr vermisst dass es fast wehtat. Die ruhigen Stadien ohne Publikum waren schon schwer zu ertragen, die vollen Stadien ohne Gesänge waren fast noch schlimmer. Wo ich mitgehe ist der Eindruck, dass sich das Benehmen einiger Ultras in letzter Zeit zu verschlimmern scheint, da man direkt nach den Corona-Beschränkungen erstmal so froh über die neu entfachte Stimmung war, dass es mir auch so vorkam, als seien Verstöße weniger hart sanktioniert worden. Da muss man jetzt gegensteuern und solche Geschehnisse wie in Frankfurt sind zu verurteilen und zu ahnden, aber einen Fußball ohne Ultras will ich mir deshalb noch lange nicht vorstellen. Mag ja gut sein, dass viele das nicht brauchen, aber die andere Seite gibt es eben auch.
Und zu der Behauptung, dass sich Ultras teilweise für wichtiger und toller als den Verein selbst halten, den sie unterstützen, dazu kann ich erstmal nur sagen, dass ich nicht in alle einzelnen Köpfe reingucken kann, aber ich habe mit Ultras viele Gespräche geführt und würde das Selbstverständnis eher metaphorisch mit dem einer Partei/einem Verband in einem Staat vergleichen. Der Fußballverein ist der Staat und unterschiedliche Teile der Fanszene sind die Parteien. Diese haben alle unterschiedliche Ansichten darüber, was am besten für den Verein ist. Du wirst z. B. im Fanlager der meisten Vereine wenn du lange genug suchst durchaus Gegner der 50+1 Regel finden, weil die aus rein sportlicher Sicht (international) konkurrenzfähige Teams und einen spannenden Wettkampf sehen wollen. Ultras ziehen ihre Faszination am Fußball und am Stadionerlebnis eben nicht allein aus der sportlichen Konkurrenzfähigkeit ihrer Mannschaft.
Dass es problematische Gruppen gibt ist leider so und dagegen muss je nach Situation entsprechend vorgegangen werden. Dadurch aber das Existenzrecht der gesamten Szene in Frage zu stellen geht mir etwas zu weit. Fußball ist ein Massenphänomen für alle Schichten und dementsprechend unterschiedlich fällt das was, das Menschen daran spannend finden, letztlich aus.

Guter Beitrag!
Auch wenn ich inhaltlich tatsächlich eher auf Rejs' Seite beheimatet bin.
Was mich an den Ultras stört, sind eigentlich exakt zwei Dinge:

1. eine oftmals unfaßbar herablassende Attitüde gegenüber allen anderen Fangruppen (sowohl des eigenen als auch anderer Vereine).
Klar, sie sind nicht alle so (niemals sind in irgendeiner Gruppe ALLE "so", was auch immer "so" dann im Einzelfall bedeutet  :) ).
Aber dieses Selbstbild als die Elite der Fans zieht sich doch schon sehr deutlich durch die Ultragruppierungen.
Allein schon die Selbstbezeichnung "Ultra" - ich nenne mich doch auch nicht "Super" oder "Giga" oder "Mega", um anderen zu zeigen, wie turmhoch mein Fandasein über ihrem steht.

2. Keinerlei Unrechtsbewußtsein. Und während Punkt 1 oben nur ärgerlich ist, aber im Zweifelsfalle auch mal wegignoriert werden kann, hörts bei mir spätestens dann auf, wenn es um Straftaten geht bzw auch darum, die Rechte anderer Fans zu beschneiden, weils den Herren (und Damen und Diversen) Ultras gerade so paßt:

- wenn sie ihre Pyros zünden müssen, wissend, dass der Verein schon die Strafe zahlen wird und sie nicht selbst herangezogen werden (und jedem Asthmatiker (6% der deutschen Bevölkerung, also keine "bedauerlichen Einzelfälle") im Stadion den Stinkefinger zeigend, ganz nebenbei erwähnt),
- wenn sie alles mögliche auf den Platz werfen, Spielabbrüche und Punktstrafen "ihres" Vereins in kauf nehmend,
- wenn sie in der Innenstadt andere Fans tätlich angreifen ...

... es ist immer alles von der Horde gedeckt, es ist immer alles "falsch in den Medien dargestellt und eine Hetzjagd gegen die armen unschuldigen Ultras, die ja provoziert wurden"...
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Wie gesagt, @Bayernfahne, ich will nicht alle über einen Kamm scheren und ich verschließe auch nicht die Augen davor, dass die Ultras bei Themen wie 50+1 exakt meinen Standpunkt teilen und den auch laut kundtun.
Und so manche Choreographie ist wirklich gelungen, auch das erkenne ich an.

Aber ich hab die Faxen sooo dicke davon, dass der Name mir sympathischer Vereine regelmäßig in den Dreck getreten wird, weil ein paar (dutzend) "Besserfans" der Meinung sind, sich in einem öffentlichen Raum, der eigentlich auch Familien und Kindern zugänglich sein sollte, wie die letzten A**** zu benehmen zu dürfen und das auch noch "Vereinsliebe" nennen.
(Wenn ich ein kleines Kind hätte, wäre ein Stadion - egal welchen Vereins - der allerletzte Ort, wohin ich es mitnehmen würde.)
« Letzte Änderung: 08.Dezember 2023, 18:16:46 von Achtelprofi »
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Signor Rossi

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #107 am: 08.Dezember 2023, 19:11:11 »

Allein schon die Selbstbezeichnung "Ultra" - ich nenne mich doch auch nicht "Super" oder "Giga" oder "Mega", um anderen zu zeigen, wie turmhoch mein Fandasein über ihrem steht.
Die Bezeichnung kommt aber doch aus Italien und bedeutet mW. nicht, dass man etwas Besseres ist, sondern dass man über das Normale - hier den normalen Support - hinaus geht. Es sind halt meist junge Leute, die ihr Fansein anders ausleben, dass es da zu Reibereien mit den eher traditionellen Fans kommt ist normal. Meine aktive Fanzeit ist aber schon lange her, da kann ich nicht wirklich mitreden.
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aragorn99werder

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #108 am: 08.Dezember 2023, 20:53:25 »

Außerdem sollte man nicht vergessen, dass es nicht unerheblich den Ultras zu verdanken ist, dass die deutschen Kurven (zumindest der aller meisten Vereine) nicht mehr überwiegend von (rechtsextremen) Hooligans bevölkert sind. Da sind mir Ultras deutlich lieber.
Und mal ehrlich...dass sich jemand, der alle zwei Wochen ein paar hundert Kilometer auswärts fährt und privates Geld in Choreos steckt einem gelegentlichen Haupttribünen-Hocker hinsichtlich seines Fan-Seins vielleicht etwas "überlegen" fühlt, kann ich jetzt auch nicht übel nehmen.
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Unsere Comunio-Runde nimmt gerne neue Mitspieler auf. Wenn ihr Interesse an einem längerfristigen Bundesliga-Managerspiel habt, schaut doch mal rein.
http://www.meistertrainerforum.de/index.php/topic,11878.1120.html
:)

Leland Gaunt

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #109 am: 08.Dezember 2023, 21:22:29 »

Und genau für diese Gruppierungen bin dann ich ein Feindbild, weil ich eben...

Nein, weil du über Dinge sprichst, von denen du anscheinend keine Ahnung hast.
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FMGaunt

Das magische Dreieck 2.0

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DragonFox

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #110 am: 09.Dezember 2023, 03:44:33 »

Ich sehe mich im Lager zwischen Bayernfahne und Achtelprofi. Ich bin kein eingefleischter Fußballfan. Ich geh ungefähr einmal im Jahr in ein Stadion und sitze irgendwo auf der Haupttribüne.
Ins Stadion gehe ich aus zwei Gründen. Ich gucke mir gerne dieses eine Spiel an. Aber der stärkere Grund ist die Atmosphäre und das Spektakel, die ich sehr genieße. Mein Platz wähle ich so, dass ich einen guten Blick habe, aber, dass ich auch vor allem von der Fankurve ordentlich Ton bekomme. Die Fankurve , also da, wo die Ultras sitzen, gehört für mich fest zum Stadionbesuch dazu. Ohne die, hätte ich kaum einen Grund ins Stadion zu gehen.
Dafür lasse ich mich von ihnen auch gerne in manchen Choreographien erniedrigen. Ist tatsächlich schon ab und zu vorgekommen. Keine Ahnung, ob das die Regel ist. Ich sehe das dann wie Aragorn00werder. Ich sitze mir einmal im Jahr den Arsch auf der Haupttribüne platt und stehe höchstens, wie der Rest der Ärsche dort, für 20 Sekunden auf, wenn die Fankurve ein ganz bestimmtes Lied anstimmt und das einfach Tradition zu sein scheint, dass man da steht (Vielleicht wissen jetzt schon manche, in welches Stadion ich da gehe ;)). Und dann setze ich mich wieder hin, halte meinen Mund und bin ruhig wie 95% vom Rest der Haupttribüne und Gegentribüne. Wenn jeder Fan so wie ich wäre, wäre in jedem Spiel Corona-Stimmung. Das kann man nicht wollen und die Fankurve macht ein Stadionbesuch erst einzigartig. Die dürfen sich schon ein bisschen besser fühlen als ich. Ich würde sogar sagen, dass das Gefühl berichtigt ist. Ich sehe da gar kein Problem.

Sich über die Sicherheitsregeln, Anweisungen vom Personal oder das Gesetz zu stellen oder andere Menschen zu gefährden... Da hört meine Zustimmung natürlich auf. Ich verstehe, dass Ultras ein tiefes Interesse am Verein haben, dass über viele Fans hinaus geht. Ich sehe auch, dass man die Fankurve braucht, um ein Stadion zu dem Erlebnis zu machen, dass es ist. Aber Gewalt, egal in welcher Form, ist kein Mittel um im sportlichen Umfeld seine Meinung zu vertreten. Zumal, um zum ausgehenden Thema Bezug zu nehmen, sich am Ordner ohne Ticket vorbei drängeln, und dann einen Kleinkrieg mit der Polizei einzugehen, keine vertrebare Meinung ist.
Banner, Sprechgesänge oder Choreographien gegen oder für irgenwelche Vereins- oder Verbandsgebahren sind auf einem ganz anderen Blatt und prägen den Sport. Aber so eine Eskalation wie in Frankfurt ist nicht zu erklären, nicht nachvollziehbar, nicht zu verteidigen und nicht zu entschuldigen.
« Letzte Änderung: 09.Dezember 2023, 03:47:32 von DragonFox »
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Henningway

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #111 am: 12.Dezember 2023, 10:21:18 »

Ich frage mich ja, welcher Investor in eine Liga ohne wirklichen Meisterschaftskampf investieren will. Diese Saison ist bislang nur ein Ausreisser.
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Tim Twain

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #112 am: 12.Dezember 2023, 10:22:27 »

Letzte Saison hingegen war schon an Spieltag 19 entschieden!
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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #113 am: 12.Dezember 2023, 12:41:12 »

Du weißt genau, dass das nicht repräsentativ war. Oder möchtest Du ernsthaft das Gegenteil von dem behaupten, was ich schrieb?
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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #114 am: 12.Dezember 2023, 12:46:41 »

Wenn du schon diese Saison erwähnst, dann sollte man die Saison davor auch heranziehen. Ich mein spannender als in den letzten Minuten kann es ja nun wirklich nicht sein. Die bessere Formulierung wäre dann wohl eher, dass diese und letzte Saison ein Ausreißer waren.
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Henningway

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #115 am: 12.Dezember 2023, 13:22:27 »

Meiner Meinung nach ausgesprochen offensichtlich, aber von mir aus.
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DragonFox

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #116 am: 12.Dezember 2023, 14:15:28 »

Hm... Die Liga kann langweilig wie sie will. Sie ist ein Erfolgskonzept, oder? Vielleicht nicht im Vergleich zu Premire League. Aber schlecht läuft es nicht. Die Investition klingt wie eine Wette, ob es besser wird, gleich bleibt oder abstürzt. Aber das es keinen Meisterschaftskampf gibt hat in den letzten 10 Jahren keinen gestört. Die Einnahmen stiegen. Selbst in Corona blieben sie einigermaßen konstant.

Die Vermarktung macht im Schnitt Jahren flockige 1,4 Milliarden. Und an denen wird man mit 8 Prozent beteiligt. Man bringt ne Milliarde. Man bekommt, wenn es so weiter geht, 62 Millionen im Jahr. Das ist ne Rendite von 7 Prozent. Durch Effekte der Inflation, wird das noch besser.

Ich halte das nicht für unattraktiv. Im Hintergrund wird es da sicher auch noch n Boni geben. Freikarten oder so.  ;)
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m4

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #117 am: 13.Dezember 2023, 13:43:11 »

Im Grunde genommen ist der Investoreneinstieg in dem veröffentlichen Rahmen eine gute Sache, wenn dieser deutliche Mehreinnahmen in den TV-Erlösen generiert (und dort sehe ich einen großen Haken).
Die DFL hat es selber nicht geschafft die Rechte so gewinnbringend zu vermarkten,  um die Lücke zur Premier League zu verringern... die Lücke ist nur noch größer geworden.

Ein kleines Rechenbeispiel dazu:

Wenn ein Investor jährlich 1 Mrd. an Mehreinnahmen (bei der brachliegenden Auslandsvermarktung sollte dies auf jeden Fall im Bereich des Möglichen sein) generiert, dann erhält dieser 80 Mio. pro Jahr. Das bedeutet es verbleiben 920 Mio. für die restlichen Parteien.

Da die DFL absolute Expertise auf dem Gebiet vermissen lässt, was sie mit der immer größer werdenden Kluft zur PL bewiesen hat, ist es definitiv sinnvoll einen strategischen Partner diesbezüglich zu suchen.
Wenn man hier einen Partner findet, der zum Einen die Kluft zur PL nicht vergrößert und zum Anderen ggf. sogar die Lücke verringert (schließen wäre utopisch), wäre dieser Einstieg ein Gewinn für jeden.
Hinzu kommen die Einnahmen für den verkauf der bis zu 8% Anteile für maximal 20 Jahre.

Hierzu ein weiteres Rechenbeispiel:

Man bekommt bis 2025 Jährlich 1,1 Mrd. Euro. Diese Summe auf 20 Jahre hochgerechnet sind 22 Mrd. Wenn man davon 8% nimmt, würde man auf eine Summe von 1,76 Mrd. Da man jedoch diese "Einnahmen" sofort bekommt, sollte man dort einen gewissen "Rabatt" geben. Wenn man statt 8% mit 5% rechnet, beliefe sich die Summe auf 1,1 Mrd. Für mich sollte man aus den Deal nicht unter 1 Mrd. herausgehen.

Wenn man dazu berücksichtigt, dass man sich wohlmöglich große Expertise auf dem Weg heran holt, sollten die Chancen auf Mehreinnahmen das Risiko Verlust zu machen überwiegen, da man nach den 20 Jahren dies auch selbst auf einer höheren Einnahmenbasis wieder in die eigenen Hände nehmen könnte... Es kommt nur darauf an, welchen Partner man gewinnt (womit wir wieder beim zu Beginn genannten "großen Haken" wären...)
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DragonFox

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #118 am: 13.Dezember 2023, 14:02:12 »

Man bekommt bis 2025 Jährlich 1,1 Mrd. Euro. Diese Summe auf 20 Jahre hochgerechnet sind 22 Mrd. Wenn man davon 8% nimmt, würde man auf eine Summe von 1,76 Mrd. Da man jedoch diese "Einnahmen" sofort bekommt, sollte man dort einen gewissen "Rabatt" geben. Wenn man statt 8% mit 5% rechnet, beliefe sich die Summe auf 1,1 Mrd. Für mich sollte man aus den Deal nicht unter 1 Mrd. herausgehen.

Da man mit einer Milliarde einsteigen soll, sollte man nach 20 Jahren definitiv nicht unter 1 Milliarde rausgehen.
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m4

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Re: Bundesliga 2023/24
« Antwort #119 am: 13.Dezember 2023, 15:04:23 »

Das definitiv nicht! Die PL nimmt 7,8 Mrd. von 25/26 - 28/29 ein. Kann mir gut vorstellen, dass diese in den nächsten 20 Jahren dir 10 Mrd. Grenze knacken könnten...

Wenn der Investor allein den Abstand von 6,7 Mrd. halten würde (wobei dies schon das mindestens erwartbare sein sollte), wären das 3,3 Mrd. Euro in Relation zu 10 Mrd. die ich der PL locker zutraue. Dies wäre vermutlich schon deutlich mehr gegenüber dem, was ich der DFL in Eigenregie zutrauen würde.
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