Wie kann man sowas bitte unterstützten? Gibt Leute die abhängig von der Beföderung sind.
Was wäre die Alternative zum Streik? Nur Güterverkehr bestreiken oder sich als Lokführer einfach alles gefallen lassen bzw. murren, aber trotzdem zu den Bedingungen der Bahn arbeiten?
Gegen Streik ist nichts einzuwenden. Blickt man aber auf den Streik der GDL, kann man sich schon mal fragen: Warum? Warum wird denn gestreikt? Anscheinend gibt es zwei Gründe:
Erster Grund: GDL-Chef Klaus Weselsky möchte eine Lohnerhöhung und bessere Arbeitsbedingungen. Völlig legitim und wohl auch angemessen! Aber hier hat die Bahn doch Entgegenkommen gezeigt. Man ist beim Lohn noch 0,5% auseinander und bei der Gesamtarbeitszeit kann man sicher auch noch auf einen Nenner kommen.
Zweiter und mMn der weitaus gewichtigere Grund, scheint mir jedoch die Forderung der GDL zu sein, als Gewerkschaft auch andere Berufsgruppen, die bei der Bahn angestellt sind, vertreten zu dürfen.
Da frage ich mich schon: cui bono - wem nützt es? Ist es im Sinne der GDL-Mitglieder, dass ihre Gewerkschaft auch andere Berufsgruppen vertritt? Meiner Meinung nach nicht. Man mag zwar argumentieren, dass der Machtzuwachs, den die Gewerkschaft durch neue Mitglieder(-gruppen) erhalten würde im Sinne der Mitglieder ist, allerdings zeigt der jüngste Streik doch schon, dass die GDL bereits mächtig genug ist, den Geschäftsbetrieb der Bahn flächendeckend zu lähmen. Damit wird mMn klar, dass dies nicht nur ein Streik für die Mitglieder ist, sondern (und mMn vor allem) eher den Interessen der GDL-Führung um Weselsky dient (Mehr Macht, Konkurrenzkampf mit der EVG und Zeitdruck wg. dem nahenden Tarifeinheitsgesetzes). Wohl deshalb wird eine etwaige Schlichtung auch vehement abgelehnt. Dafür ist das Streikrecht aber nicht da!
Und sympathischer macht es einen auch nicht, wenn man auf einer Pressekonferenz äussert, dass „Bahnkunden (…) dem Management der Deutschen Bahn offensichtlich nichts anderes sind, als ein Spielball für ihre Interessen“ während man selbst das Streikrecht und die Abhängigkeit der Bahn von den Lokführern ziemlich hemmungslos ausnutzt.