Das Problem ist, dass es hier Hertha-Hater, aber keine Hertha-Fans gibt. So gibt es hier gar nicht erst eine Diskussion. Nüchtern betrachtet, sieht es folgendermaßen aus: es fehlte 1 Tor zum Klassenerhalt und es waren noch 90 Sekunden Zeit, dieses zu schießen, bis Düsseldorf-Fans sich entschieden haben, den Berlinern 90 Sekunden zu klauen. Das kann doch niemand ernsthaft gerecht finden?!
Ich möchte an dieser Stelle aber auch mal die Lächerlichkeit der DFB-Gerichte herausheben. Ich versuche seit Tagen (angeblich für "Studienzwecke") an eine schriftliche Urteilsbegründung heranzukommen und habe dafür eine Akkreditierung. Aber sowas scheint es einfach nicht zu geben, zumindest nicht vom ersten Prozess. Das, was dort entschieden wurde, ist allen ernstes in der 2-minütigen Erklärung des Richters aufgeführt, zumindest schickt mir der DFB immer dieselben paar Zeilen zu. Zu den kleinsten, banalsten oder eindeutigsten regulären Gerichtsverhandlungen gibt es Urteilsbegründungen, die minutiös aufführen, welche Abwägungen getroffen, welchen Argumentationen aus welchen Gründen gefolgt und welcher rechtswissenschaftlicher Lehre Beachtung geschenkt wurde. Das ist im Sinne der Transparenz sehr wichtig, der DFB hat Transparenz aber offenbar nicht nötig. Der Richter entscheidet im Hinterzimmer, geht dann raus zur Verkündung und die Begründung lautet: "Ist halt so!". Unter der Maßgabe verstehe ich Hertha-Anwälte, die auch eine gewisse Rechtsklarheit haben wollen, die der DFB offenbar nicht liefern kann. Und nebenbei ist der Fußballverein Hertha BSC es seinen Mitgliedern, Sponsoren, Anteilseignern, Arbeitnehmern und seinen Fans schuldig, jedes Mittel auszuschöpfen, um in der Bundesliga zu bleiben. Die peinliche Posse liefert nicht Hertha, sondern der DFB ab, der bis heute kein plausibles Argument dafür geliefert hat, dass Hertha nun abgestiegen ist.
Und in dieser Schuld stehen sie meiner Meinung nach, wenn sie sagen "Die Schwächung der Mannschaft von außen war nicht ausreichend.", dann müssen sie auch begründen können, wie sie zu diesem Urteil gelangen. Da muss eine Abwägung stattgefunden haben, die völlig intransparent und nicht zugänglich ist. Wie kann mensch denn jemandem vorwerfen ein Gerichtsurteil anzufechten, dass er/sie nicht verstehen kann, weil es unbegründet bleibt?