Auf Dein Argument bezogen: das sehe ich anders.
1) Auch wenn Millionäre das Geld hin- und herschieben, ist damit nicht gleich auch gesagt, dass sie genug haben, um eine sportliche Benachteiligung abzufedern. Ein Einzug ins europäische Geschäft (oder eben das Verpassen des solchen) mag für die finanziellen Schwergewichte und erst recht jene mit Geldgeber im Hintergrund zu stemmen sein, aber hierzulande hätte bereits der BVB Schwierigkeiten.
2) Existenzen hängen demnach sehr wohl daran, aber es trifft natürlich nicht den gesamten Verein, wohl aber Mitarbeitende dort wie auch in Subunternehmungen.
Ich weiß, woher dein Gedanke kommt, trotzdem glaube ich, dass das ein Scheinargument ist.
Zu 1) das ist das bereits erwähnte "Wer um Geld spielt kann Geld verlieren"-Argument. Und der BVB wird beim besten Willen nicht einen Haufen Leute entlassen, weil er mal das internationale Geschäft verpasst. Ohnehin muss man sich fragen: von was für Mitarbeitenden reden wir hier? In erster Linie werden dann weniger teure Transfers auf Spielerseite getätigt. Physios, Sportmediziner, etc., die aufgrund einer sportlichen Verschlechterung ihres Arbeitgebers ihre Anstellung verlieren, sind dann immer noch Topleute auf ihrem Fachgebiet, die kommen schon irgendwo unter. Und selbst wenn nicht, ob das jetzt das valide Argument für den Videobeweis ist? Wie oft in Folge kann ein Verein wegen Schiedsrichterfehlentscheidungen das internationale Geschäft verpassen und so massive Einbußen erleiden, dass er an der Basis der Vereinsarbeit kürzen muss?
2) Wenn wir uns solche Posten an der Basis anschauen, für die man nicht unbedingt topqualifiziert sein muss, wie viele zusätzliche Hausmeister stellt ein Club an, sobald er regelmäßig die Europa League erreicht, ganz salopp gefragt? Was ich damit sagen will: das sind Beschäftigungsverhältnisse, die nicht von einer einzigen Fehlentscheidung und Nicht-Qualifikation für einen Wettbewerb abhängen. Da müssen schon jahrelang Einnahmen fehlen und wie viel davon dann noch an einer Fehlentscheidung festzumachen ist, wenn es nicht wie gesagt den Abstieg aus der 2. in die 3. Liga betrifft, halte ich dann doch eher für vorgeschoben. Man kann es auch umdrehen und sagen: ein Verein kann auch ganz ohne Fehlentscheidungen absteigen. Da hängen dann dieselben Existenzen dran, wie diese auch aussehen mögen. Ist das dann weniger schlimm für die Betroffenen? Am Ende hängt alles am Ausgang eines Sportereignisses, bei dem unheimlich viel vom Zufall abhängt. Wer um Geld spielt, kann Geld verlieren.
Den Punkt mit den Subunternehmungen sehe ich aber, da dürften unter Umständen Partnerschaften und Kooperationen wegbrechen. Das ist allerdings auch das am ehesten zu vernachlässigende Argument, denn für Arbeitsplätze in Subunternehmen ist der Verein nur bedingt durch sein sportliches Abschneiden verantwortlich.
Dass gestern kein VAR eingegriffen hat, als Diaz im Abseits stand, wird die Effzeh-Fans nicht ärgern, weil die zweite Mannschaft durch das fehlende Geld aus dem Achtelfinale jetzt keinen zusätzlichen Zeugwart einstellen kann, sondern weil es im sportlichen Sinne eine Fehlentscheidung war und den Spielverlauf zu Ungunsten der eigenen Mannschaft beeinflusst hat. Und das ist, aus rein sportlicher Sicht, im DFB Pokal exakt genau so schlimm wie im Verbandspokal, der Unterschied ist nur, dass es im DFB Pokal mehr Menschen auffällt.