Folgenden Punkt von spielverlagerung.de finde ich noch interessant.
Diese Behäbigkeit am Ball, das oftmalige Abbrechen von Angriffen ganz nach Favres Vorstellungen sowie die gewollte Passivität und tiefe Verteidigung bei eigener Führung zeichnen ein Bild, das dann im größeren Diskurs natürlich die klassischen Fragen nach Mentalität und Einstellung aufwerfen, aber am Ende vor allem mit der strategischen Ausrichtung der Mannschaft zu tun haben.
https://spielverlagerung.de/2019/10/05/schwarz-gelbe-schwermut/
Zitat sv.de:
"Um mit geduldigem Ballbesitzfußball zum Erfolg zu kommen, fehlt es Dortmund am passenden Positionsspiel. Das 4-2-3-1 wirkt arg schematisch und zeigt keinerlei Ansätze, dass der BVB gewisse Zonen situativ überlädt oder auch nur durch asymmetrische Spielweise einen Schwerpunkt bei Angriffen setzt."
Finde das entscheidend, was ja dann zu deinem aufgeführten Punkt führt.
Meine das liegt einzig an Delaney und Witsel. Mag zwar übertünchen, dass Witsel sich aktuell in die Scorerliste einträgt (eher auf mangelhafte Zuordnung bei Standards zurückzuführen), aber beide sind meiner Meinung nach in Kombination so wenig passend zur Offensive des BVB. Im letzten Drittel sind beide Spieler aus dem stehenden Spiel heraus wenig zu sehen, einzig im Halbfeld, da wieder auf den Flügel oder nach hinten spielen, mehr ist nicht drin. Wie würde der BVB mit Gündogan aussehen, der sich da im letzten Drittel mit Blick aufs Tor positioniert, Gegner durch seine Spielweise und Qualitäten von abhält, immer mit Druck direkt nach vorne zu verteidigen. Pass durch die Zentrale im letzten Drittel läuft einfach nicht. Man kommt nur zu ausrechenbarem Dreiecksspiel am Flügel. Tore schießt man meine ich meist mit Durchbrüchen im Dreiecksspiel und dann flachen Hereingaben vom Flügel aus. Der Gegner kann da aber schön hin verlagern, denn der BVB kann ja nicht im letzten Drittel schnell flach die Seiten wechseln, so sich bietende Räume ballfern ausnutzen, was dann gerade Sancho wieder entgegen kommen sollte.
Bayern ist jetzt im Ballbesitzspiel mittlerweile weit entfernt von Pep Zeiten, man hat aber noch Thiago und Kimmich, welche sich im letzten Drittel geschickt bewegen, Bälle passend halten können und verteilen, auffächernd spielen können, ohne den Angriff abbrechen zu müssen, wieder hintenrum spielen, zur Not rückt ein IV wie Süle mal tief in die gegnerische Hälfte um das Spiel aufrecht zu halten, passt die Absicherung noch, weil man den Gegner eben ultimativ tief reindrückt. Ebenso spielt Lewa ja aktuell gar nicht so auf die Sturmspitze fokussiert, weicht er eben auch immer öfter gen Flügel. So kann man im letzten Drittel verlagern, kann dann z.B Gnabry in Schnittstellen gehen. Auch flankt der BVB selten und setzt auf 2. Bälle. So könnte man die Sechser zumindest zwingen noch etwas weiter und absichernd genug aufzurücken, des Gegners zentrale MF Spieler tief in die Abwehr drücken, ohne große Chance einen Tempogegenstoß einzuleiten.
In der aktuellen Spielweise im 4231 würde ich mir da aktuell einen wie Guerreiro auf der Sechs wünschen, weil man bei Delaney und Wistel weiß, dass sie ein 1gg1 nie nehmen und gewinnen würden, grundsätzlich im Ballbesitz zu tiefstehend spielen und wenn im letzten Drittel kaum was einbringen können. Ein so tief positionierter Sechser reicht denke ich aus, sind die offensiven AV finde ich nicht wirklich das Problem, also was die Absicherung da angeht, der BVB passiv/tiefstehend anders Thema.
Nebenbei fehlt mir bei Reus der Wille auch mal am Flügel zu zocken, sich am Flügel entsprechend Räume zu suchen, dass das Team mal Bälle hinter die AV versucht, die IV auseinanderzieht. Tempoläufe aus dem Umschaltspiel heraus wie in Gladbach, so beim BVB diese Saison noch nicht gesehen. Aber das kann ja auch an Favres Vorgaben liegen. Er und Paco nur so zentral fokussiert, da springt nix förderliches raus, als dass man mit der Besetzung so effektiv Tempogegenstöße durch die Zentrale setzen könnte.
Allgemein was Überladen und asymmetrische Spielweise angeht, auf sv.de bezogen - > Spiel gegen die Eisernen war schon asymmetrisch, auf Überladung in der Zentrale ausgelegt. Piscze alleine am rechten Flügel, Brandt spielte eigentlich als Bindungsspieler hinter Reus. Lief überhaupt nicht, aber spielten auch Weigl und Delaney dahinter. Weigl würde die aktuelle Struktur im Dortmunder Spiel in der Zentrale denke ich auch kaum förderlich beeinflussen. Ach hätte man eine Chance auf Gündogan gehabt, ich glaube mit dem wäre man weit besser und passender aufgestellt. Alternative dann halt Guerreiro, der kann das denke ich zumindest ansatzweise spielen.