Mit dem Sozialismus bin ich ein bisschen zu weit vorgeprescht,mir ist schon bewusst was du mit besserer sozialer Gerechtigkeit meintest.
Aber ich habe irgendwie die Hoffnung das dies durch andere Möglichkeiten in unserer Gesellschaft geregelt werden kann als durch den Staat oder deren Behörden.
Da fände ich es besser wenn Firmen oder z.B. mittelständische Betriebe eine eigene soziale Verantwortung übernehmen.
Gute Ansätze gibt es ja,leider sieht es ein Grossteil noch nicht.
Ich unterstütze Dinge wie z.B. eine Aktion meines Steuerbüros zum Anlass ihren 60-jährigen Bestehens in dem es darum ging keine Präsente zur Feier mitzubringen sondern einen Obolus für ein ortsansässiges Kinderheim zu spenden.
In unserer Firma gibts auch einen Hilfsfonds für sozial schwache Kinder denen damit Dinge für die Schule bezahlt wird oder Jugendliche eine Berufsorientierung erleichtert wird.
Das finde ich gut das Eure Firma so engagiert ist. Steht aber nicht konträr zu meiner Ansicht, im Gegenteil.
Zum Thema Steinzeitkapitalismus stimme ich dir auch zu das wir gegenüber dem 19. Jahrhundert einige Dinge erreicht haben die vieles heute einfacher und gleicher machen,aber im Zuge der Globalisierung sollten wir uns fragen ob wir uns diesen Luxus noch leisten können.
35 Stunden-Woche z.B. bei VW mit vollem Lohnausgleich,Lohnfortzahlung im Krankheitsfall,bezahlten Urlaub,das gibt es in China oder Brasilien nicht.
Da gehts halt los. Kommt drauf an aus welcher Perspektive man die Globalisierung betrachtet. Wenn Du Deutschland mit Brasilien oder gar China vergleichst, dann kann man sich solchen "Luxus" nicht leisten. Die leben da aber auch teilweise wie die letzten Menschen(zumindest der Grossteil, einige wenige leben natürlich wie Gott in Frankreich). Wenn das die Zukunftsorientierung sein soll, bitte sehr......aber nicht mit mir.
Warum denn nicht einfach den Spiess umdrehen, und versuchen diese Länder eher unserem Niveau anzugleichen? Mit einer starken EU hätte man sogar einiges Druckpotenzial. Aber leider denkt man auch dort eben nur rückwärtsgewandt.

(Zumindest hatten ja wenigstens die Franzosen und Holländer den Mumm, der letzten ganz üblen Verfassungsvorlage eine Absage zu erteilen.)
Wichtiger erachte ich den Standort Deutschland wieder attraktiver zu machen und Arbeitsplätze damit zu sichern.
Wenn VW eine Ausschreibung für einen Fahrzeugtyp macht und das Werk in Bratislava für ein Drittel der Produktionskosten dieses bei gleicher Qualität bieten kann,dann muss doch VW dort produzieren lassen um auf dem Weltmarkt mithalten zu können.
Den Standort Deutschland attraktiver zu machen, indem man versucht mit Billiglohnländern zu konkurieren? Nee.....danke!
Seien wir mal ehrlich, das einzige was die Ostblockstaaten bieten, sind niedrige Steuern und niedrige Lohnkosten. Mehr nicht! Nur wer kauft dann noch die Autos, wenn man sich in den Lohnkosten immer wieder gegenseitig versucht zu unterbieten. Autos kaufen nun mal keine Autos. Und ich denke auch die Deutschen werden sich genau merken, wer dem Staat, also auch den Bürgern, den Rücken zukehrt.
Das Problem, was ich sehe, ist das derzeit einfach keine neuen Ideen (oder Innovationen oder was weiss ich) gibt. Die angesprochenen Billiglohnländer gehen jetzt eine Entwicklung durch, die in Westeuropa vor 20 Jahren stattgefunden hat. Autos, Computer etc. Deswegen boomt es dort auch so. Hier steht man im Prinzip vor einer Wand und weiss nicht weiter. Jeder hat ein Auto oder gleich mehrere, einen Computer, einen dicken Fernseher (demnächst kommt noch der Flachbildschirm....dann is aber auch erstma wieder Schicht), ein Handy, einen DVD Recorder etc. pp......sprich man hat eigentlich fast alles was es so gibt.
Doch es macht ja keinen Sinn, es den leuten wieder wegzunehmen, indem man 1-Euro Jobs einführt und jegwelche lebensnotwendigen Dinge, wie ärztliche Behandlung, Bildung und Rente in Dienstleistungen, sprich horrende Geldausgaben umwandelt.
Das wäre doch ein Rückschritt oder nicht? Dies führt doch dazu, das man lebt um zu überleben, oder sehe ich das falsch?
Naja, ich will nicht weiter ausschweifen. Ich glaube, das hagelt eh gleich wieder derbste Einsprüche.
