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Autor Thema: Politikthread 2004  (Gelesen 19665 mal)

Henningway

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #140 am: 09.April 2004, 10:18:57 »

Asche auf Dein Haupt! Ich habe es aber auch nicht nachgerechnet, mir liegen auch keine konkreten Zahlen vor, denn in den Beispielberechnungen der ABDA wurde bislang immer mit Hunderterteilen operiert. Daher auch meine Zahl "Fünf Euro von Hundert".

In einem Jahr werde ich hier vielleicht meine erste Bilanz posten - und wenn jemand von Euch Medikamente braucht und nicht per PN bei mir bestellt...  :-X
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pudel

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #141 am: 26.April 2004, 20:48:56 »

jetzt weiss ich endlich warum dieser thread schon wieder so weit abgetaucht war.  ;)


spiegel sagt: Jeder Dritte vergisst TV-Nachrichten sofort!!!


http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,297100,00.html
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J.P. Sartre

Alter_Schwede

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #142 am: 29.Juni 2004, 18:24:28 »

Um diesen an und für sich guten Theard mal wiederzubleben:

Was haltet ihr von der Diskussion um die 40 Stunden Woche?

Also ich habe eine 40h Woche und finde persönlich nichts schlimmes daran. Doch was mich ärgert sind die Argumente mit denen die Wirtschaft das durchsetzen will. Ala:

"Im Ausland ist es günstiger", "Die Lohnkosten sind zu hoch" "Wir müssen sonst Jobs abbauen"

Also verlogenerer geht es jawohl kaum! Das es in Osteuropa günstiger ist wissen wir doch alle, auch das die Infrastruktur dort nicht soviel schlechter ist kann wohl jeder ahnen. Also warum versucht man dann noch die Leute hier auszuquetschen und zu melken wenn man eh vorhat zu gehen. Warum sonst machen die Konzerne die Gedanken...

Oder das man länger arbeiten soll um Jobs zuerhalten, genauso Quark in meinen Augen. Wenn ein Unternehmen feststellt das die Angestellten zu teuer sind dann ändern daran doch auch 2 Stunden mehr in der Woche nichts!

Die schieben die Entlassungen doch nur auf...  ::)
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AlanShearer

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #143 am: 29.Juni 2004, 20:16:34 »

Also irgendwie sehe ich in der 40 Stunden Woche keine langfristigen Verbesserungen, nur kurzeitige und zudem fällt ja nicht direkt mehr Arbeit an also werden dadurch wohl erstmal wieder ein paar Arbeitslose "geschaffen".

Eine Verkürzung der Arbeitszeit hätte mehrere Vorteile, für die Arbeitstunden müssten ein paar neue Arbeitskräft eingestellt werden und durch die ausgebreitete Freizeit haben die Menschen mehr Zeit dem Konsum zu fröhnen (sie haben aber auch nicht mehr so viel Geld)  ;D

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Interisti

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #144 am: 29.Juni 2004, 21:05:33 »

Was soll das Gerde um eine 40 Stunden WOche ?
Laut einer Studie beträgt die durchnittliche Arbeitszeit in D 39,6 Stunden.

Kein Wunder...
Ich kenne viele die bereits 1/2 Stunde und auch bis zu einer 1 1/2 Stunden vor offiziellen Arbeitsbeginn da sein müssen.
Natürlich unentgeldich.
Hier im Osten hat man teilweise das Gefühl das es sich bei manchen Unternehmen um moderne Sklaverei handelt.
Macht man diesen Illegalen Krams nicht mit dann wird man aus "betrieblichen Gründen" gekündigt.


Wir schreien immer nach Gleichheit,bemitleiden die Menschen in den Entwicklungsländern...
Die derzeitige Entwicklung ist der Preis dafür.
Zumindest in Europa wird versucht die Schwellenländer an die Industrienationen heranzuführen, auf Kosten dieser Industrienationen.
Nur dumm das wir in Deutschland dabei nicht nur, im Vergleich zu Frankreich und England gesehen, zuviel zahlen sondern auch die Auswirkungen dieses Trendes mit am meisten spüren (vergleichbar wäre da wohl höchtens noch Österreich)
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Socrates

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #145 am: 30.Juni 2004, 00:35:35 »

Ich lenk jetzt mal vom 40-Sunden-Woche-Thema:

Da ja hier im Thread viele meinen Kapitalismus und Globalisierung sind der sichere Weg in den Untergang und "Klassenkampf", würde mich mal interessieren was die Alternative ist ??? Soll wir etwa unseren europäischen Protektionismus aufrecht erhalten und somit die Konkurenz vornherein aussperren? Dann könnten die Firmen ja eh nicht ins Ausland abwandern, da man ja mit Schutzzöllen den Wettbewerbsnachteil wieder ausgleichen könnte. Auch gebs nicht die leidige Diskussion über steigende Arbeitszeiten und den schlechten Standort Deutschland.
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Wenn man keine Ahnung hat....einfach mal 'nen Beitrag schreiben.

Raven

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #146 am: 30.Juni 2004, 14:08:33 »

Ich werde am Ende meines Studiums wohl im Schnitt 10-12 Stunden/Tag arbeiten, das ergibt bei einer normalen Woche ohne Wochendsdienst 50-60 Stunden....Ich habe mich also sehr darüber gefreut, dass endlich mal jemand über die 40-Stunden-Woche diskutiert.Die 40 erreiche ich jetzt in meinem praktischen Jahr bereits locker und kriege nebenbei bemerkt keinen Cent dafür.

Nur um mal in den allgemeinen Hinterkopf zu rufen dass man an 40 Stunden nicht stirbt.Obwohl, mein Knie tut in letzter Zeit so komisch weh...*röchel*
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pudel

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #147 am: 15.Juli 2004, 21:59:49 »

EIN GEDICHT:    ;D


es brennt der Hut, der Arsch steht offen,
das Antlitz sieht aus wie besoffen,
rückgratlos und schwache Knie,
große Waffel, frech wie nie........

So klingt der Steckbrief aus Berlin,
aus Bonn, aus München, und der Sinn
ist überall derselbe - klar -
einer aus der Politiker Schar............

Doch gibts dort oben nicht nur Prolle,
nicht nur Gnome und auch Trolle,
es gibt dort auch, man hört es öfter,
sogar dummfrisierte Pfarrerstöchter.

Die noch in Erbsprinzessins Wahne
denken, der Kanzlersposten bahne
ihnen auch den Weg zum Napfe,
sei so dumm auch das Gequatsche.

So gibt dort oben auch nen Zausel,
für den man ändern mußte diese Klausel,
wir dürfen hier nicht rein, beim Bäcker,
und müssen draußen warten, ohn Gemecker.

Der darf nicht nur zum Bundestag,
nein, er tut so, als sein Rat
sei das Wichtigste der Welt........
Darum gehts doch bloß ums Geld.

Wirre Haartracht, der Barte vom Penner,
mahnender Leuchtturm - denn er
meint tatsächlich, er habe Format,
andere denken, *Du oller Waldschrat.......*

Dann gibts noch nen Glatzkopf,
mit Schnauzer vorn dran,
der schützt uns in Kabul, Affkhanistan,
und auch in Somalia, und Pnom Phen,
Maas und Memel ? Wo liegen die denn ?

Und auch einen Schönling, der sehr akkurat,
übt tagtäglich den großen Spagat,
übers Finanzloch hinwegzulügen...........
der tat noch nie einen Acker pflügen........

Dennoch kassiert er, wie alle andren,
die große Kohle, und die Kassandren,
die rufen vergeblich die Lorelei hinab......
die Bonzen, die lachen sich höchstens schlapp.........

Der Geerd und der Clement, sie rudern verzweifelt,
vor der Stromschnelle im Boote, verteifelt,
denn der Kahn hat nicht Lecks, sondern Löcher,
und nicht nur eins, nein, nöcher und nöcher......

Sie rudern und steuern im Sturm und im Winde,
doch gehts wie am Gummibande geschwinde,
immer näher zum tosenden Fall........
alle erwarten den ganz großen Knall.....

Sie sind ja echt nicht zu beneiden,
sie tun nach außen ganz bescheiden,
sie reiten da ein wildes Roß,
das hat schon drin den Todesstoß.......

So brennen die Hüte, die Ärsche stehn offen,
der Bürger erträgt es nur, wenn er besoffen,
die Band der Titanic spielt......oh, Du Wallhall,
und der Normalo denkt, wer hat den Knall...........?

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J.P. Sartre

Prince

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #148 am: 25.Juni 2005, 00:54:07 »

, vom Wetter mal ganz zu schweigen. Gibt es da noch diskussionswütige hier im Forum?

Freitag Nacht 00:45, Finger kaputt (deswegen auch kein getippsel im Storythread) , Thermoter zeigt immer noch 22 grad draußen und 28 grad drinnen an, der Schweiß läuft, perfekter Halt dank.... Bin moemtnan zu faul zum diskutieren, außer das ich mal in die Rudne schemiße, das eine Erhöhung der Umsatzsteuer rein volkswirtschaftlich gesehen einem Todesurteil gelichkommt. Alle stöhnen und jammern wegen mangelnder Binnenumfrage und nun wird mal wieder drüber nachgedacht die Umsatzsteuer zu erhöhen. Was solche Erhöhung bringt hat man ja an anderen Verbrauchsabhängigen Steuern die vom Endverbraucher zu tragen sind gesehen (Tabaksteuer (keiner raucht weniger, nur die Quelle ist ne andere, sprich Feinschnitt, Sticks oder halt Osteuropa), Ökosteuer (nen Grund für die schlechte Binnennachfrage imho, aber auch für die schlchte Wirtschaftslage, da das verarbeitende Gewerbe dies auch zahlen muß und selbstverständlich an die Endverbraucher weitergibt), ähnliches gilt für die Maut , wobei diese nur indirekt vom Endverbraucher getragen wird).

Wenn man die Binnennachfrage erhöhen will, muß man dort ne Entlastung schaffen, keine Belastung, und hauf die Senkung der Kassenbeiträge zu hoffen ist sehr bedenklich, die Rnetenbeiträge können wohl, bei unser immer älter werdenden Gesellschaft, nicht gesenkt werden, zumindest nicht ohne drbe EInschnitte des Rentenniveaus .


Woa, is ja nun durch mehr geworden, evtl. hat ja jemand meine Gedanken verstanden und sagt mir: DU hast doch keine Ahnung  ;D Oder aber : Genau!! :)
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Feuerwehrmann

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #149 am: 26.Juni 2005, 13:29:38 »

Schröder kündigt Neuwahlen an

Gut

Zitat
Rüttgers gewinnt in NRW

Nicht gut.

Zitat
Europas Verfassung ist der Flop

Was steht denn genau drin? Weiß das jemand von Euch? Ich habe nur gehört, dass es ein richtig großer Schinken sein soll.

Zitat
Lafontaine mischt wieder mit,


Abwarten. Ich sehe es eher kritisch, vor allem was die "neue" Partei angeht. Aber für einige Leute wird es eine Wahlalternative sein.

Zitat
Angela wird Kanzlerin und der "Leichtmatrose" regiert mit?

Nicht gut. Suppenhuhn  ;D

Zitat
Koch wird Minister

Wenn jemand aus der CDU/CSU Kanzler werden sollte, dann wäre Koch neben Stoiber mein Favorit. Diese Leute stehen wenigstens für etwas.

Zitat
die Türkei wird kein EU-Mitglied

Wäre gut, denn irgendwo hört Europa auch auf!

Zitat
der Ölpreis ist auf einem Rekordhoch

Bald bezahlen wir 1,30€ für den Liter Super. Habt ihr mal bemerkt, dass der Liter Diesel zur Zeit so teuer ist, wie es der Liter Super genau vor einem Jahr war.

Zitat
im Irak sterben jeden Tag dutzende Menschen bei Anschlägen

Schlecht und traurig.

Zitat
der BGS bidet Auslandstruppen

Weiß nich.  ;D

Zitat
Clement spricht von Heuschrecken

 ???

Zitat
Ackermann entlässt Leute

Arschloch! aber so läuft es mittlerweile ja fast überall.

Zitat
Fussballfans demonstrieren in Frankfurt

Richtig so! Die "Szene" wird langsam aktiver und lässt sich weniger gefallen. Jedoch ist eine Gewaltzunahme auch nicht zu missachten.
Fischer im Untersuchungsausschuss,

Zitat
Föderalismusreform gescheitert

Eher schlecht, als gut.

Zitat
die Strompreise in Deutschland sind zu hoch?


Kenne ich mich nicht so gut mit aus. Bezahle noch keinen Strom.  ;D

Zitat
Ausstieg aus dem Atomausstieg


Wie wars bei Harald Schmidt? Sorry Atomenergie, war nicht so gemeint?!  ;D ;D
Das war lustig.

Zitat
China verkauft Autos in Deutschland


Fahre ein Deutsches.


Zitat
schließlich die Spritpreise und die Tabaksteuer,


Rauche nicht!  ;D

Zitat
von der Rente und den Krankenkassen mal ganz zu schweigen

Rente? Wer von uns wird sie noch erhalten?????

Zitat
Gibt es da noch diskussionswütige hier im Forum?

Hier!!  ;D ;) :)
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Re: Politikthread 2004
« Antwort #150 am: 11.Juli 2005, 01:13:42 »

Sorry, daß ich in die neue Diskussion funke, aber Schwede hatte mich ja um eine Stellungnahme zum Gesundheitssystem gebeten.

Ich kann natürlich kein ausgeklügeltes Patentrezept anbieten. Alles, was ich weiß, ist: 15% der Krankenkassenkosten gehen für Arzneimittel drauf. An genau diesem Punkt wird am meisten gespart, mit verheerenden Auswirkungen für die Apotheken. Von 100 umgesetzten Euro bleiben dem Apotheker zur Deckung aller Unkosten noch fünf Euro! Gespart wird also auch hier hauptsächlich zu Lasten der Apotheken. Meine Frage nun: was ist mit den anderen 85%, die die Krankenkassen ausgeben? Davon wird kaum gesprochen. Wie kommt es zu diesen Zahlen? Ein Punkt ist sicher: die GKV muss die Majorität der Bevölkerung auffangen, weil Privatversicherte viel zu viele Ausnahmen haben. Vielleicht sollte hier angesetzt werden, ein gleicheres System, bei dem mehr Leute einzahlen, um mehr Punkte abzudecken.

du weist schon das die PKV die meisten Krankenhäuser am leben erhält? DieBürgerversicherung,was von der SPD angedacht wird, ist die beshcneidung der PKV und ein massiver Eingriff in den Wettbewerb der PKV`s! Absolut nicht umsetzbar. Genauso wenig wie die Kopfpauschale der CDU. Die Praxisgebühr ist ein guter Schritt gewesen, es werden endlich mal leute davon abgehalten wegen jedem mist zum arzt zu rennen. Die Praxisgebühr gehört meiner ansicht nach auf 15 Euro angehoben.
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Tony Cottee

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #151 am: 11.Juli 2005, 01:31:59 »

@Feuerwehrmann:

Für was genau stehen noch gleich Koch und Stoiber in der CDU/CSU ?
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Re: Politikthread 2004
« Antwort #152 am: 11.Juli 2005, 07:53:13 »

Sorry, daß ich in die neue Diskussion funke, aber Schwede hatte mich ja um eine Stellungnahme zum Gesundheitssystem gebeten.

Ich kann natürlich kein ausgeklügeltes Patentrezept anbieten. Alles, was ich weiß, ist: 15% der Krankenkassenkosten gehen für Arzneimittel drauf. An genau diesem Punkt wird am meisten gespart, mit verheerenden Auswirkungen für die Apotheken. Von 100 umgesetzten Euro bleiben dem Apotheker zur Deckung aller Unkosten noch fünf Euro! Gespart wird also auch hier hauptsächlich zu Lasten der Apotheken. Meine Frage nun: was ist mit den anderen 85%, die die Krankenkassen ausgeben? Davon wird kaum gesprochen. Wie kommt es zu diesen Zahlen? Ein Punkt ist sicher: die GKV muss die Majorität der Bevölkerung auffangen, weil Privatversicherte viel zu viele Ausnahmen haben. Vielleicht sollte hier angesetzt werden, ein gleicheres System, bei dem mehr Leute einzahlen, um mehr Punkte abzudecken.

du weist schon das die PKV die meisten Krankenhäuser am leben erhält? DieBürgerversicherung,was von der SPD angedacht wird, ist die beshcneidung der PKV und ein massiver Eingriff in den Wettbewerb der PKV`s! Absolut nicht umsetzbar. Genauso wenig wie die Kopfpauschale der CDU. Die Praxisgebühr ist ein guter Schritt gewesen, es werden endlich mal leute davon abgehalten wegen jedem mist zum arzt zu rennen. Die Praxisgebühr gehört meiner ansicht nach auf 15 Euro angehoben.

Mit den Krankenkassen haben wir auch grosse Probleme in der Schweiz. Aber für mich sprichst du in deinem Beitrag den für mich bedeutendsten Grund für die Misère an: Nämlich, dass zu viele Leute wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennen. Da muss sich in den Köpfen der Leute etwas ändern, nicht am System. Allerdings ist das nicht allzu einfach bei der dauernden Panikmache von heute, was die Gesundheit betrifft...
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Texas_Rattlesnake

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #153 am: 20.Juli 2005, 09:58:50 »

So - ich werde diesen älteren Thread Mal wieder etwas pushen um vielleicht Mal wieder ne ernsthafte Diskussion anzuregen!

Mittlerweile zeichnet sich ja eine Neuwahl im September immer mehr ab. In diesem Zusammenhang würde mich Mal interessieren, was ihr von den Programmen der Parteien so haltet und wem ihr am ehesten eure Stimme geben würdet!

Ich muß ehrlich sagen, daß für mich eine Stimmabgabe für rot-grün in Anbetracht der letzten 7 Jahre nicht in Frage kommt. Leider halte ich auch nicht all zu viel vom CDU-Programm. Das geht mir zu sehr in eine Poltitik für Gutsituierte, da diese von der geplanten Mehrwertsteuererhöhung und den Streichungen von Eigenheimzulage und Kürzung der Pendlerpauschale bei Weitem nicht so getroffen werden, wie die "normale" Bevölkerung!

Die Streichung der Eigenheimzulage kann ich ja noch nachvollziehen, aber eine weitere Kürzung der Pendlerpauschale ist für mich unzumutbar! Die Autofahrer wurden in den letzten Jahren bereits überproportional belastet und so ist für mich die Grenze des Zumutbaren jetzt schon erreicht! Gerade in einer Zeit, in der man immer flexibler werden muß um überhaupt einen Arbeitsplatz zu finden und in der die Kosten für nen PKW eh schon ziemlich hoch liegen ist das für mich einfach falsch!

Auch bei einer Mehrwertsteuererhöhung kann ich nur den Kopf schütteln! Alle Nasen lang heißt es man müsse die Binnenkonjunktur beleben - und dann das  ??? Glaubt denn einer ernsthaft, daß die Leute mehr ausgeben, wenn ihnen einmal monatlich 2% Arbeitslosenversicherung erlassen werden und man dann aber bei vielen Käufen 2% drauf zahlt?
In meinen Augen eine Milchmädchenrechnung!

Auch das ganze Geschwafel zum Thema Bürgerversicherung kann ich überhaupt nicht ernst nehmen. Mir ist bis heute schleierhaft, wie die CDU dies finanzieren will!

Nee - sorry! Bei diesem Programm kann die CDU von mir keine Unterstützung erwarten. Bleibt ja dann nicht mehr viel. Momentan tendiere ich zur Protestwahl - also der Linkspartei! Ich weiß zwar auch, daß viele Punkte im Programm der Linkspartei ebensowenig zu finanzieren sind, allerdings sehe ich momentan den einzigen Weg meiner Unmutsäußerung in solch einem Wahlverhalten!

Deshalb geht meine Stimme an die Linkspartei!

Was meint ihr - wollen wir so ne kleine Forenwahl veranstalten, in der man abstimmen kann? Fände ich Mal ganz interessant...
« Letzte Änderung: 20.Juli 2005, 10:01:33 von Texas_Rattlesnake »
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Tex_Murphy

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #154 am: 20.Juli 2005, 10:31:25 »

Ehrlich gesagt - keine Ahnung. Rot-Grün scheint planlos, allerdings hat mir Schröders Haltung bezüglich des Irak-Konfliktes gefallen. Die CDU hat interessante Ansätze, aber auch katastophale Kürzungen und Änderungen im Programm. Die Linkspartei ist für mich selbst als Protest keine Alternative, da ich Lafontaine als Wendehals und Populisten betrachte, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit rumblökt ohne wirklich etwas zu tun. Die Grünen sind mir auch zu wechselhaft, und rechts wählen  - nun, darüber reden wir garnicht erst. Ich denke, daß für mich in diesem Jahr FDP wählen dran ist. Damit unterstütze ich zwar indirekt die CDU, hoffe aber, da etwas mehr liberalen Einfluss zu bekommen.
Ist aber alles noch nicht fest, ich werde mich gut über die Wahlprogramme informieren, in der Hoffnung, daß wenigstens ein teil dessen, eas angekündigt wird auch zur Umsetzung gelangt.

Ich denke aber daß es wurscht ist, wer die Regierung übernimmt, es wird weiter bergab gehen. Wenn auf der einen Seite propagiert wird, daß Arbeitnehmer flexibler sein sollen, und bis zu 150km zur Arbeit pendeln als zumutbar angesehen wird, gleichzeitig aber Mineralölsteuer erhöht und Pendlerpauschale gesenkt wird - da ist echt was faul.
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Raven

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #155 am: 20.Juli 2005, 10:34:27 »

@texas:

Zuerst: da ich (zumindest bis September) noch keinen deutschen Pass habe werde ich sowieso nicht wählen dürfen....

Ich kann deine Aussagen über die "etablierten" Parteien durchaus nachvollziehen, deine Schlussfolgerung, daß du ab jetzt Linkspartei wählst, nicht.

Es gibt mehrere Argumente gegen die Linkspartei:

- Das wichtigste Argument ist Lafontaine selbst, der sich mit seinen Aussagen über "Fremdarbeiter" und über die DDR (er bezeichnete sie als einen der leistungsfähigsten Staaten der Welt und behauptete, daß den Bürgern ihr Freiheitsmangel gar nicht so auffiel) selber disqualifiziert. Ich sehe ihn als einen der übelsten Populisten, die es gibt, einen Erich-Honecker-Bewunderer und Egon-Krenz-Gutfinder. Er ist kein Demokrat und steht mit vielen seiner Aussagen nicht im Einklang mit gewissen Grundsätzen, die ich als wichtig für freie Staaten ansehen würde. Wer Lafontaine wählt, kann sein Kreuzchen genausogut bei Republikanern oder NPD machen. Sorry, ist so.

- Die Forderungen der Linkspartei sind rückwärtsgerichtet und unrealistisch. Beispielsweise weitere Steuererhöhungen für Besserverdiener: im Augenblick müssen diese bereits 50% ihres Einkommens an den Staat abgeben - mehr kann man in meinen Augen nicht vom einzelnen verlangen. Eine Vermögenssteuer ist in meinen Augen eine reine Augenwischerei und  fraglich demokratisch (sie zielt radikalst auf eine bestimmte Bevökerungsschicht ab), außerdem ist es eine Doppelbesteuerung (Geld, was du verdienst und auf dem du Einkommensteuer abdrückst, wird erneut besteuert).
Ich bin sicher auch der Meinung, daß man die Besserverdiener genauso in Verantwortung nehmen sollte als die weniger Glücklichen in unserer Gesellschaft, allerdings sehe ich hier eher eine stärkere Bekämpfung von Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung (die unseren Staat jährlich mehrere Milliarden kosten) als sinnvoll.

Eine weitere Verminderung der Arbeitsszeiten halte ich ebenfalls für nicht realistisch, 42 Stunden pro Woche sollten in meinen Augen für jeden möglich sein. Und ganz offen: der freie Samstag war ein Geschenk, daß der Bevölkerung während des Booms nach dem 2.Weltkrieg gemacht wurde. Ich verlange nicht unbedingt, daß man ihn zur Disposition stellt, nur sollte man darüber nachdenken, bevor man längere Geschäftsöffnungszeiten am Samstag als ausbeuterisch brandmarkt.

Ich würde einen Politiker wählen, der folgende Dinge offen ansprechen würde:

Wir leben in einer globalisierten Welt, das bringt viele Chancen mit sich, die wir lernen müssen zu nützen, aber auch gewisse Herausforderungen, weil man mit Ländern konkurriert, in denen Arbeit viel stärker Lebensmittelpunkt ist (China, Südkorea, Japan) - in manchen herrschen Arbeitsbedingungen vor, die wir hier natürlich nicht wollen. Trotzdem muß man erkennen, daß ein rauherer Wind weht, und daß wir auf manche Staatsleistungen und auf einen gewissen Wohlstand, den wir uns zu besseren (und noch sehr viel protektionnistischeren) Zeiten erwirtschaftet haben, zur Disposition stehen: beispielsweise das hohe Rentenniveau, die kurzen Arbeitszeiten. Ich glaube wir müssen uns die Frage stellen, ob wir einen Staat wollen, der in gewissen, in meinen Augen superwichtigen Punkten Spitze ist (Wissenschaft, Bildung, Infrastruktur allgemein), oder einen Wohlfahrtsstaat, der sich immer weiter verschuldet, kein Geld mehr für seinen Kommunen übrighat und irgendwann Schulen, Verkehrsnetz und Krankenhäuser wird privatisieren müssen. Wer ersteres will, wird auf gewisse Dinge verzichten müssen.

Außerdem fände ich es z.B. wichtig, daß man betont, daß es eine sehr viel grundlegendere Frage ist, die sich stellt: wollen wir eine Gesellschaft, in der der Bürger immer weiter vom Staat abhängt und in dem eine starke Bürokratie vorherrscht, oder wollen wir einen Staat, der seinen Bürgern mehr Eigenverantwortung überlässt, ihm dafür aber mehr Freiheiten und einen größeren Handlungsspielraum bietet?

Ich finde allerdings auch nicht nur das soziale wichtig, sondern auch Fragen wie:

- wie gehen wir mit dem Problem der Integration von Ausländern um und dem Fakt, daß sich in manchen Städten Parallelgesellschaften bilden, in denen die Frauen mit der Burka rumdüsen und die Mädchen nicht zur Schule geschickt werden? Brauchen wir vielleicht doch eine stärkere "Leitkultur", die die Menschenrechte betont und jene zur Verantwortung zieht, die diese nicht beachten, auch aus religiösen Gründen?

- wie gehen wir mit einer zunehmenden Europafeindlichkeit um und der latenten Ausländerfeindlichkeit, die sich in dieser Debatte entwickelt? (...Blöde Polen, fallen ALLE hier ein und nehmen UNS DEUTSCHEN die Arbeitsplätze weg, wenn wir für die Verfassung stimmen...) Ist der durchschnittliche Bürger überhaupt auf Europa vorbereitet? Weiss er, was für Vorteile es ihm bringen würde? (u.a. dauerhaften Frieden auf dem Kontinent) Ist er informiert über die Abläufe, seine Rechte, seine Pflichten?

Insgesamt ist diese Wahl, ob sie nun im September oder nächstes Jahr stattfindet, recht entscheidend. Es wäre fatal, wenn es zu einer Stärkung radikaler Kräfte wie der "Linkspartei" käme. Ich hoffe der Bürger ist sich im klaren, was er mit einer solchen Wahl bewirken würde, nämlich einen verstärkten Protektionnismus, stärkere Grenzen, ein weiteres schallendes "NEIN" zu Europa und damit auch eine Rückkehr zum Nationalstaat....

Mein Gott, wer liest sowas?  ;D


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Tony Cottee

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #156 am: 20.Juli 2005, 10:41:37 »

Ich fahre täglich 75km zur Arbeit und 75km wieder zurück. Ich arbeite alle 2 Wochen Sonntags. Ich verdiene weniger als 2000 €  netto. Ich bin gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr und gegen Atomkraftwerke und für Bürgerrechte.

Damit ist klar, wen ich NICHT wählen kann. Der Rest entscheidet sich spontan.
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Texas_Rattlesnake

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #157 am: 20.Juli 2005, 11:06:37 »


Die Forderungen der Linkspartei sind rückwärtsgerichtet und unrealistisch. Beispielsweise weitere Steuererhöhungen für Besserverdiener: im Augenblick müssen diese bereits 50% ihres Einkommens an den Staat abgeben - mehr kann man in meinen Augen nicht vom einzelnen verlangen. Eine Vermögenssteuer ist in meinen Augen eine reine Augenwischerei und  fraglich demokratisch (sie zielt radikalst auf eine bestimmte Bevökerungsschicht ab), außerdem ist es eine Doppelbesteuerung (Geld, was du verdienst und auf dem du Einkommensteuer abdrückst, wird erneut besteuert).
Ich bin sicher auch der Meinung, daß man die Besserverdiener genauso in Verantwortung nehmen sollte als die weniger Glücklichen in unserer Gesellschaft, allerdings sehe ich hier eher eine stärkere Bekämpfung von Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung (die unseren Staat jährlich mehrere Milliarden kosten) als sinnvoll.

Wioe schon erwähnt, bin ich mir dessen bewußt! Aber gerade, was die Doppelbesteuerung angeht muß ich sagen, daß das doch aktuell schon von der SPD praktiziert! Schau Dir doch Mal die Rentner an!

Zitat
Eine weitere Verminderung der Arbeitsszeiten halte ich ebenfalls für nicht realistisch, 42 Stunden pro Woche sollten in meinen Augen für jeden möglich sein. Und ganz offen: der freie Samstag war ein Geschenk, daß der Bevölkerung während des Booms nach dem 2.Weltkrieg gemacht wurde. Ich verlange nicht unbedingt, daß man ihn zur Disposition stellt, nur sollte man darüber nachdenken, bevor man längere Geschäftsöffnungszeiten am Samstag als ausbeuterisch brandmarkt.

Nun - ich bin klar gegen eine weitere Erhöhung der Arbeitszeiten. Vielmehr müßte man für Unternehmen irgendwelche Anreize schaffen, daß die von ihren Mitarbeitern nicht Überstunden en gros verlangen, sondern statt dessen zusätzliche Arbeitskräfte einstellen!
Man hört doch immer wieder, daß nicht mehr genügend Arbeit für alle da ist. Warum gehen dann nicht alle 30 Stunden, aber wir haben mehr Leute, die arbeiten können?

Zitat
Ich glaube wir müssen uns die Frage stellen, ob wir einen Staat wollen, der in gewissen, in meinen Augen superwichtigen Punkten Spitze ist (Wissenschaft, Bildung, Infrastruktur allgemein), oder einen Wohlfahrtsstaat, der sich immer weiter verschuldet, kein Geld mehr für seinen Kommunen übrighat und irgendwann Schulen, Verkehrsnetz und Krankenhäuser wird privatisieren müssen. Wer ersteres will, wird auf gewisse Dinge verzichten müssen.

Ich sehe ja ein, daß wir Abstriche machen müssen. Ich denke z.B., daß sich die Gesundheitsreform bewährt hat und trotzdem keinem zu viel zugemutet wird. Auch beim Thema Rente sollte mMn noch viel mehr auf Privatisierung gesetzt werden. Allerdings sollte man auch die Belastungen gerecht auf alle Bevölkerungsschichten verteilen und bei dem, was die CDU plant, werden Gutsituierte eindeutig bevorteilt und gerade Berufspendler, die durch rot-grün eh schon genug gestraft sind, noch weiter belastet!

Zitat
Insgesamt ist diese Wahl, ob sie nun im September oder nächstes Jahr stattfindet, recht entscheidend. Es wäre fatal, wenn es zu einer Stärkung radikaler Kräfte wie der "Linkspartei" käme. Ich hoffe der Bürger ist sich im klaren, was er mit einer solchen Wahl bewirken würde, nämlich einen verstärkten Protektionnismus, stärkere Grenzen, ein weiteres schallendes "NEIN" zu Europa und damit auch eine Rückkehr zum Nationalstaat....

Gerade, was die EU und das einheitliche Europa angeht, gibt es von mir auch ein kräftiges NEIN! In meinen Augen überwiegen die Nachteile und Kosten, die diese EU verursacht eindeutig den Vorteilen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, daß das die Mehrheit der Deutschen schon immer so gesehen hat. Dies war Herrn Kohl auch bewußt, deshalb gab es in unserer Demokratie ja auch nie eine Volksabstimmung zu diesem Thema!



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Re: Politikthread 2004
« Antwort #158 am: 20.Juli 2005, 11:35:20 »

@Texas:

Zitat
Gerade, was die EU und das einheitliche Europa angeht, gibt es von mir auch ein kräftiges NEIN! In meinen Augen überwiegen die Nachteile und Kosten, die diese EU verursacht eindeutig den Vorteilen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, daß das die Mehrheit der Deutschen schon immer so gesehen hat. Dies war Herrn Kohl auch bewußt, deshalb gab es in unserer Demokratie ja auch nie eine Volksabstimmung zu diesem Thema!

Welche Nachteile der EU überwiegen denn, das würde ich jetzt gerne mal hören. Für mich ist Europa eine verdammt schöne Vision eines Kontinents, der sich nach Jahrhunderter voller Kriege, Uneinigkeit und nationalen Eitelkeit endlich mal darauf besinnt, daß Zusammenarbeit vielleicht auch ganz sinnvoll wäre. Das Zusammenarbeit auch "Kompromiss" bedeutet und auch, daß die Stärkeren zu Anfangs für die Schwächeren aufkommen müssen, ist in meinen Augen natürlich und sinnvoll. Und ehrlich gesagt: würde man auf die Mehrheit der Deutschen hören, gäbe es immer noch 2 Deutschlands. Den meisten Leuten liegt (leider) ihr eigener Geldbeutel näher als Ideen wie Frieden oder Freiheit.

Ich halte es für hochgefährlich und sehr Bush-like, wie viele deutsche und europäische Politiker im Augenblick ihre eigenen Versäumnisse auf die EU abschieben und die eigentliche Vision Europa zugunsten eines nie dagewesenen Populismus vernachlässigen. Leider fällt der Wähler da allzu gerne darauf rein.

Aber ich bin auf deine Argumente schon gespannt.  ;)

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Nun - ich bin klar gegen eine weitere Erhöhung der Arbeitszeiten. Vielmehr müßte man für Unternehmen irgendwelche Anreize schaffen, daß die von ihren Mitarbeitern nicht Überstunden en gros verlangen, sondern statt dessen zusätzliche Arbeitskräfte einstellen!
Man hört doch immer wieder, daß nicht mehr genügend Arbeit für alle da ist. Warum gehen dann nicht alle 30 Stunden, aber wir haben mehr Leute, die arbeiten können?

So einfach ist es nicht ganz. Ein neuer Arbeitsplatz ist um einiges teurer, als eine Verlängerung der Arbeitszeiten. Denk mal nur an die Lohnnebenkosten, die es für einen neuen Arbeiter zu zahlen gibt; dazu noch der Kündigungsschutz, der es dir quasi nicht erlaubt, unqualifizierte Arbeiter wieder zu entlassen.

Es geht darum, daß durch Mehrarbeit die Leistungsfähigkeit der Betriebe erhöht wird, was auf längere Sicht zu einem Erhalt des Standortes Deutschland, zu Wirtschaftswachstum und dann auch wieder zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen führt. 30 Stunden sind in Anbetracht der wachsenden weltweiten Konkurrenz, die sich schon über 35 Stunden einen Wolf lacht, ein bisschen wenig.

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Ich sehe ja ein, daß wir Abstriche machen müssen. Ich denke z.B., daß sich die Gesundheitsreform bewährt hat und trotzdem keinem zu viel zugemutet wird. Auch beim Thema Rente sollte mMn noch viel mehr auf Privatisierung gesetzt werden. Allerdings sollte man auch die Belastungen gerecht auf alle Bevölkerungsschichten verteilen und bei dem, was die CDU plant, werden Gutsituierte eindeutig bevorteilt und gerade Berufspendler, die durch rot-grün eh schon genug gestraft sind, noch weiter belastet!

Ich gebe dir recht, wenn du sagst, die Belastungen müssen gerecht verteilt werden. Nur wie gesagt: ist es gerecht, daß gewisse Berufsschichten, die keine Lobby und Arbeitszeiten von bis zu 80 Stunden die Woche haben, sich dann auch noch anhören müssen, daß sie ja "nur" 50% ihres Gehaltes abgeben? Wieso kommt es denn in Deutschland zunehmend zur Intellektuellenflucht? Wieso suchen sich mittlerweile große Teile von Universitätsabsolventen ihre Jobs im Ausland? Weil wegen des Sozialstaates kein Geld mehr für Infrastruktur da ist und weil sie bereits vom Staat ziemlich gefordert werden, ohne dafür den Schutz zu geniessen, den manche Berufsklassen hier in Deutschland haben. Dazu - sorry - herrscht ein dermaßen ausgeprägter Sozialneid, daß ich mir als junger Arzt mit ebenfalls unter 2000 im Monat trotzdem schöne schiefe Blicke einhandele, wenn ich erzähle, daß ich eventuell daran denke, meine 12 Jahre alte Karre demnächst in Rente zu schicken. Das habe ich so weder in Frankreich noch in England erlebt.

Ich denke daß die Gutsituierten steuerlich bereits maximal gefordert werden. Was folgen muss, ist eher eine Art "moralische " Forderung: daß man sich für die Gesellschaft engagiert, in der man auch verdient, daß man vernünftig investiert, daß man saubere Bilanzen hat (siehe VW, Infineon, Mannesmann.....), daß man seine Steuern auch in Deutschland bezahlt und seine Kröten nicht in Monaco bunkert, daß man in die Förderung der Jugend investiert; daß man brav am Computer arbeitet statt im Meistertrainerforum rumzusurfen....was es braucht ist auch eine Art moralischer "Ruck", daß alle wieder an einem Strang ziehen müssen.





« Letzte Änderung: 20.Juli 2005, 11:37:22 von Raven »
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Texas_Rattlesnake

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Re: Politikthread 2004
« Antwort #159 am: 20.Juli 2005, 14:35:53 »

Welche Nachteile der EU überwiegen denn, das würde ich jetzt gerne mal hören. Für mich ist Europa eine verdammt schöne Vision eines Kontinents, der sich nach Jahrhunderter voller Kriege, Uneinigkeit und nationalen Eitelkeit endlich mal darauf besinnt, daß Zusammenarbeit vielleicht auch ganz sinnvoll wäre.

Zunächst Mal war der ursprüngliche Gedanke, durch die EU einen wirtschaftlich starken Gegenpol zur USA zu bilden. Je mehr arme Länder man aufnimmt um so weiter rückt man vom eigentlichen Sinn der EU ab!

Weiterhin stören mich die immensen Kosten, die durch das Europaparlament und die teilweise mehr als schwachsinnigen Beschlüsse, die dort gefaßt werden, auf die Mitgliedsstaaten zukommen! Außerdem ist es mir bis heute schleierhaft, warum gerade Deutschland mit Abstand die meisten Kosten dieses Konstrukts tragen muß!?

Sowohl die wirtschaftlichen als auch die sozialen Strukturen sind in den Mitgliedsstaaten teilweise so unterschiedlich, daß es einfach nicht möglich ist, diese auf einen Nenner zu bringen.

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Ich gebe dir recht, wenn du sagst, die Belastungen müssen gerecht verteilt werden. Nur wie gesagt: ist es gerecht, daß gewisse Berufsschichten, die keine Lobby und Arbeitszeiten von bis zu 80 Stunden die Woche haben, sich dann auch noch anhören müssen, daß sie ja "nur" 50% ihres Gehaltes abgeben? Wieso kommt es denn in Deutschland zunehmend zur Intellektuellenflucht? Wieso suchen sich mittlerweile große Teile von Universitätsabsolventen ihre Jobs im Ausland? Weil wegen des Sozialstaates kein Geld mehr für Infrastruktur da ist und weil sie bereits vom Staat ziemlich gefordert werden, ohne dafür den Schutz zu geniessen, den manche Berufsklassen hier in Deutschland haben.


Wie schon gesagt, bin ich auch dafür, daß man die Belastungen besser auf alle verteilen muß! Aus diesem Grund bin ich auch strikt gegen eine von der CDU geplante Bürgerversicherung, da dort genau das Gegenteil praktiziert wird!

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Dazu - sorry - herrscht ein dermaßen ausgeprägter Sozialneid, daß ich mir als junger Arzt mit ebenfalls unter 2000 im Monat trotzdem schöne schiefe Blicke einhandele, wenn ich erzähle, daß ich eventuell daran denke, meine 12 Jahre alte Karre demnächst in Rente zu schicken. Das habe ich so weder in Frankreich noch in England erlebt.

Ich bin auch dafür, daß die Leute, die viel Verantwortung tragen und die viel arbeiten, auch gut bezahlt werden, dennoch beziehen manche Leute Summen, bei denen ich mich frage, ob das gerechtfertigt ist! Und wenn jemand in seinem Job Mist baut, kann man ihn doch nicht noch mit einer Abfindung belohnen und vielleicht im Gegenzug die Gehälter mehrerer anderer Mitarbeiter vielleicht noch kürzen- sorry, aber dann läuft etwas total verkehrt!

Und Sozialneid hin oder her - mit 2000 Euro im Monat ist man doch gut dabei.  ;) In meiner Gegend können die meisten froh sein, wenn sie 1000 Euro im Monat bekommen (und das bei,überwiegend, 40 Arbeits-Stunden pro Woche)

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Was folgen muss, ist eher eine Art "moralische " Forderung: daß man sich für die Gesellschaft engagiert, in der man auch verdient, daß man vernünftig investiert, daß man saubere Bilanzen hat (siehe VW, Infineon, Mannesmann.....), daß man seine Steuern auch in Deutschland bezahlt und seine Kröten nicht in Monaco bunkert, daß man in die Förderung der Jugend investiert;

Da stimme ich 100%ig zu! Nur leider praktiziert fast jedes Unternehmen in Deutschland genau das Gegenteil! Viele Unternehmen stellen immer nur neue Forderungen an den Staat und wenn diese dann erfüllt werden, kommen sie mit neuen Forderungen oder einer anderen Ausrede, warum sie beispielsweise ins Ausland abwandern.

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was es braucht ist auch eine Art moralischer "Ruck", daß alle wieder an einem Strang ziehen müssen.

Da bin ich allerdings skeptisch, ob es dazu kommt. Die Leute hier sind vom Staat und Politik so oft veralbert worden, daß ich das auch keinem übel nehmen kann.
Bisher gab es keine Partei, die der Bevölkerung von Beginn an reinen Wein eingeschenkt hat - ansonsten wäre die Bereitschaft dazu vielleicht eher vorhanden.
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Ich möchte schlafend sterben wie mein Opa, nicht kreischend und schreiend wie sein Beifahrer.  ;)
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