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Autor Thema: Trainer Rumours  (Gelesen 1354535 mal)

Bayernfahne

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10860 am: 31.März 2023, 15:18:02 »

An einen Machtkampf glaube ich da tatsächlich überhaupt nicht. Was die reine Zusammenarbeit mit der Vereinsführung angeht, war das Gespann Nagelsmann/Salihamidzic von außen betrachtet das harmonischste seit Heynckes/Hoeneß bzw. Guardiola/Sammer. Nein, ich denke tatsächlich, man war von Nagelsmann sportlich nicht mehr überzeugt, aber hätte ihn bis zum Saisonende weitermachen lassen, wenn Tuchel nicht kurz davor gewesen wäre woanders zu unterschreiben. Das war die Sackgasse, auf die man zugelaufen ist. Das Risiko eingehen, diese Saison zu verkacken, daran als Vereinsführung Schuld zu sein und dann aber mit Tuchel als absolutem Wunschtrainer alles auf Anfang stellen können; oder das Risiko eingehen, diese Saison zu verkacken, die Schuld dann zwar Nagelsmann geben zu können, aber im Sommer ohne vernünftige Alternative dazustehen. Ob man es nun gut oder schlecht finden mag, um sich für Option 1 zu entscheiden, bedarf es schon der von Kahn geforderten und oft zitierten "Eier."

Kimmichs und Goretzkas Reaktion würde ich nicht zu hoch bewerten, die sind Profis und wollen erfolgreich sein. Die werden deswegen nicht weniger auf Tuchel hören, nur weil sie Nagelsmann gerne weiter als Coach gehabt hätten. Im Gegenzug beflügelt das hoffentlich ein paar Spieler, die mit Nagelsmann nicht so gut klarkamen. Gravenberch, Neuer, eventuell auch Müller, Gnabry, Sané. Ein Fragezeichen steht dafür für mich hinter Stanisic, Tel, Mazraoui und Pavard. Insbesondere unser Überangebot an Rechtsverteidigern könnte zum Problem werden. Nicht unbedingt wegen der Spielpraxis, im Sommer ist mindestens einer weg und fast alle können mehr als eine Position spielen, als problematisch sehe ich eher an, wer dann letzten Endes weggeht. Einem Tuchel traue ich zu, vehement die 70 Mio. für Cancelo einzufordern und dem Fall stehe ich extrem kritisch gegenüber. Aber das würde jetzt zu weit führen.
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DeDaim

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10861 am: 18.März 2024, 10:33:48 »

Christian Streich hört zum Saisonende auf. Schade für den SC und die Bundesliga, weil damit einer geht, der sich nie zu schade war, seine Meinung zu sagen. Ein hervorragender Trainer ist Streich sowieso. Umso schöner für ihn, dass er das Ende selbst bestimmen konnte und Freiburg als gesunden, stabilen Club zurücklässt. Ich hoffe, er findet seine Betätigung außerhalb des Fußballs, die er sich immer gewünscht hat.
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Henningway

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10862 am: 18.März 2024, 10:42:10 »

Sehr, sehr schade. Eine echte Stimme und jemand, der immer wieder für ethische Werte und Grundsätze eingestanden ist. Seine PK sind sowieso legendär.
Ich hoffe jetzt für den SC, dass sie die Kontinuität beibehalten können und den nächsten Langzeittrainer aus dem Hut ziehen. Ich kann mir vorstellen, dass dort im Hintergrund bereits ein Nachfolger aufgebaut worden ist, da Streich ja auch immer nur Einjahresverträge abgeschlossen hat.
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DeDaim

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10863 am: 18.März 2024, 10:59:43 »

Zumindest wären die Verantwortlichen, nunja, verantwortungslos, hätten sie nicht einen Plan B in der Hinterhand. Sei es, eine interne Lösung (wovon ich ausgehen würde) oder dass man den Trainermarkt im Blick und eine Liste mit geeigneten Kandidaten erstellt hat. Solange sie den Eichner nicht aus Karlsruhe wegklauen, können die meinetwegen machen, was sie wollen. :D
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m4

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10864 am: 18.März 2024, 11:01:26 »

In der SC Jugend und U23 wird seit einigen Jahren hervorragende Arbeit geleistet, da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass jemand mit "Stallgeruch" nachfolgt. Die Fußstapfen sind natürlich enorm, aber wenn man an der Streich-Philosophie festhält, dann bin ich da guter Dinge, dass Freiburg ihr aktuelles Leistungsvermögen weiterhin halten kann.

Auf jeden Fall ist es ein herber Verlust für den Fußball in Deutschland, für Christian Streich freut es mich, dass es dies selbstbestimmt entscheiden konnte und wünsche ihm weiterhin alles Gute!
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Herr_Rossi

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10865 am: 22.März 2024, 13:40:35 »

Julian Schuster wird also Trainer in Freiburg und Nachfolger von Streich. In Freiburg geht man kosequent den eigenen Weg, davor muss man den Hut ziehen.
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Bayernfahne

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10866 am: 22.April 2024, 17:16:45 »

Laut Kicker ist jetzt wohl auch Favre bei den Bayern im Gespräch. Nach acht Jahren, in denen man den fast ununterbrochen jederzeit hätte holen können, kommt man jetzt plötzlich damit um die Ecke. Es gab Zeiten, da wäre ich vor Euphorie aus dem Häuschen gewesen ob dieser Nachricht. Jetzt ist Favre 66 Jahre alt (ich weiß, ich weiß, da fängt das Leben an), wurde vom BVB verbrannt und ist, obwohl ich immer noch extrem viel von ihm halte, in der Außenwirkung kein absoluter Toptrainer für einen Verein wie Bayern München mehr. Mir persönlich zwar immer noch lieber als die Namen Zidane, de Zerbi oder so abenteuerliche Nennungen wie Hansi Flick, aber irgendwie bliebe so ein Nachgeschmack. Man hätte Favre haben können, wenn man ihn wirklich gewollt hätte. Die Ancelottis und Kovacs waren für die Verantwortlichen attraktiver. Jetzt ist Eberl am Ruder und auf einmal soll der Draht zu Favre ganz heiß sein? Wenn Hoeneß und Rummenigge damals nicht von Favre überzeugt waren, werden sie es nicht jetzt auf einmal sein. Nachdem der eigentlich medienaffine Nagelsmann und der nicht ganz so medienaffine, aber Charakterkopf Tuchel der Presse von Vereinsseite drei Jahre lang zum Fraß vorgeworfen wurden, soll auf einmal der ruhige, sachliche Favre mehr Rückendeckung erhalten? Das will ich wirklich sehr hoffen, nur mag ich im Moment nicht so recht daran glauben.

Ein anderes Problem ist das Alter: selbst wenn alles funktioniert, perfekt ineinander greift und man nichts an Favres Arbeit zu beanstanden hätte, sucht man nach spätestens fünf Jahren einen neuen Trainer. Wahrscheinlicher sind drei.

Versteht mich nicht falsch, Favre ist von den mittlerweile verfügbaren in meinen Augen immer noch die beste Alternative, ich versuche nur aufzuzeigen, warum auch das nicht funktionieren wird. Es ist im Grunde egal, wer den Posten jetzt übernimmt, er ist nicht Kandidat Nr. 1 (Alonso), auch nicht Kandidat Nr. 2 (Hoeneß) oder gar Nr. 3 (Nagelsmann), sondern irgendeiner aus der Kohorte "ebenfalls interessant". Einen totalen No-Brainer, von dem das Gros der Öffentlichkeit überzeugt sein wird, wird man nirgendwo hervorzaubern, außer Pep wirft plötzlich bei City hin, weil ihm einfällt, dass er die Champions League bislang überall außer in München gewonnen hat. Und genau dieser Kandidat, der nicht die Wunschlösung war, daher von Anfang an nicht unumstritten, wird sich in einem Jahr in der Situation wiederfinden, dass Alonso, Hoeneß und der bislang noch gar nicht erwähnte Jürgen Klopp mutmaßlich verfügbar(er) sein werden als aktuell. Wenn der neue Coach zu dem Zeitpunkt die Tabelle nicht mit einer Fantastilliarde Punkten Vorsprung vor Leverkusen dem Zweitplatzierten anführt und in der Champions League und im Pokal auf Titelkurs liegt, kommt erneut dieselbe Unruhe rein wie damals bei der Nagelsmann/Tuchel-Entscheidung. Die Nachwirkungen dieses Geistesblitzes baden wir heute immer noch aus und so wie es sich im Moment darstellt, werden wir das noch für eine Weile.

Man muss sich von der Illusion verabschieden, dass man nochmal irgendwen holt und der dann binnen weniger Monate aus diesem fragwürdig zusammengestellten Kader einen Triplesieger macht. Das haben in der Geschichte des FC Bayern überhaupt erst zwei Trainer (mit besseren Kadern) geschafft, von denen brauchte einer insgesamt drei Anläufe, der andere hat extremst von den äußeren Umständen (Corona-Pandemie, Zerwürfnis Mannschaft/Kovac) profitiert. Selbst Guardiola hat das nicht zu Stande gebracht. Egal wen man jetzt holt, derjenige wird Zeit brauchen, derjenige wird (wie der ganze Verein) mit einer Macht- und Prestigeverschiebung im Weltfußball konfrontiert sein, derjenige übernimmt nicht mehr die Nummer 2-3 der Welt nach Real Madrid. Das wäre für jeden Trainer eine Herausforderung. Wenn man trotzdem der Überzeugung ist, ein Alonso/Hoeneß/Klopp könnte trotzdem die 10er Jahre zurückholen, dann sollte man dem nächsten Trainer direkt bei den Verhandlungen mitteilen, dass man nur eine Übergangslösung sucht. Und ob da jemand Lust drauf hat?

Naja, genug in Rage geredet, ich kann nur leider nicht umhin jeden Tag aufs neue zu realisieren, wie bodenlos dumm die Entlassung von Nagelsmann gewesen ist.
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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10867 am: 22.April 2024, 21:00:00 »

Ein anderes Problem ist das Alter: selbst wenn alles funktioniert, perfekt ineinander greift und man nichts an Favres Arbeit zu beanstanden hätte, sucht man nach spätestens fünf Jahren einen neuen Trainer. Wahrscheinlicher sind drei.

Korrigiere mich, aber das was ich zuletzt las war, dass Favre (oder wer noch gehandelt wurde am heutigen Tage) für ein Übergangsjahr kommen soll, um dann in der Folgesaison einen Hochkaräter zu holen. Mitunter war mal wieder Klopp genannt worden...

Bayernfahne

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10868 am: 23.April 2024, 00:02:18 »

Na zumindest hört man auf mich  ;D Unter den Umständen hätte Favre zumindest nicht das Handicap, sich ständig gegen alle verfügbaren und nicht verfügbaren Alternativen behaupten zu müssen, aber das würde ihm nicht gerecht werden. Das zeigt nur, was ich bereits sagte. Man ist nicht vollends von ihm überzeugt. Dabei ist er von denen, die gerade zu haben sind, in meinen Augen der beste. Spricht deutsch, kennt die Liga, lässt attraktiven Fußball spielen und hat schon sehr erfolgreich mit Eberl zusammen gearbeitet. Ach Mann, den hätte man schon 2016 holen sollen...  :'(
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DeDaim

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10869 am: 23.April 2024, 07:01:20 »

So ein bisschen fühlt sich der Bayern-Fan aktuell wohl wie ein ganz normaler Fußballfan. Die sportliche Führung macht Fehler am laufenden Band, die Mannschaft spielt wie eine normale Mannschaft und man bekommt nicht den Trainer, den man gerne hätte. ;)

Spaß beiseite: Weder die Nagelsmann-Entlassung noch die Tuchel-Entlassung habe ich als Außenstehender wirklich zu 100% nachvollziehen können. Gerade in Anbetracht der Konsequenzen und Alternativen. Aber genau genommen hat das doch schon mit Ancelotti angefangen. Die Mannschaft hat zu viel Macht und wenn was nicht passt, wird Stimmung gegen den Trainer gemacht. Daran sind zumindest meiner Meinung nach sowohl Ancelotti, als auch Nagelsmann und Tuchel gescheitert, nicht sportlich. Klar ist es nicht der Anspruch der Bayern im Pokal gegen Saarbrücken auszuscheiden (oder in der CL gegen Villareal), aber national war man unter Nagelsmann trotzdem gut unterwegs und hat sich international zumindest nicht blamiert. Unter Tuchel ist man im CL-Halbfinale und musste sich in der Liga einer überragenden Mannschaft geschlagen geben, die ihre Saison womöglich unbesiegt und mit dem "kleinen" Triple abschließen wird. Jetzt sucht man mutmaßlich jemanden für ein Übergangsjahr, um dann darauf zu spekulieren, 2025 einen Hochkaräter zu holen, der ggf. selbst ein Übergangsjahr brauchen wird (ob er das bekommt?). Wenn man sich da mal nicht verspekuliert: Erstens hat man dann vielleicht direkt eine "lame duck" (ob Jupp nochmal Zeit hat? ;D) und zweitens überlegt man sich als Top-Trainer doch mittlerweile zweimal, ob man bei dem Trainerverschleiß wirklich nach München geht. Apropos Top-Kandidaten: Bei Alonso halte ich es für wahrscheinlicher, dass er 2025 zu Real gehen wird.
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Rejs

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10870 am: 23.April 2024, 21:44:52 »

Betrachtet man mal die Bundesliga ohne Leverkusen, dann sieht man, dass Bayern was die Punkte angeht bis zum 21. Spieltag eine überragende Saison gespielt hat. Da kam das 0:3 in Leverkusen und extreme Unruhe ein, die Leistungen brechen genauso ein. Liegt das dann direkt am Trainer? Tuchel war nicht fehlerfrei, aber durchaus nicht so schlecht wie manche Medienberichte suggeriert haben. Vielmehr ist die Mannschaft einfach nicht mehr so überragend und hat deutlich sichtbare Schwächen. Die hat Tuchel benannt und... wurde nicht erhört. Eine defensivstarker 6er fehlt ja noch immer und ist gerade in engen Spielen eine enorme Schwachstelle, weil viel Stabilität flöten geht.
AB dem 21. Spieltag war dann von allen Seiten eine ungeheurer Unruhe drin und niemand hat es geschafft, das Team wirklich zu stabilisieren und zu beruhigen. Auch die Vereinsführung war da nicht unbedingt eine Hilfe.


Mal als Vergleich die Punkte der Bayern nach 20. Spieltagen


23/24: 50
22/23: 43
21/22: 49
20/21: 48
19/20: 42
18/19: 42
17/18: 50
16/17: 49
15/16: 53
14/15: 49
13/14: 56
12/13: 51
11/12: 41
10/11: 36
09/10: 42


Wir sehen also. Die Punktausbeute war überragend. Was war anders? Ein starker Gegner, der dann einen Wirkungstreffer erzielt hat, von dem sich die Bayern nie erholt haben. Problem ist dennoch die Zusammenstellung des Teams und die Macht der Einzelspieler, was ja DeDaim auch angemerkt hat. Viel zu oft wird da mit den Spielern ein Kuschelkurs gefahren, obwohl keiner mehr solch überragende Leistung bringt, dass er nicht doch ersetzbar wäre.
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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10871 am: 24.April 2024, 10:23:35 »

Bayern spielt ja immernoch keine so schlechte Saison, Leverkusen ist halt extrem gut unterwegs.
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DeDaim

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10872 am: 24.April 2024, 11:27:31 »

Für Bayern ist es offenbar schlecht, wenn man nicht mindestens Meister oder DFB-Pokalsieger wird. Kann ja nicht sein, dass national jemand besser ist, egal, ob diese Mannschaft eine Fabelsaison spielt oder nicht.
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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10873 am: 24.April 2024, 11:35:13 »

Man hat offenbar auch bei den großen Bayern nicht von all den Jahren des Falschhandelns der Konkurrenz gelernt.
Diese ständigen Trainerwechsel führten doch mittelfristig immer zu Misserfolg. Schalke, HSV und Hertha sind da doch die mahnenden Beispiele, wie es nicht geht.
Nun fing man in München ebenso damit an und hat aus deren Sicht Misserfolg.
Aus neutraler Sicht haben sie das definitiv auch. Aber eher weniger im sportlichen Bereich, sondern eher bei der Spielerzufriedenheit und den mentalen Bereichen.
Man legte den Grundstein der Selbstdemontage.

Tim Twain

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10874 am: 24.April 2024, 12:27:28 »

Führten die Trainerwechsel zu ständigen Misserfolgen oder sorgten die Misserfolge für die Trainerwechsel?
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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10875 am: 24.April 2024, 12:46:32 »

Führten die Trainerwechsel zu ständigen Misserfolgen oder sorgten die Misserfolge für die Trainerwechsel?

Ich erkenne da eine gewisse Ironie. Nichts destotrotz beantworte ich es aus meiner Sicht:
Für mich ist 1 Misserfolg der ausschlaggebende Punkt, um dann diese Spirale in Gang zu setzen. Heißt, einmal sportlich nicht da wo man sein möchte (Realität hin oder her) und dann beginnt der Aktionismus der Obrigkeiten mit den Trainerwechseln.

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10876 am: 24.April 2024, 13:11:05 »

Führten die Trainerwechsel zu ständigen Misserfolgen oder sorgten die Misserfolge für die Trainerwechsel?

Das eine bedingt das andere.

Jeder neue Trainer hat ein eigenes Konzept, worauf der Kader immer wieder neu ausgerichtet werden muss. Wenn man dort nicht zu 100% richtig liegt (was auf Dauer utopisch ist), stellt sich Misserfolg ein. Würde die Tendenz dahingehend 50/50 sehen. Von Kovac zu Flick ist vom Spielkonzept gefühlt eine 180 Grad Wendung. Beim Wechsel von Flick zu Nagelsmann kann man gewisse parallelen in der Philosophie erkennen. Von Nagelsmann zu Tuchel ist es meines Erachtens auch schon wieder eine größerere Änderung in der Spielphilosophie. Sprich: Man hat in den letzten 4-5 Jahren 2 große Spielphilosophiewechsel auf der Trainerbank erlebt.
Diese erkennt man am besten am Personal im defensiven Mittelfeld. Bei Flick und Nagelsmann wäre eine Kombination der Doppelsechs aus Kimmich + Goretzka (oder Laimer, welcher ja erst nach beiden zum Verein gestoßen ist) absolut passend zur Spielphilosophie, wohingegend Tuchel (und vorher auch Kovac) mehr einen defensivorientierteren Spieler auf der 6 benötigt hätte, den er einzig in Pavlovic im Kader hat. Und Pavlovic, dessen gute Leistungen diese Saison ich ihm nicht absprechen möchte, hat noch nicht die Klasse diese Position gegen die Größen in Europa und Topteams der Bundesliga dauerhaft auf dem Niveau abzurufen, welches man von Bayern erwartet (dieses Niveau kann er meines Erachtens aber definitiv erreichen, wenn er sich weiterhin so entwickelt!).
Und diesen Schuh muss sich die Führungsriege der Bayern anziehen, da man Tuchels Wunsch nach solch einem Spieler nicht nachgekommen ist. Was ich dort Tuchel jedoch stark ankreide: das öffentliche Werben nach einer Holding Six, womit er sich zwangsläufig selbst den Sargnargel für diese Saison verpasst hat, indem er das vorhandene Spielermaterial damit demontiert hat (beste Beispiel Kimmich, der sich energisch als Holding Six gesehen hat).

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Tim Twain

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10877 am: 24.April 2024, 16:09:09 »

Führten die Trainerwechsel zu ständigen Misserfolgen oder sorgten die Misserfolge für die Trainerwechsel?

Ich erkenne da eine gewisse Ironie. Nichts destotrotz beantworte ich es aus meiner Sicht:
Für mich ist 1 Misserfolg der ausschlaggebende Punkt, um dann diese Spirale in Gang zu setzen. Heißt, einmal sportlich nicht da wo man sein möchte (Realität hin oder her) und dann beginnt der Aktionismus der Obrigkeiten mit den Trainerwechseln.

Worauf ich hinausmöchte: Es gibt eine klare Korrelation zwischen der Häufigkeit von Trainerwechseln und sportlichen Misserfolgen. Teams vor einem Trainerwechsel performen schlechter als der Durchschnitt. Der kausale Zusammenhang zwischen sportlichem Misserfolg, der Trainerwechsel begünstigt, ist auch naheliegend. Teams sind unmittelbar nach eine Trainerwechsel statistisch erfolgreicher als davor, aber nicht, als sie es ohne einen Trainerwechsel wären. Insgesamt ist es so, dass die Entscheidung für Trainerwechsel statistisch gesehen auf den Saisonverlauf keine Auswirkungen hat, auch keine negativen. Deine Wahrnehmung erscheint mir daher eher auf kognitive Verzerrung hinzudeuten. Es bleiben ja auch tendentiell nur die Fälle in Erinnerung, bei denen es nicht geklappt hat. Außerdem sind bei allen drei genannten Vereinen der aktive oder der davor länger Trainer (gewesen). Das hat aber auch nicht den Erfolg gebracht.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/fussball-statistik-trainerwechsel-bringen-nichts-a-754907.html
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Bayernfahne

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10878 am: 24.April 2024, 17:17:32 »

@m4:
Danke, da steckt sehr viel drin! Gerade in Bezug auf die Holding Six. Tuchels öffentliches Fordern hätte tatsächlich nicht sein müssen, aber wie vollkommen richtig der Mann lag, sieht man auch daran, wie die Leistungen sich stabilisiert haben, seit Pavlovic ins Team gerückt ist. Das Spiel in Leverkusen mal ausgeklammert, aber da hat in meinen Augen Tuchel sich auf ganzer Linie vercoacht.

Wie Rejs schön aufgezeigt hat, spielen wir eigentlich keine schlechte Saison. Neben den Punkten möchte ich noch etwas anderes ins Feld führen: Tore. Man steht jetzt bei 87 erzielten Treffern, letzte Saison ohne Weltklassestürmer waren es zur selben Zeit 81, im Jahr davor mit Lewandowski 89. Die Samplesize ist klein, aber es fällt auf, dass die Torausbeute auch ohne Topstürmer über 80 (Saisonende: 92) lag. Und wie wichtig sind denn 5-10 Tore mehr oder weniger am Ende einer Saison, wenn man mit großem Abstand Meister wird? Die Offensive war und ist seit Jahren nicht unsere Baustelle. Ich erinnere an die vier torlosen Spiele in Folge unter Nagelsmann zu Beginn der Saison 22/23. Bis auf die Partie in Augsburg war das teilweise überragender Offensivfußball, ohne einen echten 9er auf dem Platz zu haben, man hat seine Chancen schlicht nicht genutzt. Aber sofort wurde überall Alarm geschlagen, weil sich niemand mehr daran erinnern konnte, jemals vier torlose Bayernspiele in Folge gesehen zu haben. Dann hat Nagelsmann wieder auf eine echte Spitze umgestellt und weil Choupo-Moting ein durchaus erstklassiger Stürmer ist und seine Chance auf mehr Einsatzzeit direkt wahrgenommen hat, blieb es dann dabei. Da wurde dann schnell klar, dass auf lange Sicht ein Lewandowski/Kane einem Choupo-Moting vorzuziehen ist, wenn man unbedingt mit einem zentralen Stürmer spielen möchte. Aber selbst mit Choupo sind ja viele Tore gefallen. Was auch immer in den letzten Jahren schiefgelaufen ist, es lag nie an zu wenig Torgefahr. Selbst gegen City hätte man zur Halbzeit nach Chancen führen müssen. Auseinandergefallen ist man wegen eklatanten Fehlern in der Defensive. Wo man mit mehr Offensivpower bei gleichbleibender Anfälligkeit in der Abwehr letztlich steht, sieht man an der aktuellen Tabelle. Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben, den Weggang Lewandowskis anderweitig aufzufangen, wie bereits gesagt wurde das ja sogar zeitweise getan, aber dennoch hat man anschließend seinen gesamten Fokus auf den Kane-Transfer gelegt.

Ja, Harry Kane ist ein überragender Stürmer. Ja, er tut dem gesamten Verein gut. Ja, selbst die 100 Millionen waren gut investiertes Geld. Ja, ich bin verdammt froh, so einen begnadeten Spieler bei uns zu sehen. Aber nein, das war nicht die wichtigste Personalie, die man hätte holen müssen. Ich sagte es zu Anfang der Saison und ich habe Recht behalten. Einem defensiven 6er hätte die volle Aufmerksamkeit gelten müssen. Wenn man es zusätzlich noch geschafft hätte Harry Kane zu verpflichten, dann wäre das fabelhaft, aber man hat hier die Prioritäten vollkommen falsch gesetzt.

Flick hatte übrigens einen echten 6er. Einmal in Javi Martinez, der leider über seinem Zenit und häufig verletzt war und zweitens im besten Thiago aller Zeiten. Man vergisst das gerne, weil Thiago so ein feiner Fußballer ist, aber in der Triple-Saison hat der defensiv unglaublich viel weggearbeitet und war in meinen Augen mit der wichtigste Spieler für diese Erfolge.

Es mag sein, dass Strahlkraft und Signalwirkung den Verantwortlichen wichtiger waren, als der sportliche Mehrwert. Das wäre zwar nicht meine Haltung, aber aus Sicht einer Vereinsführung, die harte Entscheidungen treffen muss, vollkommen legitim. Wenn man aber wirklich glaubte, man hätte mit Kane die größte sportliche Schwachstelle ausgemerzt, dann gute Nacht. Dann glaube ich auch nicht, dass auf der Trainerposition vernünftige Schlüsse gezogen werden. Wenn jetzt jemand als Übergang für eine Saison kommt, wieso entlässt man Tuchel dann überhaupt? Das wäre exakt seine Vertragslaufzeit gewesen. Man hätte doch absehen müssen, dass Alonso zu holen ein echter Coup und keine Allerweltsverpflichtung gewesen wäre.

Verein entlässt Nagelsmann, weil Tuchel auf dem Markt ist. Verein entlässt Tuchel, weil Alonso vermeintlich auf dem Markt ist. Alonso ist doch nicht auf dem Markt, also überlegt man eine Übergangslösung zu holen, weil Alonso eventuell unter Umständen nächste Saison auf dem Markt sein könnte?! Wo soll das hinführen? Man macht sich zum Spielball der individuellen Karriereplanung von als geeignet erachteten Trainerkandidaten und stellt dem, den man tatsächlich gerade an der Seitenlinie hat, weder die gewünschten Spieler noch irgendeine Form von medialer Unterstützung zur Seite. Irgendwas an diesem Bild ist doch extrem windschief... Man arbeitet nicht mit dem und für das was man hat, sondern für das was man gerne hätte.
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Hanz Maia

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Re: Trainer Rumours
« Antwort #10879 am: 24.April 2024, 17:48:27 »

Zitat
Insgesamt ist es so, dass die Entscheidung für Trainerwechsel statistisch gesehen auf den Saisonverlauf keine Auswirkungen hat, auch keine negativen. Deine Wahrnehmung erscheint mir daher eher auf kognitive Verzerrung hinzudeuten. Es bleiben ja auch tendentiell nur die Fälle in Erinnerung, bei denen es nicht geklappt hat

Sehr schön, ja!
Oder es bleiben - und auch da sind wir wieder bei einer Wahrnehmungsverzerrung (quasi auf der Metaebene) - es bleiben die in Erinnerung, bei denen es geklappt hat, was ja dann auch eine Erklärung dafür wäre, dass es immer wieder versucht wird.
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