Wenn sich jemand fragt, wofür die Relegation gut ist, hat er sich hoffentlich die Spiele Bielefeld-Darmstadt angeschaut. So viel Spannung, so viel Emotion, das ist wirklich schwer zu toppen; es sind eben die Finals.
Ich kenne die Argumentation gegen die Relegation. Dass in den beiden Spielen der Glücksfaktor mehr wiegt als während einer ganzen Saison, dass man durch 2 miese/unglückliche Spiele die Mühen einer ganzen Saison versauen kann, dass es ungerecht ist, dass dadurch die höherklassigen Vereine bevorteilt werden etc.
Auf der anderen Seite stellt sich natürlich die Frage, was denn gerecht wäre? Wer entscheidet denn, wie viele Vereine den Abstieg verdient hätten? Hat der HSV den Klassenerhalt verdient? Und Stuttgart? Gehen wir mal davon aus, Hamburg und der VfB hätten den Abstieg verdient, man hätte also in diesem Jahr 4 Absteiger. Hätten es denn im Gegenzug 4 Vereine verdient, aufzusteigen?
Sollte man eine Punkteregelung einführen? Alles unter 33 Punkten steigt ab, entsprechend viele kommen von unten nach? Wäre das den Zweitligisten gegenüber gerecht?
Mag sein, dass die Relegation nicht gerecht ist, aber sie ist spannend, und ich bin sicher, Darmstadt und Bielefeld haben in dieser Relegation mehr Fans gewonnen, als sie durch einen Auf- oder Abstieg ohne Relegation gewonnen hätten. Die Aufmerksamkeit, die den Vereinen und Spielern dann für 2 Spiele zuteil wird, darf man nämlich auch nicht unterschätzen.