Das Problem ist, wie Gonzo es schon angedeutet hat, dass da massiv Dinge durcheinandergehen und die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt ist.
1. Ja, das Foto mit Erdogan war mMn nicht richtig und wäre ein Grund, Özil zu kritisieren sowie von der NM auszuschließen. Einfach aus dem Grund, dass er damit Werte propagiert, die gegen die Werte stehen, die der DFB repräsentiert. Wenn man diese Kritik fährt, muss man sie aber vor der WM fahren und konsequent sein.
2. Dann ist der DFB nämlich in arger Erklärungsnot. Anscheinend ist es okay, wenn einzelne Vertreter diese nicht-gewollten Werte repräsentiert, solange dafür noch etwas für den DFB rausspringt. Nach der WM merkte man jetzt, die Rechnung ging nicht auf und drängt Özil jetzt dazu, seinen Fehler einzugestehen - nicht weil es einen um den Fehler geht, sondern um das eigene Bild schön sauber zu halten.
3. Völlige Unverhältnismäßigkeit in den Reaktionen innerhalb der Medien und der breiten Öffentlichkeit. Özil wurde ja nicht einfach nur kritisiert, er wurde beleidigt und rassistisch verunglimpft. Ich dachte, die Werte, für die Erdogan so steht, sind es, die einen stören? Dann darf die Kritik aber keine so große Schnittmenge aufweisen mit den Werten, die man angeblich so verteufelt.