Gespickt habe ich (bis auf ganz wenige Ausnahmen) nie. Ich habe immer versucht, alles auf das Elementare herunterzubrechen, sodass ich es mir merken konnte und dann im Test wurde es angewendet. (Hat natürlich nicht immer geklappt, aber meistens.)
Ich erinnere mich vor allem an eine Mathe-Arbeit (Mathe war nie mein Fach, obwohl ich es faszinierend finde und es gerne beherrscht hätte): In den Wochen zuvor war ich nichtmal in der Lage Hausaufgaben zu machen, weil ich sobald es über die Grundlagen hinaus ging GAR NICHTS verstanden habe. Nada. Für die Arbeit habe ich dementsprechend wenig ausgerechnet. In der letzten Stunde vor der Arbeit lies der Lehrer nebenbei einen Halbsatz fallen, der - für mich! - exakt das fehlende Mosaikteil für den ganzen Themenkomplex war. Plötzlich hatte ich mein System parat und die Arbeit gab eine fehlerfreie 1 - 100% richtig. (Davor, Grundschule etc. ausgenommen, und danach habe ich das in Mathe nie wieder geschafft.)
Im Studium war es genauso: In den Vorlesungen habe ich mir immer die Zusammenhänge, Phänomene und Prinzipien eingeprägt, während ein Kumpel Seite um Seite Details mitgeschrieben hat. Vor Klausuren haben wir uns dann perfekt ergänzt: Ich habe ihm den Kontext und den Horizont hergestellt, während er mein Gerüst mit Fleisch versehen hat.
Naja, mir wurde (von meinen Eltern) immer prophezeit, dass ich irgendwann auf die Schnauze fallen werde, wenn ich nichtmal lerne zu lernen. Auf den Tag warte ich immer noch ... Das stumpfe Pauken (was die Eltern unter "lernen" verstanden haben) hat mir aber einfach nie Freude gemacht, geschweige denn geholfen. Mit etwas Begeisterung lernt man halt immer noch am besten ...