Die Engine leistet aber viel mehr, als du mit dem bloßen Auge sehen kannst. Und wenn die Animationen nicht so schön aussehen - was will es mich interessieren, wenn die Engine dahinter das gut berechnet hat. Das denke ich auch immer bei den Torhütern, die mMn von allen Dingen im 3D-Modus die schlechtesten Animationen haben. Oft sehen Bälle irgendwie haltbar aus, aber das (so denke ich zumindest) nur, weil die Matchengine berechnet hat, dass er den Ball nicht halten kann. Und ob er dazu jetzt eine schöne Flugeinlage als Animation macht, die du sehen kannst, oder nicht, kann mir doch egal sein, solange ich mir sicher sein kann, dass die Matchengine korrekt berechnet hat, ob der Keeper den Ball hätte halten können oder nicht. Dann wirft der Keeper sich halt nicht wagemutig in den Schuss ohne ihn zu halten - man muss sich immer bewusst sein, dass dies nur Animationen sind. Weil drin ist der Ball so oder so.
Oder liegt meine Vorstellung da jetzt falsch?
Nicht unbedingt, wobei das nicht bedeutet, dass irgendeine zufällige Animation abgespielt wird, um ein Tor oder eine verpasste Chance darzustellen. Sonst wäre die Darstellung unbrauchbar. Allerdings ist die Bibliothek an Animationen natürlich endlich, auch wenn sie für jede berechnete Situation bisher immer erweitert wurde.
Das ist mir schon klar, aber wie du schon sagst es gibt wenige bis eigendlich keinen Manager. SI hat ja keinen Konkurrenz zu befürchten und daher weinger Druck sowie PES unf FIFA zum beispiel das heist sie könne sich im grunde alle Zeit der Welt mit Grafik und Engine nehem und nur marginale Verbesserungen jährlich vornehem.
Das sehe ich auch nicht ganz unproblematisch. Im Ausland dürfen Sports Interactive machen, was sie wollen, in Deutschland und Umgebung Bright Future. Gerade wegen der Spielberechnung werden Bright Future aus Köln im Ausland sowohl von Spielern als auch von der Presse oft stark kritisiert, gleichzeitig findet der Football Manager bei uns kaum statt. Dort wo dafür Bright Future fast überall Höchstnoten selbst für KI, Spielsim, Datenbank kriegen - unstrittige Schwächen der Reihe für alle Eingeweihten, ähnlich wie die Präsentation des Football Managers. Selbst viele Journalisten haben hier nachweislich nicht mehr den Überblick, auch weil die Verbannung auf den Importmarkt bedeutet, dass sie nicht mehr von Sega mit Kopien versorgt werden und selbst einkaufen müssten. Wer macht das schon? Man könnte hier was von journalistischer Pflicht spinnieren, gerade weil ein ganzes recht populäres Genre im Grunde nur aus einem Spiel besteht, aber das wäre vielleicht doch etwas zu Hoch gegriffen. Aber natürlich verzerrt es das Urteil, wenn man von den wenigen noch erscheinenden Reihen bloß ein Spiel so richtig kennt.
Wobei ich leider wiederholen muss: Diejenigen, die noch berichten, arbeiten Stärken, Schwächen und Unterschiede der Programme kaum heraus. Für 4Players ist die Spielberechnung des FM anscheinend eine etwas spannendere und abwechslungreicherere Version des 3D- und Textmodus deutscher Manager, deren Schwächen Jahr für Jahr ziemlich schön geschrieben werden, auch von erfahrenen Redakteuren. Dass hier maximal an der Oberfläche gekratzt wird, sieht man auch an deren Kommentar zum Transfermarkt, der sich angeblich bloß um Nuancen unterscheiden soll. Dass hier Details wie in Italien umgesetzt sind, wo mehrere Vereine Transferrechte am Spieler haben können, wurde übersehen. Genau wie das korrekt umgesetzte Drafting-System in der MLS, die Pflicht für feste Ablösesummen in spanischen Verträgen, und, und, und. Das ist vielleicht kein Wunder, denn einige Berichte zu älteren Fußballmanagerspielen sind historisch gesehen schon fast legendär oberflächlich. Andererseits gibt es im Ausland teilweise auch eher
sarkastische Kommentare zur Ankündigung manchen FIFA-Managers. Der mag zwar nicht sonderlich beliebt sein, aber professionell geht anders. Der jetzt praktisch eingestellte Championship Manager hatte es auch nicht ganz einfach, die Bastion Football Manager zu durchbrechen.
Trotzdem halte ich es für etwas vermessen, ohne Einblick irgendeinem der noch entwickelnden Studios vorzuwerfen, sie wollten jährlich mit minimalem Aufwand maximalen Profit machen. Sports Interactive arbeiten mittlerweile nicht nur am Football Manager, sondern auch noch am FM Live für Korea sowie die Mobile-Versionen des Spiels. Und Bright Future würden sicherlich bestimmt auch lieber gestern als heute eine aktuelle FIFA-Engine für ihr 3D-Spiel im Spiel haben, nur sind sie da auf das "Okay" aus Kanada angewiesen und müssten auch wieder "von vorne" anfangen.
Wozu Verträge aushandeln , also die Kohle, wenn man nichts damit anfangen kann.
Desto niedriger das Gehalt, desto niedriger die Jobsicherheit und umgekehrt - was soll man auch sonst Sinnvolles damit machen wollen? Mir fiele nichts ein, was mehr als ein Gimmick wäre, selbst Privatgehalt an den Arbeitsgeber zu spenden und so Budgets zu erhöhen wäre eigentlich Unfug. Das Gehalt wird jetzt in das neue Ranglistensystem eingeflochten, in dem jeder Spieler optional sehen kann, wo er so steht in der FM-Welt. Ist für mich aber nur eine Spielerei, zumal sowieso diejenigen Spieler vorne stehen werden, die sich das Spiel am einfachsten machen. Da gibt es auch ohne offensichtliche Cheats oder selbst editierte Datenbanken Mittel und Wege.