Bei aller Wertschätzung würde ich es nicht so extrem sehen, Terri. Arsenal hat die Premier League dominiert letzte Saison, nur als Beispiel. Man sollte nicht alle anderen Trainer als Blindgänger hinstellen. In meinen Augen hat Mourinho zwei große Pluspunkte: er kann holen, wen er will, weil er die Finanzkraft besitzt, und er muss sich nicht irgendwelchen marketingtechnischen oder traditionalistischen Zwängen unterwerfen. Das Problem haben zum Beispiel die Real-Trainer. Die holen einen Beckham, weil sich damit der asiatische Markt erschließen lässt, und der Trainer muss ihn dann irgendwie einbauen, die Abwehr wird vernachlässigt, weil die Fangemeinde nicht akzeptieren würde, viel Geld in einen Verteidiger zu investieren. Bei Inter ist es in der Tat so, daß das schon etwas seltsam anmutet, was da in der Transferpolitik geschieht. Über allem aber steht Punkt eins: Chelsea macht genauso Millionenverluste wie andere große Clubs, Abramovich fängt das aber alles ab. Man stelle sich mal vor, was passiert, wenn er plötzlich keine Lust mehr hat...
Mourinhos großes Verdienst ist es natürlich, mit den ihm offen stehenden Möglichkeiten sehr rational umzugehen. Die Spieler, die er holt, passen allesamt in sein taktisches Konzept (welches ja eher die stabile Defensive ist). Drogba ist einer der defensiv stärksten Stürmer. Das ist schon beeindruckend, was er da macht. Meine Meinung bleibt aber, nochmal: man kann die Arbeitsbedingungen zwischen ihm und anderen Trainern kaum vergleichen.