Ich kenne mich in Stuttgart nicht aus. Es wird aber sogar spekuliert, dass die Gruppe in einem Laufhaus war. Ob das den Tatsachen entspricht, wissen wohl nur wenige Leute.
Das Stuttgarter "Rotlichtviertel" ist im Grunde genommen eine ca. 50m lange Strasse und ihre Nebengässchen, in der sich ein paar Animierschuppen, aber auch schwäbische Restaurants, Bars, Imbisse, ein Jazz-Klub etc befinden ... eher so ein Ausgehviertel mit einem etwas verruchten Anstrich. Es stehen zwar ein paar "Na Kleiner?"-Damen herum, aber alles kein Vergleich zur Reeperbahn, zum Frankfurter Bahnhofsviertel o.ä.. Wenn man z.B. Maultaschen in der renommierten Weinstube Fröhlich verzehren, einen Cocktail im Fou-Fou schlürfen, oder in der Hipster-Bar Paul & George sich die Zeit vertreiben möchte, ist man automatisch im "Rotlichtviertel" ... also hat der Ort der KG-Verfehlung nicht zwingend etwas mit Sex & Co zu tun. Zumal das Gekloppe ja auf dem Wilhelmsplatz stattfand, ein Platz der gar nicht mehr zu dem Viertel gehört ... aber egal, ich kann nicht nachvollziehen, dass man ihn wegen so einem Vorkommnis feuert, da hätte auch eine Geldstrafe oder ne zweiwöchige Verbannung in die II. gereicht. Um es mit der "Welt" zu sagen:
„Dass Großkreutz gehen muss, dokumentiert einmal mehr die Scheinheiligkeit der Branche Profifußball. Einer Welt, in der als Lausbub gilt, wer jahrelang ohne Führerschein mit Hunderten PS unter dem Hintern über die Straßen brettert. Den Stars werden Fehltritte verziehen, Strafdelikte hingenommen. Erpressung eines Mitspielers oder häusliche Gewalt können dem Heldenstatus allenfalls ein paar kleine Kratzer verleihen. Selbst Sex mit minderjährigen Prostituierten scheint als Kavaliersdelikt durchzugehen. Aber Oberstufenparty mit Minderjährigen – das geht nun wirklich nicht [...] Großkreutz hat sich irgendwann mal mit einem Döner in die Schublade des bösen Prolls geworfen, sich bei den Hütern der öffentlichen Moral vor Jahren ins Abseits uriniert. Und jetzt das: Schlägerei, nachts, Großkreutz. Wen wundert‘s? Dass er das Opfer war und nicht zum Gegenangriff überging – unerheblich. Selber schuld. Dass er – sollte die Geschichte denn stimmen – Bordelle besucht, ist seine Privatangelegenheit. Dass der 28-Jährige mit Minderjährigen um die Häuser zieht, zugegebenermaßen nicht frei von Peinlichkeit. Und dass er dies zu einer Uhrzeit tut, zu der ein Fußballprofi seinem Körper Ruhe gönnen sollte, ist mit einer Geldstrafe zu sanktionieren. Einen Rausschmiss aber rechtfertigt es nicht. Vielmehr dürften die wahren Beweggründe der Stuttgarter Verantwortlichen in einer grundsätzlichen Unzufriedenheit mit dem Charakter und Typen Großkreutz liegen. Womöglich kam die ganze Sache gerade recht. Ob der VfB mit einem unverzichtbaren Leistungsträger der Kategorie Simon Terodde ähnlich gehandelt hätte? Eher nicht."