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Kapitel 21 – 2024: November – Zwischen Frust in Europa und Reifeprüfung in La Liga───────────────────────────────
Nach einem starken Saisonstart erlebt der FC Barcelona im November die erste echte Delle auf internationaler Bühne.
Auswärtsniederlagen in Istanbul und Lissabon sorgen in der Champions-League-Ligaphase für Druck, während in La Liga mit dem Heimspiel gegen Atlético de Madrid ein Schlüsselduell im Titelrennen ansteht.
Rafael Márquez sucht einmal mehr die Balance: dominante Auftritte mit Ball – und genug Stabilität, um die Null zu halten.
UEFA Champions League – LigaphaseOrt: Ali Sami Yen Spor Kompleksi, Istanbul

Ergebnis: Galatasaray SK 2–1 FC Barcelona
Torschützen: Ilkay Gündogan (12‘), Victor Osimhen (89‘) – Ronald Araújo (37‘)
In Istanbul erwischt es Barça eiskalt. Galatasaray nutzt die wuchtige Atmosphäre, presst hoch und zwingt Barcelona früh in Fehler.
Ausgerechnet Ex-Kapitän
Ilkay Gündogan bringt die Türken in Führung, während die Blaugrana zwar Ballbesitz, aber kaum klare Abschlüsse findet.
Nach einem Standard wuchtet
Ronald Araújo den Ball per Kopf zum Ausgleich ins Netz und gibt seinem Team kurz vor der Pause neuen Schwung.
Doch die Partie kippt im zweiten Durchgang, als
Eric García vom Platz fliegt – in Unterzahl verteidigt Barça tief, kommt kaum noch raus und überlässt Galatasaray das Feld.
Mit 18:5 Schüssen und xG 2,13 : 0,75 erspielen sich die Gastgeber ein deutliches Übergewicht. Kurz vor Schluss fällt die Entscheidung:
Victor Osimhen taucht nach einem schnellen Angriff im Strafraum auf und trifft zum späten 2:1.
Ein Abend, der zeigt, wie hart die Champions League auswärts sein kann – und wie teuer individuelle Fehler werden.
Analyse & Trainer-Stimme: „Wir haben uns mit der roten Karte selbst geschwächt. In Unterzahl so lange zu verteidigen, kostet Körner – am Ende fehlt dann die Frische, um den Punkt mitzunehmen.“
Ort: Estádio do SL Benfica, Lissabon

Ergebnis: Benfica Lissabon 1–0 FC Barcelona
Torschützen: Fábio Vieira (53‘)
Wenige Wochen später wartet im Estádio da Luz der nächste Hexenkessel. Benfica presst mutig, Barcelona antwortet mit ruhigem Aufbau und versucht, das Spiel über lange Ballzirkulation zu kontrollieren. Statistisch ist es ein enges Duell: 11:10 Schüsse, xG 1,07 : 0,65, 47 % vs. 53 % Ballbesitz.
Der Knackpunkt kommt kurz nach der Pause: Ein riskanter Pass im Aufbau wird abgefangen, Benfica schaltet blitzschnell um und
Fábio Vieira trifft trocken ins lange Eck.
Barça erhöht den Druck, verschiebt das Spiel weit in die Benfica-Hälfte und zwingt den Gegner tief in den eigenen Strafraum. Doch der letzte Ball sitzt zu selten, und was durchkommt, entschärft Keeper Trubin.
So steht am Ende die zweite Auswärtsniederlage des Monats in der Champions League – nicht, weil Barça klar unterlegen wäre, sondern weil in den entscheidenden Momenten die Kaltschnäuzigkeit fehlt.
Analyse & Trainer-Stimme: „Wir verlieren dieses Spiel in wenigen Sekunden, nicht über 90 Minuten. Solche Fehler dürfen wir uns auf diesem Niveau nicht leisten – aber die Art, wie wir danach reagiert haben, stimmt mich trotzdem optimistisch.“
Zwischenfazit Ligaphase: 
Nach fünf Spielen steht Barcelona bei 5 Punkten, 6:7 Toren und rangiert im hinteren Mittelfeld der Ligaphase – knapp am Playoff-Bereich.
Die Leistung stimmt in vielen Phasen, doch die Tabelle spricht eine klare Sprache: Für den Einzug in die K.-o.-Phase braucht es in den letzten drei Partien klare Reaktionen und endlich wieder europäische Ausrufezeichen.
La Liga – 16. SpieltagOrt: Lluís Companys, Barcelona

Ergebnis: FC Barcelona 0–0 Club Atlético de Madrid
Torschützen: –
Das Topspiel des Monats wird ein 0:0 der spektakulären Sorte.
Barcelona dominiert weite Strecken: 17:8 Schüsse, xG 2,05 : 0,81, dazu 55 % Ballbesitz und zehn Ecken. Die Márquez-Elf schnürt Atlético phasenweise am eigenen Strafraum ein, findet aber immer wieder ihren Meister in
Jan Oblak.
Atlético verteidigt kompromisslos, kommt selbst nur selten gefährlich nach vorne, hält aber mit enormer Intensität dagegen. Trotz klarer Chancen – unter anderem für Fati, Duro und Pedri – bleibt Barça ohne Torerfolg.
Sportlich fühlt sich das Remis wie zwei verlorene Punkte an, atmosphärisch ist es dennoch ein Statement: Barcelona spielt gegen einen Top-Gegner auf Augenhöhe – nur die Belohnung fehlt.
Analyse & Trainer-Stimme: „Wenn man nur auf die Zahlen schaut, müssen wir dieses Spiel gewinnen. Aber Oblak hatte einen dieser Abende, an denen du ihn fast nicht überwinden kannst. Wichtig ist, dass wir Atlético unser Spiel aufgezwungen haben.“
Ergebnisse im November 2024 (La Liga)
Aktuelle Tabelle – La Liga EA Sports 
Barcelona schließt den November auf Platz zwei ab:
16 Spiele, 12 Siege, 3 Unentschieden, nur 1 Niederlage – 34:6 Tore sprechen eine deutliche Sprache.
Die Defensive präsentiert sich weiter als eine der stabilsten im Land, offensiv ist die Breite im Kader klar zu erkennen.
In der Tabelle liegt Barça nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Real Madrid und punktgleich mit Atlético de Madrid – ein Titelrennen, das sich gerade erst richtig auflädt.
„Der November hat uns gezeigt, wie dünn die Luft in Europa ist – und wie stabil wir in der Liga schon auftreten. Wenn wir diese Konstanz mit mehr Kaltschnäuzigkeit kombinieren, können wir in beiden Wettbewerben weit kommen.“ – Rafael Márquez
Verletzungen & Personalien im NovemberRobert Lewandowski – Nationalmannschafts-Schock
Im Länderspielfenster erwischt es ausgerechnet den Routinier:
Robert Lewandowski zieht sich im Spiel der polnischen Nationalmannschaft gegen Deutschland eine
Bänderdehnung im Knie zu.
Der Medizinbericht prognostiziert einen Ausfall von rund drei Wochen – bitter, denn Lewandowski hatte sich mit 2 Toren in 6 Einsätzen gerade wieder in die Rotation gekämpft und wollte sein letztes großes Jahr bei Barça nutzen, um der jungen Offensive Stabilität und Erfahrung zu geben.
Für Márquez bedeutet der Ausfall, dass er im Sturmzentrum erneut stärker auf Hugo Duro und die flexibel einsetzbaren Flügelspieler setzen muss.
Gleichzeitig rückt der emotionale Faktor in den Fokus: Die Mannschaft weiß, dass sie für ihren Altstar mitperformen muss.
Trainer-Kommentar: „Robert ist nicht nur als Stürmer wichtig, sondern als Persönlichkeit. Wir werden ihn nicht ersetzen – wir werden die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen.“
Ronald Araújo – Leistenbruch nach Intensivphase
Kurz nach dem Topspiel gegen Atlético kommt der nächste Schlag: Innenverteidiger
Ronald Araújo klagt im Training über Schmerzen und wird mit einem
Leistenbruch diagnostiziert.
Ausfallzeit: 3–4 Wochen – mitten in einer Phase, in der er mit 15 Einsätzen, einem Notenschnitt von 7,19 und 86 % gewonnener Kopfballduelle zu den absoluten Säulen der Defensive gehörte.
Sein Fehlen zwingt Márquez zum Umbau in der letzten Linie: Koundé, Cubarsí und Eric García rücken noch stärker in den Fokus, während die defensive Stabilität über das Kollektiv kommen muss.
Trainer-Kommentar: „Ronald ist unser emotionaler Anführer hinten. Wir müssen jetzt beweisen, dass unser Defensivkonzept nicht an einer Person hängt.“
Kurzzeit-Ausfälle: Koundé, Nico Williams & Marc Bernal Der November bringt zudem mehrere kleinere Wehwehchen mit sich:
-
Jules Koundé erleidet eine
Knöchelprellung und fällt für wenige Tage aus.
-
Nico Williams erwischt es gleich doppelt: Erst eine
Knieprellung, dann eine weitere
Knöchelprellung – jeweils nur kurze Auszeiten, aber spürbar für den Rhythmus auf dem Flügel.
- Youngster
Marc Bernal muss nach einem
Schlag auf den Kopf pausieren, kehrt jedoch schnell zurück.
In der Summe zwingen diese Blessuren Márquez dazu, die Belastungssteuerung noch enger zu takten und Rotationen gezielter zu planen.
Gerade in einem Monat mit hohen Intensitäten wird deutlich, wie wichtig die Breite und Flexibilität im Kader geworden ist.
Trainer-Kommentar zum Gesamtpaket: „Wir hatten im November mehr kleine Baustellen als uns lieb ist. Aber jede Verletzung öffnet auch eine Tür – und die Jungs, die reingerutscht sind, haben gezeigt, dass wir uns auf sie verlassen können.“