Sorry Cooke, aber bei deiner Herangehensweise kann ein Sportdirektor überhaupt keinen schlechten Job machen. Wenn ein Spieler floppt, Boateng ist gefloppt (bei dessen Ablöse+Gehalt war das auch insgesamt viel zu wenig) dann ist der Trainer Schuld (wer hat den Trainer mitverantwortet?) und bessere/passendere Spieler hätte man für das vorhandene Budget sowieso nicht bekommen können. Vielleicht sieht Tönnies das ähnlich und deswegen hat Heldt seinen Job noch. Dabei vergisst du, dass Schalke zwar nur geringe Ablösen zahlt, dafür aber beim Gehalt zur Bundesligaspitze gehört. Horsts Schnäppchen wie Sam, Obasi, Barnetta, Santana, Clemens, Kirchhoff, Bastos, Afellay... hätte man sich komplett ersparen können und man hätte sportlich 0,0 schlechter gestanden. Die Spieler, die eine höhere Ablöse gekostet haben wie Szalai oder Boateng haben die Erwartungen überhaupt nicht erfüllt.
Natürlich hat Heldt auch einige Erfolge vorzuweisen, wenn man jetzt Bilanz ziehen würde, würden die 'Fehler' mMn deutlich überwiegen. Heldt trägt bei Schalke eine große Verantwortung und wenn einem der Laden wie zum Ende dieser Saison so um die Ohren fliegt, dann steht er völlig zu Recht in der Kritik.
Doch, ein Sportdirektor macht einen schlechten Jobs, wenn er teure Transfers tätigt, die sich der Verein eigentlich nicht leisten kann. Von den von dir aufgezählten Spielern würde ich die Leihgaben in jedem Fall ausklammern, da sie ein geringes finanzielles Risiko waren und zumindest alle auf ihre Einsätze kamen. Obasi war zugegebenermaßen genau wie Sam auf Grund der Verletzungsanfälligkeit ein schlechter Transfer, Santana geht als Backup für 1 Mio in Ordnung und Barnetta war nun auch kein ganz schlechter Kaderspieler. Szalai ist gefloppt und hat zu viel gekostet, Boateng geht meiner Meinung nach gerade noch in Ordnung, zumal er ja in Italien nicht schlecht spielte und aus damaliger Sicht die Ablöse wert war.
Ja, vermutlich hätte man bessere und passendere Spieler für das Budget bekommen können, aber mich stört einfach die Wahrnehmung, dass es für einen anderen Manager einfach gewesen wäre einen wesentlich besseren Job als Heldt zu machen. Die Einstellung von Di Matteo habe ich übrigens auch nicht verstanden, da man ja ungefähr wusste was für einen Fussball man bekommt.
Kritik ist nicht nur erlaubt, sondern in jedem Verein zwingend notwendig. Hilfreich ist sie aber nur, wenn sie auch sachlich fundiert ist. Bei White und dir beispielsweise habe ich mit der Kritik an sich keine Probleme, nur würde ich persönlich aus den Fakten einen anderen Schluss ziehen, nämlich dass Heldt seinen Job berechtigterweise behält.
Man steht halt mittlerweile vor dem großen Problem, dass die Konkurrenz aus ihren besseren finanziellen Möglichkeiten auch mehr gemacht hat und man auch in Anbetracht der individuellen Qualität nicht zwingend mit einem Champions League Platz rechnen kann. Breitenreiter halte ich für eine gute Wahl und hoffe und glaube, dass er eine gute Saison mit Schalke spielt, sofern man ihm denn etwas Zeit zugesteht.