Das mit den Wertungen ist ja so eine Sache. Ich glaube, daß man Wertungen von über 90% nicht vergeben dürfte, denn die Zeitschriften bezeichnen Spiele mit einer 90+ Wertung als Spiele, die man uneingeschränkt empfehlen kann, und die in keiner Softwaresammlunge fehlen sollten.
Das würde aber heissen, daß sich jeder z.B. den Fußballmanager 2006 (EA) zulegen sollte, auch wenn dieser jemand weder mit Fußball, noch mit Wirtschaftssimulationen anfangen kann. Will sagen, ein Ego-Shooter Fan soll sich den FM (EA) zulegen, weil dieser so gut ist, daß ihn jeder mögen wird.
Oder ich müsste mir z.B. GTA San Andreas zulegen, obwohl mir GTA3 schon nicht gefallen hat und mir dieses Spielprinzip nicht zusagt.
Es gibt kein Spiel, das wirklich jedem gefällt, daher sind entweder Wertungen über 90% sinnlos, oder aber die Definition der 90+ Wertungen zu überarbeiten.
Realistischer sind da die 80-90%-Wertungen, die besagen, daß dieses Spiel ein Muss für Genrefans ist. Bekommt ein RTS Spiel eine 88 oder 89%, dann ist das für mich sicher hochinteressant, aber eben auch nur, weil mich dieses Genre interessiert.
Sieht man die 78% mal realistisch muss man sicher zugeben, daß der Herr Sauerteig sich wohl wirklich mal mit dem Spiel beschäftigt hat, was bedeutet daß man a) bei der PCGames zmdenkt oder b) endlich mal der richtige Mann am richtigen Platz ist.
78% halte ich für eine gute Wertung, aus von Vorrednern bereits erwähnten Gründen. Zuim Einen gehen in solche Bewertungen immer Grafik und Sound mit ein, zum Anderen ist der SI-Manager hier wirklich nur ein Nischenprodukt und wird es bleiben, so wie viele andere "anstrengende" Spiele wie z.B. Europa Universalis II. Das hängt einfach mit dem großen zeitwaufwand zusammen. Wenn ich sehe, daß ich beim FM mehrere Stunden beschäftigt bin (Freundschaftsspiele, Scouting, mannschaft kennenlernen etc), bevor die Saison anfängt, dann ist das etwas, das mir sehr viel Spaß macht, aber manch anderem zu anstrengend und langwierig ist. In der Zeit, die ich brauche, um eine halbe Saison zu spielen, haben andere schon einen aktuellen Ego-Shooter durchgespielt. Klar - ein Ego-Shooter hat kaum Eingewöhnungszeit, und auch RTS-Spiele spielen sich inzwischen fast alle gleich.
Fakt ist, daß man für unseren FM sehr viel Zeit braucht, wenn man das Spiel wirklich genießen will, und dazu sind viele nicht bereit.
Kleines Beispiel: EA's FM. Da wird immer noch gepöbelt und gemeckert, weil "ich habe Gesamtstärke xy und verliere gegen gesamststärke yx", obwohl bekannt ist, daß die Gesamtstärke inzwischen kaum mehr als ein grober Orientierungswert ist (den man getrost hätte weglassen können) und es inzwischen deutlich mehr auf die Mannschaftsabstimmung und Taktik ankommt als bisher. Das wiederum spaltet die EA-Fans, die einen sehen das endlich als Schritt in die richtige Richtung an, und andere wollen wieder zurück in die Zeit des BMP, als es nur auf die Mannschaftsstärke ankam.
Man muß sich mal wieder vor Augen halten, daß SI's Manager eine Simulation ist, und zwar eine recht knackige. Und echte Simulationen stehen immer in der Kritik der Gelegenheitssimulanten. Beispiel: Rennspiel GTR. Macht Riesenspaß, wenn man erst mal nach 100 Runden Kurs und Auto richtig kennt und das Setup richtig eingestellt hat. Aber für Gelegenheitsrennfahrer unspielbar. Die Konsequenz: GT Legends wird mit 2 weiteren Schwierigkeitsgraden für Angänger und Sonntagsfahrer kommen. Diese Schwierigkeitsgradeinteilung ist für einen FM denke ich nur schwer umsetzbar, erst recht, wenn sich der Schwierigkeitsgrad über die Vereinswahl definiert.
Ich weiß noch, wie schwer es mir gefallen ist, mich damals mit dem cm 03/04 anzufreunden, und ich habe mehrfach meinen Kauf bereut, ehe mich das Spiel gepackt hat. Das wird der Masse der Spieler nicht anders ergehen.
Jetzt weiß ich zwar nicht mehr, was ich eigentlich sagen wollte, aber ich glaube, ich habe auch erst mal genug gesagt. Fazit für mich: 78% sind voll in Ordnung.