Spielte beim FC Schmiere, war Fan von 1860, konnte mit den heutigen Fans nichts mehr anfangen, war der grosse Mann des politischen Kabaretts und ist nun leider gestorben: Dieter Hildebrandt.
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"Was glauben Sie, woran liegt es, dass der Deutsche Fußball-Bund seit Präsident Zwanziger dazu übergegangen ist, sich um alles zu kümmern, um Schwule, Depressionen, Integration, Drogen, Rechtsradikale. Wie kommt ein Sportverband zu einem solchen Selbstverständnis?
Indem er sich für den Nabel der Welt hält. Die Fußballer haben die höchsten Einschaltquoten, sie sind reich, sie sind berühmt, sie glauben, dass sie überhaupt die Tollsten sind, und das verleitet sie dazu, zu sagen, wenn das hier alles so schleift, wenn nichts passiert, dann übernehmen wir die Macht. Das ist auch das Selbstbewusstsein dieses Herrn Blatter von der Fifa, die hat die Weltherrschaft, die bestimmt, was in einem Stadion getrunken wird, was jemand anziehen darf und was nicht. Bei Platini und der Uefa ist das nicht anders. Bei dieser unglaublichen Idee des ZDF, die Spiele von der Ostsee aus zu übertragen, hat er verlangt, dass die Eintritt nehmen in Usedom, auch da verdient er mit. Er verdient an allem mit. Uefa und Fifa - das sind die wahren Kaiser, die werden nicht kontrolliert, die sind gesetzlos. Das heißt, sie haben Gesetze, aber die machen sie selbst. Sie sind eigene Staaten. Die haben sogar ihre eigene Justiz."
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"Was mir gerade auffällt: Eine Kommission zur Bankenrettung gibt es beim DFB noch nicht.
Da haben Sie recht. Das ist eine gute Idee, das sollte man denen mal vorschlagen, darauf sind die wahrscheinlich noch gar nicht gekommen.
Eine Zwanziger-Kommission zur Bankenrettung.
Vielleicht besser gleich eine Blatter-Bank. Mit Sitz in der Schweiz, am Blatterhorn.
Einer, der Blatter auch nicht so recht leiden kann, ist Bayern-Präsident Uli Hoeneß. Was halten Sie von ihm?
Er zerfällt in mehrere Teile. Einen Teil kann ich überhaupt nicht leiden. Das ist der Teil, in dem er sich mit diesem aufgeplusterten Mia-san-mia-Gehabe bewegt. Er tut ja immer so, als ob er es eigentlich verpasst hätte, Ministerpräsident zu werden, wegen seiner Arbeit bei den Bayern. Auf der anderen Seite ist dieser Mann von einer Gutmütigkeit im Sozialwesen seiner Truppe, die mir Respekt einflößt. Er hat Gutes getan. Und natürlich ist er ein wirklich begabter Manager, er hat aus diesen Bayern etwas gemacht, was alle anderen beneiden und auch hassen, weil es so unangreifbar ist."